Erstes EU Land beschränkt Anzahl der SIM-Karten

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Grundsaetzliche finde ich Registrierung und eine Beschraenkung der Kartenzahl garnicht so verkehrt.



    da hatte sich doch gerade vor Unmut meine Mobilverbindung verabschiedet.



    Oft sind Prepaid Sims billiger als Postpaid. Deshalb nutzen viele Prepaid-Tarife.
    Das hängt außerdem mit den Nutzungsgewohnheiten zusammen. Aber nicht nur.


    Und wenn ein neues Prepaid-Angebot günstiger ist, geht man dahin. Einmal im Jahr oder einmal im Monat, egal.


    Mit der Zeit sammeln sich die abtelefonierten Sims.


    Bei einer 10 Stück pro Nase Regelung, müsste man, geeignete Provider-übergreifende Datenbanken vorausgesetzt, nach Erreichen der Maximalstückzahl von 10, erst eine Prepaid netzübergreifend entregistrieren, bevor man eine neue kaufen kann?


    Oder was wünscht Ihr euch?

  • Was zur Hölle? 10 pro Person? Damit wird also M2M für Privatleute verboten wenn ich z.B. Temperatursensoren verteile die die Daten per SMS schicken und gleichzeitig einige SIMs habe. Einige Prepaid-SIMs kann man nicht richtig kündigen. Ist ein MultiSim-Vertrag 3 SIM oder 1 SIM?

  • Zitat

    Original geschrieben von pty
    Deine Antwort auf die Frage ist durchaus Mainstream. Finde ich ok.


    Gegenfrage: hat es was mit Rechtsstaat zu tun, wenn man durch mengenmäßige Beschränkung 80.000.000 Menschen im Lande die Nutzung von Handys erschwert?


    Informiere dich mal über die Bedeutung des Wortes Gefährder und was damit zusammenhängt. Das mit der erschwerten Nutzung von Handys - die für den Ottonormaluser bei 10 erlaubten Registrierungen eigentlich auch gar nicht vorliegt - zu vergleichen ist einfach nur ein Witz.


    Zitat

    Bei einer 10 Stück pro Nase Regelung, müsste man, geeignete Provider-übergreifende Datenbanken vorausgesetzt, nach Erreichen der Maximalstückzahl von 10, erst eine Prepaid netzübergreifend entregistrieren, bevor man eine neue kaufen kann?


    Du würdest die Prepaidkarte beim entsprechenden Provider kündigen. Wie Du es mit jedem anderen Vertragsverhältnis auch machen würdest.

    28:6:42:12

  • Für mich wäre es inzwischen nur noch schwer vorstellbar, privat mit einem funkenden Gegenstand durch die Gegend zu laufen, der auf meinen Namen registriert ist und laufend meinen Standort übermittelt. Ein solches Gerät würde ich überhaupt nur einschalten, wenn ich selbst dringend telefonieren müsste.


    Aber ich gehöre noch zu einer Generation, die in der Schule Orwells 1984 gelesen hat unter der Prämisse, dass es niemals so weit kommen darf. Die Schule prägt halt den Menschen. Wer in der aktuellen Überwachungsgesellschaft aufwächst, wird das wahrscheinlich anders sehen.



    Edit:
    Und nein ... ich bin weder Gefährder noch habe ich Dinge zu verbergen, die strafrechtlich von Relevanz sind. Ich würde mich einfach unwohl fühlen, denn die aktuelle Gewohnheit, ein Handy mitzuführen, hätte letztlich dieselben Auswirkungen wie ein implantierter Funkchip. Letzterer würde wahrscheinlich viele stören, obwohl sie ihn vom Ergebnis her betrachtet schon längst haben.


    Insgeheim hege ich noch die Hoffnung, dass BVerfG oder EuGH die Registrierungspflicht wieder kippen könnten. Denn die aktuell wirkende Richterschaft hat zum Teil zeitgleich mit mir die Schulbank gedrückt, so dass die Pflichtregistrierung möglicherweise auch einigen von ihnen ebenso sauer aufstößt wie mir.

  • Zitat

    Original geschrieben von Telefonicer
    Was zur Hölle? 10 pro Person? Damit wird also M2M für Privatleute verboten wenn ich z.B. Temperatursensoren verteile die die Daten per SMS schicken und gleichzeitig einige SIMs habe. Einige Prepaid-SIMs kann man nicht richtig kündigen. Ist ein MultiSim-Vertrag 3 SIM oder 1 SIM?


    Ich gehe stark davon aus das Rufnummern und nicht SIM-Karten bezaehlt werden, also ein MultiSIM-Vertrag nur einmal zahelt.


    Und mit einer Beschraenkung der Kartenzahl muesste es natuerlich ein Recht auf Kuendigung geben.Aber dann finde ich 10 SIM Karten bzw. Rufnummern locker ausreichend.


    Fuer eigentliche Telekommunikation wuerde ich mit mal mit 3 SIM Karten bzw. Rufnummern rechnen:
    1 Hauptrufnummer
    1 Oeffentliche Rufnummer fuer Arbeitgeber, eBay Kleinanzeigen, etc.
    1 Datentarif


    Dann bleiben fuer M2M Anwendungen immer noch 7 SIM Karten frei, wobei ich denke das da auch kaum jemand mehr soviel braucht:


    1 Alarmanlage Wohnung
    1 Alarmanlage Gartenhaeuschen
    1 Temperatursensor Teich
    1 Wasserstandsensor Teich


    Das waeren dann nochmal maximal 4 SIM Karten, also insgesamt 7 SIM Karten. Nochmehr kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.


    Und bei Smart-Home läuft die Kommunikation zwischen den Sensoren und der Basis ja über Bluetooth/WLAN und zwischen Basis und Internet via WLAN/LAN und dann DSL/DOCSIS.


    Und falls M2M wirklich noch wichtiger werden sollte gaebe das da auch Alternativen. Naemlich das man dann spezielle M2M-SIM Karten verteilt, die in der Regelung nicht mitgezaehlt werden, die aber dann aehnlich sie die SIM Karten vom Speedport Hybrid nur in M2M Devices und nicht in Handys, Tablets, MiFis und Surfsticks genutzt werden koennen.

  • Zitat

    Original geschrieben von DukeNukem
    Es wird nie möglich sein, die Kommunikation in der gesamten EU ständig vollständig zu überwachen - hier liegt eindeutig das Problem, dass sich nicht lösen lässt.


    Technisch ist es seit Jahren bereits überhaupt kein Problem, die Telekommunikation flächendeckend und automatisiert zu überwachen, ich gehe davon aus, dass dies für die Metadaten in vielen Ländern bereits der Fall ist (durch eigene Behörden oder Dritte...) und dass diese Daten über Monate und z.T. Jahre aufbewahrt werden.
    Und selbst die Aufzeichnung der Gesprächsinhalte ist nur eine Frage der Speicherkapazitäten, in die man investieren möchte (wirkungsvolle Ende-zu-Ende Verschlüsselung ist natürlich ein ernstes Hindernis).
    Die einzigen Hürden sind rechtlicher Natur.

  • Eine wirksame Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sollte im Zeitalter der Smartphones eigentlich problemlos umsetzbar sein. Günstigenfalls eine asymmetrische, bei der der private Schlüssel im Gerät des Karteninhabers verbleibt und den Gesprächspartnern jeweils ein öffentlicher Schlüssel zugeteilt wird, der nach Gesprächsende verfällt. So wären dann selbst Aufzeichnungen verschlüsselter Gespräche wertlos, weil es keinen Schlüssel mehr gäbe, der den Gesprächsinhalt offenlegen könnte.


    Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die wirklich etwas zu verbergen haben, längst so verfahren. Von den geplanten Beschränkungen betroffen sind in den allermeisten Fällen ohnehin nur unbescholtene Bürger.


    Von den ganz allgemein geltenden Beschränkungen halte ich rein gar nichts. Denkbar wären etwa befristete Regelungen für den Fall, dass die Bundesrepublik tatsächlich von einer flächendeckenden Terrorwelle überzogen würde. Davon sind wir aber meilenweit entfernt.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Eine wirksame Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sollte im Zeitalter der Smartphones eigentlich problemlos umsetzbar sein. Günstigenfalls eine asymmetrische, bei der der private Schlüssel im Gerät des Karteninhabers verbleibt und den Gesprächspartnern jeweils ein öffentlicher Schlüssel zugeteilt wird, der nach Gesprächsende verfällt. So wären dann selbst Aufzeichnungen verschlüsselter Gespräche wertlos, weil es keinen Schlüssel mehr gäbe, der den Gesprächsinhalt offenlegen könnte.


    Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die wirklich etwas zu verbergen haben, längst so verfahren. Von den geplanten Beschränkungen betroffen sind in den allermeisten Fällen ohnehin nur unbescholtene Bürger.


    Von den ganz allgemein geltenden Beschränkungen halte ich rein gar nichts. Denkbar wären etwa befristete Regelungen für den Fall, dass die Bundesrepublik tatsächlich von einer flächendeckenden Terrorwelle überzogen würde. Davon sind wir aber meilenweit entfernt.

    Sowas hilft gegen Cracker aber wahrscheinlich nicht gegen staatliche Geheimdienste.


    Weil man muss davon ausgehen das die Hersteller der SoCs und Gerate und Mobilfunkanbieter mit den Geheimdiensten kooperieren und einen Schluessel im Geraet oder auf der SIM schon vorab weitergeben wuerden. Und selbst wenn oefter neue Schluessel generiert wuerden, koennten die Hersteller den Algorythmus weitergeben wie die Schluessel generiert werden. Und dann waere die ganze Verschluesselung nicht mehr viel wert.

  • Ich möchte Euch mal loben. Im Gegensatz zu vielen Internetdiskussionen hat das hier Niveau. Zwar sind wir wieder auf die Diskussion zurückgefallen, pro oder contra Registrierung. Aber viele sehen ein, dass die Entscheidung schwer ist.
    Ich denke Deutschland hat sich für Registrierung entschieden, auch wenn ich anderer Meinung bin.
    Damit ergeben sich aber viele Probleme:
    - Karten im Roaming. Soll wirklich das Roaming für alle nicht-registrierten SIMs abgeschaltet werden? Also für alle aus den USA, UK, Österreich etc.?
    - Online-Registrierung: wie die sicher machen? Ident-Verfahren sind teuer oder dauern lange.
    - Ausländer: Soll ein Aldi-Mitarbeiter wirklich 100 Ausweise in Zukunft kennen?
    - Bestandskarten: ohne die zu registrieren oder neu zu registrieren ist das Murks.
    Je mehr Ausnahmen man von der Regel SIM gegen Ausweis im Laden macht, desto mehr Schwachstellen bekommt man.


    Ich bin wirklich gespannt, wie sie das Online-Identverfahren ab Sommer hinkriegen wollen. Als einziges Land hat es Belgien eingeführt. Dort gibts aber einen elektronischen Perso, den hier niemand haben will. Im Endeffekt schließt es aber damit alle Deutschen dort aus (die müssen vor Ort registrieren).


    Langsam meine ich, dass diese halbherzige Registrierung in Deutschland beabsichtigt ist, weil man weiß, dass sie wenig bringt.


    Wie wäre denn das Gegenmodell: SimKarten nicht kostenlos machen, sondern sehr teuer z.b. 50€ wie in Andorra. Das könnte man als Guthaben erstatten und hätte so noch eine Kundenbindung. Sonst handelt doch auch die Industrie als Kartell. Denn irgendjemand muss ja auch die Mehrkosten, die dann ab Sommer entstehen tragen.


    Erst wenn die SIM-Registrierung wirklich verlässlich mal klappt wie in der Schweiz, Italien oder Frankreich (da ist auch der Sekundärmarkt tot, nur der Schwarzmarkt boomt), sollte man auch über Limits sprechen. Sonst melden die Leute auf ihre tote Oma an und das nutzt auch niemanden.

  • Eine gesetzliche Beschränkung der SIM-Zahl pro Bürger sollten wir hier in D nicht fürchten müssen.


    Abgesehen von Waffen, Drogen sowie einigen wenigen anderen gefährlichen und (deshalb) verbotenen Gütern dürfte man Deutschen den Besitz einer beliebigen Anzahl von SIM-Karten nicht verbieten können. Glücklicherweise darf der deutsche Staat nicht beliebig in die Rechte seiner Bürger eingreifen und eine Ermächtigung zur Beschränkung des Besitzes von SIM-Karten gibt das Grundgesetz in meinen Augen nicht her.


    Auch ein Verbot des Besitzes unregistrierter SIM-Karten sollte von (grund)gesetzes wegen kaum eine Chance haben. Von daher bleibt m.E. lediglich der Weg, TK-Anbieter gesetzlich zu verpflichten, von ihnen herausgegebene SIMs zu registrieren und die Käufer zu identifizieren (obwohl ich schon insoweit Bedenken hege). Die Weitergabe von SIMs durch Käufer ohne Meldung an Behörden dürfte rechtlich schon nicht mehr zu verhindern sein.


    Abgesehen davon:
    Sollten unregistrierte SIMs auch nur in einem einzigen EU-Land legal erhältlich sein, wird die Bundesrepublik deren Nutzung in Deutschland nicht untersagen können, weil hierdurch EU-Bürger (dieser Länder) diskriminiert würden.


    Die hier diskutierten halbherzigen Regelungen treffen daher nahezu ausschließlich unbescholtene Bürger, weil Gauner verbleibende Möglichkeiten zur legalen Nutzung nicht oder falsch registrierter SIMs nutzen werden. Vielleicht aber nicht alle ... jeden Morgen wird schließlich mindestens ein Depp geboren, der hierzu zu dämlich ist. Würde so einer auf die schiefe Bahn geraten, könnten Sicherheitsbehörden regelmäßig Erfolgsmeldungen über die Festnahme terroristisch motivierter Eierdiebe generieren um damit zu belegen, wie wichtig es doch ist, auch alle braven Bürger zu überwachen. :rolleyes:

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