EU-Roaming ab 15.6.2017: Fair Use Policy

Zitat

Original geschrieben von kahoho
[...]im Inland zahle ich 81 Cent pro Minute fürs Telefonieren

Was wird es [...] im EU-Ausland kosten? [...] 81 Cent?[...]

Davon ist b.a.w. auszugehen. Ab monatlich 19 Gesprächsminuten lohnt sich die Buchung der Allnetflat...

Zitat

Original geschrieben von john-vogel
Die EU setzt ja nicht die Großhandelspreise fest. Sondern nur den maximalen Wert dieser Preise.

Hmm,vermutlich werden die Anbieter sich dann EU übergreifend dennoch gegenseitig diese Preise berechnen.
Es wäre ja sonst unfair un d wirtschaftlich nicht tragbar wenn $DE_Netz 7€ dem $PL_Netz berechnet aber bei $PL_Netz sonst nur 3€ bezahlen müsste.

Und vermutlich war oder ist dies die Befürchtung anderer Netzbetreiber in der EU irgendwo draufzahlen zu müssen obwohl diese selber günstiger abgeben.

-bas-

Zitat

Original geschrieben von flensi Es wäre ja sonst unfair un d wirtschaftlich nicht tragbar wenn $DE_Netz 7€ dem $PL_Netz berechnet aber bei $PL_Netz sonst nur 3€ bezahlen müsste.

Genau das wird passieren.

In Ländern mit starker Konkurrenz werden Mobilfunker den Traffic günstiger einkaufen können als in Ländern mit wenig Konkurrenz. BigPlayer wie z.B. Vodafone könnten seine Marktmacht nutzen und von Konkurrenten den regulierten Maximaltarif kassieren.

Übel könnte es für MVNO werden da diese kein eigenes Netz haben um Traffic mit ausländischen Netzbetreibern zu verrechnen. (nur Nettodifferenz wird bezahlt)

Ja,deshalb hätte man vielleicht all die Jahre des "Blubberns" so ein Ausgleichsystem ähnlich des Flaschenpfandes aufbauen sollen.
Netzbetreiber die ihre Min/SMS/Volumen erstmal irgendwo einzahlen und dann rgelmässig und am Ende Jahr korrekt abgerechnet wird.

-bas-

Bevor wir jetzt in tiefe Trauer über die bedrohten Betreiber fallen, bitte nicht vergessen.
Betreiber können dann auch immer noch ganz legal:
- die Zeit im Roaming begrenzen: für jeden Tag Roaming muss man 1 Tag im Heimatnetz eingebucht sein
- das Volumen im Roaming begrenzen bei sehr günstigen Datentarifen
- die Roamingpartner auf Eigennetze oder präferierte Partner begrenzen (s. Vodafone) mit besseren Bedingungen
- die Geschwindigkeit depriorisieren (kein LTE oder lange Latenz durch die Server im Heimatland)
- Tarife ganz ohne Roamingoptionen herausgeben
- wenns aus irgendeinen Grund irgendwo nicht geht, es immer auf das Gastnetz schieben
- weiterhin 23ct/MB im Basistarif nehmen (und Benachrichtigung und Aufbuchen im Roaming erschweren)
- weiterhin viel mehr von Deutschland ins Ausland für Gespräche und SMS nehmen als jetzt andersrum
- in den Grenzbereichen der EU absurd hohe Kostenfallen aufbauen zu Nachbarnetzen
- und diese Preise dann auch in der Schweiz und dem großen Rest der Welt nehmen
- und sich sicher noch ein paar Nettigkeiten einfallen lassen auf die wir uns dann alle freuen dürfen

Ja,so in etwa.
Wenn ich mal den Aldi-talk 300 nehme dann wird sich im Inland nichts ändern.
Im EU Roaming kann es aber leicht passieren das max.350 MB und max 150 SMS/Min gedeckelt werden.
Oder die deckeln max. 2 Monate Inland=EU und danch die Beschränkung damit wenigstens nicht soviele Tränen fliessen.
Taschentücher kosten auch Geld. xD

-bas-

Zitat

Original geschrieben von habehandy
BigPlayer wie z.B. Vodafone könnten seine Marktmacht nutzen und von Konkurrenten den regulierten Maximaltarif kassieren.

Das ist auch meine Befürchtung. Die großen werden ihre Marktmacht auf Kosten der kleinen ausspielen.

Aber hoffen wir das der jetzt getroffene Kompromiss schon vor 2022 überarbeitet wird. Bis jetzt gab es ja alle paar Jahre eine Verbesserung im EU-Roaming.

Ja gab es bisher. Aber da hat man auch nur von einem auf das nächste Jahr gedacht. Jetzt hat man eine längerfristige Regelung geschaffen, wohl auch für mehr Planungssicherheit für die NBs.
Und es ist hier schon häufig genug dargestellt worden, dass im EU Gesetz nicht die Absicht hinterlegt ist, die nationalen Tarife einfach ohne wenn und aber für das EU Roaming verpflichtend anzuwenden.
Auch wenn es sicherlich coolmwäre, aber wenn man das gehofft hat hat man einfach die Tatsachen ignoriert.
Und den NBs geht Liquidität verloren. Mal sehen wie das Geheule in 4 Jahren hier ist wenn es heisst warum wird denn das 5G Netz so schleppend ausgebaut und wo bleibt die weitere Verdicntung von LTE.
Und die anderen Nettigkeiten hat ja wolfbln sehr schön in seinem Post dargestellt. Da kann dann auch Freude aufkommen: zwar zu niedrigeren Kosten roamen, aber speed so slow usw.

Ich nehme mal an, daß O2 die 5x und 10x Datensnacks vom Roaming ausnehmen wird.

Mein Sempf und meine Proknosen

Hier also mein Sempf und meine Proknosen für das EU-Roaming ab Mitte 2017

1) die großen Anbieter beschränken für ihre Kunden Roaming im Ausland jeweils auf ihre Partnernetze

2) die kleinen Anbieter mit Preisen, die (zur Zeit (noch)) im Vergleich zur gesamten EU sehr günstig sind, bieten Roaming für ihre Kunden nicht mehr an oder nur noch in wenigen EU-Ländern.

3) die Kunden der kleinen Anbieter sind genervt, da sie nicht mehr roamen können

4) die kleinen Anbieter erfinden

4a) Schnell-Wexler-Tarife:
per USCD-Code - z.B. *007# - kann man dann für den Urlaub in einen Tarif mit Roaming wechseln - der aber dann auch ungünstigere Inlandstarife mit sich bringt -

und zu Hause gelangt man dann via *trump# zurück in den günstigen Inlandstarif, der aber kein Roaming anbietet

4b) Tarife mit Roaming nur für eingehende Gepräche - ohne Daten - und bieten gleichzeitig einen günstigen Call-Back-Tarif für ihre Kunden an

5) jeweils ausländische Prepaid-Karten werden wieder attraktiver, da einige heimische Anbieter kein Roaming mehr anbieten

6) Gleiches wie für 5) gilt für internationale Roaming-Karten, die mehrere internationale Nummer auf einer Sim-Karte anbieten

7) wer in D bei einem großen Anbieter ist, liest - was Roaming betrifft - nicht mehr bei telefon-treff mit, die anderen werden zu internationalen (Prepaid-)Telefon-Karten-ExpertInnen