Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

Ach,
der Gutenberg macht es doch wie der Schäuble mit seinen Terrorwarnungen. Man warnt vor schlimmsten Szenarien, so daß man später im Falle eines Falles nicht davor gewarnt hätte...

Warum erinnert mich das ganze nur so sehr an Siemens und BenQ?

Richtig ... wegen der in Vorleistung zu erbringenden beträchtlichen "Mitgift".

Und wie es bei "echten" Ehen auch passiert, kann selbst bei allerbesten Vorsätzen so was ganz schnell den Bach runtergehen. Besonders wenn man sich vor der Eheschließung kaum kennt ... und erst nachher merkt, dass der andere sich vorher hübscher gemacht hat, als er wirklich ist.

Und dann gibt's ja noch die Heiratsschwindler.

Und vielleicht noch andere Varianten ... wie die "Schnalle" aus Russland, die ein Freund sich hat einfliegen lassen ...

Alle Fälle grundverschieden ... aber eins haben sie gemeinsam: Die Mitgift ist futsch!

Und bei keinem der Kandidaten ist auszuschließen, dass er nur ein Mitgiftjäger a la BenQ ist ... nicht einmal bei Fiat ...

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es Opel bei der beabsichtigten Rettung genau so ergehen würde wie BenQ-Siemens. Die Miftgift wird eingestrichen, Know-how und Patente werden ins Ausland überführt ... und spätestens dann gehen in Deutschland für Opel die Lichter aus.

Wie geschrieben ... nur eine Befürchtung ... aber auch ein Gefühl. Und mein "Bauchgefühl" lässt mich eigentlich selten im Stich.

Frankie

Alles schön und gut...

... und doch werde ich den Verdacht nicht los, dass der von und zu Guttenberg ganz anders daher reden würde, wenn auch in Bayern ein Opel-Werk mit >5.000 Mitarbeitern stehen würde
Aber in Bayern stehen ja BMW und Audi, die ganz andere Standortinteressen bei der CSU gelten machen...

Wie gesagt, nur ein Verdacht... beweisen lässt sich's nicht, aber gerade bei der CSU kann ich nicht wirklich glauben, dass da einer rein von Zahlen, Logik und Vernunft geleitet handelt.

Zitat

Original geschrieben von Hellwach
Guttenberg ist da aber wenig populistisch und lässt sich gut beraten.

Hallo,

ich bin mir sicher das
- wenn kein Wahljahr währe, sich keine Sau in Berlin um Opel gekümmert hätte
- v.Gutenberg Recht hat, das eine geregelte Insolvenz für Opel der bessere Weg gewesen währe, aber unsere Super-Angie hat ihn ja zusammengestaucht.
- Magna auf kurz oder lang den Laden dermassen umkrempelnt wird, das sich viele noch umschauen werden. Ich glaube nicht, das die 4 Werke in Deutschland auf Dauer bestehen bleiben werden.

Ich bin der Meinung, das sich die Politik gefälligst nicht in Wirtschaftsangelegenheiten einzumischen hat - bestes und schon längst vergessenes Beispiel "Holzmann", der ehemals grösste Baukonzern Deutschlands - da sind auch etliche Steuermillionen, dank Altkanzeler Schröder, verbrannt worden, mit der Folge, das "Holzmann" längst nicht mehr existiert.

Zitat

Weiter geht es nun mit Arcandor. Auch hier sind die Probleme hausgemacht und auch hier fordert SPD-Chef Müntefering schon heute, dass unbedingt geholfen werden muss.

Arcandor hat einen profitablen Reisesektor, die sollen gefälligst erst mal an ihre eigenen Kapitalgeber rantreten, die jahrelang Geld geschaufelt haben.

Der Herr Guttenberg ("von und zu" kenne ich nur als verarsche eines "von", aber egal) hat keinerlei Ahnung von Wirtschaft.
Wirtschaftliches Wissen hat er sich also wenn überhaupt auf die Situation zugeschnitten von seinen Beratern zuwerfen lassen.

Viel wichtiger, warum bleibt er bei seiner Meinung, obwohl er dafür (politisch) extremem Gegenwind (sogar von seiner "Chefin" ) trotzen muß.
Ganz einfach er ist ein Nachwuchspolitiker ohne Profil. Er kann nichts besonderes und politisch relevant wurde dieser Herr meiner Meinung nach nur wegen seinem Namen (wegen seinem Großvater).

Um aber politisch nach seinem Gasteinsatz nicht völlig wieder in der Versenkung zu verschwinden, muß er jetzt ganz extrem Auffallen.
Wenn er nur "mitmarschiert" ist er bereits wenige Tage nach Beendigung seines Gasteinsatzes schon völlig vergessen.

Re: Respekt vor Minister Guttenberg!

Zitat

Original geschrieben von Hellwach
Ich finde Wirtschaftsminister Guttenberg hat enormen Respekt verdient, dadurch, dass er trotz seiner erst kurzen Amtszeit die Bürger dieser Republik bis zuletzt davor bewahren wollte, einem beinahe aussichtlos dastehenden Unternehmen (Opel) Geld in den Rachen zu werfen [...]

Ich befürchte, dass in wenigen Jahren die Episode Opel endgültig zu Ende gehen wird und das Steuergeld futsch sein wird. Waren dies dann über € 300.000 je Arbeitsplatz bei Opel wert?? Wieviel Jobs hätte man für dieses Geld anderswo in Deutschland retten können? Wer trägt dann die Verantwortung? Ein gescheiterter Kanzler namens Steinmeier???

Sorry, das musste mal raus... :mad:

Hundertprozentige Zustimmung :top:! Opel mit Steuergeldern zu "retten" (was heißt hier eigentlich retten? - Hier geht es doch de facto lediglich um lebensverlängernde Maßnahmen, die bis zur Wahl halten müssen) ist vollkommener Wahnsinn.

Würde die Bevölkerung sich einen opel in der Garage wünschen, dann würde sie sich einen kaufen. Was bringen die ganzen Hinweise auf Auszeichnungen, Innovationen und dergleichen, wenn einfach keiner die Kisten haben will. Das Unternehmen wirtschaftet einfach am Markt vorbei, und das wird in absehbarer Zeit nicht anders. Da kann mit tränenschwangerer Stimme der Betriebsrat bei Maischberger darauf hinweisen, daß Opel "deutsche Geschichte" sei und man doch ein solches Traditionsunternehmen, ein so stolzes Flagschiff, nicht "sterben lassen könne".

Ich schließe mich daher vorbehaltlos der in diesem Thread ja schon sehr treffend formulierten Meinung an, daß außer den Opel-Beschäftigten - Entschuldigung - keine alte Sau ein auch nur irgendwie geartetes Interesse am Fortbestand dieses Konzerns hat.

Ebenso unterschreibe ich sofort, daß es der Politik unglaublich leicht fällt, über die Vergabe von Steuermilliarden (!) zu sprechen, denn die persönliche Brieftasche bleibt ja vollkommen unangetastet.
Ich würde sehr gerne hören, was die entsprechenden Beteiligten aus der Bundepolitik zum Thema Opel-Rettung sagen würden, wenn jeder, der das Paket unterzeichnet, selber eine Viertelmillion beisteuern müsste. Ob Opel dann auch noch als so zukunftsfähig eingeschätzt würde? Ob ein Politiker auch dann noch sagen würde, ja, ich glaube so fest an die Marke Opel, daß ich mir sicher bin, meinen persönlichen Geldeinsatz gut verzinst in vier Jahren zurückzuerhalten?

Manager-Haftung einführen und D&O-Versicherungen limitieren? Der viel bedeutsamere Schritt nach vorne wäre eine finanzielle Verantwortung für politische Entscheidungen einzuführen...

Unter'm Strich zahlen wir alle meiner Meinung nach mit der Opel-Rettung genau eines: verbesserte Wahlaussichten der Partein im Herbst

Nun ja, wenn ich so auf der Straße schaue, da fahren schon einige Opel rum. Daher denke ich nicht, daß keiner einen Opel will.
Das Problem war ja mehr, daß GM die ganzen Gewinne abgezogen hat. Wäre das Opel-Geld auch bei Opel geblieben, hätte Opel heute kein Problem. Das wurde ja schon mehrfach hier im Thread angesprochen, wenn auch mehr zwischen den Zeilen.
Sogesehen, ist es schon denkbar, daß aus Opel wieder ein brauchbares Unternehmen wird. Denkbar, nicht zwingend aber eben auch nicht ausgeschlossen.

Der Opel-Händler hier ist vor ca. 5 Jahren nur der Pleite entronnen indem er sich Kia als Zweitmarke ins Haus geholt hab.

Auf Opel-Modell gab es schon 2004/2005 teilweise 20% Rabatt, damit die Dinger jemand kauft.
Für den Opel Vivaro auf meiner damaligen Zivi-Stelle haben wir sogar 25% Rabatt gekriegt, ohne groß Druck auszuüben.

Spätestens wenn der Boom der Abwrackprämie vorbei ist, geht's dem Laden wieder richtig mies. Und ob sie es dann schaffen durchzuhalten bis der Ampera kommt, und ob den dann jemand kauft.... ich denke nicht.

Ich hätte die 1.5 Mrd lieber zukunftsträchtig investiert gesehen. Und zwar in das Bildungssystem.