Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • Die Kernmessage aus der Klimakrise will keiner gerne hören: Wir sollen uns weniger fortbewegen und wenn es denn doch sein muss, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die pro Nase, weniger Strom/weniger Energie brauchen. Wer auf dem Land lebt, wird sich "ver... " vorkommen. Der nächste Bus fährt morgen früh um 7 oder gar nicht.

    So sieht's aus. Ich war gestern mal wieder jenseits der 200km, Hin- und und Rückweg zusammen, mit der Bahn, zu einer Gruppenwanderung unterwegs. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ich erst mal 17km mit dem Auto in die nächstgrößere Mittelstadt fahren muss, weil Sonntags morgens vor 10 Uhr am lokalen Bahnhof genau gar nichts fährt. Verkehrswende? Vergiss es... Das ist, genau wie das 49€-Ticket, primär etwas für Großstädter. Der Rest bleibt auf das eigene Auto angewiesen, und das muss verdammt nochmal bezahlbar bleiben. Daher, weg mit dem ideologischen Verbrennerverbot.

    Einmal editiert, zuletzt von Frank73 ()

  • Es ist die Folge einer politischen Entscheidung die im Gegensatz zum Verbrennerverbot eigentlich viel stärkeren Sprengstoff darstellt da sie eben auch genau Besitzer alter Autos betrifft die sich nicht id.R. mal eben einen neuen oder jungen gebrauchten Stromer leisten können.

    ...

    Das Verbrennerverbot, so es denn 2035 tatsächlich kommt, ist in ~12 Jahren. Wer heute ein altes Auto fährt, fährt dieses sehr wahrscheinlich dann nicht mehr. Bis dahin hat er den Wagen wenigstens 1~2 Mal ersetzt. Warum dann nicht gegen einen gebrauchten BEV? Wenn die e-Fuels so kämen, wären die Preise in Regionen die man sich genauso wenig leisten will oder kann.


    ...

    Und nun rechnen wir mal was an Strom benötigt würde wenn alle Verbrenner PKW in Deutschland durch Elektroautos ersetzt würden:

    68Mio PKW, 12800km durchschnittliche Jahresfahrleistung und 20kWh /100km angesetzt macht wenn ich mich nicht verrechnet habe knapp 175TWh.

    ...

    Mag sein, ich hab's nicht gerechnet. Es ist aber noch viel unrealistischer zu hoffen, das wir die 7-fache Strommenge (in welchem Aggregatteststand auch immer) irgendwo herbekommen. Dann warte ich tatsächlich lieber 20 Minuten auf die "Tankfüllung", als die nächste nicht kontrollierbare Abhängigkeit von wem auch immer aufzubauen. Dann wäre immerhin auch die Erschöpfungskette weitestgehend in Deutschland und nicht in Timbuktu. Ich dachte wir wollen uns weniger abhängig machen, von Russland, von Katar, von China, von ...?

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    Von daher kommt da ein erheblich dickeres Brett auf uns und die Polik zu als die Randfrage des Verbrennerverbots.

    Da gebe ich dir Recht. Aber nichts zu machen und Däumchen zu drehen ist halt auch keine Lösung.

  • wenn ich mich nicht verrechnet habe knapp 175TWh

    Macht also beim aktuellen Stromverbrauch von 500 TWh eine Steigerung von 30 % in 15 Jahren. Klingt machbar. Dafür sparen wir eine Menge Strom für die Produktion und Verteilung fossiler Treibstoffe.


    Auf jeden Fall ist das beherrschbarer, als wir verbieten allen fossilen Hausbrand in --- äh sofort.

  • Du kriegst schon heute den Dacia Spring für 22.000 minus Förderung, aber da schreien ja auch viele nur rum (Klapperkiste).

    Dacia ist nicht nur im Bezug auf Design, Materialanmutung und Markenimage unterstes Level, beim Spring kommt hinzu das die Technik für ein Auto absolut unterdimensioniert ist. Gerdemal 125 km/h Vmax und 19,1s von 0-100 sind für ein Auto heutzutage inakzeptabel, das können ja 45jährige VW Golf I oder Opel Kadett C noch toppen.

    Um mal in der Klasse der Crossover zu bleiben, für 20.990€ bekommt man auch einen soliden gebrauchten Audi Q2 mit guter Ausstattung wie z.B. https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=362122064 der ist als 1.0 TFSI DSG mit 85KW/116PS zwar sicher auch nicht übermotorisiert, aber ausreichend motorisiert um voll autobahntauglich zu sein das das man dann im 140-170 km/h Bereich auf der linken Spur mitfahren kann. Die Reichtweite ist natürlich keine Frage. Und beim Design, Materialanmutung und Markenimage nicht nur Welten sondern ganze Dimensionen über einem Dacia Spring.


    Es gibt aber auch einen anderen Aspekt: Wenn alle Privathausbesitzer sich Solarzellen aufs Dach bauen, liefern sie neue Strommengen, die es bisher gar nicht gab. Im Ideal fall kann damit das Auto geladen werden, die öffentlichen Netze werden dadurch nicht mehr belastet, im Gegenteil. Auch auf Mietshäusern, Firmengebäuden etc. kann man Solarzellen draufbauen. Das kostet halt erst mal was und dauert.

    Natürlich kann man auch in Deutschland noch etwas mehr Photovoltaik ausbauen, aber für Mitteleuropa ist Photovoltaik sicher nicht die Lösung! Wenn die Leute abends oder über Nacht laden wollen helfen Photovoltaikanlagen nicht.

    Ideal ist Photovoltaik für heissere Regionen, den Photovoltaik und Klimanlagen harmonieren perfekt. Je sonniger und heisser desto mehr muss man klimatisieren und desto mehr Photovoltaikstrom wird verfügbar.


    Das Verbrennerverbot, so es denn 2035 tatsächlich kommt, ist in ~12 Jahren. Wer heute ein altes Auto fährt, fährt dieses sehr wahrscheinlich dann nicht mehr. Bis dahin hat er den Wagen wenigstens 1~2 Mal ersetzt. Warum dann nicht gegen einen gebrauchten BEV? Wenn die e-Fuels so kämen, wären die Preise in Regionen die man sich genauso wenig leisten will oder kann.

    Natürlich wäre ein gebrauchtes Elektroauto eine gute Lösung, denn die meisten Normalverdiener kaufen ja auch Verbrenner nicht neu sondern gebraucht.

    Aber die Suchparameter sind da meist bis ca. 18.000€, bis 7 Jahre, bis 120.000km. Damit man solche Autos ab 2035 als Elektroauto kaufen könnte müssten sie spätestens 2028 produziert und zugelassen werden. Das sind gerademal 5 Jahre.


    Das das bis dahin passiert bezweifle ich.


    Ob e-Fuels wirklich so teuer werden? Klar sind e-Fuels in der Herstellung deutlich teurer als Benzin und Diesel aus Erdöl. Aber wenn man dann auf die Mineralölsteuer und CO2-Abgabe verzichtet, und nur die 19% Mehrwertsteuer oder vielleicht sogar nur 7% Mehrwertsteuer verlangt, könnte ein Preis auf dem Niveau von Benzin und Diesel aus Erdöl durchaus möglich sein.

  • Macht also beim aktuellen Stromverbrauch von 500 TWh eine Steigerung von 30 % in 15 Jahren. Klingt machbar. Dafür sparen wir eine Menge Strom für die Produktion und Verteilung fossiler Treibstoffe.

    Richtig, das sehe ich auch so. Ich will den erforderlichen Zuwachs an Strombedarf durch die PKW nochmal verdeutlichen: ausgehend von den genannten 30 Prozent auf 15 Jahre bedeutet das: schlappe ca. 2 Prozent Zuwachs pro Jahr


    Wenn wir das nicht schaffen, dann... 8|


    Ob e-Fuels wirklich so teuer werden? Klar sind e-Fuels in der Herstellung deutlich teurer als Benzin und Diesel aus Erdöl. Aber wenn man dann auf die Mineralölsteuer und CO2-Abgabe verzichtet, und nur die 19% Mehrwertsteuer oder vielleicht sogar nur 7% Mehrwertsteuer verlangt, könnte ein Preis auf dem Niveau von Benzin und Diesel aus Erdöl durchaus möglich sein.

    Die Energieverschwendung auch noch steuerlich fördern? Weil 183 Kilometer zum Badesee zu fahren mindestens genauso wichtig ist, wie Lebensmittel (weil du die 7% erwähntest - oder sogar noch weniger...) Das ist doch Kabarett, oder? :/

    Einmal editiert, zuletzt von rasputin () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von rasputin mit diesem Beitrag zusammengefügt.


  • Die Energieverschwendung auch noch steuerlich fördern? Weil 183 Kilometer zum Badesee zu fahren mindestens genauso wichtig ist, wie Lebensmittel (weil du die 7% erwähntest - oder sogar noch weniger...) Das ist doch Kabarett, oder? :/

    Ich hatte bei der 7% Mehrwertsteuer nicht an Lebensmittel gedacht sondern daran sowohl ÖPNV-Fahrkarten als auch Bahn-Fernverkehrsfahrkarten (bis zu einer gewissen Entfernung schon immer, seit der Corona-Aktion die auch für die Gastronomie gilt für alle Verbindungen) nur mit 7% Mehrwertsteuer besteuert werden.

    Viele Dorf- und Kleinstadtbewohner würden ja gerne ihr Auto öfter stehen lassen und mehr mit ÖPNV und Bahn fahren wenn es ein brauchbares Angebot gäbe.

    Aber da es das eben oft nicht gibt wäre es nur fair auch Sprit nur mit 7% zu besteuern.

  • Ob e-Fuels wirklich so teuer werden?

    Da kann ich Dir die Interviews mit Prof. Fichtner empfehlen. Wenn Du hörst, was man prozesstechnisch alles braucht, um die paar Literchen für historische Porsche zu gewinnen, stellst Du Dir solche Fragen nicht mehr.

  • Richtig, das sehe ich auch so. Ich will den erforderlichen Zuwachs an Strombedarf durch die PKW nochmal verdeutlichen: ausgehend von den genannten 30 Prozent auf 15 Jahre bedeutet das: schlappe ca. 2 Prozent Zuwachs pro Jahr


    Wenn wir das nicht schaffen, dann... 8|

    Dazu kommt noch die flächendeckende Umstellung auf Wärmepumpe die bei der mittleren Lebensdauer einer Heizung vermutlich eher 30 jahre dauern wird, damit sind wir dann schon bei rund 3% pro Jahr und das bei gleichzeitigem Kohleausstieg ab 2030.

    Machbar, aber nicht mit dem bisherigen Tempo des Ausbaus erneuerbarer Energien, da wirds schon sportlich den Kohleausstieg zu kompensieren.

  • Da kann ich Dir die Interviews mit Prof. Fichtner empfehlen. Wenn Du hörst, was man prozesstechnisch alles braucht, um die paar Literchen für historische Porsche zu gewinnen, stellst Du Dir solche Fragen nicht mehr.

    Es gibt trotzdem Firmen die die mehr Kapazität planen als für ein paar alte Porsche gebraucht wird.

    Für Passagier- und Frachtlugzeuge gibt es jedenfalls nicht wirklich realistische CO2 neutrale Alternativen, und bei Preisen von 10€ pro Liter wird das schwierig, von daher wirds spannend was bei entsprechender Skalierung an Herstgellungskosten herauskommt.

  • Für Flugzeuge sind übergangsweise auch konventionelle Biokraftstoffe im Gespräch, neben Kerosin auf Rapsölbasis soll es ebensogut auf Jatrophaölbasis funktionieren.

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