5G-Netzausbau der Telekom

Zitat von lakriz

Kannst du das etwas konkretisieren?

Generell habe ich bei der Telekom aber auch Vodafone das Gefühl, das früher bei LTE Bändern eher mit Augenmaß umgegangen wurde und seit ein paar Jahren geklotzt wird. Meine Theorie wäre, dass das Verhältnis aus Beschaffungs/Lizenzkosten zu Installationskosten sich zu letzterem verändert hat.(Hersteller nehmen wegen 5G weniger für LTE Hardware/ Fachkräftemangel und Inflation erhöhen Arbeitskosten stark) Ergo wenn die Leute schon an den Mast fahren gleich mehr/alles gemacht werden soll.

Ein Argument der TK, anfangs bei Einführung von LTE kein Lowband in Ballungszentren und Innenstädten zu schalten, war ja das Thema der Interferenzen und der dadurch sinkenden Datendurchsatzrate. Hat sich das Thema inzwischen durch die technische Entwicklung erledigt? b8 und b20 kommen ja inwischen an allen renovierten Standorten, auch im städischen Bereich. Gut für die Indoorversorgung übrigens ...

Durch Self-Organising Networks (SON) und Coordinated Multi-Point (CoMP) gibt es in diesem Bereich definitiv Fortschritte.

Zitat von MarkusMeissner

b8 und b20 kommen ja inwischen an allen renovierten Standorten, auch im städischen Bereich.

Und sogar von sehr exponierten Standorten in dichtbesiedelten Gebieten wie dem Stuttgarter Fernmeldeturm oder dem Hochhaus Dessauer Straße 65 in Stuttgart-Hallschlag. Am Fernmeldeurm wurde auch von von zwei auf drei Sektoren erweitert. n28 von dort ist noch bis weit in die Umlandkreise zu empfangen. Sowas wäre früher bei der Telekom undekbar gewesen.

Übrigens ist die Telekom jetzt auch auf ihrem Fernmeldeturm zwischen Stötten und Schnittlingen am Rande der Ostalb vertreten. Von dort funkte früher bereits E-Plus, doch dämlicherweise hat man den Standort im Zuge der Netzkonsolisierung stillgelegt. Wie konnte TEF nur so blöd sein und diesen Wettbewerbsvorteil aufgeben - bis jetzt hatte dort niemand sonst vernünftig versorgt.

Ich bekomme die Krise wenn ich solche Berichte lese. Soviel geballte Unwissenheit bei diesen Bedenkenträgern. Vergessen die alle, dass schlechterer Empfang zu mehr Strahlenbelastung durch die Mobiltelefone führt?🤣

https://www.fantasy.de/news/ge…r-hoher-strahlenbelastung

Der Ort Biesenhofen und die Umgebung kann in allen Netzen (ich unterstelle mal, dass die Funkturm den Masten so baut, dass er auch für VF und TEF genutzt werden kann) mehr Netz vertragen. Biessenhofen wird von dem Masten auf dem Nestle Gelände auch nicht so perfekt versorgt.

Ich habe soeben doch ein paar Euros ausgegeben um die Artikel der Allgäuer Zeitung zum neuen Biessenhofen-Standort zu lesen. Ist das übliche Bullshit Bingo der schlechten Aussagen der Schwurbler:

- schlecht für das Landschaftsbild

- zu hohe Strahlenbelastung für die Einwohner

Ich denke mal, dass da wohl wieder das Landratsamt ran muss und die Gemeinde überstimmen muss. Bin der Meinung, dass die Einbindung der Gemeinden viel zu oft ausgenutzt werden durch die Mobilfunkgegner um das Verfahren künstlich in die Länge zu ziehen.

Zitat von Meester Proper

Durch Self-Organising Networks (SON) und Coordinated Multi-Point (CoMP) gibt es in diesem Bereich definitiv Fortschritte.

Ja auch auf der Softwareseite im Betrieb / Plannung hat sich vieles verbessert. Das erlaubt viel mehr Automatisierung und weniger Menpower.

Ich denke ein großer Treiber sind aber auch Kosteneinsparungen durch wesentlich leistungsfähigere, kleinere, leichtere und Stromsparende Radio Heads. 6 oder mehr Bänder x3 Sektoren auf Masten zu bekommen war eine Materialschlacht. Das hat man wirklich nur dort gemacht wo unbedingt nötig.

Auf der Energieseite hat man an der Hardware selbst aber auch über Software unheimlich viel erreicht um den Energiebedarf im Zaum zu halten. Das hat sich auch positiv bemerktbar gemacht.

Auch die Antennen haben sich deutlich weiter entwickelt. Die heutigen Mutliband Antennen sind wirklich stark integriert. Spart deutliche Kosten bei der Montage.

Nextstep wären sicher aktive Multiband Antennen bzw. hybride Antennen . Aber parallel gibts ja auch den ORAN Trend. Mal was wie das alles in die zukünftigen Freuqenzbänder reinspielt.

Ich habe Anfang Oktober wie üblich die STOBs im Saarland nach Neuplanungen aus dem vorangegangenen Quartal 'durchgetackert'.

Weiterhin plant die Telekom die meisten Aufrüstungen, wie aktuell üblich mit 6-Bändern plus ggf. n78.

Mittlerweile sind von ca. 400 Standorten im Saarland über 200 mit 6 Bändern geplant und über 100 auch schon in Betrieb.

Was alles im Sommer aufgerüstet wurde, hab ich noch nicht komplett im Blick.

Aufgefallen sind mir 2 exponierte Standorte mit sehr hoher GSM-Antenneninstallation aus den 90ern:

Am Fernmeldeturm Friedrichsthal-Bildstock, den man von der A8 gut sehen kann, wurde aus GSM/LTE900 in 99m Höhe und LTE 800/1800/2100 in ca. 60m Höhe nun die übliche 6-Band-Konfiguration in ca. 60m Höhe. Band 1 nun auch auf 3 Sektoren, statt vorher auf 2.

Am Fernsehturm auf dem Schoksberg bei Püttlingen wurde aus 2 Sektoren GSM/LTE900 in 87m Höhe, 2 Sektoren LTE2100 in 66m Höhe und 1 Sektor LTE1800/2100 in 48m Höhe nun 700/800/900/1500/1800/2100 auf 3 Sektoren in 50 bis 53m Höhe.

Es kam auch tatsächlich nochmal die neue GSM Cell-ID 38390 dazu. Wie sich die LTE-Sektor-IDs verteilen, hab ich noch nicht komplett rausgekriegt.

Neu scheint auch die Aufrüstung des Standorts am Rebenweg in Bliesmengen-Bolchen in der Gemeinde Mandelbachtal auf 2 Sektoren von ehemals 800/900/1800 zu sein. Einen passenden n28 Marker gibt es seit neuestem in Cellmapper.

Ein neuer Standort ist etwas östlich davon oberhalb der B423 zwischen Bebelsheim und der Landesgrenze bei Habkirchen entstanden, mit nur einem Sektor, aber 6 Bändern. Der Bestandsstandort in Bebelsheim hat seit vielen Jahren nur 800/900.

Ein bereits per Pressemitteilung gemeldeter neuer Standort ist in Kleinblittersdorf auf dem dortigen Einkaufszentrum zu finden, der nach Norden und Süden die B51 unweit der Grenze zu Frankreich besser ausleuchten soll. Einen neuen n28-Marker habe ich in Cellmapper von Auersmacher dorthin umgesetzt.

Und auch der bisher miserabel versorgte Nordwestzipfel des Landkreises Saarlouis um Biringen und Oberesch hat jetzt endlich seinen Mast, allerdings laut Netzkarte mit einer Reichweite, die kaum über die beiden Dörfer hinausgeht, wohl um Interferenzen mit französischen Netzen zu vermeiden.

In 65510 Idstein OT Heftrich gibt es jetzt 5G. Bislang kam vom Standort im Kirchturm der ev. Kirche nur B8/B20, nach dem Umbau ist es ein Vollausbau mit B1/B3/B8/B20/n1/n28.

Darüber hinaus wird der Standort demnächst wohl noch für MOCN freigegeben (oder ist bereits), mutmaßlich für o2. Bedarf hätten aber sowohl o2 als auch Vodafone, der Ort ist bei beiden Netzbetreibern komplett unversorgt.

Kann jemand etwas zu einem Neubau in 01904 Neukirch sagen?

An der Südstraße wird gerade ein neuer Funkmast aufgebaut.

Hab aber bisher noch nichts gehört von welchem Anbieter.

Bauherrin = Deutsche Funkturm GmbH ist immer die Telekom.