Ich glaube, hier sind etliche Missverständnisse unterwegs. Weswegen Apple so kritisiert wird und weswegen sie in den USA verklagt werden, ist die Preisgabe der UUID an die App-Entwickler.
Man muss dabei wissen, was die UUID ist. Das ist eine lange Nummer, die für jedes Gerät eindeutig ausfällt. In eine UUID fließen unter anderem die Seriennummer des Geräts und die Hardwareausstattung mit ein - aber alles in verschlüsselter Form. Das heißt: Jedes Gerät hat eine eindeutige UUID - aber aus der UUID kann niemand außer dem Verschlüssler (in diesem Fall Apple) ablesen, ob es sich jetzt um ein iPhone G4 oder ein iPad oder einen iPod Touch der ersten Generation handelt. Schon gar nicht kann ein Entwickler aus der UUID ablesen, ob jetzt ein 16-jähriger Schüler oder ein 50-jähriger Manager das iPhone oder iPad nutzt.
Entwickler sind aber ganz froh, die UUID zu kennen: Sie dient etwa zur Speicherung von Spielständen. Oder es lässt sich sehen, ob eine App vom gleichen Gerät schon einmal bewertet wurde.
Eine UUID lässt aber, wie gesagt, allein keinen Rückschluss auf den Nutzer und dessen Gewohnheiten zu. Ein Missbrauch ist aber möglich, wenn die UUID und ein Nutzer-Account gemeinsam erfasst werden. Noch mehr Informationen erhält man, wenn dieses Daten (also UUID und Nutzer-Account) noch mit den Datenbanken anderer Firmen abgeglichen wird.
Apple warnt in der Dokumentation auch ausdrücklich vor solchem Verhalten:
For user security and privacy, you must not publicly associate a device’s unique identifier with a user account.
http://developer.apple.com/lib…s/Reference/UIDevice.html
Die UUID bietet tatsächlich Missbrauchspotential. Aber man muss auch sehen, dass die UUID beiden Seiten viel Komfort bietet: Die Entwickler müssen keine eigenen Lösungen zur Nutzeridentifizierung integrieren, die zum Teil aus datenschutzrechtlicher Sicht noch bedenklicher wären. Die User müssen sich nicht immer einloggen und zum Teil noch persönlichere Daten jedem App-Entwickler preisgeben. Wenn der Missbrauch unterbunden würde, wäre so eine UUID-Identifizierung auch ein guter Kompromiss aus Datenschutz und immer mal wieder notwendiger Geräteerkennung.