Bundestagswahl 2013

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Original geschrieben von Heinzolm
Am Anfang jeder Umverteilung steht ein Raub. Schließlich muss das umverteilte Geld erstmal jemandem weg genommen werden.

Ist argumentativ richtig, aber nur von 12 bis Mittag gedacht.

So oft ich auch über Politik(er) herziehe, aber das sehe komplett anders.
Ich bin nicht der Meinung, das Politiker die besseren Wirtschafter / Planer / Architekten sind. Ganz im Gegenteil.
ABER: durch Umlagen partizipiert jeder, auch diejenigen die es sich sonst nicht leisten könnten.

Beispiel: bei mir in der Familie gab es mehrere Herzinfarkte. Die Operationen (Kosten 5 bis 6 stellig) hätte keiner mal "so eben" aus dem Ärmel geschüttelt.

Zweites Beispiel: Vor ca. zwei Jahren wurde ein guter Freund von mir Krankenhausreif geprügelt. Wäre die Polizei 5min. später eingetroffen, hätte er - wenn überhaupt - den Rest seines Lebens im Rollstuhl verbracht.

Drittes Beispiel: Mobilität. Züge? Autobahnen? Könnte keiner alleine bezahlen.

Viertes Beispiel: Wird mir Unrecht angetan, wird derjenige belangt. Einen Anwalt kann sich so gut wie jeder leisten. Diejenigen, die es nicht können - bekommen Prozesskostenbeihilfe. Gerechtigkeit wird man erst dann schätzen lernen, wenn wirklich mal was passiert ist.

So sehr ich mich auch über die Gehaltsabzüge und vor allem über die politische Geldverschwendung ärgere, aber am grundsätzlichen Konzept zweifle ich nicht. Denn mir wird ein entsprechender Gegenwert geboten!

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Original geschrieben von mws55
Die 40€ Jahresbeitrag für eine Vereinsmitgliedschaft werden zu stemmen sein. Ich bin recht zuversichtlich, dass im Hartz4-Regelsatz unter "Freizeit, Unterhaltung, Kultur" genau das auch berücksichtigt ist. Und in Vereinen ist ein SEHR ausführliches Teilhaben am gesellschaftlichen Leben möglich.

Oder meinst du den Besuch von örtlichen Kneipen mit Bierpreisen von 3,00€/Halbe oder Kinos mit Filmkosten von 9,00€ zzgl. Popkorn 5,00€ usw.? Das ist Luxus. Nicht mehr und nicht weniger. Wer den Arsch hochkriegt, kann sich auch das leisten und wer nicht, der braucht eine menschenwürdige Grundabsicherung, ja, aber sicher keinen Luxus.

Allerdings deckt sind das dann nicht mit der Lebensrealitaet. Denn abgesehen von den Sportvereinen verlieren die Vereine immer mehr an Bedeutung, Leute unter 45 findet man dort kaum noch.

Andersrum gehoeren Strassencafes und Kino und sowas heute schon zur Gesellschaftsteilnahme.

Sicher kann ein Arbeitsloser nicht erwarten, das er es sich leisten kann jeden Abend einen Feierabendcafe ausser Haus zu trinken, und jede Woche ins Kino zu gehen. Denn das waere dann wirklich Luxus.

Aber so 2-3x im Monat in ein Strassencafe oder eine Kneipe, und so 3-5x im Jahr ins Kino, das gehoert schon zur Gesellschaftsteilnahme dazu.

Mit dem Rauchen ist es so eine Sache:

Auf den ersten Blick scheinen Zigaretten teuer, andererseits ist aber auch Nichtrauchen nicht kostenlos.

Denn waehrend ein Raucher bei mit seinen Raucherpausen mit einem Getraenk ueber die Runde kommt, braucht ein Nichtraucher oft drei Getraenke. Nein kein Alkohol, sondern ganz normal Cafegetraneke, Cola, Bitter Lemon, sowas.

Und ist sogar auch bei privaten Nachbarschaftsbesuchen so. Waehrend die Raucher oft nur beim paffen zusammensitzen, muss man als Nichtraucher dann Getraenke anbieten und mittrinken.

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Original geschrieben von bochumer-22
So sehr ich mich auch über die Gehaltsabzüge und vor allem über die politische Geldverschwendung ärgere, aber am grundsätzlichen Konzept zweifle ich nicht. Denn mir wird ein entsprechender Gegenwert geboten!

Meine Schwiegermutter hat seit der Wende nur beschissene Jobs gehabt und bekommt nun die Grundsicherung als Rentnerin. Mein von ihr seit 1985 geschiedener Schwiegervater hat seit der Wende keinen Finger mehr krumm gemacht und bekommt die gleiche Grundsicherung.

Meine Schwimu hat aber 23 Jahre Beiträge abgepresst bekommen damit ihr ex ein entspanntes Leben führen kann.

Das nenne ich Sozialstaat und so wird der Anreiz zu arbeiten zerstört.

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Original geschrieben von Heinzolm
Das nenne ich Sozialstaat und so wird der Anreiz zu arbeiten zerstört.

Richtig, aber was schlussfolgert man daraus?
Mir ist meine Lebenszeit zu kostbar, als das ich sie zuhause vor der Glotze absitzen wollen würde - gesponsert von der Allgemeinheit.
Schwarze Schafe die möglichst viel nehmen und wenig bis gar nichts geben, gibt es in jeder Gesellschaft. Sich darüber aufzuregen lohnt sich nicht, da es nichts ändern wird.

Zitat

Original geschrieben von Heinzolm
Meine Schwiegermutter hat seit der Wende nur beschissene Jobs gehabt und bekommt nun die Grundsicherung als Rentnerin. Mein von ihr seit 1985 geschiedener Schwiegervater hat seit der Wende keinen Finger mehr krumm gemacht und bekommt die gleiche Grundsicherung.

Meine Schwimu hat aber 23 Jahre Beiträge abgepresst bekommen damit ihr ex ein entspanntes Leben führen kann.

Das nenne ich Sozialstaat und so wird der Anreiz zu arbeiten zerstört.

Dein Vergleich hinkt trotzdem etwas. Erworbene Rentenansprüche bekommt man unabhängig von den Vermògensverhåltnissen ausbezahlt, die Grundsicherung nur bei Bedùrftigkeit. Da werden Kapitalvermögen, Miet- und Zinseinnahmen, Einkùnfte des Ehepartners usw. angerechnet.

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Original geschrieben von Anja Terchova
Auf den ersten Blick scheinen Zigaretten teuer, andererseits ist aber auch Nichtrauchen nicht kostenlos.

So lange das nur deine Meinung wäre, bräuchte man diesen Satz nicht zu kommentieren. Leider gibt es Millionen Menschen, die mehr oder weniger parasitär vom Wohlstand der arbeitenden Bevölkerung leben und genau so denken.

Da ist es dann nur noch ein Schritt, dass sich Sozialleistungsempfänger den Puffbesuch mit dem Hinweis auf gesellschaftliche Teilhabe vor Gericht erstreiten wollen.

Mit 40,- € Vereinsbeitrag ist es doch nicht getan. Zum einen benötigt man zur Ausübung (fast) jeglichen Vereinszwecks spezielles Gerät. Darüber hinaus gehören zum Vereinsleben Aktivitäten, die wiederum mit Kosten verbunden sind. Wer bei jeglicher kostenauslösender Aktivität "kneift", ist gerade im Verein schnell außen vor. Schließlich beschränkt sich ein Vereinsleben nicht auf gemeinsames Schweigen im Mittelkreis (oder auf sonstiger Freifläche).

Wer das nicht versteht, war nie (wirkliches) Vereinsmitglied. Ich bin fast mein gesamtes Leben lang Mitglied in Vereinen oder vergleichbaren Organisationen. Selbst Ehrenämter sind mit Ausgaben verbunden - was man bedenken sollte, wenn man derartiges von ALG II Beziehern erwartet. Auch das kann ich aus persönlicher Erfahrung beurteilen.

Ich frage mich, ob diejenigen, die in diesem Sinne argumentieren, sich zumindest einmal bemüht haben, die Situation von Betroffenen nachzuvollziehen - ganz unabhängig von der Frage, welcher Lebensstandard als sog. Existenzminimum für angemessen erachtet wird.

Und nein ... ich bin kein notorischer Linker. Schließlich habe ich nur deshalb nicht wie gewohnt gewählt, weil ich manchen linken Irrsinn nicht mittragen konnte. Nicht jeder vernünftige Gedanke muss nämlich zwingend von links kommen ... auch wenn die gegenwärtige Diskussion diesen Eindruck vermitteln könnte. :p

Zitat

Original geschrieben von Anja Terchova

Auf den ersten Blick scheinen Zigaretten teuer, andererseits ist aber auch Nichtrauchen nicht kostenlos.

Denn waehrend ein Raucher bei mit seinen Raucherpausen mit einem Getraenk ueber die Runde kommt, braucht ein Nichtraucher oft drei Getraenke. Nein kein Alkohol, sondern ganz normal Cafegetraneke, Cola, Bitter Lemon, sowas.

Was für ein Argument!Meine absolute Hochachtung!

Übrigens wird schon seit Jahren von Ärtzten propagiert,dass rund 50% der Deutschen zu wenig trinken:

http://www.medizinauskunft.de/…Trinken/28_10_trinken.php

Was aber wirklich nicht kostenlos ist,sind dadurch verbundene Krankheiten und jetzt kommen noch die Rauchrisiken hinzu.

Für mich Post des Jahres!!!!

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Original geschrieben von frank_aus_wedau

Und nein ... ich bin kein notorischer Linker. Schließlich habe ich nur deshalb nicht wie gewohnt gewählt, weil ich manchen linken Irrsinn nicht mittragen konnte. Nicht jeder vernünftige Gedanke muss nämlich zwingend von links kommen ... auch wenn die gegenwärtige Diskussion diesen Eindruck vermitteln könnte. :p

Links? - Rechts? mit solchen Zuordnungen kann ich in der heutigen Zeit nicht mehr viel anfangen. Eine eindeutige Defination was rechts oder links im politschen Sinn ist, läßt sich kaum mehr machen. Außerdem verwischen die Unterschiede zwischen den etablierten Parteien immer mehr. Das heißt jetzt nicht das da keine mehr gibt, aber sie sind nicht mehr so groß wie z,B, vor 40 Jahren.

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Original geschrieben von Heinzolm
Meine Schwiegermutter hat seit der Wende nur beschissene Jobs gehabt und bekommt nun die Grundsicherung als Rentnerin. Mein von ihr seit 1985 geschiedener Schwiegervater hat seit der Wende keinen Finger mehr krumm gemacht und bekommt die gleiche Grundsicherung.
Meine Schwimu hat aber 23 Jahre Beiträge abgepresst bekommen damit ihr ex ein entspanntes Leben führen kann.
Das nenne ich Sozialstaat und so wird der Anreiz zu arbeiten zerstört.

Grundsicherung ist nun mal Grundsicherung. Mindestens = jeder mit Anspruch
Allerdings kann man oft Menschen mit Hungerlohn vorwerfend fragen, warum diese sich für einen Hungerlohn freiwillig und mit Motivation den Rücken krumm machen, am Ende bekommen auch diese nur den Arschtritt.

Profitieren von dieser neoliberalen "Hauptsache Arbeit" Mentalität tun am Ende nur die Ausbeuter.

*siehe Sig :cool: