Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Im VGN gibt es einen entsprechenden App Tarif „egon“: https://www.vgn.de/egon/kosten

    Kilometerbasiert abgerechnet, nach 16€ Umsatz gibt es 50% Rabatt auf weitere Fahrten, ab 50€ Umsatz 75% auf weitere Fahrten. Und ab 70€ pro Abrechnungszeitraum (31 Tage) fährt man umsonst.

    Das scheint ein attraktiver Tarif zu sein. Die Rabattstufen und die Deckelung sorgen dafür, dass auch reiseintensive Monate nicht übermäßig durchschlagen.


    Ich hab ja vom Nürnberger VV keinen Plan, deswegen hab ich mal eben 5min reingeschaut. Mich wurmt ein bisschen, dass es hier zwar neue Ideen gibt, auch in Ergänzung zum Deutschlandticket, aber niemand macht sich die Mühe auch mal aufzuräumen oder das komplexe System tatsächlich zu überarbeiten. „egon“ wird ja gerade damit beworben: „Kein aufwendiges Planen vor der Fahrt. Keine Zonenrecherche und Tarifvergleichen.“ – Ich finde, das unterstreicht die Resignation der Tarifplaner. Sie können nicht oder wollen nicht und kleben dann lieber ein großes Pflaster auf das Tarifsystem. Man zahlt einfach irgendwas und denkt sich „wird schon richtig sein“. Und nichtmal das ist ja wirklich „einfach“, wenn man mal wissen will, wie die Preise nun genau zustandekommen. Die Erklärungsseite mit den Preisen hat auch wieder Ausnahmen und Rechenbeispiele für verschiedene Nutzungsszenarien.


    Warum gibt es Rechenbeispiele? Weil je nach Nutzung nichtmal egon am günstigsten ist. Es gibt auch noch „Flow“. Das entspricht in Bremen (VBN) wohl ungefähr dem BOB-Ticket: eine Chipkarte, die man in Bremen/Bremerhaven für die Straßenbahnen und Busse nutzen kann. Man „kauft“ damit an den Automaten virtuelle Tickets, die auf der Karte gespeichert werden. Abgerechnet wird am Monatsende, und mehrere Fahrten werden nachträglich zu einer Tageskarte zusammengefasst.


    Und warum ist Flow jetzt ggf. günstiger als egon, wenn es doch nur die regulären Ticketpreise zusammenfasst? Weil der Tagesgrundpreis nicht da ist und ggf. manche Strecken günstig liegen und somit unter dem Kilometerpreis. Das ist hier halt die „Brücke“ zwischen dem alten komplizierten Einzelticket/Zonensystem und dem neuen Kilometertarif. Warum macht man nicht reinen Tisch und schafft ersteres nach und nach ab, statt es auch noch in digitaler Form zu fördern? Wenn ich schon die Übersichtstabelle sehe mit Flow, egon und D-Ticket, wo dann steht „für Wenigfahrer, für Gelegenheitsfahrer, für Vielfahrer“ – warum? Es wäre viel besser mit einem Tarif, der einfach niemanden übervorteilt, wenn man sein Fahrverhalten mal ändert. Und so würde ich dann wieder rumrechnen und recherchieren um zu gucken, fahre ich jetzt mit flow oder egon günstiger? Habe ich vor jemanden mitzunehmen? Lohnt es dann eher, oder würde ich in dem Monat mehr an Tagesgrundpreisen zahlen?


    Also das ist echt nur ein Pflaster für das ganze Symptom der Überkomplexität, und die Macher wissen das und sagen das ja sogar. Ich hab mal nach den möglichen Tickets geguckt: es gibt Einzeltickets, 4er, 10er, Tagesticket Solo, Tagesticket Plus, Wochenkarte, Monatskarte (immerhin nicht an den Monatsbeginn gebunden), 9-Uhr-Monatskarte, Monatskarte Solo, Jahreskarte, Jahreskarte Plus, 9-Uhr-Jahreskarte. Dazu dann Flow, egon, Bayernticket, Cityticket, die Bamberger Einkaufs- und Familienkarte als Sonderwurst … und das Deutschlandticket.

    Bisschen viel, oder?


    Ach ich könnte da meckern ohne Ende. Deutschlandticket, und dann braucht man sich um das alles keine Gedanken machen. Oder wirklich ein Kilometerpreissystem, was nicht parallel zum Zonensystem läuft, und wo ich mich doch immer fragen würde, ob es am Günstigsten ist.

    Software-Entwickler und Wanzenjäger – Samsung A40 – früher hier mal Seniorprofi gewesen

  • Man man man, wie überleben die Skandinavier nur ohne Bargeld...


    Selbst in Deutschland gab es mal testweise ein System, bei dem man die Zahlkarte oder App an ein Terminal im Bus oder Bahn beim Einsteigen halten mußte und beim Ausstieg wieder. Damit würde man sich auch die Schranken wie in London sparen.

    So habe ich das in diesem Jahr auch in den Niederlanden erlebt. Wir waren unter anderem in Utrecht und Amsterdam und mussten keine App installieren, uns nicht mit Tarifzonen auseinandersetzen oder gar an irgendwelchen Automaten Papiertickets kaufen. Egal ob Bus oder Bahn: einsteigen und mit Handy oder Karte einchecken, vorm Aussteigen auschecken. Abrechnung am nächsten Tag je nach Anzahl der gefahrenen Kilometer, einen Tageshöchstsatz gab es wohl auch.

    Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess. Thorsten Dirks


  • eezy finde ich persönlich gar nicht mal sooo easy, da es auch hierbei schon wieder (mindestens) 5 (!) verschiedene Preismodelle und darüber hinaus auch noch Rabatte etc. gibt. Warum können wir nicht mal einfach?


    (nicht ganz so eezy NRW)

    Für den Nutzer ist es doch einfach in der Nutzung.


    Und regional unterschiedliche Preisniveaus sind doch normal. Warum sollte der Nahverkehr davon ausgenommen sein?

  • Für den Nutzer ist es doch einfach in der Nutzung.


    Und regional unterschiedliche Preisniveaus sind doch normal. Warum sollte der Nahverkehr davon ausgenommen sein?

    Weil ich als Gelegenheitsnutzer eben nicht direkt den Preis sehe.

    Und warum nimmt man nicht einfach einen landesweiten Preis? Wieso muss es doch wieder regionale Unterschiede geben?

  • Weil ich als Gelegenheitsnutzer eben nicht direkt den Preis sehe.

    Und warum nimmt man nicht einfach einen landesweiten Preis? Wieso muss es doch wieder regionale Unterschiede geben?

    Weil der kleinste gemeinsame Nenner eben nicht immer der günstigste wäre. Da zahle ich im Zweifel lieber unterschiedlich, als grundsätzlich mehr.

    Darüber hinaus gibt es ja auch bei eezy einen Kostendeckel.

    Handy: iPhone 15 Pro Max / Samsung Galaxy A54
    Mobilfunk: Telekom Business Mobil EINS 100
    Festnetz: o2 My Home M

  • Per App buchen, direkt kündigen. Oder diese moderne Anbieter mit Pausierungsoption nutzen. Und schon umgangen!

    -Diese Anbieter sind aber die Ausnahme, nicht die Regel, und ausserdem betreiben sie keine Automaten, sind also nur flexibel wenn man ein digitales Ticket am Smartphone akzeptiert, Hier wurde eingangs aber die Analogie zum 9 EUR Ticket aus dem Automaten gezogen…

  • Oder Logout Terminal an der Ausstiegstüre.

    Damit dauert aber der Ausstieg länger, wenn jeder erstmal die Karte ans Terminal halten muss.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Damit dauert aber der Ausstieg länger, wenn jeder erstmal die Karte ans Terminal halten muss.

    Bei meist 0 bis 2 Aussteigern die krasse Verzögerung - eher nicht. (Remember: Es ging hierbei um kaum frequentierte Haltestellen. Wo ein stationäres Gerät eben weniger lohnt.)

    In Dublin stehen die Terminals an den Haltestellen und sind nicht Fahrzeug.

    Aber nicht an allen, oder? (Aber hast du ja auch nicht gesagt.)


    Hier sehe ich bspw. keinen. Könnte der im Fahrplanaushang integriert sein, was ich für ziemlich gut "versteckt" halten würde. (Bildmaterial soll von Juni 2025 sein, also recht aktuell.)

    2 Mal editiert, zuletzt von tobmobile ()

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