Niedrigere Promillegrenze für Radfahrer?

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Original geschrieben von shelter
Einerseits zu hoher Aufwand für die Fußstreifen, andererseits zu viel Zeit.

Hm, wo gibts denn bitte noch Fußstreifen, außer bei Zivilstreifen? Nur die Zivilstreifen können den aus meiner Sicht sinnvollen Effekt der Abschreckung leider nicht entwickeln.

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Original geschrieben von frank_aus_wedau
Das ist der Punkt mit der Gerechtigkeit im Rahmen der Straf-/Ordnungswidrigkeitenverfolgung.

Hat der Bürger das (z.T. berechtigte) Gefühl, dass die Polizei "nach Gusto" und nicht nach objektivierbaren (Ermessens-) Gesichtspunkten einschreitet und wird dadurch sein Gerechtigkeitsgefühl verletzt, führt das zum Verlust von Autorität - mit allen daraus resultierenden Folgen.

Die bloße Schaffung zusätzlicher Straf-/Ordnungswidrigkeitenvorschriften halte ich vor diesem Hintergrund nicht für den richtigen Weg.

Frankie

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Die meisten Straftaten muss die Polizei verfolgen. Bei Ordnungswidrigkeiten ist es dann meist Entschließungsermessen.

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Quelle: Deutschlandfunk - Presseschau http://www.dradio.de/presseschau

Zum nächsten Thema: Der KÖLNER STADT-ANZEIGER befürwortet die geplante Senkung der Promille-Grenze für Radfahrer:

"Es wird höchste Zeit, die Promillegrenze der absoluten Fahruntüchtigkeit auf das Niveau für Autofahrer, also auf 1,1 Promille, zu senken. Gerade in Großstädten ist das Rad längst zum gleichberechtigten Verkehrsmittel geworden, auch wenn das manche Stadtplaner immer noch nicht registriert haben. In ein paar Jahren wird es die ersten Fahrrad-Schnellstraßen in NRW geben. Wer mit 1,6 Promille auf dem Rad unterwegs ist, gefährdet sich und andere. Zumal die Räder technisch immer ausgefeilter und schneller werden - von den Pedelecs mit ihren Elektromotoren ganz zu schweigen",

argumentiert der KÖLNER STADT-ANZEIGER.

Und in der PFORZHEIMER ZEITUNG ist zu lesen:

"Es ist doch sehr widersprüchlich, dass das Komasaufen ständig in der Diskussion steht und gleichzeitig Jugendliche wie Erwachsene dazu animiert werden, stark betrunken aufs Rad zu steigen. Doch wer 1,6 Promille Alkohol im Blut hat, hat im Straßenverkehr nichts verloren - auch nicht auf dem Rad."

"Gibts für Radler also nur noch Radler?",

fragt die Zeitung NEUE PRESSE.

"Eines vorweg: 1,6 Promille sind zu viel, einige hätten damit schon Probleme, ihr Rad überhaupt wiederzufinden. Fakt ist aber auch: Die aktuelle Rechtslage ist schärfer, als die meisten denken. Wer etwa durch Fahrfehler für Gefahr sorgt, kann auch mit weniger Alkohol im Blut belangt werden - im Einzelfall sogar schon ab 0,3 Promille. Weil auch die Unfallzahlen mit betrunkenen Radlern stagnieren, muss die Frage erlaubt sein: Wie dringend ist eine Verschärfung?"

Das war die in Hannover erscheinende Zeitung die NEUE PRESSE.

Ähnliche Vorbehalte äußert die Zeitung DIE WELT:

"Die Anzahl der alkoholisierten Radfahrer, die in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt wurden, ging zwischen 2001 und 2011 von 4200 auf 3700 zurück. Ob der Alkohol dabei zu den Ursachen zählte, ob die Radfahrer überhaupt Schuld hatten, sagen die Zahlen nicht einmal aus. Und was in dieser Diskussion grundsätzlich eine Rolle spielen sollte: Alkoholisierte Radfahrer gefährden zunächst einmal sich selbst und nicht die anderen Verkehrsteilnehmer. Die Ministerrunde sollte daher bei ihren Empfehlungen auch die indirekten Folgen berücksichtigen: Käme die Promillegrenze beim Radfahren auch nur in die Nähe der im Autoverkehr gültigen, bestünde die Gefahr, dass der fröhliche Zecher dann gleich seinen bequemen Pkw für die paar Kilometer nach Hause vorzieht",

warnt die Zeitung DIE WELT.

Auch die SÄCHSISCHE ZEITUNG aus Dresden ist skeptisch:

"Der einheitliche Gefahrengrenzwert für alle - beim Auto wie beim Rad - scheint nur auf den allerersten Blick plausibel. Schon der zweite zeigt, dass selbst Kraftfahrer aus gutem Grund unterschiedlich behandelt werden: Fahranfänger, Taxi- oder Busfahrer dürfen beispielsweise gar nichts trinken, bevor sie sich ans Steuer setzen. Andererseits werden ans Fahrradfahren ganz offensichtlich niedrigere Anforderungen gestellt als an Kraftfahrzeugführer: Deswegen brauchen sie keinen Führerschein, auch Kinder dürfen es, ein Mindestalter gibt es nicht",

hält die SÄCHSISCHE ZEITUNG fest.

Die BRAUNSCHWEIGER ZEITUNG macht folgenden Vorschlag:

"Vielleicht tritt ein Bewusstseinswandel ein, wenn Betrunkene, ob Radler, Fußgänger oder Autofahrer, nach Unfällen ihre Arztrechnung komplett selbst zahlen - als erwachsene, eigenverantwortliche Menschen. Kommen auch andere zu Schaden, gäbe es hohe Schmerzensgelder. Das wäre logisch, abschreckend und umsetzbar."

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Dort hast Du die Fahrradsteifen angesprochen. Gut, dann halten wir fest: In Hamburg gibt es noch Fußstreifen der Polizei.