Das fliegende Spaghetti Monster

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Ich denke das dem nicht so ist. Letztlich geht doch mit der Evolutionslehre, die zweifelsohne eine Theorie ist, auch einher das Menschen genauso die andere Seite kennenlernen müssen. Der Kreationsmus stellt leider die falsche Richtung dar. Aber ein vernünftiges auseinandersetzen mit Gott sollte den Kindern/Schülern möglich sein.


    Moooment!


    Es gibt einen ganz entscheidenden Unterschied zwischen der Evolutionstheorie - so unbewiesen man diese auch sehen mag - und der göttlichen Schöpfungslehre: Ersteres ist ein wissenschaftlicher Ansatz, um die Entstehung des Lebens zu erklären. Der muss nicht 100%ig richtig sein, kann aber logischerweise nur von anderen, wissenschaftlichen Erklärungen ersetzt werden.


    Die Schöpfungslehre hingegen entbehrt jeglichen wissenschaftlichen Beweises und ist eine rein religiöse Erklärung für die Entstehung des Lebens.


    Letzteres kann man von mir aus in Kirchen und gerne auch in einem optionalen Religionsunterricht vermitteln. Sie hat jedoch im Rahmen der normalen, wissenschaftlich geprägten Bildung an nicht-kirchengebundenen Bildungseinrichtungen nichts, aber auch gar nichts verloren.

    Zitat

    Es ist nun mal leider unumstritten, dass immer weniger Menschen an Gott glauben, und immer mehr keine Moralvorstellungen haben.


    Was für ein Unsinn. Mit welchem Recht stellst Du einen Zusammenhang her zwischen "nicht an Gott glauben" und "keine Moralvorstellungen haben"? Ich glaube an keinen Gott und freue mich über jeden, der das ebenfalls nicht tut. Dennoch habe ich natürlich Moralvorstellungen - nur halt keine Religiösen.

    Zitat

    Eine sehr interessante Seite dazu:
    http://www.evolutionsschwindel.com/


    Und danach dann hier mal vorbeischauen... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Dennoch habe ich natürlich Moralvorstellungen - nur halt keine Religiösen.


    Hmm, jein. Auch Du bist ein Kind unserer abendländischen Kultur. Und die ist nun mal AUCH sehr stark durch religiöse Kultur samt ihren Werten geprägt. Von daher ist Dir das vielleicht nur nicht so bewußt. Aber verbunden ist das Ganze schon miteinander.


    Was Du wahrscheinlich meinst, sind konkrete, spezifischere Werte und Moralvorstellungen, die im Laufe der Zeit aber durch die Gesellschaft und die historischen Veränderungen etc. etwas entschärft und verallgemeinert worden sind.


    Außerdem gibt es nun mal Moralvorstellungen, die sich fast logischer- und konsequenterweise aus dem Zusammenleben von Menschen ergeben und nicht zwingend religiösen Ursprungs sein müssen.


    Für "Du sollst nicht töten" z.B. braucht kein Mensch die 10 Gebote zu kennen, auch das Strafgesetzbuch nicht. Ich halte so etwas für gewissermaßen natürliche Moralvorstellungen. Ich glaube nur, gewisse Moralvorstellungen wurde durch Gesellschaft, Gesetze, Religion und Kirche sozusagen institutionalisiert.
    Aber sicher nicht "erfunden" oder "festgelegt".



    Es gibt sicher Schnittmengen Deiner Moralvorstellungen und der der Religion(en). Nur berufst Du Dich nicht auf die Religionen, daher sagst Du, sie seien nicht religiöser Art.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Hmm, jein. Auch Du bist ein Kind unserer abendländischen Kultur. Und die ist nun mal AUCH sehr stark durch religiöse Kultur samt ihren Werten geprägt. Von daher ist Dir das vielleicht nur nicht so bewußt. Aber verbunden ist das Ganze schon miteinander.


    Naja, ich weiß nicht...


    Ich bin ja nun in der DDR aufgewachsen, wo es bekanntermaßen gänzlich unkirchlich zuging. Heute nennen wir dies die "Proletarisierung in der ehemaligen DDR", die ja bekanntlich aus uns Triebtäter und Kinderwürger gemacht hat... :D


    Aber im Ernst: Zur Wendezeit war ich 17, und ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass mich seit dem (und vorher auf keinen Fall) irgendwelche religiös geprägten Werteinstellungen heimgesucht hätten. Auch nicht unbewusst... ;)


    Zitat

    Außerdem gibt es nun mal Moralvorstellungen, die sich fast logischer- und konsequenterweise aus dem Zusammenleben von Menschen ergeben und nicht zwingend religiösen Ursprungs sein müssen.


    Richtig. Genau die meinte ich z.B., als ich Admin fragte, warum er einen Zusammenhang zwischen Religion und Moralvorstellungen herstellt.


    Um Dein Bsp. "Du sollst nicht töten" aufzugreifen: Damit unterstellst Du ja im Grunde, dass diese konkrete Moralvorstellung ihren Ursprung in der christlichen Religion hat und somit quasi jeder, der diese Devise lebt (der also "nicht tötet"), unbewusst nach einer christlich/religiösen Moralvorstellung lebt.


    Tatsächlich hat sich die Kirche bzw. haben sich die Religionen im Allgemeinen ja letztlich einfach nur eh vorhandener Werte angenommen und diese zu ihren eigenen gemacht. Dass sich Menschen nicht gegenseitig töten sollen, ist eine Wertvorstellung, die mit Sicherheit von keiner Religion erfunden wurde (im Gegenteil - ein Blick in die Historie so ziemlich jeder Religion würde diesen Anspruch geradezu grotesk erscheinen lassen). Man hat einfach nur verstanden, es den Leuten so zu verkaufen, als wäre es so... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • @BB007
    Beides erfordert jedoch Glauben. Ich konnte mir jedenfalls nie vorstellen, dass meine vor vor vor ... fahren mal Affen waren und noch weiter zurück aus dem wasser gekrabbelt sind.


    Zitat

    Heute nennen wir dies die "Proletarisierung in der ehemaligen DDR", die ja bekanntlich aus uns Triebtäter und Kinderwürger gemacht hat... :D


    Auch wenn du es sehr witzig rüberbringst, glaubst du etwa nicht das Werte heute verfallen?


    Zitat

    Die Schöpfungslehre hingegen entbehrt jeglichen wissenschaftlichen Beweises und ist eine rein religiöse Erklärung für die Entstehung des Lebens.


    Wie kommst du darauf?


    Zitat

    Letzteres kann man von mir aus in Kirchen und gerne auch in einem optionalen Religionsunterricht vermitteln.


    Deine Abneigung in Religion in allen Ehren, aber viele Menschen bedürfen einer Religion und ich finde es auch richtig. Du vertraust auf dich und dein können, aber was, wenn du mal was nicht beeinflussen kannst und deine Frau stirbt oder sonst ein geliebter Mensch. Sagst du dir dann auch "Drauf geschissen, ich nehm mir ne neue", so wie die Tiere? Religion kann Trost vermitteln, aber ich geb dir natürlich recht, es sollte eine freiwillige und positive Sache sein - kein Zwang und Druck!
    Und deswegen, wie dir sicherlich bekannt ist, können Kinder ab 14 den Religionsunterricht abwählen und alternativ den Ethikunterricht besuchen. Letztlich werden wir am allermeisten von unseren Eltern beeinflusst, das ist einfach fakt. Und wenn man eben das Pech hat und im Bayrischen Urwald katholisch erzogen wird, dann kann man da erstmal nichts gegen machen. Spätestens wenn man erwachsen ist, kann man (sofern man geistig in der Lage ist) sich für eine Richtung entscheiden.


    Zitat

    Außerdem gibt es nun mal Moralvorstellungen, die sich fast logischer- und konsequenterweise aus dem Zusammenleben von Menschen ergeben und nicht zwingend religiösen Ursprungs sein müssen.


    Gehört Treue auch dazu?

  • Was Jochen schrieb und was Kay verstand .. :D


    Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007


    Aber im Ernst: Zur Wendezeit war ich 17, und ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass mich seit dem (und vorher auf keinen Fall) irgendwelche religiös geprägten Werteinstellungen heimgesucht hätten. Auch nicht unbewusst... ;)


    Jochen meinte, wenn ich das recht verstanden habe, dass viele der Moralvorstellungen, nach denen wir alle leben, von der Kirche durchaus beeinflusst worden sind, und das über viele Jahrhunderte hinweg. Insofern trifft das Dich genauso wie Nicht-Ossis, weil dieser Einfluss lange vor der Trennung stattgefunden hat.
    Beispiel hier vielleicht: Die Treue zwischen Mann und Frau. Dürfte eher nicht natürlichen Ursprungs entstammen, sondern vom Menschen selbst erfunden worden sein. Und dass da die Kirche mitgemischt hat ist wohl unbestritten.



    Zitat


    Um Dein Bsp. "Du sollst nicht töten" aufzugreifen: Damit unterstellst Du ja im Grunde, dass diese konkrete Moralvorstellung ihren Ursprung in der christlichen Religion hat und somit quasi jeder, der diese Devise lebt (der also "nicht tötet"), unbewusst nach einer christlich/religiösen Moralvorstellung lebt.


    Gerade das Gegenteil hat Jochen geschrieben - "Du sollst nicht töten" ist eben kein christliches Gebot, sondern (heute) in jedem Menschen als Naturinstinkt verankert.


    @Admin:


    Zitat

    Auch wenn du es sehr witzig rüberbringst, glaubst du etwa nicht das Werte heute verfallen?


    Zum einen glaube ich das tatsächlich nicht, zum anderen hat das, selbst wenn es so wäre, doch nichts mit Religion zu tun.
    Meiner Meinung nach hat der Großteil der Bevölkerung heute nicht andere Moralvorstellungen als früher, es wird nur zum einen mehr darüber berichtet (hier ein ähnlicher Effekt wie bei der angebl. Klimaerwärmung - es wird eben stärker wahrgenommen) und zum anderen ist die Welt liberaler geworden.


    Manche Leute brauchen, wenn sie trauern, eben keine allmächtige Macht, an die sie sich anlehnen können. Das hat nichts mit "drauf geschissen" zu tun (was ja schließlich bedeuten würde, nicht zu trauern - was soll das denn bitte damit zu tun haben?), sondern damit, dass man sich dessen bewusst ist, nicht von oben herab gelenkt zu werden.

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Beides erfordert jedoch Glauben. Ich konnte mir jedenfalls nie vorstellen, dass meine vor vor vor ... fahren mal Affen waren und noch weiter zurück aus dem wasser gekrabbelt sind.


    Aber stattdessen kannst Du Dir vorstellen, dass ein Weihnachstmann mit weißem Mantel in einer 7-tägigen ABM-Maßnahme die ganze Chose aufgebaut hat? :eek: :D


    Nun ja, jeder, wie er meint... ;)


    Ich persönlich kann mir übrigens dann noch eher vorstellen, dass wir von einer außerirdischen, heute möglicherweise schon nicht mehr lebenden Rasse abstammen. Denn auch das wäre zumindest greifbar und auch wissenschaftlich gesehen durchaus möglich.

    Zitat

    Auch wenn du es sehr witzig rüberbringst, glaubst du etwa nicht das Werte heute verfallen?


    Doch, absolut. Allerdings glaube ich nicht, dass das etwas damit zu tun hat, dass die Leute nicht mehr an Gott glauben und nicht mehr in die Kirche gehen. Bevor Du fragst: Ich kann Dir auch keinen anderen Grund nennen. D.h. ich könnte schon alles Mögliche dazu sagen, aber das würde den Rahmen dann doch deutlich sprengen, und vor allem wären das halt auch alles nur meine Ansichten. Aber trotz allem bin ich zumindest dahingehend sicher, dass es nichts mit der Abkehr von Gott zu tun hat.

    Zitat

    Wie kommst du darauf?


    Weil es so ist. ;) Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass jemals so etwas wie ein Gott existiert haben könnte, der alles erschaffen hat.

    Zitat

    Deine Abneigung in Religion in allen Ehren, aber viele Menschen bedürfen einer Religion und ich finde es auch richtig.


    Dessen bin ich mir bewusst. Und ich will diesen Leuten das auch gar nicht absprechen. Trotzdem kann ich mich doch über jeden freuen, der diesen Schleier um seinen Verstand (sorry, aber so sehe ich das nun mal) abwirft und erkennt, dass es eben keinen Gott gibt, der einem bei irgendwas hilft. Dass alles, was einem passiert oder nicht passiert, deswegen passiert oder nicht passiert, weil man selbst oder andere Menschen oder schlichtweg der Zufall daran schuld ist. Dass man akzeptiert, dass man genau dieses eine Leben hat, an dessen Ende es dann vorbei ist.


    Dass es Menschen gibt, die mit diesen Vorstellungen nicht leben können, ist mir durchaus bewusst.


    Zitat

    Du vertraust auf dich und dein können, aber was, wenn du mal was nicht beeinflussen kannst und deine Frau stirbt oder sonst ein geliebter Mensch. Sagst du dir dann auch "Drauf geschissen, ich nehm mir ne neue", so wie die Tiere?


    Nein. Ich sage dann aber auch nicht "Lieber Gott, warum hast Du mir diesen Menschen genommen?". Sondern ich weiß dann halt, dass der Mensch z.B. an einer Krankheit oder wegen eines Unfalls oder wasauchimmer gestorben ist. Und das ist dann traurig, tragisch usw.. Vor allem aber ist es dies: Zufall und Pech!

    Zitat

    Und deswegen, wie dir sicherlich bekannt ist, können Kinder ab 14 den Religionsunterricht abwählen und alternativ den Ethikunterricht besuchen.


    Genau - und das ist auch gut so. Das Problem ist nur, dass nach dem zu urteilen, was man so aus den USA hört, man dort offenbar in bestimmten Teilen bestrebt ist, diese Wahlmöglichkeit abzuschaffen und die göttliche Schöpfungstheorie obligatorisch neben oder gar statt der Evolutionstheorie zu lehren. Und DAMIT hätte ich, wenn ich dort leben würde, ein massives Problem.

    Zitat

    Letztlich werden wir am allermeisten von unseren Eltern beeinflusst, das ist einfach fakt. Und wenn man eben das Pech hat und im Bayrischen Urwald katholisch erzogen wird, dann kann man da erstmal nichts gegen machen. Spätestens wenn man erwachsen ist, kann man (sofern man geistig in der Lage ist) sich für eine Richtung entscheiden.


    Genau so isses. ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Deine Abneigung in Religion in allen Ehren, aber viele Menschen bedürfen einer Religion und ich finde es auch richtig


    Na ja, ich sehe es da eher mit der Religionskritik von Karl Marx:


    Religion ist Opium des Volkes.


    So lange man die Menschen mit der Religion auf ein besseres Leben im Jenseits vertrösten kann, ertragen sie weiterhin die Missstände im Diesseits.


    In welchen Punkten ist denn die Schöpfungslehre ein wissenschaftlicher Ansatz?
    Da wird doch einfach etwas behauptet was überhaupt nicht zu beweisen ist.


    Die Evolution ist, wie schon mehrfach gesagt, eine Theorie die nach und nach durch bessere Ideen erweitert wird.


    Ich als Student einer Ingenieurwissenschaft bekenne mich zu "harten" Fakten und zur Gottlosigkeit.


    Und ja ich habe Moralvorstellungen :)
    Obwohl ich, außer Weihnachten, nie in der Kirche anzutreffen war.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Ich denke man kann ruhig einen Glauben haben und glauben was man will, aber wirklich stützen darf man sich nur auf gesicherte Fakten. Glauben darf man wie Vermutungen nattürlich annhemen, aber sie niemals als gesichert annehmen.


    Ansonsten: Moral und die Gebote kommen sicher nicht von einem Gott, sondern sind allen Menschen gemeinsames Kulturgut, das damals eben in die Religionen aufgenommen wurde.

  • xoduz: Du bist einer, der mich versteht! :top:
    Genau so war's gemeint, "unn net annerscht"! ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von xoduz
    Beispiel hier vielleicht: Die Treue zwischen Mann und Frau. Dürfte eher nicht natürlichen Ursprungs entstammen, sondern vom Menschen selbst erfunden worden sein.


    Ich denke nicht unbdingt das dies wirklich was mit Religion zu tun hat.


    In Zeiten von Pest, Syphilis ... war es wahrscheinlich einfach gesünder mit eine(n) festen Partner(in) bzw. in eingen Kulturen einige wenige Partner zu haben. Damit wurden einfach die Überlebenschancen des Individiums erhöht.


    Das z.B. orthodoxe Juden und Moslems kein Schweinefleisch essen hat den gleichen Grund ... in subtropischen Gebieten verdirbt Schweinefleisch einfach eher, wenn man es nicht kühlen kann. Deswegen war das damals einfach ein empfelenswerter Ratschlag.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!