GDL Streik am Do. 25.10 bis Fr 26.10 - Was ist zu erwarten?

  • Zitat

    Nicht mehr lange und die Züge werden eh nur noch von Computern gefahren...


    Ist schon seit Jahrzehnten geplant, gibt es seit Jahrzehnten, setzt nur (jedenfalls in D) niemand ein.


    Zitat

    Wenn man sich mal anschaut wie die U-Bahn Fahrer oder S-Bahn Fahrer ihre Züge bedienen mit einem Hebel und Fusspedal als Lebenszeichen.... das könnte glatt ein dressierter Schimpanse übernehmen


    Klar. Die fertigen aber auch nebenbei seit einiger Zeit noch ab, daher sie müssen an jedem Halt überprüfen, ob der Zug abfahrbereit ist. Menschen in den Türen, Gegenstände im Gleis usw. Und wenn es brennt in der U-Bahn, hätte man gern jemanden an Bord des Zuges, der sich mit den Anlagen auskennt. Oder?

  • Zitat

    Original geschrieben von minako
    Nicht mehr lange und die Züge werden eh nur noch von Computern gefahren...


    Wenn man sich mal anschaut wie die U-Bahn Fahrer oder S-Bahn Fahrer ihre Züge bedienen mit einem Hebel und Fusspedal als Lebenszeichen.... das könnte glatt ein dressierter Schimpanse übernehmen ;)


    Ja, das ist wie einen Airbus fliegen. Dessen Piloten sind auch nur Knöpfchendrücker, ne?


    Als Ende der 1980er Jahre der A320 herausgebracht wurde, mit der damals revolutionären Fly-by-wire-Technik und Flight Envelope Protection, verstieg sich einer der damaligen Airbus-Chefs zu der Aussage dass dieses Flugzeug von einem dressierten Affen geflogen werden könne, man müsse ihn nur darauf dressieren zur richtigen Zeit den richtigen Knopf zu drücken, aber fliegen müsse er nicht können.


    Blöderweise kamen dann ungeplant ein paar von den Vögeln herunter und hunderte Menschen waren tot, unter anderem deswegen weil Knöpfchendrücken eben doch nicht reicht...


    Mit der Bahn kenne ich mich im Gegesatz zur Fliegerei nicht aus, vermute aber dass die ebenfalls nicht alleine fahren nur weil da jemand mal auf's Knöpfchen drückt.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Guten Morgen,


    eins muss man der GDL lassen. Wenn bis 0800 gestreikt wird, fährt der Zug um 0810 schon wieder :)


    Gruß aus der RB34288


    sk

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Fährt ein Lokführer z.B. kontinuierlich zu schnell bekommt er die Anweisung langsamer zu fahren tut er das nicht wird er zwangsweise runtergebremst.
    Er ist in ständigen Kontakt zur Leitstelle, passt irgendwas nicht oder treten Unregelmäßigkeiten auf, dann kann es bis zur automatischen Notbremsung kommen und der Zug steht.


    Ich welchem Zug gibt es sowas? Das geht noch nichtmal im ICE, in anderen Zügen erstrecht nicht.
    Bei LZB geführten Zügen wird die Geschwindigkeit zwar weitgehend automatisch geregelt, aber da gibt es nicht erst eine "Anweisung" (in welcher Form soll die kommen?) sondern der Zug fährt gleich von vorne herein nicht schneller.
    Bei normal gefahrenen Zügen gibt es gar nichts. Die werden ohne Vorwarnung an PZB-Prüfabschnitten gebremst, und zwar bis zum Stillstand, mit Vermerk auf dem Fahrtenschreiber, wenn der zu schnell fährt.
    Lediglich bei GNT Überwachung gibt es sowas ähnliches, hier kommt die Vorwarnung aber nur bei einer reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit.
    Im Übrigen ist es äußerst unelegant, immer den zug automatisch bremsen zu lassen. Die Bremsung ist alles andere als Fahrgastfreundlich. Da ist es doch besser den zug vorher von Hand auf die passende Geschwindigkeit zu bringen.


    Zitat

    Original geschrieben von arne
    Kann mal jemand genau auflisten, was ein Lokführer nun verdient (Grundgehalt+Zuschläge)


    Ist nicht so einfach. Es gibt sehr unterschiedliche Gehälter, je nachdem ob man Beamter oder Angestellter ist. Zudem wurden Angestellte früher in einer höheren Lohngruppe eingestellt, als das heute der Fall ist.
    Der größte Teil liegt bei ca 1500 Euro Monatlich Grundgehalt und 200 bis 300 Euro Zulagen. Dazu Weihnachts und Urlaubsgeld, in höhe eines Monatsgehaltes (ohne Zulagen natürlich).
    Die Gehaltsforderung lautet, 30% mehr Grundgehalt, dafür sollen die Zulagen reduziert werden, und das Weihnachts und Urlaubsgeld wegfallen. Außerdem reduzierung der Wochenarbeitszeit um 2 Stunden. Von 41 Stunden auf 39 Stunden.
    Und als Hauptforderung soll das alles in einen eigenständigen Tarifvertrag gebracht werden, weil sonst die besonderen Belastungen im Schichtdienst immer im normalen Tarifvertrag untergehen.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Im Übrigen ist es äußerst unelegant, immer den zug automatisch bremsen zu lassen. Die Bremsung ist alles andere als Fahrgastfreundlich. Da ist es doch besser den zug vorher von Hand auf die passende Geschwindigkeit zu bringen.


    Steht außer Frage, es ging/geht dabei ja auch um Situationen in denen vom Normalfall abgewichen wird bis hin zum Notfall. (Die "Anweisung" kann entweder ein Signal im Führerhaus sein, oder bei Abweichungen im laufenden Betrieb (Störung) auch von der Leitstelle kommen.)


    Ist im Prinzip aber auch egal, über die technischen Details der verschiedenen Hilfsmittel sollen sich da lieber Profis auslassen. Fakt ist nun mal: Die Möglichkeiten auf einen Zug Einfluss zu nehmen sind größer als beim Flieger. Dort werden die Piloten zwar auch durch einen Haufen Technik unterstützt aber wenn die Kiste erstmal abgehoben hat ist es mit Eingriffen von außen vorbei. (Nicht zuletzt sitzen dort immer min. 2 Personen im Cockpit.)


    Oder um es mal etwas humorvoll auszudrücken: Wieso wird von Bankräubern immer ein Flugzeug/Hubschrauber als Fluchtmittel gefordert, aber nie ein ICE?
    Auch ist die Zahl der mit bekannten "Zugentführungen" um ein vielfaches kleiner als bei Flugzeugen. ;)


    Letzlich ist das für den Tarifstreit aber unerheblich. Es ist bekannt was ein Lokführer leisten muss und dafür sollen die auch eine entsprechende Entlohnung bekommen. Das sich die DB gegen die Kernforderung einen eigenständigen Tarifvertrag versucht mit Händen und Füßen zu wehren ist irgendwo aus Unternehmenssicht auch verständlich. Eine anständige Lösung wird es aber erst geben, wenn man sich wieder am Verhandlungstisch trifft und nicht mehr versucht den Streit über Werbeanzeigen und Positionspapiere zu lösen.

  • Zitat

    Original geschrieben von UltraApfelsaft
    ... Und tzur GDL: Macht weiter so. Endlich mal eine Gewekrschaft die ihre Vorderung (Anmerkung: Hauptvorderung sind keine 30% sondern ein eigenständiger Tarifvertrag..und zwar ein echter) auch durchsetzten will und nicht Einknickt.... Zudem der Chef und Vizechef von Transnet sitzt auch noch gleichzeitig im Bahn Vorstand... ( Quelle: http://www.db.de/site/bahn/de/…chtsrat/aufsichtsrat.html) : Toller Vertreter für die Angestellten.... Wenn er was für seine Mitglieder macht, macht er das gegen das Unternehmen in dessen Vorstand er sitzt.... :flop:

    Ich kann dir dazu nur eines sagen: Mir (und meinen Kollegen/-Innen) reicht es bis zur Hutschnur mit diesem "Verein". Egal, wie schlecht sie bezahlt werden (immer noch besser als arbeitslos, oder?).


    Derartige "Pseudoverhandlungen" auf dem Rücken zahlreicher Arbeitnehmer auszutragen (die deshalb auch noch länger arbeiten müssen, um verloren gegangene Arbeitszeit nachzuholen) und zudem oft überhaupt keine Alternative zur Bahn haben, ist EXTREM mies :mad:


    Ich bin ja für alles offen und habe viel Verständnis für Forderungen nach Lohnerhöhungen, aber bei der Telekom z.B. wackeln erneut tausende von Arbeitsplätzen und so eine Gruppe "wagt" es allen Ernstes, solche Forderungen zu stellen?


    Nach der letzten Angebotsablehnung ist die GDL in meinen (und vielen anderen) Augen doch völlig unglaubwürdig geworden ...

  • Zitat

    Original geschrieben von dragon-tmd
    ...Nach der letzten Angebotsablehnung ist die GDL in meinen (und vielen anderen) Augen doch völlig unglaubwürdig geworden ...


    Welches Angebot? Du meinst doch nicht etwa diesen Witz, über den man überall lesen konnte. Die GDL macht m.E. eine extrem schlecht PR.
    Warum sagen die nicht klar und deutlich, dass bei dem "Angebot" 5% mehr Lohn für 5% mehr Arbeit "angeboten" wurden. Im Endeffekt hat man also von Seiten der Bahn überhaupt nichts angeboten. Und eine Bezahlung für bereits geleistete Überstunden (also etwas, was den Lokführern sowieso zusteht) als "Angebot" zu bezeichnen, ist ja wohl eindeutig einfach nur eine Unverschämtheit.


    Gruß


    Pitter

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