Kauf aus Ebay - Daten und Unterlagen vom Zoll verlangt

Irgendwie besteht die Ungerechtigkeit darin das in der Schweiz die Umsatzsteuer nur 7,6% beträgt, aber man in Deutschland jetzt 16% und bald 19% bezahlen muss.

Wenn jetzt die Schweiz auch einen höheren Umsatzsteuersatz von sagen wir mal 14% - 26% hätte, dann würden man schon legal importieren, weil die ursprüngliche Umsatzsteuer ist ja dann erstattungsfähig, so würde dann die Einfuhrsteuer keinen Nachteil darstellen.

Aber der Unterschied von 19% zu 7,6% ist schon krass, das reizt dann schon kreativ zu werden.

Zitat

Original geschrieben von Shani Ace
Die Grundidee des zolls ist mir bekannt, aber ich sehe nicht, wo diese bei einem Ebay-Kauf aus der Schweiz Sinn macht - und vor Allem, was sollte man aus der Schweiz günstiger bekommen als in D?
Welche Mwst.? In D würde ich doch bei einem Privatkauf auch keine Mwst. zahlen.

LOL! Das ist ja wohl ein Witz - wenn ich einer Privatperson etwas abkaufe, hat das doch nichts mit der Wirtschaft des Landes zu tun - und ich habe mich im Vorfeld über den Zoll informiert und als ich sah, dass da nichts anfällt, kaufte ich es halt.

Auf jeden Fall sehe ich das Ganze als ziemlich sinnlos an, da ich ein Produkt von einem Privatanbieter zu einem Preis, der dem in Deutschland entspricht, gekauft habe und nun dem Staat etwas zahlen muss, was er bei einem Kauf im Inland nicht erhalten hätte - das ist für mich Abzocke.

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Sicher, in einem Fall (T-Shirts aus China...) paßt die Erklärung besser, bei einem anderen Artikel (Handy aus der Schweiz...) weniger. Man kann aber nicht für jedes Produkt aus jedem Land der Welt eine eigene Regel in jedem EU-Land entwerfen, sondern es geht eben nach Grundprinzipien, die hier eingehalten werden (müssen).

Privatverkauf oder nicht - für Ware im freien Verkehr, wie man das nennt, ist ja schon mal irgendwann Steuer bezahlt worden, nämlich entweder als die Ware importiert wurde oder, bei im Inland hergestellten Produkten, beim erstmaligen Verkauf.
Bei Deinem Handy ist aber bisher keine MwSt gezahlt worden, denn das Gerät kommt ja zum ersten Mal in den freien Verkehr der EU...

Gilt das ganze nur für Orginalverpackte Ware, oder ist das allgemein?

Gilt für jegliche Ware.

Was hast Du denn jetzt als Versand bezahlt? 5 € oder 20 €...

So wirklich verstehen kann ich die Probleme nicht... Ich bekomme öfters was aus Österreich, Italien, der Schweiz und den USA - aus letzteren sogar Dinge, die unter deren Exportbeschränkungen fallen (nicht falsch verstehen, dazu zählen z.B. schon harmlose Dinge, die u.U. vielleicht eventuell "Terroristen" brauchen könnten)... Probleme gab's noch nie!

Mach doch mal bitte ein Photo vom Päckchen - würde mich wissen was so alles an Notizen und Aufklebern drauf war.

Zitat

Original geschrieben von Bilo
Gilt das ganze nur für Orginalverpackte Ware, oder ist das allgemein?

Gilt allgemein für alle Waren, die aus Nicht-EU-Staaten kommen. Da muß immer eine Zollanmeldung gemacht werden und es müssen Einfuhrabgaben gezahlt werden. Ausnahme: es gibt Zollverfahren, bei denen aus diversen Gründen eine spezielle Handhabung möglich/nötig ist. Das bringt teilweise aber auch Auflagen mit sich und ist für Private meist uninteressant oder gar unmöglich.

Es ist in manchen Einzelfällen etwas schwer nachvollziehbar weil wir am Import bestimmter Waren Interesse haben, nämlich immer dann wenn es um Waren geht, die wir hier nicht gewinnen oder herstellen können, oder die für uns aus irgendwelchen Gründen von Interesse sind.

Bei anderen Waren möchten wir unsere Märkte abschotten um nicht mit Billigware aus irgendwelchen Ländern überflutet zu werden. Oder, als anderen Aspekt, daß Käufe im Nicht-EU-Bereich Kapital abwandern läßt, das nicht mehr unserem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung geht - hier wandern jetzt z. B. 92 EUR in die Schweiz, die "weg" sind und nicht mehr innerhalb der EU nutzbringend weiterverwendet werden.
Deswegen sollen Einfuhrabgaben dazu anspornen im EU-Land zu kaufen und nicht im Rest der Welt.

Vielen Leuten ist das nicht klar und sie werden damit erst konfrontiert wenn, wie hier, der Zoll in Erscheinung tritt. Oft rechnet sich ein Import allerdings trotz der Abgaben weil die Preisstrukturen im Ausland mitunter trotzdem ein Schnäppchen möglich machen. Man sollte es aber vorher durchkalkulieren und außerdem dafür sorgen daß die Begleitdokumentation am Paket korrekt ist. Dann gibt es keine Schwierigkeiten beim Import, solange man nicht gegen Einfuhrbestimmungen verstößt.

Wo wir gerade bei diesem Thema sind: Private Einfuhr von Medikamenten ist generell nicht erlaubt! Es ist zwar preislich sehr interessant 5000er-Flaschen Aspirins aus den USA zu ordern oder auch alle möglichen anderen Dinge, die hier sauteuer und dort spottbillig sind, oder die man hier nur rezeptpflichtig bekommen kann obwohl sie anderswo frei verfügbar sind.
Ausländische Medikamente haben aber keine deutsche/europäische Arzneimittelzulassung, bei Komplikationen etc. haftet niemand dafür. Außerdem sind die Zusammensetzungen manchmal unklar, bei Präparaten aus Fernost teilweise auch gefährlich, im Notfall kann niemand genaue Herstellerinfos über die Zusammensetzung des Mittels anfordern. Offiziell wird auch argumentiert daß kein deutscher Beipackzettel vorhanden ist und der Verbraucher deswegen Risiken und Nebenwirkungen, Dosierungen und Einnahmeempfehlungen nicht lesen oder womöglich mißverstehen kann.
Bei Aspirin aus den USA ist die Wahrscheinlichkeit gering daß man wirklich gefährliches Zeugs bekommt, aber manche Nahrungsergänzungsmittel aus Fernost sind oft hochgradig gefährlich. Auch bei "Sex-Drogen" wie Viagra oder Cialis ist das Betrugspotential hoch, weil da können windige Geschäftemacher Kasse machen mit vielleicht minderwertigen Fälschungen, die aber massenweise gekauft werden weil die Leute auf das Zeug scharf sind. Nicht zuletzt gibt es auch Lizenrechte und Patente, die durch "Nachbauten" verletzt werden.
Deswegen ist die Einfuhr von Medikamenten für Privatpersonen generell nicht gestattet.

Bestellt man doch und der Zoll merkt es - und sie merken es meistens weil was soll wohl in einem Paket von "Aspirin.com" oder so stecken? - gibt es nur 2 Varianten: zurückschicken oder es wird kostenpflichtig vernichtet. Für letzteres zahlt man - ist natürlich super, man bezahlt Ware, die man nie bekommt, und kommt dann auch noch für ihre Vernichtung auf. Oder es wird zurück geschickt - dann kann man froh sein wenn der Versender einem den Kaufpreis erstattet und die Rücksendekosten trägt.

Als Jungs, laßt es bleiben. Auch wenn es einen reizt bestimmte Medikamente, Renner sind natürlich Aspirin, Viagra, Cialis und Muskelaufbau-Mittelchen, über das Ausland zu kaufen... Man bekommt nur Ärger und Kosten, aber oft keine Ware. Und bitte jetzt keine Stories wo es dann doch mal durchgerutscht ist. Das ist zum einen illegale Einfuhr ("Schmuggel") und zum anderen mehr Ausnahme als Regel.

Zitat

Original geschrieben von Goodzilla

So wirklich verstehen kann ich die Probleme nicht... Ich bekomme öfters was aus Österreich, Italien, der Schweiz und den USA - aus letzteren sogar Dinge, die unter deren Exportbeschränkungen fallen (nicht falsch verstehen, dazu zählen z.B. schon harmlose Dinge, die u.U. vielleicht eventuell "Terroristen" brauchen könnten)... Probleme gab's noch nie!

Es ist durchaus möglich, dass mal eine Warenbestellung aus dem Nicht-EU-Ausland als geringwertiges Geschenk "durchrutscht", weil kleinere Ebay-Verkäufer aus dem Ausland das im Interesse des Käufers häufig so deklarieren (wie im vorliegenden Fall wohl auch).

Ein "Anspruch" darauf, dass die nächste "Mogelei" dann auch durchgeht, resultiert daraus aber nicht ...

Zitat

Original geschrieben von Shani Ace
Ich muss also einen Mwst.-Ersatz zahlen bei einer Ebay-Auktion?! Ist ja ganz schön sinnfrei, sonst zahle ich doch auch keine Mwst., wenn ich bei Ebay.de etwas ersteigere... 16% von 112 sind ja 17,92 EUR - damit wird das Ganze mit knapp 130 EUR ganz schön teuer, da werde ich doch mal versuchen, das Geld vom Verkäufer zurückzuverlangen.

Also das würde ich ja mal lassen! Die 20 Euro kannst Du abschreiben. Ein Versand über die EU Grenze kostet schon deshalb mehr, weil der Zoll Arbeit macht! Und zurückschicken ist übrigens auch nicht kostenlos. Nicht zu vergessen die Bankgebühren. Geht zwar inzwischen mit IBAN und BIC, die meisten Banken nehmen aber trotzdem Geld.

Das wird der Verkäufer nicht übernehmen. Warum auch? Schließlich wußtest Du nicht, wie die Einfuhrformalitäten sind. Und seit wann ist "Geld einnehmen" für den Staat sinnfrei?

Und ich verstehe die Zollpolitik nicht. Und ich muß mich nicht vorher informieren, weil ich sowieso nicht einsehe, daß ich was zahlen muß, wenn ich es über ebay gekauft habe, hilft hier wenig.

Zitat

Original geschrieben von Shani Ace
...
Ich muss also einen Mwst.-Ersatz zahlen bei einer Ebay-Auktion?! Ist ja ganz schön sinnfrei, sonst zahle ich doch auch keine Mwst., wenn ich bei Ebay.de etwas ersteigere... 16% von 112 sind ja 17,92 EUR - damit wird das Ganze mit knapp 130 EUR ganz schön teuer, da werde ich doch mal versuchen, das Geld vom Verkäufer zurückzuverlangen.

Wie ist das denn mit den Versandkosten, ich habe dem Verkäufer 20,- EUR zahlen müssen, bezweifle jedoch, dass der Versand wirklich so viel gekostet hat (kostet ja nach Österreich auch nicht so viel), muss ich dann 16% von 20,- EUR zahlen oder kennen die die realen Versandkosten?
...

wenn du was aus deutschland ersteigerst ist aber davon auszugehen, daß schon mal deutsche mwst gezahlt wurde, näml. als der verkäufer das ding ursprüngl. gekauft hat. das hat der schweizer käufer aber nicht getan, daher die eust.

mit der gelben post kostet ein versichertes paket sogar noch mehr als 20€ (afair). ob nu die versandkosten, oder das reine porto herangezogen wird kann dir der zoll sagen. porto dürfte ja auf dem paket stehen... ob es sich aber lohnt sich wg. den 0,50 € mit dem zoll zu streiten weiß ich nicht. die leute die da stehen sind eh nur das ausführende organ.

bleibt nur: zähne zusammen & durch.
beim nächsten mal die "import-threads" hier lesen... (auch wenn es da meist um asien oder usa geht, aber die liegen genauso wenig in der eu wie die schweiz...