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  • Ich denke mal, dass es keine Fortführung des Tickets geben wird, oder wenn doch, dann so teuer dass die meisten wieder abspringen werden.

    Sehe ich auch so, das 9€ Ticket war nur deshalb ein Erfolg, weil es so günstig war, das es sich schon ab einer Fahrt gelohnt hat, und damit auch für Leute die hauptsächlich mit dem Auto fahren lohnt.

    Allerdings finde ich den ÖPNV in und auch den Bahnfernverkehr in Deutschland schon zu teuer, so eine Preissenkung um ca. 40% durch alle Angebote von Ländertickets über ICE-Tickets bis hin zur Mobility BahnCard 100 fände ich durchaus angemessen.

  • Wer von Gratismentalität spricht, weil das Volk für 9€ mit dem Bummelzug fahren will, aber gleichzeitig einen steuerfinanzierten Dienstwagen samt Chauffeur, die Fahrbereitschaft des Bundestages, Flugbereitschaft der Luftwaffe, und eine Bahncard100 als Selbstverständlichkeit ansieht, der zeigt nur wessen Geistes Kind er ist. Aber die FDP war schon immer die Partei der sozialen Kälte. Ich erinnere nur an Westerwelles Ausfall mit der "spätrömischen Dekandenz". Da hat sich auch unter Lindner nichts geändert.


    Diese Karikatur, die ich auf Twitter gefunden habe, trifft es recht gut

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    Wobei Lindner im Kern durchaus Recht hat mit seiner Aussage vor dem Hintergrund, dass - Umfragen zufolge - nahezu keine Verlagerung vom Auto auf den ÖPNV stattgefunden hat, sondern nur zusätzliche Fahrten. Und zwar einfach nur, "weil man es kann". Und genau dies soll und kann nicht Zweck dieser Milliardensubvention sein. Was man gerne vergisst: Irgendwer zahlt den Spaß ja auch. Achja, sind ja nur die vermeintlich "Reichen".

    Tatsächlich vergisst man dabei ganz schnell die sogenannte Mittelschicht, die nicht arm genug ist, um alles subventioniert zu bekommen, aber auch nicht so vermögend, als dass denen alle Kosten egal sein können. Ich rede hier beispielsweise von einer Familie mit rund 100.000 EUR Jahreseinkommen und zwei kleinen Kindern mit einem einfachen Haus im Speckgürtel einer Großstadt, die quasi alles bezahlen müssen und wenig bis gar nichts zurück bekommen.

  • Wobei Lindner im Kern durchaus Recht hat mit seiner Aussage vor dem Hintergrund, dass - Umfragen zufolge - nahezu keine Verlagerung vom Auto auf den ÖPNV stattgefunden hat, sondern nur zusätzliche Fahrten. Und zwar einfach nur, "weil man es kann". Und genau dies soll und kann nicht Zweck dieser Milliardensubvention sein.

    Das mag jetzt im Sommer der Fall sein. Viele die nicht in Urlaub geflogen sind haben das Ticket dann entdeckt um günstig in heimischen Gefilden unterwegs zu sein, und den lokalen Tourismus zu stärken. Ich kann daran nichts schlechtes erkennen. Wenn daraus ein ganzjähriges Angebot wird, sieht die Welt vermutlich wieder ganz anders aus.

    Was man gerne vergisst: Irgendwer zahlt den Spaß ja auch.

    Spritpreisrabatt, der die Gewinne der Ölmultis explodieren ließ? Kein Problem. Lindners Steuerpläne von denen vor allem Topverdiener profitieren? Klar doch. 9€-Ticket von dem vor allem die Bezieher kleinerer Einkommen profitieren? Gratismentalität, kein Geld da, irgendwer muss das bezahlen, u.s.w. u.s.f. Ja, so kennt man die Partei der Besserverdienenden.


    Tatsächlich vergisst man dabei ganz schnell die sogenannte Mittelschicht, die nicht arm genug ist, um alles subventioniert zu bekommen, aber auch nicht so vermögend, als dass denen alle Kosten egal sein können. Ich rede hier beispielsweise von einer Familie mit rund 100.000 EUR Jahreseinkommen und zwei kleinen Kindern mit einem einfachen Haus im Speckgürtel einer Großstadt, die quasi alles bezahlen müssen und wenig bis gar nichts zurück bekommen.

    100000€ pro Jahr, also ~8300€ pro Monat ist also Mittelschicht? Gewiss nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Frank73 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Frank73 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • So wird das nichts mit der Nachfolge des 9€-Tickets.

    das wird auch nix, sagt der Schwarzmaler in mir. Leider.


    Der Begriff trifft den Nagel nun mal auf den Kopf. Es ist niemandem damit geholfen, wenn es für alles eine Zwangsflatrate gibt.

    wieso nicht, "klappt" doch beim TV auch - man haette hier jetzt die Chance, zwar mit ein paar Vorstandspensionaers-Altlasten aber im Grunde 'sauber' neu anzufangen.


    Auf Dauer waeren auch die Wochenendurlauber nicht mehr so geballt unterwegs, weil man das Guenstig-/Billigticket nicht die 1-3 Monate nutzen kann, sondern immer wann man will (sofern man kann).

    Nordisch by zuag'roast :D

  • Auf Dauer waeren auch die Wochenendurlauber nicht mehr so geballt unterwegs, weil man das Guenstig-/Billigticket nicht die 1-3 Monate nutzen kann, sondern immer wann man will (sofern man kann).

    Sehen ich auch so. Bei einem von vorne herein zeitlich begrenzt angelegten Angebot heißt es “Jetzt oder nie“. Bei einem Dauerangebot sieht die Sache anders aus. Allerdings ist da preislich kein großer Spielraum nach oben, wenn es ein Erfolg bleiben soll. 29€ pro Person für ein regionales Ticket, wie von den Grünen vorgeschlagen, sind da schon klar zu viel. Zum Vergleich, ein Länderticket für Rheinland-Pfalz und das Saarland, wie ich es ab und an gekauft habe, kostet 25€ für eine Person, und 6€ für jede zusätzliche, und ist somit für Wochenendausflüge, erst Recht mit Familien, klar billiger.

  • Wobei Lindner im Kern durchaus Recht hat mit seiner Aussage vor dem Hintergrund, dass - Umfragen zufolge - nahezu keine Verlagerung vom Auto auf den ÖPNV stattgefunden hat, sondern nur zusätzliche Fahrten. Und zwar einfach nur, "weil man es kann". Und genau dies soll und kann nicht Zweck dieser Milliardensubvention sein. Was man gerne vergisst: Irgendwer zahlt den Spaß ja auch. Achja, sind ja nur die vermeintlich "Reichen".

    Im Kern schon. Wobei nach meiner Beobachtung individuell schon Verlangerungen statt fanden. Allerdings ganz andere als beabsichtigt, und überlagert von stärkeren Effekten.


    Wer es sich nämlich leisten konnte (und wollte), ist vom SPNV aufs Auto oder teilw. den teureren Schienenfernverkehr (ICE/IC) umgestiegen, um dem durch das 9 € Ticket angelocken "Gratisnutzern" teilw. hoffnungslos überlasten SPNV zu entkommen.


    Mit bislang Null Zugkilometern (SPNV) bin ich aber wohl auch nicht der typische 9 € Ticket Nutzer, zumindest nicht, wie man ihn sich so denkt.

    Meine Nahverkehrsausgaben sind leicht gestiegen, aber auch die Nutzung.


    Es ist nämlich bequem, ohne über Stadtgrenzen, nicht exakt daran orientierenden Tarifgebieten und Waben, Gültigkeitsdauern, Ticketarten von Einzel-, 4 Std-, HappyHour-, bis zu 24 Std.-, oder alternativer Entfernungskilometerabrechnung nachdenken (und rechnen) zu müssen, einfach spontan mitfahren zu können.

    Ab an die Haltestelle, (an den Hauptstrecken) hoffentlich nur ein Paar Sek. (bis Minütchen) warten, Maske auf, Ticket vorzeigen, mitfahren! - Also falls denn zeitnah ein Bus kommt. Nach 19/20 wird es leider dünner, auf den Nebenästen zu dünn, und nach 24 Uhr sind es stadtweit nur wenige Hauptlinien im Stundentakt.


    tldr und Fazit für den letzten Absatz: Das Gute am 9€ Ticket: Nur der Fahrplan (und Maske dabei?) zählen noch, aber man braucht kein "Abgeschlossenes Studium der Tarifstruktur" mehr.


    Dass auch eine einfachere Tarifstruktur ein zentraler Aspekt der Verkehrswende sein muss, das haben viele ja schon verstanden. Aber ein Herr Lindner anscheinend leider noch nicht.


    Für mich kann ich sagen:

    ÖPNV lohnt für mich in der bisherigen Preisstruktur (und Höhe) i.d.R. nicht. Hinzu kommt die latente Gefahr im 3-Städte-Eck durch versehentliches Scharzfahren mit dem Strafrecht in Konflikt zu kommen. Autofahren ist auch dahingehend wesentlich sicherer. (Je nach Fahrertyp kann das leider auch anders aussehen.)


    Allerdings ist da preislich kein großer Spielraum nach oben, wenn es ein Erfolg bleiben soll. 29€ pro Person für ein regionales Ticket, wie von den Grünen vorgeschlagen, sind da schon klar zu viel. Zum Vergleich, ein Länderticket für Rheinland-Pfalz und das Saarland, wie ich es ab und an gekauft habe, kostet 25€ für eine Person, und 6€ für jede zusätzliche, und ist somit für Wochenendausflüge, erst Recht mit Familien, klar billiger.

    Ja? Das sehe ich anders.


    Deine 25€ sind aber pro Tag, nicht Monat. Das kann man so doch gar nicht vergleichen.


    Zum Vergleich, das reguläre Ticket, um (m)ein 3 Städte-Eck schon im fußläufigen Bereich (2-4 km Umkreis) abzudecken, kostet übrigens monatlich schon 115,50€, im Abo 101,99€. Für den 20 km Umkreis würde man schon 165,20€ zahlen. Ein Ausflug 30 km zu Freunden ist auch nicht mehr im teureren Ticket drin. Und ein Ausflug zum See geht in anderen Verkehrsverbund. Nochmal extra Kosten.

  • Deine 25€ sind aber pro Tag, nicht Monat. Das kann man so doch gar nicht vergleichen.

    Wenn man den ÖPNV in die Alltagsfahrten einbinden kann mag die Rechnung anders aussehen. Ich kann das nicht. Für 6km zur Arbeit muss ich mich um ungefähr 5 Uhr auf den Weg machen, erst mal einen Km zum Bahnhof laufen, von der letzten Haltestelle noch Mal einen halben km, und bin 20 Minuten (die keiner bezahlt) zu früh am Arbeitsplatz. Mit dem Auto fahre ich um Viertel vor 6 los und bin um 6 Uhr pünktlich auf der Arbeit. Warum also soll ich mir das antun? Daran ist aber nicht das Ticket schuld.

    Einmal editiert, zuletzt von Frank73 ()

  • 29€ pro Person für ein regionales Ticket, wie von den Grünen vorgeschlagen, sind da schon klar zu viel. Zum Vergleich, ein Länderticket für Rheinland-Pfalz und das Saarland, wie ich es ab und an gekauft habe, kostet 25€ für eine Person, und 6€ für jede zusätzliche, und ist somit für Wochenendausflüge, erst Recht mit Familien, klar billiger.

    Sehe ich anders. Das 29 € Ticket wäre immerhin nicht nur einen Tag, sondern einen Monat gültig. Selbst wenn man das Ticket im Alltag nicht nutzt - viele Monate haben vier Wochenenden. Also mindestens acht theoretisch mögliche Wochenendausflüge. Wäre doch insofern eine wunderbare Ergänzung: wer nur sehr selten bzw. punktuell das Ticket braucht, greift zum Länderticket. Wer es es mehrmals im Monat nutzt (oder es einfach nur bequemer haben will), nimmt das Monatsticket.

  • Für 6km zur Arbeit muss ich mich um ungefähr 5 Uhr auf den Weg machen, erst mal einen Km zum Bahnhof laufen, von der letzten Haltestelle noch Mal einen halben km, und bin 20 Minuten (die keiner bezahlt) zu früh am Arbeitsplatz. Mit dem Auto fahre ich um Viertel vor 6 los und bin um 6 Uhr pünktlich auf der Arbeit. Warum also soll ich mir das antun? Daran ist aber nicht das Ticket schuld.

    Da würde ich wohl auch nicht den ÖPNV nutzen. 6 Kilometer zur Arbeit hatte ich auch viele Jahre, meistens mit dem Rad (70%], gelegentlich zu Fuß (20%), selten mit dem Auto/ÖPNV/Taxi (10 %).


    Am angenehmsten fand ich es tatsächlich zu Fuß, dauert halt rund eine Stunde und hängt für mich auch davon, ob es eine schöne Strecke ist. Bei mir ging es hauptsächlich durch einen Park, von daher war das ein schöner Spaziergang um morgens wach zu werden und abends umschalten zu können. Zum wach werden/umschalten ist so eine Strecke mit dem Rad zu schnell vorbei ^^

  • Für 6km zur Arbeit muss ich mich um ungefähr 5 Uhr auf den Weg machen

    Da wär man ja zu Fuß schneller. Ich gehe öfters mal solche Distanzen. Früher auch mit Höhendifferenzen, aber jetzt wohn ich im Flachland. Nein, nicht deswegen.


    Wenns dich tröstet, hier in städtischen Randgebiet ist zeitlich oft auch nicht besser wenn man mit ÖPNV schon um 6 auf Arbeit sein müsste.

    Aber zum schicken innenstädtischen Bürotower oder Shoppingcenter, morgens um 8 oder 9, da passts besser.

    Warum also soll ich mir das antun? Daran ist aber nicht das Ticket schuld.

    Warum man sich sowas antut? Zu viel Zeit, idealistischer Öko, und/oder ein Einkommen nahe dem Mindestlohn und nicht genug Geld fürs Auto. Also die Gründe, die vor dem 9 € Ticket schon gezogen haben. Ansonsten tut man das wohl kaum.


    Darum wird das so auch nix mit Verkehrswende. Einfacherers und günstigeres Ticket hin oder her. Obwohl es ein wichtiger Baustein wäre, aber eben nur einer. Die anderen fehlen noch.

    Am angenehmsten fand ich es tatsächlich zu Fuß, dauert halt rund eine Stunde und hängt für mich auch davon, ob es eine schöne Strecke ist. Bei mir ging es hauptsächlich durch einen Park, von daher war das ein schöner Spaziergang um morgens wach zu werden und abends umschalten zu können. Zum wach werden/umschalten ist so eine Strecke mit dem Rad zu schnell vorbei ^^

    Das ist ja echt ideal.

    Viele Wege sehen bei mir auch so ähnlich aus, trotz Großstadt. Nur in die City geht das so leider nicht. Und zum Stadtteilbahnhof ist der Weg ohne Umwege zu kurz.

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