Allgemeiner Drillisch Netzausbau Thread - 4G LTE 5G

  • Also nach der Frequenzauktion sollte doch der Einstieg eines neuen Anbieters durch Roaming ermöglicht werden und alle haben den Versteigerungsbedingungen zugestimmt? Kommt dieses nicht zustande, so haben die aktuellen Anbieter aufgrund zu hoher Preise dieses verhindert. Denn die Preise dafür richten sich nicht danach, wieviel Telefonica oder Vodafone gerne hätten oder welche teuren Tarife sie selbst standardmäßig anbieten, sondern danach, ob in Deutschland der Einstieg eines neuen Unternehmens für einen kurzen Übergangszeitraum ermöglicht wird oder eben verhindert wird. Zur Not wird die Bundesnetzagentur den Wille des Souveräns durchsetzen und wir werden sehen, wie hoch die tatsächlich den Gegebenheiten entsprechenden Roamingkosten zum Start eines Neueinsteigers sein müssen.

    offiziell von der TT-Administration bestätigter Troll

  • Die Operation „vierter Netzbetreiber“ ist meiner Meinung nach gescheitert. Hier ein paar Gedanken dazu vom mir. Achtung, sehr ausführlich:)


    Tl;dr: Meiner Einschätzung nach hat sich Herr Dommermuth schlicht und ergreifend verzockt. Und es fehlte am nachdrücklichen, politischen Willen. Das ist bestimmt ärgerlich, aber für den 1&1 Drillisch/United Internet-Konzern keinesfalls lebensbedrohlich.


    Fakt ist: Ein vierter, eigenständiger Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland ist politisch gewollt. Wie man den Geschichtsbüchern und den Erfahrungen aus Jahrzehnten des „real existierenden Sozialismus“ entnehmen kann, ist das mit dem politischen Willen im wirtschaftlichen Umfeld aber immer so einer Sache...;)

    Ganz davon ab: Sonderlich wichtig scheint es den Entscheidern doch nicht gewesen zu sein.


    Man hätte als Management von 1&1 Drillisch beim Auktionsdesign schon hellhörig werden MÜSSEN. Es hieß dort nämlich ausdrücklich, dass es ein VerhandlungsGEBOT für die Teilnehmer gibt. Nich mehr, nicht weniger.

    Dommermuth hätte also davon ausgehen müssen, dass die Telekom, Telefonica und Vodafone einen Teufel tun werden und einen Konkurrenten bei sich „einziehen“ lassen. Man hat sich auf Seiten des Regulierers nicht dazu entschieden, z.B. ein Roamingabkommen zur Teilnahmevoraussetzungen zu machen, obwohl dies (oder ähnlich restriktive Maßnahmen) durchaus möglich sind. Siehe TAL- Regelung für Festnetzanschlüsse auf Leitungen der Telekom.

    Warum man dies nicht festgeschrieben hat, weiß ich nicht. Vielleicht hatte man Angst vor Klagen, vielleicht hat man Dommermuth zu viel zugetraut, vielleicht hatte man es schlicht nicht auf dem Schirm, was die alten Netzbetreiber wohl tun werden, wenn sie von einem „Gebot“ hören...


    Der Mobilfunkmarkt in Deutschland ist gesättigt, mit Ausnahme der eingefleischten „Telekom D1 und Mannesmann D2 Kunden“, die ihrem Netzbetreiber treu bleiben, funktioniert Kundengewinnung nur noch über den Preis. Die Netzqualität der Netzbetreiber gleicht sich zusehens an, die BNetzA stellt Ausbau-Auflagen. Sich in diesem Marktumfeld überhaupt in Investitionen zu stürzen, kann ich persönlich ohnehin nicht verstehen, aber als Konsumenten soll es mich nicht stören.


    Nachdem sich Herr Dommermuth also entschieden hat und ein paar Milliarden bei Seite gelegt wurden, kauft er sich nun im Jahr 2019 die ersten Frequenzen. Weil er nicht dumm ist und weiß, dass er damit nicht weit kommt, geht er verhandeln, aber auch direkt zur BNetzA und heult. Bringt aber anscheinend nichts, wie man gesehen hat. Der Regulierer unternimmt nicht viel, um das politische Ziel durchzudrücken. Was soll er auch tun? Im Nachhinein die Regeln ändern, geht wohl kaum.

    Ich denke, damit hat Dommermuth nicht gerechnet und sich mehr Unterstützung erhofft.


    Dommermuth wird wohl nicht umhinkommen, die Frequenzen zurückzugeben. Vielleicht kriegt er ja noch ein paar Euro heraus, wenn er verkaufen darf.


    Es bleibt die Erfahrung eines teuren Abenteuers.


    Ich sehe Drillisch weiterhin als Reseller und MVNO, damit waren sie ja wirklich recht erfolgreich in den letzten Jahren.

  • Nachdem sich Herr Dommermuth also entschieden hat und ein paar Milliarden bei Seite gelegt wurden, kauft er sich nun im Jahr 2019 die ersten Frequenzen. Weil er nicht dumm ist und weiß, dass er damit nicht weit kommt, geht er verhandeln, aber auch direkt zur BNetzA und heult.

    Was bleibt ihm denn anderes übrig? Die etablierten Netzbetreiber zwingen ihn doch gerade dazu. Die Telekom und Vodafone haben von Anfang an auf Verdrängung gesetzt. Das hat man schon bei der Versteigerung gesehen. Es war allem Anschein nach das Ziel, die Frequenzen für Drillisch so teuer wie nur möglich zu machen. Mit etwas mehr Kooperation hätte die Auktion mit ähnlichen Ergebnissen aber zu einem Bruchteil des Preises ausgehen können. Die sogenannten Verhandlungen zum National Roaming sind nur eine Fortsetzung dieses Verdrängungsversuches mit anderen Mitteln. Ohne Roaming kann ein kompletter Neuling in den Startjahren nun mal keine wettbewerbsfähigen Angebote machen. Das müsste eigentlich auch die BNetzA wissen, doch was macht sie? Das was sie am besten kann... Nichts. Sollte Drillisch auf Grund dieser Unterlassung der BNetzA die Frequenzen verlieren, sollten sie nicht mehr und nicht weniger als den kompletten Kaufpreis zurück erhalten.

  • Was bleibt ihm denn anderes übrig? Die etablierten Netzbetreiber zwingen ihn doch gerade dazu. Die Telekom und Vodafone haben von Anfang an auf Verdrängung gesetzt. Das hat man schon bei der Versteigerung gesehen. Es war allem Anschein nach das Ziel, die Frequenzen für Drillisch so teuer wie nur möglich zu machen. Mit etwas mehr Kooperation hätte die Auktion mit ähnlichen Ergebnissen aber zu einem Bruchteil des Preises ausgehen können. Die sogenannten Verhandlungen zum National Roaming sind nur eine Fortsetzung dieses Verdrängungsversuches mit anderen Mitteln. Ohne Roaming kann ein kompletter Neuling in den Startjahren nun mal keine wettbewerbsfähigen Angebote machen. Das müsste eigentlich auch die BNetzA wissen, doch was macht sie? Das was sie am besten kann... Nichts. Sollte Drillisch auf Grund dieser Unterlassung der BNetzA die Frequenzen verlieren, sollten sie nicht mehr und nicht weniger als den kompletten Kaufpreis zurück erhalten.

    Es waren sogar knapp über hundert Runden die man sich hätte sparen können bei der Verhandlung. Das "Sparen" trifft dabei sogar doppelt zu ;)

  • In der Form dass sich die etablierten mehr Wettbewerb (er)sparen wollten?

    Nein ich meinte, sie hätten sich die Zeit und Kosten für das Austragen der über 100 Runden sparen könne und wären beim gleichen Ergebnis gelandet. Nur hätte sich jeder Anbieter eben auch noch mehrere Millionen Euro dabei gespart.

  • Was bleibt ihm denn anderes übrig? Die etablierten Netzbetreiber zwingen ihn doch gerade dazu. Die Telekom und Vodafone haben von Anfang an auf Verdrängung gesetzt. Das hat man schon bei der Versteigerung gesehen. Es war allem Anschein nach das Ziel, die Frequenzen für Drillisch so teuer wie nur möglich zu machen. Mit etwas mehr Kooperation hätte die Auktion mit ähnlichen Ergebnissen aber zu einem Bruchteil des Preises ausgehen können. Die sogenannten Verhandlungen zum National Roaming sind nur eine Fortsetzung dieses Verdrängungsversuches mit anderen Mitteln. Ohne Roaming kann ein kompletter Neuling in den Startjahren nun mal keine wettbewerbsfähigen Angebote machen. Das müsste eigentlich auch die BNetzA wissen, doch was macht sie? Das was sie am besten kann... Nichts. Sollte Drillisch auf Grund dieser Unterlassung der BNetzA die Frequenzen verlieren, sollten sie nicht mehr und nicht weniger als den kompletten Kaufpreis zurück erhalten.

    Du hast ja recht und für den Konsumenten hätte es bestimmt Vorteile, wenn es einen vierten Netzbetreiber gibt.

    Aber was ich damit nur sagen wollte ist, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum Dommermuth überhaupt auf die Idee gekommen ist, ein eigenständiger Netzbetreiber zu werden.


    Was hätte er zu gewinnen gehabt:

    Er wäre Netzbetreiber und hofft, irgendwann nicht mehr auf Roamingverträge angewiesen zu sein.


    Was hat er zu verlieren, wenn er nicht bald die Notbremse zieht:

    -Einen riesigen Berg Schulden und genervte Aktionäre.

    -Last mit Ausbauauflagen, auch wenn er Sonderrechte bekommen hätte.

    -Vergleichsweise wenige Kunden, die man nur über Preise halten kann, was die Marge immer weiter drückt und den Umsatz schmälert

    -Er hätte eine ziemlich schlechte Verhandlungsposition bei Hardware-Ausrüstern gehabt, da die ihre Verträge schon geschlossen haben.

    -Ein vierter Wettbewerber hätte bei zukünftigen Frequenzauktionen die Preise noch weiter hochgezockt.


    Dommermuths Laden lief für Telko-Verhältnisse ja ganz gut, darum verstehe ich auch seinen Leidensdruck nicht, sich unbedingt selbständig machen zu wollen.


    Naja, wer weiß. Vielleicht war das ganze Manöver ja wirklich nur eine Finte, um über Regulierung doch wieder billig ins Telefonica-Netz zu kommen. :/

  • Sie können ja versuchen noch Freenet aufzukaufen. Wären nochmal 8 Mio. Kunden mehr.


    Soll doch Telefonica fürs Roaming die selben Preise nehmen wie aktuell für drillisch. Fertig ist die Geschichte.

  • Sie können ja versuchen noch Freenet aufzukaufen. Wären nochmal 8 Mio. Kunden mehr.


    Soll doch Telefonica fürs Roaming die selben Preise nehmen wie aktuell für drillisch. Fertig ist die Geschichte.

    Auch das ist Ihnen zu teuer. Nach deren Vorstellung sollte telefonica wahrscheinlich Geld bezahlen, 1&1 in ihrem Netz haben zu dürfen.:D

    NetCologne mit FTTB, O2 Free L Boost

  • Auch das ist Ihnen zu teuer. Nach deren Vorstellung sollte telefonica wahrscheinlich Geld bezahlen, 1&1 in ihrem Netz haben zu dürfen.:D

    Naja so schlimm ist Drillisch nun auch wieder nicht;)
    Aber sehr wahrscheinlich werden die aktuellen Konditionen eben nicht ausreichen um mit der Marge die (Kredit-)Kosten des Netzaufbaus zu stemmen.

    Generell wäre ich ja dafür, dass die BNetzA ein Machtwort spricht und günstige Konditionen für Drillisch raushandelt um einen vierten Betreiber zu etablieren, aber daran sollten Bedingungen geknüpft sein. zB wie die Bedingungen für Free in Frankreich, das heißt nach drei Jahren wird eben jeder Kunde zB auf 1Mbit gedrosselt sobald das Fremdnetz genutzt wird. Und im Jahr darauf dann nur noch 780kbit/s ....

    So ist Drillisch gezwungen den Netzausbau voranzutreiben, sonst laufen die Kunden in Scharen davon.

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