Zwischenzeugnis

  • hi,
    habe ein zwischenzeugnis in den händen und kann (von der ansonsten guten "vollen zufriedenheit" abgesehen) mit folgenden sätzen nichts anfangen und habe auch nichts auf den einschlägigen seiten gefunden:



    "Ihr Arbeitsverhalten ist gewissenhat, ihre Fähigkeit und Bereitschaft, auch ohne wiederholte Anstöße selbstständig zu arbeiten, ist ausgeprägt.
    Im Umgang mit anderen Menschen ist XXX freundlich, hilfsbreit und natürlich. Sie kann zuhören und auf andere Menschen eingehen. "


    da der mensch, der das geschrieben hat, nicht der personalcrack ist, könnte das unabsichtlich sein. meine frage geht aber dahin, dass ich diese sätze eher negativ deute, da sie in meinen augen selbverständliches (selbständige arbeitsweise) und komisches (zuhören...) enthält.


    wäre prima, wenn jemand von euch das entschlüsseln kann!


    danke und gruß
    cm

  • Moin Carsten,
    sind die Schreibfehler schon im Original drin oder bist Du auch "hilfsbreit"? ; SCNR! :D


    Im Ernst:
    Das klingt für mich auch eher negativ.

    Zitat


    "Ihr Arbeitsverhalten ist gewissenhat, ihre Fähigkeit und Bereitschaft, auch ohne wiederholte Anstöße selbstständig zu arbeiten, ist ausgeprägt.


    Die "Fähigkeit" würde ich dabei in den Hintergrund stellen, sondern eher den Hinweis im Nebensatz beachten, dass eben diese "wiederholten Anstöße" nötig waren.

    Zitat


    "Im Umgang mit anderen Menschen ist XXX freundlich, hilfsbreit und natürlich. Sie kann zuhören und auf andere Menschen eingehen. "


    Das heisst IMHO:
    Achtung Laber- und Tratschtante!


    Dürfte wohl keine allzu gute Qualifikation darstellen.


    Gruß,
    Carsten

  • Re: Zwischenzeugnis


    Zitat

    Original geschrieben von muellix
    Im Umgang mit anderen Menschen ist XXX freundlich, hilfsbreit und natürlich. Sie kann zuhören und auf andere Menschen eingehen. "


    Und wann wird mal was gearbeitet?. IMHO wie Carsten schon geschrieben hat eine Tratsche

    Gruß
    vom Stefan


    -Wer einmal in Fürth war, der findet es überall auf der Welt schön-

  • Re: Re: Zwischenzeugnis


    Zitat

    Original geschrieben von muellix
    hi,
    habe ein zwischenzeugnis in den händen und kann (von der ansonsten guten "vollen zufriedenheit" abgesehen) [...]


    Also gut ist die "vollste Zufriedenheit", volle Zufriedenheit ist nicht übel, aber auch nicht brilliant.

    Zitat

    Original geschrieben von indiana1212
    Und wann wird mal was gearbeitet?. IMHO wie Carsten schon geschrieben hat eine Tratsche


    Das kommt darauf an,, in welchem Tätigkeitsbereich man arbeitet. Im (sonder-)pädagogischen Bereich mögen diese Fähigkeiten gefordert werden, in anderen Bereichen schreit die Formulierung aber gerade nach Deiner Interpretation... :D.



    MfG
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

  • Vorsicht, auch hier kann ein Wort zuviel oder wenig einiges ausmachen:


    Steht das "stets" bei der Zufriedenheit dabei?


    Denn es heißt im Allg gilt:


    Zufriedenheitsklausel.


    Diese lässt sich mit den früher üblichen Schulnoten in etwa wie folgt fassen:


    sehr gut: ............. stets zu unserer vollsten Zufriedenheit
    gut: .................. ...stets zu unserer vollen Zufriedenheit
    befriedigend: ...... zu unserer vollsten Zufriedenheit
    ausreichend: ....... zu unserer vollen Zufriedenheit


    Und dann wäre es gerade mal ne 4


    Gruß
    CH

  • Just my 2 Cents und ohne Gewähr!


    Hallo muellix,


    auch mich macht folgende Aussage:

    Zitat

    Original geschrieben von muellix
    [...] "Ihr Arbeitsverhalten ist gewissenhat, ihre Fähigkeit und Bereitschaft, auch ohne wiederholte Anstöße selbstständig zu arbeiten, ist ausgeprägt. [...]

    stutzig, speziell das Wörtchen 'wiederholt', weist - auch für einen Laien - darauf hin, dass Anstöße notwendig sind, d. h. Slebsständigkeit, Eigeninitiative usw. usf. wird dadurch ebefalls abgesprochen.


    Auch dies:

    Zitat

    "Sie kann zuhören und auf andere Menschen eingehen."

    liest sich für mich so, dass sie nicht aktiv ist, d. h. zuhören gut und schön, jedoch bzgl. selbst mal das "Heft in die Hand nehmen" o. ä. keine Erwähnung.


    Schließlich und letztendlich sind dies jedoch nur - wie Du selbst schreibst - Auszüge aus dem Zeugnis, ohne das kpl. Dokument zu kennen, ist es immer schwierig eine definitve Entscheidung, bzw. treffende Aussage zu treffen.


    Noch flott einen Tipp (falls noch nicht geschehen?!) einfach mal nach 'Zeugniscodes' googlen, das hilft bestimmt schon mal teilweise weiter ... zusätzlich, würde ich notfalls eine Beratunsstunde beim Rechtsanwalt empfehlen, wenn Arbeitsrechtschutz besteht sogar in jedem Fall ;) .


    Hoffe, das hilft Dir/ Euch bereits ein wenig weiter ...


    Gruß, Laubi

    Newbie-Reloaded :-)

  • Ich schätze die Bewertung,
    wie meine Vorredner, ziemlich negativ ein (bin kein Experte, hab nur selbst ein Zwischenzeugnis bekommen und mich deshalb etwas aufgeschlaut). Für eine genaue Analyse wäre u.a. dein Beruf, wer gekündigt hat/ kündigen will und der ganze Text notwendig, allerdings ist IMHO ein öffentliches Forum der falsche Platz dafür.
    Für eine genaue Analyse und Verbesserungsvorschläge solltest du auch wenn du keine Rechtsschutzversicherung hast und nicht in einer Gewerkschaft bist einen Anwalt aufsuchen, bei so einem schlechten Zeugnis würde ich es auch auf eigene Kosten empfehlen.

  • Hi,


    bin Personaler und kann allen Vorrednern nur recht geben - leider!


    Der Satz "zu unserer vollen Zufriedenheit" ist tatsächlich nur ein "ausreichend" und die anderen beiden Sätze sind (sorry) wirkliche K.O.-Kriterien!!!


    :( Mit dem Zeugnis ist eine Bewerbung leider zeimlich aussichtslos, ich würde dir dringendst raten mit den betreffenden Personen zu sprechen. Zeige dich aber dabei bitte kooperativ und gehe nicht direkt auf die Barikaden. Für ein Zeugnis muss auch eine Bewertung deines/r Vorgesetzten vorliegen und wenn die tatsächlich so schlecht sein sollte, dann musst du unbedingt klarstellen wo diese Bewertung ihren Ursprung hat.


    Diese Zeugnisse sind der Grund warum ich diese Art und Weise der Zeugnisschreiberei hasse. In einem englischen Zeugnis würden die tatsächlichen Leistungen stehen und nicht dieses Drumherumgerede. Da weiß man wenigstens woran man ist und kann den Sachverhalt direkt klären und muss nicht erst andere um Rat bitten. Jeder der ein bissi Ahnung hat versteht es nachher ja doch richtig. :flop:


    Also, viel Glück bei einem eventuellen Gespräch!


    Gruß vom
    touri

    "Viele Menschen denken nach, wenige vor!"

  • hi,
    schon mal vielen dank für die antworten!


    also, leider hat der schreiber in meinen augen wenig ahnung .


    er hat (obwohl er wußte, dass es für eine bewerbung benötigt wird) kein zwischenzeugnis geschrieben, sondern das ganze "bewertung" genannt.


    der entsprechende stets voll zufrieden satz ist in den VIER seiten enthalten...


    außerdem ähnlich einer schulnote am ende die note "gut" aufgeführt.


    wie er (=der schreiber) auf die idee kommt, anstatt der normalen beschreibung des verhältnisse ggü. mitarbeitern und vorgesetzten diese wortwahl zu benutzen, ist mir schleierhaft :( .


    na ja, für die aktuelle bewerbung ist es zu spät, aber da wird nochmal drüber gesprochen werden müssen. er muß sich halt einfach an die normalen regeln halten; wer liest sich schließlich vier seiten zeugnis durch? :confused:


    greetz
    cm

  • Zitat

    Original geschrieben von muellix
    [...] wer liest sich schließlich vier seiten zeugnis durch? :confused: [...]

    Beim kleinen Krauter um die Ecke, wohl niemand. Bei einer größerern Firma ggf. der zuständige Referent aus der Personalabteilung ;) (glaub' mir, es gibt Leute, die machen so etwas in der Art ~ 8 Std. tägl.)


    Auch wenn's für das aktuelle Bewerbubngsverfahren z. Zt. nicht wirklich hilft, würde ich dennoch empfehlen, dies für die Zukunft korregieren zu lassen! Tipp: Evtl. selbst mal einen Entwurf erstellen und dann gemeinsam diskutieren, bis beide 'Parteien' zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen sind ... ist i. d. R. erfolgreicher, als der Weg über einen RA, bzw. Arbeitsgericht & Co.

    Newbie-Reloaded :-)

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