Hallo TTler!
Vergangene Woche wurde ich -zumindest aus meiner Sicht- übelst von einem DB Schaffner abgezockt, und das kam so:
ich wollte mit dem Schnellzug von Ludwigsburg nach Stuttgart fahren, meine bis dato erste (und wahrscheinlic letzte) Nahverkehrstour. Nachdem ich ziemlich spät dran war und der Zug schon in den Bahnhof einlief, bin ich den Bahnsteig hochgehetzt und in den Zug eingestiegen, ohne vorher ein Ticket zu lösen.
Zwei Wagons weiter habe ich einen Schaffner gesehen und bin zu ihm gelaufen. Der Zug stand noch im Bahnhof, die Türen waren noch geöffnet. Als ich also vor dem Schaffner stehe schildere ich ihm die Situation und frage ihn ganz höflich, ob ich bei ihm ein Ticket lösen könnte. Da schaut der mich an und meint: "Wie, Sie haben kein Ticket?" Woraufhin ich meinte, ich hätte ihm ja schon geschildert, daß ich keins lösen konnte und nun gern eines bei ihm kaufen wollte, von mir aus auch gern mit Aufschlag. Zug immernoch im Bahnhof, Türen offen. Er hat dann erst gar nichts gesagt, ich habe ihn nochmal gefragt, ob das jetzt ginge oder nicht, Türen offen, Zug im Bahnhof. Dann meinte er wiederum: "Sie wollen also jetzt ein Ticket kaufen?" Und ich sagte: "Ganz genau, geht das jetzt oder nicht?"
Die ganze Szene hat ungefähr 2-3 Minuten gedauert.
So, der Zug fährt los und der Schafnner sieht mich todernst an und sagt: "Ich möchte Ihren Fahrschein sehen." Ich falle aus allen Wolken und frage ihn, ob das jetzt sein Ernst sei, woraufhin er mich anguckt und sagt: "Also Fahren ohne gültigen Fahrschein, das macht dann nach Vorschrift ein erhöhtes Beförderungsgeld von 60,- Euro".
Ich hab dann versucht, auf Basis des gesunden Menschenverstands mit ihm zu reden und ihm klargemacht, daß ich ja nie die Absicht hatte, Schwarz zu fahren sonder quer durch drei Wagons sofort zu ihm gerannt bin, und er mir ja auch einfach hätte sagen können, daß ich bei ihm kein Ticket kaufen kann und doch bitte wieder aussteigen soll. Ist natürlich alles an ihm abgeperlt genauso wie mein Apell an sein subjektives Gerechtigkeitsempfinden.
Obwohl er mit Sicherheit formaljuristisch gesehen im Recht ist, empfinde ich diese Geschichte als eine Riesensauerei und das ganze riecht für mich ziemlich nach Abzocke.
Zumal ich, wenn ich einfach meien Klappe gehalten hätte und mich brav in die Sitzreihen gedrückt hätte, ungeschoren davon gekommen wär.
Was soll man denn jetzt tun? Einspruch einlegen? Zahlen und ein paar Endorphine ausschütten? Die Wand hochlaufen und sich tierisch über die Bornierheit von Paragraphenreitern aufregen?