Geblitzt worden: Punkte- Strafe normal?

Zwischen innerhalb und außerhalb wird sehr wohl differenziert:
innerhalb: ab 31 km/h zu schnell = 1 Monat Fahrverbot
außerhalb: ab 41 km/h zu schnell = 1 Monat Fahrverbot

Über die Höhe der Strafe braucht man nicht diskutieren - alles was sich nicht am Einkommen oder Vermögen des "Täters" orientiert ist ungerecht...
50 Euro sind i.d.R für einen Schüler eine echte Strafe.
50 Euro für jemanden der seine 10.000€/Monat verdient so gut wie nix.

Bin Azubi, kann aber nicht viel dazu sagen...
Ich fahre immer vorschriftsmäßig - oder sagen wir besser ich habe mich bisher nie erwischen lassen...

Zitat

Original geschrieben von Thomas4711
Meine Meinung: Die Strafen für Geschwindigkkeitsübertritte sind in Deutschland noch viel zu niedrig und 28 % Überschreitung ist schon kein Kaverliersdelikt mehr sondern eine Straftat.

Ich muss vor 6 Wochen mit ansehen, was so ein Idiot auf der Strasse anrichtet, nur weil es ihm nicht schnell genug ging.

Was eine Straftat ist und was nicht, definiert in D das Gesetz, nicht die eigene Empfindung oder Erfahrung.

Brainstorm: ich empfinde das genau umgekehrt. Und daher mag ich auch das Punktesystem. Die Punkte wird man nicht so einfach los. Zwar tut Geld denjenigen auch weh, die es eben nicht so dicke haben, aber diejenigen, die es "dicke" haben, lachen über das Bussgeld, vielleicht berechnen sie es sogar in ihr Budget ein. Aber die Punkte behandeln a) jeden gleich und b) gelten sie auf Bewährung.

Bei mir haben übrigens meine ersten und zum Glück auch bisher einzigen Punkte (derer 3 wegen gleichem "Vergehen" wie der Threadautor) zu einem Umdenken und Ändern des Fahrstils geführt.

Zitat

Original geschrieben von Paradox_13th
Ja in der Tat sind das mit den 3 Punkten überzogen muss dies aber akzeptieren. Finde es nur lächerlich wenn ich Innerhalb der Ortschaft statt 50€ 60€ +3 Punkte zahlen muss.

Es wird in meinen Augen gar nicht richtig differenziert zwischen Innerhalb und Außerhalb der Ortschaften.

Die massive Differenzierung kommt dann aber bei der nächst höheren Geschwindigkeitsgrenze:

Überschreitung in km/h:

26-30 innerorts: 60Euro; 3 Punkte
26-30 außerorts: 50 Euro; 3 Punkte

31-40 innerorts: 100 Euro; 3 Punkte; einen Monat Fahrverbot
31-40 außerorts: 75 Euro; 3 Punkte; KEIN Fahrverbot

Du musst dir auch einfach überlegen, dass der Unterschied von 50 auf 60 Euro ganze 20% sind. Den höchsten prozentualen Unterschied hast du sogar bei Geschwindigkeitsübertretungen bis 10 km/h. Dort sind es zwar nur 5 Euro mehr (15 statt 10) es stellt jedoch eine Strafe dar, die 50% höher liegt.

Bei so geringen Strafen fällt einfach die Differenzierung hinsichtlich der absoluten Größe des Bußgeldes schwer.

Ich finde auch unser Punktesystem absolut ok.Deshalb halte ich mich immer an die "erlaubten" 20km/h zu schnell und gut ist.
Gruss harrys33

Zitat

Original geschrieben von wrywindfall
Z.B. wird bei uns ein Eigentumsdelikt im Durchschnitt härter bestraft als eine Straftat gegen die körperliche Unversehrtheit!

Ein Jurist wird Dir das damit erklären, dass ein Eigentumsdelikt regelmäßig vorsätzlich erfolgt, eine Körperverletzung dagegen eher nicht. Und Vorsatz wird eben härter bestraft.

Dann muß man wohl Jurist sein, um diese Logik plausibel zu finden.

Wurden die Strafen eigentlich in letzter Zeit verschärft? "Früher" war es doch nicht so, dass es ab 21kmh zuviel schon Punkte gab. War das (außerhalb Ortschaften) nicht erst ab 31kmh? Oder täusche ich mich da?

Zitat

Original geschrieben von Jochen
Dann muß man wohl Jurist sein, um diese Logik plausibel zu finden.

Die Logik ist doch wohl äusserst plausibel und einsichtig: Wer vorsätzlich und absichtlich etwas begeht, der wird härter bestraft als jmd. der etwas nur fahrlässig oder im Affekt, also ungeplant begeht.
Das eine Straftat gegen die körperliche Unversehrtheit trotz idR ungeplanter Tat härter bestraft werden sollte, weil die Strafen für zwar geplante, aber vom gesunden Menschenverstand als nicht so gewichtig betrachtete Eigentumsdelikte im Vergleich dazu viel strenger wirken, wird schon länger diskutiert.
Ich z.B. finde auch, dass das dringend fällig wäre.

Zitat

Original geschrieben von TM1
Die Logik ist doch wohl äusserst plausibel und einsichtig: Wer vorsätzlich und absichtlich etwas begeht, der wird härter bestraft als jmd. der etwas nur fahrlässig oder im Affekt, also ungeplant begeht.

Das habe ich nicht bezweifelt.
Mir leuchtet nur nicht ein, warum ein Eigentumsdelikt eher vorsätzlich geschehen soll als eine Körperverletzung.

Zitat

Original geschrieben von Thomas4711
Meine Meinung: Die Strafen für Geschwindigkkeitsübertritte sind in Deutschland noch viel zu niedrig und 28 % Überschreitung ist schon kein Kaverliersdelikt mehr sondern eine Straftat.

Juristisch gesehen sind Geschwindigkeitsüberschreitungen insofern sie nicht mit einer Gefährdung des Strassenverkehrs einhergehen immer nur Ordnungswiedrigkeiten und keine Straftaten.

Wobei ich eine Geschwindigkeitsüberschreitung um 28 km/h auf der Autobahn nicht so dramatisch finde, ich denke auf der Autobahn und ähnlich ausgebauten Strassen haben die meisten von uns schon höhere Geschwindigkeitsüberschreitungen begangen, nur das Glück nicht erwischt zu werden.

Ansonsten denke ich begeht man solche Geschwindigkeitsüberschreitungen ausserorts, vorallem auf Autobahnen imho nicht wirklich mit Absicht, sondern von fährt einfach was die Strecke ohne Gefahr hergibt.