Urlaub in der Todeszone von Tschernobyl?

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Daß in russland gelegentlich Pipelines angezapft werden, ist noch kein Grund, das nicht in Deutschland zu machen.


    Die Pipelines müssten ja auch von Sibirien oder der Sahara oder sonstwo zu uns laufen. Wie du schon selbst gesagt hast haben wir da in Deutschland kaum genügend Platz.


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Was den Wirkungsgrad angeht: Spielt der eine Rolle?


    Kurz und knapp: Ja.


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Ich denke nicht daß der Entscheidend ist. Wichtig ist, es kommt was an. Sonne und Wind ist gratis und unbgrenzt verfügbar. Also kann man davon nehmen so viel man braucht, und damit bekommt man auch mit kleinem Wirkungsgrad genug Strom für alle.


    Dann schau dir die Solarzellen vor ein paar Jahren an (soweit ich weiß wurden sie inzwischen so weiterentwickelt, dass das Problem nicht mehr in dem Ausmaß besteht). Die haben 20 Jahre gebraucht um die Energie wieder reinzukriegen, die zu ihrer Produktion benötigt wurde. Und nach spätestens 25 Jahren war der Wirkungsgrad so weit gesunken, dass sich der Betrieb nicht mehr gelohnt hat (auch nach 20 Jahren ist der Wirkungsgrad von Solarzellen deutlich niedriger als am Anfang). Und auch bei den heutigen Solarzellen bräuchte man noch eine Fläche, die größer wäre als Deutschland, um den Strombedarf der Bundesrepublik zu decken. Wenn es in ein paar Jahren Solarzellen mit einem ordentlichen Wirkungsgrad gibt sind die sicher auch eine Alternative (wenn auch auf lange Zeit noch sehr teure -- ohne Subventionen würden die bisher sich eh nicht lohnen) -- heute noch nicht.


    Was Windkraft angeht: Besonders im Norden von Deutschland stehen ja schon fast überall wo es sich wirklich lohnt Windkraftwerke. Aber wenn du ausrechnest, wieviele Windkraftwerke nötig sind, um den Output von einem Kernkraftwerk zu erzeugen, kannst du dir denken, dass das auch eng wird. Die in windstillen Gegenden aufzustellen bringt ja auch nicht wirklich viel ;) Außerdem findest du auch in der Nähe von Windkraftwerken Menschen, die sich über die negativen Auswirkungen der Rotoren auf ihre Gesundheit beschweren. Wie ernst die zu nehmen sind ist natürlich auch fragwürdig.


    Zitat

    Original geschrieben von kl02
    Ich weiß selbst dass es im Moment noch nicht machbar ist auf AKWs zu verzichten, aber wenn wir uns jetzt nicht auf den richtigen Weg begeben, werden wir nie mehr umdrehen können :(


    Den Satz versteh ich jetzt nicht ganz. Ich sehe es eher als sinnvoll an, solange mit den Atomausstieg (ich nehme an den meinst du mit "umdrehen") zu warten, bis es eine richtige Alternative zur Kernkraft gibt und dann Zug um Zug die bisherigen Kernkraftwerke durch Kraftwerke eines Typs zu ersetzen, der ohne Kernkraft und ohne fossile Brennstoffe auskommt und trotzdem einen ordentlichen Wirkungsgrad erreicht. Nur sollte es den erstmal geben ;)

  • AKw sind sicher gegen einen Flugzeugabsturz. Auch gegen erdbeben/verwerfungen. Das Biologische Schild ist einfach zu stark, wo dann noch der Druckbehälter drin ist.



    Das stimmt auch nicht.


    Die kommen erst ins Endlager, wenn die Strahlung und die Wärmeentwicklung abgeklungen ist. Das wird im AKS selber gemacht, nämlich im Abklingbecken.


    Dann erst werden Teile, die noch erhöhte Strahlung aufweisen, nicht mit glas zugegossen, sondern derart eingeschmolzen, daß es nach dem abkühlen wie Stein ist. Und da kann nix mehr raus. Das ganze ist Wasserunlöslich.


    Scheinbar hast du nicht gelesen :)



    Hier ist noch ne gute Site, wo Info´s drin sind.

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Zitat

    Original geschrieben von Daniel_23
    AKw sind sicher gegen einen Flugzeugabsturz.


    Das stimmt allerdings meines Wissens nicht ganz. Gegen den Absturz von Militärmaschinen auf jeden Fall, bei Passagierflugzeugen könnte es wohl zumindest bei einigen AKWs kritisch werden. Kam jedenfalls mal so im Radio...

  • Zitat

    Original geschrieben von kaputer
    Durch die Konstruktion bedingt kann der Fehler aus Tschernobyl hier nicht passieren. Bei uns werden Siedewasserdruckreaktoren eingesetzt.

    Die meisten in Deutschland und in der Welt eingesetzen Reaktoren sind entweder Druckwasser- oder Leichtwasserreaktoren und werden mit Brennstäben aus Uran 235 betrieben, Uran 238 ist auch noch dabei. Der Reaktor in Tschernobyl war ein Hochtemperatorreaktor der mit Graphitkugeln aus Thorium 232 betrieben wird, aus dem Uran 233 erbrütet wird. Imho wird sowas nicht mehr eingesetzt.


    In Deutschland gibt es neben den ganzen normalen Reaktoren einen schnellen Brüter und einen Hochtemperaturreaktor wie in Tschernobyl, aber die sind imho beide ausser Betrieb.

  • In Tschernobyl war ein Siedewasserdruckröhrenreaktor. Dieser funktioniert mit normalen Brennstäben.


    Das was du meinst ist ein Thoriumhochdruckreaktor. Nur da wird das Spaltmaterial in kleine Küuglen integriert. Solche reaktoren gelten als sehr sicher.


    Also wenn man sich die Konstiktion von heutigen AKW´s so anschaut sehen die eigentlich so aus, als könnten 5 Jumbo´s daruffleigen, und die wären immer noch ganz (den kern mein ich nicht die ganze anlage). Unter dem Link oben sind auch ein paar Videos zu finden, wo ein AKW rückgebaut wird. Das sieht doch schon ziemlich massiv aus....

    grrr...Wenn das doch einmal klappen würde...

  • Daniel_23: Google sagt das du recht hast, dann hatte ich das damals in der Schule beim Referat schon falsch gemacht ... und keiner hats gemerkt.


    Der Tschernobylreaktortyp scheint ja ziehmlich intresannt zu sein, weil er anscheined auch Plutonium erbrüten konnte, das man sogar im laufenden Betrieb entnehmen konnte. Am ehesten ist er wohl mit dem ehemaligen Druckröhrenreaktor in Niederaichbach vergleichbar, aber doch etwas anders. Oder eher mit den Greifswalder Reaktoren?

  • Zitat

    Original geschrieben von Weizen
    Die Pipelines müssten ja auch von Sibirien oder der Sahara oder sonstwo zu uns laufen. Wie du schon selbst gesagt hast haben wir da in Deutschland kaum genügend Platz.


    Na von Sibirien weniger. Da ist einfach zu wenig Sonne, als daß da irgend eine Solar-Energiegewinnung funktionieren würde.
    Und die Sahara ist einigermaßen leer. Da kommt wohl keiner vorbei, um die Leitung anzuzapfen. Wozu auch, dort dürfte sich das Karftwerk eher als Segen erweisen, der den Menschen Arbeit, und Brot, und dem land Devisen einbringt. Wer will da dran sägen.


    Zitat

    Kurz und knapp: Ja.


    Ebenso knapp: Warum?


    Zitat

    Dann schau dir die Solarzellen vor ein paar Jahren an (soweit ich weiß wurden sie inzwischen so weiterentwickelt, dass das Problem nicht mehr in dem Ausmaß besteht). Die haben 20 Jahre gebraucht um die Energie wieder reinzukriegen, die zu ihrer Produktion benötigt wurde. Und nach spätestens 25 Jahren war der Wirkungsgrad so weit gesunken, dass sich der Betrieb nicht mehr gelohnt hat (auch nach 20 Jahren ist der Wirkungsgrad von Solarzellen deutlich niedriger als am Anfang)....


    Ich habe nie etwas von herkömmlichen Solarzellen geschrieben. Die taugen vielleicht für Taschenrechner, aber nicht für Großenergiegewinning. Wovon ich gesprochen habe waren Aufwindkraftwerke, die die Sonnenwärme in Strom umsetzen. Diese funktionieren sehr viel einfacher, haben einen minimalen Aufwand im Aufbau, und halten (fast) ewig.


    Zitat

    Original geschrieben von Daniel_23
    Das stimmt auch nicht.


    Die kommen erst ins Endlager, wenn die Strahlung und die Wärmeentwicklung abgeklungen ist. Das wird im AKS selber gemacht, nämlich im Abklingbecken.


    Glückwunsch zu Deinem blinden Glauben. Bewahre Ihn Dir, dann lebst Du immer glücklich in einer heilen Welt.


    Die Strahlung (und die Wärmeentwicklung) ist leider nicht in 5 oder 10 Jahrenvorbei, sondern frühestens in 10 000 bis 1 000 000 Jahren. In Worten -> eine MILLION Jahre. So lange willst Du die im AKW lagern? Wohl kaum.
    Die Teile sind noch sehr heiß wenn die eingelagert werden. Die Strahlung ist dann ebenfalls noch vorhanden. Warum sonst würde man den Aufwand treiben?

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Zitat


    Hi,
    heute ist in telepolis ein Bericht über Elena's Website


    Der Bericht liest sich irgendwie komisch...mir kam so das Gefühl, der Autor habe das ganze nur schnell und halbherzig gelesen und vor allem so übersetzt. :rolleyes:
    Ich würde nur jedem raten, sich die 27 Kapitel von Elena selber durchzulesen - alleine die Bilder dort in Kombination mit ihrem Bericht sind faszinierend, und dennoch erschreckend.
    Da ich mich auch lange für solche Themen interessiere, habe ich auch schon einige Berichte im TV darüber gesehen; aber vieles kommt einfach nicht an ihren Bericht heran, weil dort auch besonders menschliche Aspekte einbezogen werden.


    Ich habe mal eine kleine Frage - in der Übersetzung dort steht etwas davon, dass man "ein zauberhaftes Leuchten" über dem Reaktor gesehen habe, was von der Strahlung gekommen sei. Hat der Übersetzer das "Glow" etwas falsch verstanden, oder meinte er den Augenblick, an dem der Reaktor in Folge der Kernschmelze zerstört worden und die Strahlung ausgetreten ist? AFAIR ist das doch nur ein Klischee, das radioaktive Strahlung "leuchtet" (siehe meinen Uralt-Thread). Wenn, dann kann man das nur auf Filmaufnahmen oder Fotos sehen, wo die Strahlung auf das Fotopapier aufgekommen ist und dort Spuren hinterlassen hat (bei Filmen ist da so Schnee zu sehen).


    Zitat


    Wovon ich gesprochen habe waren Aufwindkraftwerke, die die Sonnenwärme in Strom umsetzen. Diese funktionieren sehr viel einfacher, haben einen minimalen Aufwand im Aufbau, und halten (fast) ewig.


    Da soll doch jetzt ein solches Kraftwerk im autralischen Outback gebaut werden, oder? Die Teile sind ja verdammt groß, könnte es da nicht zu regionalen Änderungen des Mikroklimas kommen bei deren Benutzung?


    BTW: Wer mal plant, ein AKW zu besuchen: interessant ist es allemal; ich war schon 4 Mal im AKW Mülheim-Kärlich (ein Teil steht auf einer Verwerfung; infolge dessen war es nur paar Monate am Netz gewesen) gewesen und fand es immer wieder faszinierend. In dem dort vorhandenen Infozentrum kann man sich etwas über Atomkraft und Radioaktivität im Allgemeinen informieren (Nebelkammer,...) und bei dem Vortrag ist es möglich, lang und breit mit den Mitarbeitern zu diskutieren.
    Darauf folgt dann ein Ausflug über das Werksgelände mit Besichtigung vieler (ungefährlicher) Bereiche wie Maschinenraum, Kühlturm (das Teil hat eine Akustik! :eek: ), Kantine (legger) uvm.
    Durch so einen Ausflug verliert ein AKW ein wenig seiner Myteriösität und man fängt an, sich auch etwas objektiv mit dem Thema zu befassen.
    IMHO ist es meistens auch so (hier z.T. berechtigt), dass die Leute fast immer Angst vor dem haben, was sie nicht kennen.


    Grüßles, Dani

    I think I speak for all women capable of reproduction when I say... no.
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