ZitatOriginal geschrieben von Drummaster
Ehrlich gesagt muss ich dem E-Plus Menschen recht geben, es wäre an der Zeit gewesen endlich mit dem 1,- Euro Handy Wahn aufzuhören und stattdessen endlich Tarife zu schaffen die einem nicht ohne Ende das Geld aus der Tasche zu ziehen, so muss das Geld aber weiterhin über die Tarife rein wenn das Handy verschleudert wird. Gerade bei den Tarifen gehört Vodafone zum Klassenprimus möglichst viel Geld zu nehmen, wenn ich mir die Datentarife ansehe könnte mir schwindelig werden.
Vodafone macht jedenfalls keine Angebote mit 240 € Barauszahlung wie E+, sondern staffelt bereits deutlich nach Tarif und Umsatz des Kunden, um die Subventionen auf eine vernünftigere Grundlage zu stellen. Die Frage ist, ob es dann nicht scheinheilig ist, einem Mitbewerber in Sachen Subvention etwas vorzuwerfen, wenn man seinen eigenen Kunden teilweise sogar das Bargeld hinterher wirft.
Fakt ist, E+ schlägt die beiden D-Netze schon heute in Sachen Tarife teilweise um Welten UND subventioniert Handys. Dennoch kann man gegen die beiden Großen keine wirklichen nennenswerten Erfolge verbuchen. Vor allem VF aber auch T-Mobile liegen trotzdem weiterhin, was Neuaktivierungen anbetrifft, deutlich vor E+.
Daraus kann man schlussfolgern, dass der gemeine Handynutzer es ohnehin schon lange aufgeben hat, im Tarifdschungel durchzublicken und hauptsächlich nur der Handypreis und die mtl. Grundgebühr interessiert. Das deckt sich auch mit meinen persönlichen Erfahrungen früher im Verkauf. Außerdem punkten beide gegenüber E+ und o2 mit deutlich besserem Service, einer vielerots höheren Präsenz und, so ist es nun mal im Falle E-Plus immer noch, einer deutlich dichteren Netzversorgung.
Zudem hat E+ IMO ein gewaltiges Image- und Markenproblem. Während o2 sich durch diverse Werbeanstregungen durchaus als hochwertiger Anbieter positioniert hat, hat E+ immer noch vor allem ein Image: billig und ausgeflippt.
Außerdem muss man bedenken, dass der Deutsche kein Handy-Poweruser ist. Es werden in der Masse nur kurze Gespräche geführt und auch viel SMS geschrieben, der durchschnittliche Umsatz beträgt gerade einmal 25 € pro Kunde. Von daher werden sich viele mit Sicherheit nicht daran stören, ob sie jetzt für 0,19 € oder 0,09 € in der Minute telefonieren, wenn sie mal telefonieren. Die Tarifdetails werden überschätzt. Ein bisschen blabla und der Kunde ist überzeugt, Vertrag gemacht und fertig.
Das Problem, das E+ hat, ist nicht Vodafone, denn in einer Marktwirtschaft gibt es nun mal Konkurrenz. Das Problem ist für mich folgendes: VF hat kein Problem damit, wenn ein Kunde erst ab dem 16. oder 17. Monat tatsächlich einen Nettogewinn erbringt, denn VF hat genügend Kunden, arbeitet sehr rentabel und effektiv, hat eine große Kapitaldecke. E-Plus dagegen macht durch die Dumpingtarife, die ja keinesfalls bedeuten, dass die Kunden auch mehr telefonieren, möglicherweise erst viel später einen Gewinn, schafft es nicht, genügend Kunden zu akquirieren, um das zu auszugleichen und wird dann auch noch in einem Bereich, wo man monetär überhaupt nicht mehr dagegen halten kann, nämlich der Subvention von Hardware von VF so massiv unter Druck gesetzt, dass man in Gefahr gerät, noch weiter ins Hintertreffen zu geraten.
Zusammengefasst: E+ akquiriert für seine Tarif- und Kostenstruktur zu wenig Kunden. Das ist nicht das Problem von Vodafone, sondern das Problem des E+-Vertrieb und des E+-Marketing.
Und dieses Problem wird bleiben, selbst wenn alle Anbieter die Handysubventionen streichen würden. Dann könnten VF und TMOB immer noch die Tarife von E+ massiv unterbieten und würden E+ wahrscheinlich umso schneller den Garaus machen, um danach die Tarife wieder anheben zu können, ohne die Handysubventionen wieder in der alten Form einzuführen. Das heisst, langfristig besteht die Gefahr, dass der Kunde sogar wieder mehr bezahlen müsste als jemals zuvor, da die Großen ganz schnell massive Verdrängungsstrategien fahren werden, wenn zuviel Druck von den kleinen Anbietern kommt. Beispiele gibts für so etwas genug, das Paradebeispiel ist natürlich der Strommarkt.
ZitatMir kann auch Vodafone noch so ein tolles Plastik Motorola für einen Euro anbieten mit dem tollen Vodafone Branding, kaufen werde ich es Garantiert nicht und Vodafone sieht mich mit ihrer Branding und Preispolitik auch so nie wieder.
Den meisten Kunden sind Brandings egal. Wenn man den Kunden zwei Typen des gleichen Handys hinlegen würde, eins mit Branding, eins ohne und sagen würde, das mit kostet 1,-, das ohne 99,-, würden 99% aller Nutzer sich für die 1€-Variante entscheiden. TT ist alles, aber nicht repräsentativ für den deutschen 0815-Handynutzer.
ZitatDie meisten Handy User können sich unter UMTS höstens Video Telefonie vorstellen, werden diese aber nach den ersten Saftigen Rechnungen sowieso nicht mehr nutzen oder ist es etwa an der Zeit die Verschuldung durch Handy nutzung weiter in die höhe zu treiben?
MMS ist sicher nicht so eingeschlagen, wie man sich das erhofft hatte, und VideoTelefonie ist auch nicht unbedingt der Dienst, der mich persönlich jemals reizen würde, aber nur zu deiner Info: Es werden hohe dreistellige Millionenbeträge, bald sogar Millardenbeträge mit polyphonen Klingeltönen, Real Tones, Handylogos und Java-Games gemacht. Das wäre nicht möglich, wenn die NB nicht entsprechende Handys so unter das Volk gebracht hätten, wie sie es getan haben. Und ich kann es noch mal wiederholen: Gerade VF hat UMTS endlich von der Technikschiene weg gebracht. Die anderen Anbieter wissen doch überhaupt nicht, wie sie UMTS an den Mann bringen sollen. VF profitiert hier einfach von dem erfolgreichen VF Live!-Konzept, das bereits fest in den Markt eingeführt ist, und das mit UMTS jetzt einfach weiterführen und ausbauen kann. E+ dümpelt in dem Bereich mit dem propietären i-mode-Gemurkse hoffnungslos dahin.
ZitatZusammengefasst finde ich die Kritik gerechtfertigt und Mutig das es mal ein Provider ausspricht, es wird höchste Zeit zum Umdenken auch wenn ich mit dieser Meinung wahrscheinlich der breiten "Geiz ist Geil" Fraktion gegenüber auf verlorenem Posten stehe die nur den Anschaffungspreis von einem Euro sehen.
Herr Bergheim sollte sich besser um sein eigenes Unternehmen kümmern und erstmal da seine Hausaufgaben machen, da gibt es wahrlich genug zu tun. Wie ein beleidigtes trotziges Kleinkind in der Presse rumheulen, dass VF die Lizenz nicht nur verstauben lässt und zum Spaß ein UMTS-Netz aufgebaut hat, sondern damit jetzt auch Geld verdienen will und anstatt die eigene Blödheit anzuprangern, die Handy-Nutzer per sé für zu dumm zu halten, um UMTS-Dienste zu nutzen, ist ein Eigentor aller erster Güte. Ich frage mich manchmal auch, ob Manager wie Herr Bergheim nicht glauben, dass auch die eigenen Kunden solche Interviews lesen könnten.