1&1 oder o2 VDSL (aus rein technischer Sicht)

  • o2 kauft die DSL Anschlüsse doch ausschließlich bei der Telekom, oder? Hat dann aber ein eigenes und, laut dem Forum hier, besseres Peerings?

  • Man muss zwischen DSL und Internet unterschieden, also das hier angesprochene Peering zu Internet-Diensten. 1&1 kauft die DSL-Anschlüsse irgendwo, ja. Wählt man VDSL hat man noch weniger Alternativen. Aber die Frage ist dann, was „oben drüber“ passiert. Mehr dazu auch in diesem Thread …

    Wie schon erwähnt wurde an dem 1&1-Anschluss an dem ich nachschaute eine IP aus dem Adressbereich von Vodafone verwendet. Ist das dann wirklich mehr als ein Vodafone-Anschluß bei dem 1&1 der Wiederverkäufer ist? Wenn nein, warum würde dann keine IP aus deren Adressbereich verwendet?

  • Hatte vor Jahren auch mal so ein 1&1 ADSL per Vodafone-Access. Vom 1&1 Backbone war da nichts zu sehen.


    180 Tage ohne Zwangstrennung... Naja schön wärs, momentan habe ich seit einer neuen Straßenbaustelle 2x täglich nen Resync ^^

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Ist 1&1 DSL nicht eher so eine Art Wundertüte, bei der man bis zum öffnen gar nicht so genau weiß was man bekommt? Ich habe schon gehört, es wäre lediglich umlackiertes Telekom-DSL. Bei Bekannten, bei denen ich mal die IP-Adresse abgefragt habe, wurde angezeigt das die IP aus dem Adressbereich von Vofafone kommen würde.


    War früher so, inzwischen gibt es bei 1&1 für Neu-Verträge nur noch zwei Verianten die man bekommen kann.


    Dafür muss ich etwas weiter ausholen. Bei der Telekom gibt es drei Vorleistungsprodukte die Reseller wie 1&1 oder o2 einkaufen können: Wholesale, Layer2-Bitstream und Layer3-Bitstream.


    Bei Layer2-Bitstream-Acces (abgekürzt L2-BSA) mietet der Reseller nur die DSL-Leitung von der Telefondose bis zum BNG an. Der BNG ist der große Knotenpunk der Telekom in einer Region/Stadt wo alle Leitungen von den Outdoor DSL-Kästen zusammen laufen. Hiefür muss der BNG vom Reseller per eigener Glasfaser erschlossen sein. Man bekommt eine IP aus dem Netz des Resellers und nutzt ab der Übergabe die Leiteungen und Peerings des Resellers. Das wird jetzt von 1&1 über da geschaltet wo man mit dem eigenen Versatel-Glasfasernetz den BNG erschlossen hat.

    Bei Wholesale handelt es sich um einen Umgelabelten Telekom-Anschluss. Die Anschlüsse sind Technisch absolut gleich zu denen die die Telekom direkt vertreibt, d.h. man bekommt eine IP von der Telekom (AS3320) und muss auch mit dem bescheidenen Peering der Telekom vorlieb nehmen. Solche Anschlüsse werden von 1&1 über all da Geschaltet wo sie nicht mit der eigenen Faser am BNG vertreten sind.


    Layer3-Bitstream funktioniert über die PPPoE-Einwahl die bei DSL die Datenverbindung herstellt. Mit euren Zugangsdaten stellt euer Modem ja eine Verbindung zum Einwahlserver her, dieser steht Normalerweise am lokalen BNG. Bei L3-BSA meldet sich das Modem nicht am lokalen BNG an sondern die Daten werden, durch das Telekom-Netz, weiter zum nächstmöglichen Übergabepunkt mit dem Reseller transportiert. o2 schaltet nur solche L3-BSA-Anschlüsse und betreiben dafür eine Handvoll übergaben mit der Telekom wo die PPPoE-Sitzungne ihrer Kunden terminiert werden, mir bekannt sind Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München. Vorteil ist das man, wie beim L2-BSA, IP-Technisch im Netz des Resellers surft und ab Übergabe deren Leitungen und Peerings nutzt. Nachteil kann sein das die Daten immer über den Übergabepunkt müssen und somit sich manchmal komische Routings ergeben. Mein o2 DSL-Anschluss hier in Rostock wird z.B. in Hamburg terminiert. Somit ergibt sich beispielsweise für Ziel im Netz von Microsoft (z.B. für MS Teams) ein Routing Rostock -> Hamburg -> Berlin, da o2 alle meine Daten über Hamburg schickt, das Nächste Peering mit Microsoft aber erst in Berlin am BCIX ist. Allerdings muss man sagen das einem sowas im normalen Betreib kaum auffällt.


    Nochmal Kurz: 1&1 kannst du entweder Versatel-Backbone mit guten Peering oder Telekom-Beckbone mit schlechtem Peering bekommen. Wobei du vorher nicht wirklich weißt was du bekommst. Bei o2 bekommst du immer o2-Beckbone mit gutem Peering. Vom Peering her sind o2 und Versatel ungefähr gleich gut.

  • Ist eigentlich bekannt ob 1&1 in manchen Ausbaugebieten (bei den ganzen ehemaligen Stadtnetzbetreibern von 1&1 Versatel) Vectoringausbauer/-betreiber ist? Oder hat sich 1&1 da rausgehalten?

  • o2 bietet einen richtigen Dual Stack an. 1&1 größtenteils bei Neuanschlüssen nur DSLite.

    Wer also eine öffentliche IPv4 benötigt, ist mit o2 besser dran.

  • Wenn sich nichts inzwischen geändert hat, kann man sich bei 1&1 mittels einer Anfrage bei der Produkt-Unterstützung noch immer kostenlos auf Dual-Stack umstellen lassen. Oder hat sich das inzwischen geändert?

  • Hallo zusammen,


    [1&1 und Vodafone-IP]

    War früher so, inzwischen gibt es bei 1&1 für Neu-Verträge nur noch zwei Verianten die man bekommen kann.


    1&1 hat seit jeher auf verschiedene Vorleister gesetzt.


    Bei ADSL (bis DSL 16000) hat man neben Telekom DSL-Anschlüssen auch Anschlüsse in den DSL-Zugangsnetzen von Telefonica, QSC/Plusnet und Arcor/Vodafone angeboten - je nachdem, welche DSL-Plattformen in einem Anschlußbereich/Ortsnetz verfügbar waren (auf die Telekom wurde dabei meist dann zurückgegriffen, wenn kein anderer der genannten Anbieter eigene DSL-Technik im jeweiligen Telekom-Hauptverteiler aufgebaut hatte). Das war dann auch in diesen Netzen eine Art Komplett-Resale (sodaß IP-Adressen und Backbone des jeweiligen Netzbetreibers genutzt wurden, teilweise galt das auch für die VoIP-Telefonie),


    Vermarktet wurde das jeweils immer als "1&1 DSL", auch wenn es sich dabei um Resale anderer Anbieter handelte und so ein 1&1-Kunde in Ortsnetz X z.B. im Grunde "Telekom DSL" und ein 1&1-Kunde in Ortsnetz Y quasi "Vodafone DSL" hatte.


    Die DSL-Plattform von Telefonica gibt es nicht mehr, die von Plusnet und Vodafone aber schon noch. Ich könnte mir vorstellen, daß man DSL 16000-Anschlüsse auch heute noch in diesen Netzen schaltet (sofern verfügbar)? Für ADSL greift das VDSL-Kontingentmodell ja nicht, sodaß 1&1 da heute noch Kostenvorteile durch die Nutzung anderer Netze haben könnte.


    Bei VDSL gibt es - wie bereits im Thread geschildert - nur die Lösung "Telekom DSL-Anschluß" mit (je nach Region) entweder "Telekom-Backbone" oder "Versatel-Backbone".


    cu talk2chris

  • talk2chris Nein, auch bei ADSL schaltet man nur noch Telekom-Wholesale oder L2-BSA. Mir ist seit der Versatel Übername jedenfalls noch kein neu geschalteter 1&1-Anschluss unter gekommen der bei Vodafone oder Plusnet-Realisiert wird. Bestehende Anschlüsse bleiben natüröich erstmal so wie sie sind.


    L2-BSA ADSL ist genauso reguliert wie DSL, nur wird hier nicht mehr nach Geschwindigkeit unterschieden.

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