Glaubt denn hier auch nur einer es macht den Frisören Spaß ihren Angestellten derartig wenig Geld zu geben? Die Angestellten kurz halten und selber auf großem Fuß leben? In der Theorie vielleicht, die Praxis sieht anders aus.
Gerade neulich eine interessante Reportage: Frisörladen, 1 Chefin, 2 Mitarbeiterinnen
Umsatz (nicht Gewinn!!) pro Monat: ca. 5.500 - 6.000 €
Nach Abzug aller Kosten blieb da schlicht und ergreifend nichts über was man den Mitarbeitern hätte mehr geben können.
Was passiert also wenn die Chefin verdonnert wird mehr Gehalt zu zahlen:
Entweder sie schmeißt eine Angestellte raus und macht weniger Umsatz weil sie nicht mehr so viele Kunden bedienen kann oder
Sie erhöht die Preise um die Gehälter zahlen zu können weswegen die Kunden dann schreien und wegbleiben weil es zu teuer ist.
Wie auch immer ein Sch***-Situation.
Es hilft daher also gar nichts bis wenig wenn man am untersten Rand des Lohnrädchens dreht. Langfristiges Ziel muss sein, dass die "Mittelschicht" angemessen entlohnt wird, damit man überhaupt auch mal wieder bereit ist für eine Dienstleistung wie Frisör auch 25 € und mehr zu zahlen. Solange jeder in die "Alles für 10 €" Läden rennt nur weil es billig ist muss man sich nicht wundern, wenn die Leute die in diesen Jobs arbeiten maues Geld verdienen. Nur per Gesetz diese eh schon nicht gut bezahlten Dienstleistungen zwangsweise zu verteuern hilft den Personen nicht weiter.