da ist man mal ein paar Tage nicht da...und hat dann teilweise kräftig etwas zum Schmunzeln, findet aber auch interessante und fundierte Argumente beider Seiten. Durchaus interessant hier. Ich kann einiges bankenkritische verstehen, manch anderes ehrlich gesagt nicht. Und manche Aussage, so wie sie sich hier in dieser Pauschalität findet, ist einfach Unfug. Und sorry Anja, schon Dein Beitrag dazu, wie teuer Immobilien so sind, war pauschal und deswegen falsch und genauso unsinnig ist Dein letzter Beitrag hier in seiner Pauschalität. derALs davor stehendes Posting kann man letztlich auch weitestgehend auf Deine angesprochenen Dinge übertragen. Einzig bei der Kapitallebensversicherung stimme ich Dir pauschal (:D) zu. Den Sinn dieses Produktes verstehe ich auch nicht. Rentenversicherung, Risiko-LV o.ä., aber eine KLV ist einfach nur teuer und m.E. sinnfrei, auch in dieser Pauschalität. Da gibt es eine Menge anderer Optionen für - als Altersvorsorge. Und die sollte dann in der Tat ahrzehntelang aufgebaut werden. Das macht man nicht mit Tagesgeldkonten.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung allerdings sollte m.E. jeder arbeitende Mensch besitzen, wenn er nicht das Risiko eingehen will, zum Sozialfall zu werden. Einzig die Absicherungshöhe sollte variieren je nach familiärer Situation, Einkommen, ggfs. abzuzahlender Immobilie o.ä. - und das ist kein Vertriebsgewäsch, eine Berufsunfähigkeitsversicherung findet man in nahezu jeder Auflistung von wichtigen Versicherungen an zweiter Stelle und das sogar bei den Verbraucherzentralen. Gleich nach der Haftpflicht und vor Handyversicherungen, einer Hausrat-, Glasbruch, Tierkranken-, oder sonstwas Versicherung mit begrenztem finanziellen Risiko.
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In den Medien wird immer auf die Banker herumgeritten. Das Interessante ist aber dabei, dass viele Kunden einfach nur die Dollar-Zeichen sehen, das Gehirn regelrecht aussteigt. Es gibt auch welche, die dann gegen die Bank klagen, 'weil man es ja zumindest probieren soll'. 'Wozu hat man einen Rechtschutz'. Die lassen sich weiter vom Banker beraten, spielen den Kumpel und lassen gleichzeitig offen eine Klage laufen. 'Sie müssen mich verstehen, nehmen Sie es bitte nicht persönlich'. Alles schon (auch bei befreundeten Bankern) erlebt. Da gibt es welche, die machen jahrelang Eurex-Geschäfte wie die Verrückten, stellen sich nach etlichen Jahren hin und behaupten vor Gericht wie ein Lämmchen, dass sie ja gar nichts gewusst hätten und vom Risiko schon mal gar nichts. In den Jahren zuvor waren sie fast schon Finanzgrößen a la Buffet. Immer am Puls der Zeit. Unerkannte Genies.
Sehr zu schätzen auch die Kunden, die ein Produkt, wegen dessen sie gerade gegen die Bank vor Gericht gezogen sind wegen vermeintlicher Falschberatung, ein paar Jahre später noch einmal kaufen. Da fällt einem nicht mehr viel zu ein.
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Und auch die von Bankern wärmstens empfohlene Anlage der (langfristigen) Altersvorsorge in "sichere" Lemann-Zertifikate soll kein wirklicher Knüller gewesen sein - eher im Gegenteil. Auf ein Urteil so ausgebildeter Banker lege ich jedenfalls keinen Wert mehr ... tut mir Leid.
Weil ich mich hier in guter Gesellschaft sehe, ist es doch kein Wunder, wenn die Finanzbranche inzwischen ein rotes Tuch ist und die Vertriebenen nun anderen Bauernfängern auf den Leim gehen. "Vom Regen in die Traufe" würde der Volksmund in Sachen Prokon wohl formulieren.
Auch das ist ein in meinen Augen arg pauschales Urteil, unter dem jeder rechtschaffene Banker zu leiden hat. Und zwar institutsunabhängig. Und in weiten Teilen verschuldensunabhängig. Natürlich gibt es extrem viele Fälle von Kunden, die Geld verloren haben. Und natürlich gab (und gibt es fürchte ich) noch immer auch Falschberatungen. Nein, Banker sind nicht ausschließlich alle gute Menschen. Richtig. Aber genausowenig ist der gesamte Berufsstand der "Banker" pauschal als wie von Herbert geschehen Bankster abzuqualifizieren. Das ist nicht mehr als polemisches Gewäsch. In Banken arbeitet ein Querschnitt der Gesellschaft. Es gibt sicher auch in Banken Menschen, die da nicht hingehören, gehörige kriminelle Energie an den Tag legen, weniger fähig sind als andere und dadurch Schaden verursachen. Aber es sind ebensowenig alle Banker kriminelle Abzocker wie alle Polizisten Hooligans in Uniform sind, alle Rocker kriminelle Schwerverbrecher und alle Fußballfans zündelnde Pyromanen. Durch die Medienberichterstattung kann man sicherlich manchmal den Eindruck gewinnen, als sei es so. Aber man sollte sich auch vor Augen führen, dass negative Schlagzeilen mehr Aufmerksamkeit erregen als positive. "Berater XY beriet Lieschen Müller korrekt und sicherte ihr über Jahre eine ordentliche Rendite". Wer würde mit dieser Schlagzeile den dazugehörigen Artikel lesen? Aber "Berater XY zockte Lieschen Müller ab und brachte sie um ihr Erspartes" verkauft sich nun einmal besser. Ist den Medien das vorzuwerfen? Bedingt. Zum Journalismus gehört für mich Ausgewogenheit, aber auch die müssen sich verkaufen. Der Bürger sollte sich halt bewusst machen, was ahinter steckt und nicht immer sofort alles glauben - das soll er in einer Bank ja auch nicht 
Natürlich sind Banker in den Filialen auch Verkäufer und nicht nur Berater. Aber: das ist jeder, der im Vertrieb arbeitet. Bei Douglas muss verkauft werden, bei Peek&Cloppenburg, bei Aldi, im Autohaus, wo auch immer. Und überall arbeiten Menschen, die einen bei der Kaufentscheidung beraten. Ein guter Berater wird es schaffen, den Kunden so zu beraten, dass beide Seiten etwas davon haben. Der Kunde und die Bank. Dann kommt der Kunde auch mit dem nächsten Geschäft wieder und die Bank verdient wieder Geld. Win-win oder wie nannte man so etwas noch? Und so etwas gab es auch in Zeiten von Lehmann. Und davor. Und danach. Aber: das interessiert keinen. Beim Bonus, den mein Arbeitgeber auszahlt, richtet sich die Höhe zB nach verdientem Geld und Kundenzufriedenheit gleichermassen. Du kannst wahnsinnig viel verdienen, hast Du aber nur unzufriedene Kunden bringt Dir das nix ein. Provisionen für einzelne Mitarbeiter nach Abschluss von Verträgen gleich welcher Natur sind bei uns seit 2006 abgeschafft. Noch vor dem großen Crash! Und es gibt auch mehr als eine Bank in diesem Land, die nicht nur hauseigene Produkte anbietet, sondern sich marktunabhängig die besten raussucht und tatsächlich und auch aktiv (!) dann dem Kunden Produkte beispielsweise fremder Investmentgesellschaften anbietet.
Ich bin jetzt seit 18 Jahren in diesem Beruf tätig. Den Neuen Markt mitbekommen, die Irak-Krise, die Subprime-Krise und ihre Folgen. Die Muster sind immer gleich. Ist der Dax (und alleine das scheint viele Anleger zu interessieren) am Boden, sind alle Anlagen schlecht und man legt sein Geld am besten lebenslänglich als Festgeld an. Spricht man auf gestiegenem Niveau wie auch derzeit vermehrt über Risiken, wie man sich aufstellt und wappnet, Gewinne mitzunehmen etc. pp., dann wollen viele Anleger davon wieder einmal nichts hören. Gier frisst Hirn gilt nicht nur bei Prokon, sondern auch in vielen Kundendepots. Und wenn es dann doch wieder ein Schlachtfest an den Börsen dieser Welt geben sollte eines Tages, dann sind wieder ausschließlich die bösen Banker schuld, alles Verbrecher...nein, diese Sichtweise ist mir deutlich zu einfach. Und auch meine verkürzte Darstellung hier ist es noch. Natürlich haben Banken gehörigen Anteil an der Subprime-Krise und ihren Folgen, um nur mal das letzte Beispiel zu nehmen. Aber nicht jeder Investmentbanker ist deswegen automatisch ein gieriger Zocker ohne Rücksicht auf Verluste, genauso wenig ist sicherlich jeder Prokon-Anleger ein ein gieriger Schlund, der nicht auf die Risiken geachtet hat. Aber die Sichtweise von vielen hier ist mir doch extrem einseitig geprägt. Die EZB ist Schuld, die Beratung der Banken, dies das, jenes. Aber der Verbraucher? Taucht doch irgendwie arg selten auf. Der konnte ja nicht anders. Nur mal so als Denkanstoss.