Windows XP forever?

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    also im Geschäftsbereich würde ganz selten 95 oder 98 eingesetzt, eher mal NT4.0.
    ...


    Diesen Bereich hatte ich auch gemeint (aber wohl vergessen zu benennen). In diesem Umfeld kenne ich keinen Einzigen, der Win 95 pp. verwendet hat. Diese Versionen waren bei der damals noch zweigleisigen Produktpalette von MS für Privatanwender konzipiert.


    Wie damals gehe ich davon aus, dass auch Windows XP in erster Linie von Geschäftskunden weiterverwendet werden dürfte. Für diesen Nutzerkreis ist ein OS noch ein OS im klassischen Sinne mit der Aufgabe, den zuverlässigen Betrieb von Anwendersoftware zu gewährleisten. Schnickschack wie Aero-Peek & Co. wird dort niemand vermissen.


    Dieser Nutzerkreis verändert nur höchst ungern was an einem zuverlässigen System, dass den Ansprüchen noch genügt. Dennoch dürfte diese Kundengruppe für MS von Bedeutung sein, weil sie Anwendersoftware wie MS Office (zum Teil eingebettet in auf dem Stand zu haltende Branchensoftware, die Windows als OS voraussetzt) regelmäßig nachkauft.


    Der Marktanteil von XP in Privathaushalten dürfte bis 2014 merklich abnehmen. Optisch schick ist Win 7 ja und die Werbemaschinerie wird das dann zur Verfügung stehende Windows 8 mächtig pushen.


    Ob mit dem Kachelmuster allerdings auch die professionelle Nutzerschar zu beeindrucken ist, kann erst der Praxistest nach Beginn des Vertriebs zeigen. Unternehmer haben zuweilen auch ein Privatleben, in dem sich die Neuerscheinung erst einmal bewähren muss. Die Chancen stehen eigentlich gut - Microsoft ist in Zugzwang und sollte sich vielleicht die Frage stellen, ob das zweigleisige Konzept (Privat-Business) langfristig nicht doch dass effektivere sein könnte. Die Bedürfnisse beider Nutzergruppen sind einfach zu verschieden.


    Frankie

  • An Windows NT 4.0 hatte ich der Tat auch nicht mehr gedacht, dies hatte aber mit Windows 3.1 aber eben auch null zun tun und war letztlich auch ein neues Betriebssystem ;) Privat hat das aber kaum einer benutzt, da die Umständlichkeit mit NT einen Höhepunkt erreichte. Deshalb waren viele Admins später ganz heiß auf Win2000.




    Gruß Kai

  • Hi


    so wie ich mich erinnerte, war Windows 3.1(1) sehr schnell aus dem geschäftlichen wie privaten Umfeld verschwunden.


    Vor allen Dingen aus einem Grund: wegen des LFN-Supports, denn unter Windows 3.11 hieß es: 8+3 Zeichen für den Dateinamen müssen reichen. Und es waren keine Leerzeichen im Dateinamen erlaubt. Außerdem war Plug&Play in Windows 95 relativ gut umgesetzt und ein weiteres Argument für den Umstieg. Die Leute wollen sich einfach nicht mit Treiberproblemen herumärgern.


    Damals kamen ja auch die ersten MP3s auf, und in meinen ersten Windows95-Tagen hatte ich die tatasächlich wegen der Abwärtskompatibilität noch versucht, mit 8 Zeichen zu benennen.


    "Tone Loc - Funky Cold Medina.mp3" hieß damals eben


    C:\MUSIC\TONELOC\FUNKYCLD.MP3


    Schon allein deswegen ging der Umstieg auf NT 3.51/4.0 und Windows 95/98 relativ fix.


    Diese Art der Benennung habe ich dann aber irgendwann aufgegeben, als klar wurde, daß LFNs stabil funktionieren und keine Eintagsfliege sind.



    Aber zurück zum Thema: Ich wette, daß Windows XP auch 2020 noch völlig problemlos nutzbar sein wird. Wir können uns ja dann in diesem Thread wieder sprechen.


    Da eine großer Anteil der Software heute auf .NET, JAVA oder einfach nur einem Webbrowser basiert, wird es von dieser Front kaum Probleme geben, da alles auch auf XP läuft.


    Es gibt aktuell bei meinem Anwendungsszenario (Word, Excel, Outlook, Softwareentwicklung für .NET mit MS VS2010 und Internet) keinen zwingenden Grund, auf Vista oder W7 upzugraden. Denoch habe ich es im Einsatz um zu testen, wie die von mir entwickelte Software auf diesen OS' läuft.


    Windows 7 ist sicherlich nicht schlecht. Aber es bietet zumindest mir keinen überzeugenden Vorteil von der Dimension des damaligen Wechsels von Windows 3.11 zu Windows 95.


    Der Wechselgrund von Windows 3.11 zu 95 war LFN und PnP.
    Der Wechselgrund von Windows 95 zu 98 war: bessere Stabilität und besseres PnP.
    Der Wechselgrund von Windows 98 zu Windows XP war: bessere Stabilität, PnP, Unterstützung von .NET2.0, 3.0, höhere Sicherheit Dank SP1/2/3, automatischen Updates, Firewall usw.


    Aero-Design und Benutzerkontensteuerung (UAC) sind für mich noch keine ausschlaggebeneden Argumente, auf Windows 7 umzustellen. Denn als Minuspunkte kommt der größere Perfomancehunger und die unaufhaltsam größer werdende Systempartition (WinSxS-Problem) in die Waagschale.


    Aber über dieses Thema zu diskutieren ist wahrscheinlich ohnehin müßig: Es gibt Menschen, die haben ein IPhone 4, kaufen sich aber ein IPhone 4S, weil es neu, angesagt und eben etwas besser als das IPhone 4 ist. Wirklich benötigt wird es in den meisten Fällen wahrscheinlich nicht. Diese Menschen wechseln wahrscheinlich auch zeitnah auf Windows Vista, 7 oder 8, obwohl auf XP auch alles zufriedenstellend lief. Man nennt diese wohl "early adopters".


    Und es gibt andere Menschen, die einen OS- oder Telefonwechsel erst bei (mehr oder weniger) objektiver Notwendigkeit durchführen. Diese Gruppe könnte man "Never change a running system" nennen.


    Jede Gruppe hat ihre eigenen Ansichten, und ist damit glücklich. Und man wird durch lange Diskussionen auch niemanden zu einer anderen Verhaltensweise bekehren können.


    Aber abgesehen davon fehlt mir, um early adopter zu sein, auch die Zeit. Alle paar Monate mein Handy zu wechseln, die Daten zu übertragen und mich in die Bedienung einzugewöhnen ist etwas für Menschen, die entsprechend viel Freizeit haben und diese auch mit solchen Tätigkeiten verbringen wollen.


    Oder einen PC/Notebook mit allem für mich Erforderlichem einzurichten dauert 2-3 volle Arbeitstage. Diese Zeit habe ich einfach nicht.


    Man könnte ja mal untersuchen, ob das Telefonwechselverhalten mit dem OS-Wechselverhalten korreliert. Jedenfalls bin ich auch bei Handies eher konservativ: 6 Jahre 8110i, 2 Jahre 8910i, 6 Jahre Sirocco 8800, und jetzt C3-01.5.



    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von HHFD
    Da eine großer Anteil der Software heute auf .NET, JAVA oder einfach nur einem Webbrowser basiert, wird es von dieser Front kaum Probleme geben, da alles auch auf XP läuft.

    Die naechste Version von Visual Studio (aktuell im Beta-Status) wird mindestens Windows 7 voraussetzen. Gleiches gilt fuer .NET 4.5.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Die naechste Version von Visual Studio (aktuell im Beta-Status) wird mindestens Windows 7 voraussetzen. Gleiches gilt fuer .NET 4.5.


    Danke für die Info....


    Für mich bedeutet das: als Softwareentwickler kann ich erst bzw. frühestens dann auf .NET 4.5 umstellen, wenn ich sicher sein kann, daß auch jeder der Kunden dies mindestens im Einsatz hat. Solange auch nur einer noch XP oder Vista im Einsatz hat, muß ich weiterhin für .NET 3.0/3.5 entwickeln (was mir aber nicht wehtut, denn 3.x ist wirklich sehr ausgereift und bietet alles Nötige. Dagegen war der Sprung von 1.1 auf 2.0 und auch von 2.0 auf 3.0 gigantisch).


    Mal sehen, wann es soweit ist. Aus demselben Grund mußte ich übrigens bis 2009 warten, um auf .NET 3.0 umzustellen, weil ein einziger Kunde noch immer Windows 2000 im Einsatz hatte.




    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Hallo,


    XP ist Tot und wer es nicht glaubt kann ja auf den Patchday im Mai 2014 warten wenn dort nichts mehr von XP steht.


    Bis 2014 sind es noch 2 Jahre. In diesen 2 Jahren wird es sehr viele Softwareprodukte geben die nicht mehr unter Windows XP laufen werden. Der IE9 läuft ja jetzt schon nicht mehr unter XP und einige Adobe Produkte gehen auch nicht mehr unter XP. Es wird sehr viele Spiele geben die nicht mehr unter XP laufen werden.


    Für Privatanwender sollte XP schon heute kein Thema mehr sein. Firmenkunden werden auch ohne Sicherheitspatche weiterarbeiten. Das machen sie ja jetzt auch schon mit Windows NT oder noch DOS. Diese Rechner sind aber meistens eh Einzelrechner für die Anlagensteuerung.


    Microsoft könnte allen XP Benutzern ein Update installieren was auf das Ende des Support hinweist und dann auf eine Internetseite verlinkt. Als so wie mit der Browserauswahl.


    Gruß
    Thomas

  • Hier scheint ja teilweise ein riesen großes Gottvertrauen in Antivirensoftware zu herschen. Eine defekte Basis (anfälliger Kernel) kann wohl nur in wenigen Ausnahmefällen von Antivirensoftware geschützt werden. 2014 wird Schicht im Schacht für XP sein. Als erste Amthandlung DAS Sicherheitsfeature UAC abzuschalten (Wurde vor Vista ja prinzipiell als einer DER Vorteile von Linux angeführt) zeugt ja von tiefem Verständnis der Sicherheitsebenen moderne Betriebsysteme.
    Ich habe nun seit Beginn noch keinen einzigen Windows 7 Absturtz erlebt, welcher nicht auf schlechte Treiber zurückzuführen war. Bei XP sah das auch mi SP2 und später deutlich schlechter aus.
    Was ich verstehe ist, dass einige ihree Chaos-Paradigmen ablegen müssen um mit Windows Vista und später glücklich zu werden (Darunter z.B. Der Zwang sich einer Ordnerstruktur anzupassen, wie es bei Linux völlig selbstreden akzeptiert wird keine Useerdaten in Systempfade zu legen)

  • Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    ...
    Was ich verstehe ist, dass einige ihree Chaos-Paradigmen ablegen müssen um mit Windows Vista und später glücklich zu werden (Darunter z.B. Der Zwang sich einer Ordnerstruktur anzupassen, wie es bei Linux völlig selbstreden akzeptiert wird keine Useerdaten in Systempfade zu legen)


    Dieser Absatz enthält zwei ganz wesentliche Aussagen:


    1. Der prophezeite "GAU" ist ein über uns schwebendes Szenario mysthischen Ausmaßen.


    Hier gilt es, diesen Mythos zu hinterfragen. Denn statt Weltuntergangsszenarien mitzuverbreiten, ist es mir wichtig, die stattdessen drohenden tatsächlichen Sicherheitslücken - soweit eben möglich - zu minimieren.


    Im gegenwärtigen Stadium bin ich an konkreten Maßnahmen interessiert, mit denen die Gefahren der Nutzung von Windows XP in einem akzeptablen Rahmen zu halten sind.


    Denn wie voodoo zu Recht schreibt werden etliche User Windows XP weiternutzen. Diesen Umstand mit Untergangsszenarien oder polemischen Unterstellungen wie "Windows 7-Bashing" verhindern zu wollen, halte ich für müßig. Wichtig wären konkrete Verhaltenstipps, wie das hieraus resultierende Risiko beherrschbar wird.


    2. Bis zum heutigen Tag haben sich etliche Entwickler von Anwendersoftware nicht auf die unter Windows 7 geltenden neuen Spielregeln eingestellt.


    Weiter vorn in seinem Beitrag beschreibt voodoo die Probleme mit den von Drittanbietern zur Verfügung gestellten Treibern, im zitierten Absatz weist er auf das wesentlich Problem hin, das aus den modifizierten Nutzerrechten entsteht. War man es aus der Vergangenheit gewohnt, Konfigurationsdaten systemwidrig beispielhaft im Programmordner abzulegen, rächen sich solche kleinen Nachlässigkeiten unter Windows 7 bitter. Wie oft erlebe ich, dass Anwendersoftware streikt, weil es auf notwendige Dateien nicht zugreifen kann, weil sie (vom Hersteller veranlasst)weiterhin in geschütze Systemverzeichnisse geschrieben werden.


    Wer nicht den Standard-Programmordner zur Installation nutzt, der in den meisten Installationen voreingestellt ist, bleibt hiervon weitgehend verschont - viele werden ihn aber nutzen und müssen diesem Problem zwangsläufig schon einmal begegnet sein.


    Was ich mir wünsche und für sinnvoll halte?


    Konkrete Tipps betreffend Maßnahmen zu Ziffer 1. :)


    Frankie

  • Also, wenn ich mir anschaue, wie bereits ein simples Update auf eine neue IE Version eine Woche lang die kompletten Systeme einer ganzen Shopkette mehr oder minder lahmlegen kann, glaube ich nicht so ganz daran, das alle Firmenkunden plötzlich das Risiko eingehen, von XP auf Windows 8 zu wechseln ... :rolleyes:


    Ich bin jedenfalls mal gespannt ... schlimmer als das ich 2014 dann plötzlich einen längeren Urlaub nehmen darf, bis wir wieder funktionierende System haben nach dem Umstieg kann ja nicht viel passieren. :p

  • Zitat

    Original geschrieben von _-=voodoo=-_
    Was ich verstehe ist, dass einige ihree Chaos-Paradigmen ablegen müssen um mit Windows Vista und später glücklich zu werden (Darunter z.B. Der Zwang sich einer Ordnerstruktur anzupassen, wie es bei Linux völlig selbstreden akzeptiert wird keine Useerdaten in Systempfade zu legen)



    Mich stört vor allen Dingen, daß die Verzeichnisse, die im Explorer angezeigt werden, in Wahrheit physisch völlig andere namen haben.


    Das ist verwirrend, und ich sehe keinen richtigen Sinn dahinter.


    Beispiel: "Programme" heißt in Wahrheit "Program Files".
    "Benutzer\User\Eigene Dateien" heißt in Wahrheit "Users\User\Documents".
    Daneben gibt es noch "Dokumente und Einstellungen" und "Documents and Settings".


    Das hätte man auch einfacher realisieren können. Sicher ist das teilweise auch den mehrsprachigen Ausführungen geschuldet, aber eben nicht besonders elegant und nutzerfreundlich, weil diese FS-Virtualisierung eben nur im Wndows Explorer greift, und man in so manchem File manager oder Open/Save-Dialog die "echten" Namen angezeigt bekommt.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

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