Fest­netz­nummer auf einem Smartphone realieren für einen kleinen Betrieb

  • Hallo,


    ein Bekannter bat mich um Rat.


    Er hat einen Pflegedienst neu gegründet und aktuell 9 Angestellte. Die Kunden rufen dann zur Terminvereinbarung die Angestellten direkt auf dessen privaten Smartphone an. Die Angestellten nutzen Ihr privates Smartphone und bekommen im Monat dafür eine Pauschale von 15 Euro.


    Die Kunden sind im Regelfall älter und rufen eigentlich lieber eine örtliche Festnetznummer an, das jetzt nicht das ganz große Problem ist. Mittlerweile wollen einige Angestellte aber Ihre private Nummer nicht mehr verwenden um z.B. im Feierabend nicht mehr angerufen zu werden, das gleiche gilt auch im Urlaub usw. Natürlich hören auch einige Angestellte auf, und die Kunden rufen evtl. dann immer noch die alt bekannte Nummer an usw.


    Da der Pflegedienst sehr klein ist haben die auch kein VoIP-Anlage o.ä., hat, benötigen sie auch nicht, damit wäre es ja einfach eine App auf dem Telefon zu installieren was dann bei Nutzung über die App abgehend- als auch ankommend eine örtliche Festnetznummer anzeigt. Es soll aber auch nicht zu teuer werden, das heißt ein Telekom Business Vertrag mit Festnetznummer wäre schon zu teuer.


    Bei O2 gibt es ja die Festnetznummer, kann man aber damit auch abgehend so telefonieren das die Festnetznummer dann aufgeblendet wird, oder wird dann stets die O2 Mobilfunknummer angezeigt?


    Gibt es evtl. eine einfache Lösung für diese Angelegenheit?


    Vielen Dank


    JD

  • Bei O2 wird abgehend immer die Mobilfunknummer angezeigt.


    Satellite Business (Sipgate) kann auch Festnetznummern.

  • Anzeige der FN-Nummer für ausgehende Anrufe von Mobil SIM: Das gibt es (öffentlich -- anders vielleicht für Großkunden) wohl nur bei Vodafone im Business Bereich ("My Office Number"). Gute Option, lässt sich aber leider nicht mit einer FN-Nummer für eingehende Anrufe auf der gleichen SIM kombinieren, sondern setzt eine FN-Nummer auf einem (beliebigen) anderen Anschluss voraus.



    Placetel und Easybell mit den zugehörigen eigenen Apps dürften die besten und stabilsten Lösungen sein: VOIP mit FN-Nummer plus SIP plus APP.


    Placetel ist preislich etwas höher gegangen.


    Bei Easybell

    • SIP trunk buchen. Tarif Business 10 mit 10 Kanälen und 10 Durchwahlen für 5 Euro (plus Steuer) im Monat. Wenn es mehr sein soll, dann 50/100 für 20 Euro.
    • Rufnummernblock aus dem FN einmalig 20 bzw. 50 Euro (10er oder 100er).
    • Cloud Telefonanlage oder Connector für Microsoft Teams sind NICHT notwendig ($$).
    • Im Easybell Account die Rufnummern aus dem Block als einzelne SIP Leitungen einrichten (cloud accounts).
    • Mit den SIP Daten im Router einrichten.. oder mit der Easybell Voip to go app (Android und iPhone).
    • Optional: Minutenpakete für ausgehende Anrufe. Sonst Abrechnung pro Minute.
    • Evtl. Weiterleitungen lassen sich im cloud account einrichten.


    Dann wird auch ausgehend alles mit den FN-Nummern signalisiert.


    Alternativ funktioniert die App auch mit den Easybell Standardtarifen (zB 3,49 Euro (inkl. Steuer) mtl. pro Leitung), aber bei neun Angestellten dürfte der SIP trunk angemessen (Vertretungen? etc.). Und wahrscheinlich auch nicht teurer.


    Früher gab es mal Probleme mit SIP traffic im Telekom Mobilnetz, aber ich habe zuletzt nichts mehr von Störungen gehört. Vielleicht vorher kurz testen.

  • Ich weiß, es wird hier explizit nach einer Festnetznummer gefragt, vielleicht wäre es aber auch eine Option, die Satellite-App zu nutzen, dann wäre man zumindest das Problem der Weitergabe der privaten Nummern los. Rückrufe wären, falls die inkludierten 100 Min. ausgehend nicht reichen, auch mit unterdrückter Rufnummer vom privaten Anschluss möglich. Bleibt zwar für die Kunden bei einer Mobilnummer, ist aber eine Lösung, die keine Kosten verursacht und das Problem der Weitergabe der privaten Rufnummern löst.

  • Ich weiß, es wird hier explizit nach einer Festnetznummer gefragt, vielleicht wäre es aber auch eine Option, die Satellite-App zu nutzen, dann wäre man zumindest das Problem der Weitergabe der privaten Nummern los. Rückrufe wären, falls die inkludierten 100 Min. ausgehend nicht reichen, auch mit unterdrückter Rufnummer vom privaten Anschluss möglich. Bleibt zwar für die Kunden bei einer Mobilnummer, ist aber eine Lösung, die keine Kosten verursacht und das Problem der Weitergabe der privaten Rufnummern löst.

    In die Richtung satellite.me würde ich persönlich auch gehen...


    Vielleicht sogar verbunden mit ( 10...12 ) VoIP Festnetznummern die auf die satellite.me Accounts weitergeleitet werden könnten und so bei Wechsel der Mitarbeiter bestehe bleiben könnten ( nur die rufumleitung müsste dann geändert werden bei Urlaub oder mitarbeiterwechsel )


    Ich selbst nutze schon jahrelang meine VoIP.Festnetznummern ( über sipgate, später eine von meinen 2 VoIP.Festnetznummern von sipgate zu Dus.net wegportiert ) mit der

    CsIP.Simple App....da kann man mit einem Klick den Empfang der Rufnummer abschalten....was auch nicht schlecht wäre für die Bediensteten nach Feierabend oder während des Urlaubs..,,

  • Ich glaube, um hier eine Lösung zu finden, braucht es noch ein paar Eingrenzungen.

    • Welche Kosten hat der kleine Betrieb dafür geplant?
    • Geht es lediglich um ankommende Anrufe, damit Klienten die Pflegedienst-Angestellten anrufen können?
      Oder braucht es auch abgehende Anrufe?
    • Du hast geschrieben, der Pflegedienst hat keine VoIP-Telefonanlage. Aber der Pflegedienst hat ein Büro, oder?
      Und das Büro hat bestimmt einen Internetanschluss (DSL mit Telefon) bei der Telekom oder irgendeinem Wettbewerber?
      Und: rein zufällig hat das Büro als Router eine FritzBox?

    Ich empfehle dir folgenden Aufbau:


    Wie schon von einigen hier geschrieben, könnte man einen Rufnummernblock (Trunk) kaufen.

    Die einzelnen Nummern werden bei den meisten Trunk-Anbietern als eigenständige SIP-Accounts realisiert. Daher kann man jede Nummer im Trunk einzeln bspw. in einer FritzBox als einzelne Nummer einpflegen. Die FritzBox erlaubt ferner Rufbehandlung, also kannst du Anrufe einzelner Durchwahlnummern des Trunks umleiten.


    Hast du also (030) 123456-01 für den Angestellten Müller, leitest du eingehende Anrufe einfach an seine private Handynummer weiter.

    Verlässt Müller das Unternehmen, wird die Durchwahl gelöscht oder auf eine neue Angestellte umgeleitet.


    Trunking-Anbieter haben selten Flatrates, und wenn, sind diese sehr teuer.

    Du kannst dabei aber sparen, weil die Rufweiterleitung ggfs. nicht über den Trunking-Anbieter laufen muss. Dazu lenkst du die Rufumleitung abgehend über den DSL-Festnetz-Anbieter des Pflegedienst-Büros, wo die Flatrate vielleicht ohnehin gebucht ist oder günstiger ist.


    Und nun noch: Braucht es noch die Möglichkeit, dass die Pflegedienst-Angestellten abgehend telefonieren können?

    Billigste Lösung wäre dann der Callthrough (Link), den die AVM FritzBox auch schon von Haus aus mitbringt. Die Angestellten können dann über die Festnetznummer des Pflegedienstes auch von unterwegs telefonieren. Und das macht glaube ich am meisten Sinn.


    Damit ist dann alles erfüllt, und macht nach Außen einen guten Eindruck.


    Von sipgate satellite rate ich ab.

    Falls man noch mehr einsparen möchte, lässt man den Trunk weg, und gibt jeder Angestellten einen sipgate satellite. Dazu brauchen die Angestellten aber durchweg Datenvolumen und gute Datenverbindung. Daher würde ich sipgate satellite nicht empfehlen. Die Angestellten haben aktuell ja bereits private Endgeräte genutzt und die Pauschale von 15 Euro ist fair, und die Anrufe fallen im Notfall auf GSM-Standard zurück. Das gibt es fast überall, Datentraffic hingegen nicht.


    Und dann noch ein Nerd-Feature zuletzt:

    Auf der FritzBox wirst du außerdem alle Handynummern der Angestellten im integrierten Telefonbuch eintragen. Wenn dort ein Patient anruft, kann man den Anruf auch im Büro annehmen und dann Weiterreichen. Die FritzBox hat ja ein integriertes Telefonbuch, bei dem du über "Vanity-Nummern" kurze und einprägsame Schnellwahl für jeden Angestellten speichern kannst.

    Die meisten DECT-Apparate erlauben das über die R-Taste, und auch hier bleibt die private Handynummer der Angestellten (bei den meisten Telefonanbietern) versteckt.

  • Bei satellite.me kann der Mitarbeiter übrigens über beenden erzwingen auch die Apps übers verdiente Wochenende der während des urlaubs abschalten ....


    ...und ein anderer kann trotzdem die Anrufe empfangen.

  • Danke für Eure Hinweise. Werde mir Satellite.me mal genauer anschauen.

    Die aktuelle Mitarbeiterzahl von 9 liegt auch gerade so an der Grenze (oft 10+), wo viele Anbieter echte Businessangebote (und nicht nur SOHO) machen.

    Ggf. würde ich da auch mal bei VF, o2 etc anfragen, ob was passendes für 10+ Mitarbeiter angeboten wird.


    Bei Satellite.me gibt es für bis zu 10 Mitarbeiter auch den einfachen Businesstarif für 25€ Monatsgebühr- da ist zumindest eingehend auch eine Festnetznummer dabei. Und auch da würde ich mal anfragen, was für mehr Mitarbeiter angeboten wird- anscheinend gibt es dann bestimmte Funktionen des großen 'Bruders' sipgate.

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