Bundeswehr bzw. Musterungsproblem...

  • Ich finde dieses Verfahren aber auch bescheiden.


    Ich finde einfach das es nicht jedem mal eben so passt 9 Monate zum Bund zu gehen oder Zivildienst zu machen. Und ich meine nicht jemand der sagt das er kein Bock darauf hat sondern dem das Beruflich nicht passt.


    Was bringt es denn wenn einer beim Bund ist der überhaupt keine Lust hat dort zu sein? Rein gar nichts. Genauso ist es beim Zivi.


    Entweder mann will es oder man will es eben nicht. Die sollten das so machen das es eine freiwillige entscheidung ist. Ich denke da würden sich auch noch genug Leute finden.


    Mit 18 hab ich bei einer Sozialstation 3 Monate "Essen auf Rädern" gemacht. Ich hab das auch gern gemacht. Aber auch nur weil es freiwillig war und ich es mir aussuchen konnte wie lange ich das mache. Zivildienst kam für mich aber nie in Frage. Nicht weil ich kein Bock drauf habe sondern weil ich mir nicht Vorschreiben lasse wie ich 9 Monate meines Lebens verbringe. Das ist meine Meinung.


    MfG


    Chris

  • Wenn du dir das nicht vorschreiben lassen willst bitte. Dann zieh aber auch bitte keine Vorteile aus dem Sozialstaat. Danke.

  • lexo321


    Das ist schon richtig was du schreibst.


    Doch hat jeder die Möglichkeit, den Grundwehrdienst hinauszuzögern. Damit meine ich, dass der Bund dich nicht von deiner schulischen oder beruflichen (Ausbildung) Laufbahn abhält.
    Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe, kann man mit 23 oder 26 Jahren (bin mir da nicht mehr sicher) nicht mehr ohne weiteres bzw. gar nicht eingezogen werden.


    Was mich hier nur nervt, dass die Leute noch nicht einmal bei der Musterung waren, sich warscheinlich nicht einmal richtig mit dem Thema auseinander gesetzt haben aber trotzdem schon Terror wie ein kleiner Bub machen, dem man sein Spielzeugauto weggenommen hat.
    Ich finde es echt affig, wenn man meint, man müsse irgendwelche Krankheiten vortäuschen, in der Hoffnung ausgemustert zu werden. Seit froh, dass ihr gesund seit !


  • :top:


    Sehe ich im Prinzip genauso.
    Es ist glaube ich nur ´was anderes, ob man direkt nach der Schule in den Zivildienst geht oder "aus dem Leben", zB nach abgeschlossener Berufsausbildung etc, zum Zivildienst gezogen.


    In jedem Fall ist die Erfahrung "Zivildienst im sozialen Bereich" imho eine Bereicherung. Ich habe damals direkt nach dem Abi noch 15 Monate Zivildienst an einer Ganztagsschule für geistig behinderte Kinder gemacht. Das war eine Erfahrung für´s Leben.


    gruß, slop


  • Dreizehn Jahre Schule geschenkt bekommen, für (fast) umsonst studieren können, billig über die GKV abgesichert sein, Sozialleistungen für den Bedarfsfall und und und... - aber 9 Monate selbst etwas leisten? Nicht drin - es "passt nicht", evtl. hast du mal einen Zivilehrgang am Wochenende und sowas willst du dir nicht vorschreiben lassen.


    Vom Charakter her ist ist das einfach extrem arm - Hauptsache im Sommer bei der WM dann wieder die Flagge aus dem Schrank holen, Nationalhymne mitsingen und groß Party machen.


    Aber einen Finger für dein Land krumm machen? Nein.

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    Als ich zurückkam von den Reisen und sah am Gepäckband das erste mürrische Gesicht, da dachte ich: Das ist meine Heimat. - Harald Schmidt

  • Zitat

    Original geschrieben von Chefkoch85
    Gegen Lebensmittel? Wie überlebst Du dann? :D


    Ich bin ebenfalls gegen Pollen allergisch, hat den gar nicht gejuckt. Es hieß dann nur, "dann ziehen wir sie eben zum Winter ein". :rolleyes:


    Naja war ein wenig allgemein Ausgedrückt :) Bin (so dachte ich damals und auch mein Doc) gegen Obst und Gemüße, Hülsenfrüchte und Nüsse Allergisch.


    Mitlerweile habe ich rausgefunden das ich wohl ehr gegen ein oder mehrere Pestizide Allergisch bin.

  • @ UltraApfelsaft: oder Du wirst einfach älter und die Allergien waschen sich aus. Völlig normal :)


    BTT: ich kann beide Seiten verstehen: die eine Seite, die meint, man solle was für das Land tun/es sei eine wichtige Erfahrung - und die andere, die fragt: "Warum ich, wenn die anderen auch nicht hinmüssen? Willkür!"


    Zum ersten:
    Ich habe meinen Zivildienst weniger aus großer Vaterlandsliebe geleistet, sondern weil ich gezogen worden bin. Ich hätte kein Problem damit gehabt, ausgemustert zu werden - es war auch nicht besonders schlimm, für 9 Monate nach dem Abi eine Auszeit aus der Lernerei zu nehmen.
    Eine besonders große Erfahrung war es jetzt auch nicht (war im Fahrdienst für die Malteser unterwegs), die Arbeit im Krankenhaus später während des Studiums hat mich stärker geprägt. Was ich aber toll fand: 9 Monate raus! Mal was tun, was nichts mit Kopfarbeit zu tun hat, den ganzen Tag im Auto sitzen, nach Feierabend die Klamotten wechseln und gut ist. Durch die diversen Zulagen habe ich ganz gut verrdient - so viel Geld hatte ich niemals vorher und auch bis heute nicht wieder. Das war schön.
    Beinah hätte mir der Zivildienst einen Strich durch die Berufsplanung gemacht - nur mit einem Hackentrick konnte ich mein Medizinstudium antreten; im folgenden Semester wäre der NC schon zu hoch gewesen.


    Zum zweiten:
    Verständlich, man sieht die ganzen Kumpels um sich rum, die mit ihren Fußballerknien und Pollenallergien ausgemustert werden - Lappalien, mit denen man einen Zivijob völlig problemlos ausüben könnte. Oder die, die nie Post vom Kreiswehrersatzamt bekommen. Das ist tatsächlich unfair und natürlich ist es dann legitim, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man aus der Sache herauskommt. Der Meinung bin ich umso mehr, wenn der Bund der eigenen Berufsplanung ultimativ im Wege steht - dann würde auch ich einen Anwalt bemühen.
    Allerdings: eine Ausmusterung über's Knie zu brechen, weil man einfach "keinen Bock" drauf hat, zeugt nicht wirklich von Charakter. Und das ist für mich dann ein klarer Fall von "schaut euch so einen Laden mal von innen an" - sei es Bund oder Zivi.
    Wie gesagt: ich fand die Perspektive damals nicht schlecht - einfach mal 9 Monate kopffrei. Herrlich, das gibt's später nie wieder!


    Viele Grüße,
    Georg

  • @ bLaCkFoX


    Finde ganz so einfach ist das nicht. Es ist ja nicht so, dass durch 9 Monate Dienst die Schule und gegebenenfalls das Studium (fast) finanziert ist. Das Geld dafür kommt ja auch von den Steuern die ich bis dato schon gezahlt habe, bzw. später zahlen werde.
    Ebenso arbeitet man ja nicht umsonst beim Zivildienst, man bekommt ja auch ein (kleines) Gehalt so ,dass der finanzielle Vorteil für den Staat durch diese 9 Monate gar nicht so groß zu bewerten ist.
    Es kommt mir einfach so "aus Prinzip"-mäßig vor.
    Soll man es doch bei einem Berufsheer und FSJ belassen und niemanden dazu zwingen, meine Meinung. Denn durch den Dienst verschiebt sich der Studienbeginn oft um ein Jahr, die Einzelperson ist also ein Jahr später mit dem Studium fertig, verdient also ein Jahr später Geld und zahlt somit ein Jahr später Einkommenssteuer. Wodurch den Staat mal leicht fünfstellige Beträge fehlen!


    Da sollte man die Zivijobs (die btw. teilweise einfach einer Beschäftigugstherapie gleiche) doch den Leuten überlassen die verzweifelt (!) nach einer Beschäftigung suchen und jetzt die "1€ Jobs " antreten um sich nicht total ungebraucht vorzukommen.


    Naja, meine 2 Mark,fünfzig dazu :)

  • Diese Argumentation mit dem "verlorenen Jahr" halte ich mittlerweile für eine Farce.
    Im passenden Moment ("ich will nicht zum Bund") wird diese rausgeholt. In allen anderen Momenten des (jungen) Lebens ist sie so fern wie noch was:
    "Ja und, dann wiederhole ich halt das Schuljahr..."
    "Scheiss auf die Klausurvorbereitung, ich geh lieber zur Party..., den Schein mach ich dann nächstes Semster oder so...".


    -Andi-

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