Strom aus Holzverbrennung

  • Hallo,


    ich würde mir gerne einen kleinen Ofen holen, welcher aus der Verbrennung von Holz Strom erzeugt (klar, über Erhitzung von Wasser --> Wasserdampf --> Turbine --> Gernerator --> Strom). Der Strom soll dann möglichst ins Netz eingespeist werden oder anderweitig verbraucht.


    Gibt es da kleine Heizkraftwerke/-öfen für Privatpersonen?

    Vor dem Fragen - bei https://www.prepaid-wiki.de nachschlagen!


    Sofern mein Posteingang voll ist, bitte mein Kontaktformular nutzen.
    Nutzer von: Nokia 8 Sirocco | ginlo + Threema| GMX ProMail| DKB + Sparkasse + ICS + AmEx| Fax: simple-fax.de |Internet: SIMon mobile 27 GB für 16,99 Euro/Monat | Mobilfunk: NettoKOM Smart S (10 GB LTE im 02-Netz + SMS&Sprach-Flat für 8,99 €/28d)

  • Re: Strom aus Holzverbrennung


    Zitat

    Original geschrieben von Nokiahandyfan
    (klar, über Erhitzung von Wasser --> Wasserdampf --> Turbine --> Gernerator --> Strom).


    Mir wäre jetzt auch keine Anlage bekannt die im privaten Bereich derartiges bietet - von den angesprochenen Holzvergasern oder "klassischen" BKHW mal ab.


    Das würde auch energetisch nicht wirklich viel Sinn machen, der Wirkungsgrad von Dampfturbinen (zumindest wenn Du nicht vorhast gleicht die ganze Stadt mit zu versorgen) liegt wenn es hochkommt bei 40 Prozent (und dann wären wir schon in bar und Temperatur Bereichen in die Du als Privatperson ganz bestimmt nicht hinwillst und auch mit einem kleinen Ofen so gar nicht hinkommst).


    Sofern Du also nicht dem nächstgelegenen Stahlwerk Konkurrenz machen willst, wenn es um die Erhellung des Nachthimmels geht indem Du 24/7 Deinen Ofen auf Hochtouren laufen lässt - vergiss die von Dir gewünschte Variante.


    Davon ab sind Dampfturbinen bzw. die gesamte Anlage und Technik darum herum sehr wartungsintensiv (und entsprechend teuer). Auch hier wieder: Wenn Du die Anlage nicht möglichst dauerhaft unter Volllast fährst legst Du am Ende noch jede Menge Geld drauf.


    Und um den endgültigen "Todesstoß" zu geben: Man kann sich da jetzt nicht einfach irgendwas "basteln" und dann vom Versorger gehen und sagen: "Also ich kann so alle paar Tage mal ein paar kwh in euer Netz einspeisen - bitte legt mir einen entsprechenden Anschluss." (Das ist ja schon ein Dauerstreit wenn es um Photovoltaik geht.) Und ob eine solche Anlage je eine Betriebserlaubnis erhalten würde sei auch noch mal dahingestellt.

  • Zunächst Danke für Deine Expertise.


    Link zu amazon
    Man darf ja Strom ins eigene Hausnetz einspeisen um diesen dort auch zu verbrauchen.


    Inwiefern der Ofen natürlich eine Betriebserlaubnis braucht, hängt sicherlich von der Feuerstättenverordnung ab, soltte aber nicht gänzlich unmöglich sein.

    Vor dem Fragen - bei https://www.prepaid-wiki.de nachschlagen!


    Sofern mein Posteingang voll ist, bitte mein Kontaktformular nutzen.
    Nutzer von: Nokia 8 Sirocco | ginlo + Threema| GMX ProMail| DKB + Sparkasse + ICS + AmEx| Fax: simple-fax.de |Internet: SIMon mobile 27 GB für 16,99 Euro/Monat | Mobilfunk: NettoKOM Smart S (10 GB LTE im 02-Netz + SMS&Sprach-Flat für 8,99 €/28d)

  • Zitat

    Original geschrieben von Nokiahandyfan
    Link zu amazon
    Man darf ja Strom ins eigene Hausnetz einspeisen um diesen dort auch zu verbrauchen.

    Falls ich das jetzt richtig gelesen habe:
    "Einspeisung, direkt in die Steckdose."


    Wenn dies wortwörtlich so auch gemeint ist und nicht im übertragenen Sinne, dann kann ich mir eine Zulassung in Deutschland nicht vorstellen.
    Ein spannungsführender Schukostecker wird von jedem Elektriker sofort abgeschnitten und eine Rückwärtseinspeisung durch die Steckdose sabotiert ja jede Schutzeinrichtung.

    Al - Andalus
    30.Dec.1066
    »remember«

  • Nur fuer den Eigenverbrauch lohnt sich aber so eine aufwendige Anlage bestimmt nicht, ausser du hast eine Hotelanlage mit Poolandschaft oder eine Holzfabrik mit Trocknungsanlage.


    Bestenfalls lohnt sich so ein Holz-Blockheizkraftwerk wie es Martin Reicher gepostet hat.


    Am Besten fragst du einen Energieberater der sich die Situation bei dir anschauen kann. Ist aber wohl nicht einfach jemanden zu finden sich damit wirklich auskennt. Weil das ist keine Standardtechnik.

  • Zitat

    Original geschrieben von Nokiahandyfan
    Man darf ja Strom ins eigene Hausnetz einspeisen um diesen dort auch zu verbrauchen.


    Zumindest in DE ist noch sehr umstritten was man "darf" und was nicht (auch wenn die Verkäufer von Kleinsolaranlagen das gern verschweigen...). Von Seiten der EU gibt es dazu schon einen Entschließungsantrag aus 2012/3 - passiert ist bislang da bis heute herzlich wenig.


    Und was die verlinkte Kleinsolaranlage angeht - die Dinger haben eine max. Leistung von ca. 150-200 Watt pro Stunde bei durchschnittlich 1.500 Sonnenstunden in DE im Jahr, heißt also man kann im Jahr damit (alles grob berechnet) 225 kWh erzeugen. Nur wohin mit dem Strom?


    Ein Kühlschrank der pro Tag ca. 600 Watt verbraucht benötigt im Jahr als rund 220 kWh - geht also fast mit dem erzeugten Strom auf. Nur bringt mir das nicht viel, da ich diese "Grundlast" ja konstant brauche, Du aber nur Strom erzeugst wenn die Sonne scheint. Also entweder braucht man einen Puffer (in Form eines Akkus) oder andere Abnehmer die den erzeugten Strom verbrauchen, sonst "läuft" der Strom eben doch zurück ins öffentliche Netz und spätestens dann hat der Versorger auch wieder ein Wörtchen mitzureden und ein Zählertausch wird fällig.


    Die ganze Problematik mit "welche Stromleitung mit wie viel Ampere" ect. mal außen vor gelassen muss zusätzlich dann auch was an den Sicherungen gemacht werden, selbst die Hersteller / Verkäufer dieser Anlagen empfehlen ja für die Geräte die mit dem Eigenstrom betrieben werden sollen einen eigenen Stromkreis.


    Technisch alles machbar - nur kostet das halt auch entsprechend. Nur um die Stromkosten für den Kühlschrank zu decken muss man also ca. 800-1000 € in die Hand nehmen. Dafür kann man den Kühlschrank zu normalen Strompreisen über 10 Jahre lang betreiben und darf dann hoffen, dass die Anlage danach noch klaglos ihren Dienst leistet um überhaupt in den Genuss einer "Ersparnis" zu kommen.


    So und jetzt zurück zu Deiner Idee:
    Du bräuchtest eine Microdampfturbine mit einer Leistung von 1kw - 5 kw (durchschnittlicher Stromverbrauch am Tag in einem Haushalt mal mit 12 kWh angesetzt).


    Problem 1) Solche Dinger gibt es nicht mal eben so zu kaufen
    Problem 2) Wenn man solche Teile irgendwo auftut kosten die richtig Geld
    Problem 3) Wie soll der "kleine Ofen" die benötigte Temperatur für den Dampf konstant aufbringen
    Problem 4) Einen Dampfkessel (mit allem was da so an Sicherheitsvorrichtungen etc. zugehört) kann man nicht mal eben so betreiben
    Problem 5) Wie willst Du die ganzen Auflagen (Schallschutz, Sicherheit etc.) im Privathaushalt gewährleisten (hast Du ne grobe Vorstellung wie laut so ein Teil ist?)
    Problem 6) Was willst Du mit dem Dampf danach anstellen? Wo soll der hin - oder wolltest Du gleich noch eine Dampfsauna im Keller installieren?
    Problem 7) Eine Dampfturbine kann man nicht mal eben so an oder abstellen wie einen Fernseher - wer sorgt dafür, dass die Anlage mindestens im "Standby" ist
    Problem 8) Um eine halbwegs konstante Stromerzeugung zu gewährleisten muss die Anlage dauerhaft (nach-)geregelt werden - gehst Du nicht mehr arbeiten und steuerst dafür Deine Anlage
    Problem 9) Wohin mit dem Strom der gerade nicht verbraucht wird? Doch beim Versorger einspeisen oder in "Akkus" puffern (ich hoffe Du hast vieeeellll Platz zu Hause)
    Problem 10 - xx) Liste ließe sich beliebig fortführen


    Auch hier gilt: Klar könnte man das technisch auch irgendwie umsetzen, nur die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum "Ertrag". Einfach Abends mal den Kamin anschmeißen um damit Strom zu machen funktioniert so eben nicht. Als ganz grobe Hausnummer würde ich mal so 30K € plus X in den Raum werfen - dafür kann man 35 Jahre lang den kompletten Strom vom Versorger beziehen bevor man auch nur einen € gespart hat.

  • Soso, 200 Watt pro Stunde, da rollen sich einem ja die Zehennägel auf.


    Das verlinkte Angebot hat übrigens 1 kW Leistung. Und ja, es ist sehr umstritten, ob das in D zulässig ist. Ohne Anmeldung beim VNB (und Zähler mit Rücklaufsperre) wohl kaum. Einen elektrischen Schlag bekommt man am Stecker übrigens nicht, da der Wechselrichter nur dann arbeitet wenn er eine Netzspannung erkennt auf die er sich auch synchronisieren muss. Dennoch können durch den Anschluss Leitungen überlastet werden. Beispielsweise wenn an einer mit 16 A abgesicherten Leitung zwei Steckdosen angeschlossen sind. Speist der WR da seine 5 A ein, könnten aus der anderen Steckdose 21 A entnommen werden ohne dass der LSS auslöst. Damit wäre Steckdose und Leitung bereits deutlich überlastet und es besteht Brandgefahr.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Soso, 200 Watt pro Stunde, da rollen sich einem ja die Zehennägel auf.


    Und das sogar dem Laien (mir) ... :eek:

    Langer Vokal => kein "ss" => groß, größer, am größten!

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Soso, 200 Watt pro Stunde, da rollen sich einem ja die Zehennägel auf.


    Ich schrieb ja: "grob".


    Man könnte jetzt ja noch in die Betrachtung nach kilo Watt peak und m2 sowie Wirkungsgrad von Monokristalin, Polykristalin und amorph einsteigen und über die unterschiedlichen Erträge bei Einstrahlwinkel diskutieren, aber darum geht es dem TE ja nicht.


    Insofern ist die Aussage "200 Watt pro Stunde" technisch gesehen sicherlich nicht korrekt, sondern eine sehr vereinfachte Darstellung dessen was man als "Output" von solchen Teilen erwarten kann.


    (Die 1000W Anlagen sind nicht mal in unseren wesentlich toleranteren Nachbarstaaten erlaubt, dort darf man sich max. 600 W an den Balkon schrauben.)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!