EZB: Die Zentralbank der Europäischen Union

  • ... spätestens zur Jahresmitte dürfte der Markt ca. 4% als Zinshöhepunkt interpretieren und beginnen, die Renditen wieder nach unten drücken. So zumindest der derzeitige Marktkonsens.

    Der Marktkonsens kann sich ändern. Wir kommen aus einem jahrelangen Zinstief, da kommen uns 4% viel vor. Ich hab Zeiten erlebt, da gab es für 5-jährige BObl über 10%. Das müsste um 1980 gewesen sein, nicht etwa 1923 - so alt bin ich dann auch wieder nicht. :)

  • Juni/Juli dürften wir bei einem Leitzins von 4,00% sein. Das wirkt sich natürlich auf Ultrakurzläufer wie Tagesgeld und evtl. auch auf Kurzläufer bis 2 Jahre aus. Wer aber vor hat, Festgeld im mittelfristigen Bereich von 2 bis 5 Jahre anzulegen, muss sich dann sputen, denn spätestens zur Jahresmitte dürfte der Markt ca. 4% als Zinshöhepunkt interpretieren und beginnen, die Renditen wieder nach unten drücken. So zumindest der derzeitige Marktkonsens.


    Also Tagesgeld sehen wir mit Sicherheit noch die 3 vor dem Komma, aber genauso schnell wie die Tagesgeldzinsen angezogen haben, werden sie Ende 2023/Anfang 2024 auch wieder fallen. Wer also Geld hat, was er sicher nicht braucht und mit Aktien nichts anfangen kann, sollte bis Mitte 2023 3 bis 5jährige Festgelder abgeschlossen haben. Danken können Sie mir später (Zitat "Monk").


    Mich begeistern die aktuellen Tagesgeldangebote nicht!

    Zwar gibt es "Lockangebote" mit 2,25% für drei Monate bei der IKB Deutsche Industriebank, 2,1% für vier Monate bei der Targobank und glatte 2% für sechs Monate bei 1822direkt. Alle paar Monate die Bank Bank wechseln ist den Aufwand mit Kontoeröffnung, Post- oder Videoident, Freistellungsauftrag, etc. auch nicht Wert. Und die reguläre Guthabenverzinsung liegt nach wie vor bei 0,3% bis 0,75%.

    Und selbt wenn wir jetzt mal die 2% bis 2,25% der "Lockangebote" annehmen ... angesichts der ca. 9% Inflationsrate ist das eigentlich nix!

    Ich erinnere mich noch gut an 2008 da hab ich sogar bei der HVB mit Sonderzinsvereinbarung 3,45% bekommen und bei Kaupthing Edge sogar 5,65% aufs Tagesgeld ... bei 2,57% Inflationsrate.

  • Der Marktkonsens kann sich ändern. Wir kommen aus einem jahrelangen Zinstief, da kommen uns 4% viel vor. Ich hab Zeiten erlebt, da gab es für 5-jährige BObl über 10%. Das müsste um 1980 gewesen sein, nicht etwa 1923 - so alt bin ich dann auch wieder nicht. :)


    Ja, die Zeiten kenne ich auch. Und ich weiß auch noch, wie mein Vater bei der KKB (später City, jetzt Targo) immer Festgelder zwischen 12 und 15% abgeschlossen hat. Das waren damals noch Tafelgeschäfte, steuerfrei. Ja, was für Zeiten. Kann man aber nicht mit heute vergleichen.


    Der Marktkonsens kann sich ändern, logisch. Ich würde sogar sagen, dass er es nicht nur kann, sondern auch immer tut bzw., besser gesagt, er passt sich ständig an die aktuelle Datenlage an. Was also heute Konsens ist, muss im Mai keiner mehr sein. Aber an was willst du dich sonst orientieren? Du kennst ja nur den aktuellen Konsens und nicht den in zwei oder drei Monaten.

  • Zwar gibt es "Lockangebote" mit 2,25% für drei Monate bei der IKB Deutsche Industriebank, 2,1% für vier Monate bei der Targobank und glatte 2% für sechs Monate bei 1822direkt. Alle paar Monate die Bank Bank wechseln ist den Aufwand mit Kontoeröffnung, Post- oder Videoident, Freistellungsauftrag, etc. auch nicht Wert. Und die reguläre Guthabenverzinsung liegt nach wie vor bei 0,3% bis 0,75%.

    Die Lockangebote reichen noch weiter. Die besten Angebote haben m.W. derzeit die J&T mit 2,50% (bis 30.06.) und die Suresse mit 2,40%. Und dort gilt zumindest: Eventuelle Zinserhöhungen geben wir an Sie weiter. Man hat also bis zum Ende der Zinsgarantie keinen "Wechseldruck"; danach, klar, nützt einem das nichts mehr. Aber dann nimmt man halt ab 01.07. das nächste Neukundenangebot mit Zinsgarantie bis 31.10.2022. Man braucht also nur 1x zu wechseln, bevor es sowieso wieder nach unten geht und nicht alle paar Monate.


    Frage: Was meinst du mit "etc"? Ich sehe als "Aufwand" nur Eröffung (ca. 15 min.) und Videoident (ca. 10 min.). Das wars dann aber schon, oder nicht? Freistellungsauftrag hat man ja i.d.R. woanders längst ausgeschöpft bzw. eine Suresse z.B. nimmt erst gar keinen an, weil die in Belgien sitzen.


    Zitat

    Und selbt wenn wir jetzt mal die 2% bis 2,25% der "Lockangebote" annehmen ... angesichts der ca. 9% Inflationsrate ist das eigentlich nix!

    Das widerspricht eigentlich der Mathematik: -9 + 2,25 = -6,75 und -9 + 0,5 = -8,5. Die Differenz beträgt immer 1,75, egal wie hoch die Inflationsrate ist.


    Und die Differenz bei einer Liquiditätsreserve, die man ja i.d.R. immer hat, zwischen Girokonto mit 0% und Tagesgeld mit 2,5%, ist nicht nichts. Es sind bei z.B. 20k 500€ p.a., reicht also durchaus für ein paar Salatgurken bei Edeka, selbst nach KapSt/Soli-Abzug.


    Zitat

    Ich erinnere mich noch gut an 2008 da hab ich sogar bei der HVB mit Sonderzinsvereinbarung 3,45% bekommen und bei Kaupthing Edge sogar 5,65% aufs Tagesgeld ... bei 2,57% Inflationsrate.

    Was nützt das Schwelgen in Erinnerungen? Diese Zeiten kommen eh nicht wieder. Man sollte sich immer nur mit der aktuellen Situation auseinander setzen. Alles andere führt ja zu nichts.

  • Zwar gibt es "Lockangebote" mit 2,25% für drei Monate bei der IKB Deutsche Industriebank, 2,1% für vier Monate bei der Targobank und glatte 2% für sechs Monate bei 1822direkt. Alle paar Monate die Bank Bank wechseln ist den Aufwand mit Kontoeröffnung, Post- oder Videoident, Freistellungsauftrag, etc. auch nicht Wert. Und die reguläre Guthabenverzinsung liegt nach wie vor bei 0,3% bis 0,75%.

    :huh:

    Der Unterschied (0,75-2,25), für den geringen Aufwand, ist schon deutlich. Ich mach das dann gerne, tut auch nicht weh ;)

    Wenn du aber auf dem TG nur 500€ liegen hast, dann lasse es bleiben.

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    2002 - 2022, 20 Jahre TT:

    Gestern vor 20 Jahren | Ich gratuliere mal

  • Der Marktkonsens kann sich ändern. Wir kommen aus einem jahrelangen Zinstief, da kommen uns 4% viel vor. Ich hab Zeiten erlebt, da gab es für 5-jährige BObl über 10%. Das müsste um 1980 gewesen sein, nicht etwa 1923 - so alt bin ich dann auch wieder nicht. :)

    Oder auch Monatsfestgeld ab 10000DM für knapp 11%. War 1981-1982. Bin da fast jeden Monat mit meiner BW-Abfindung von einer Bank zur anderen gelaufen. ^^ Aber 1988 dann 8% für Baukredite zu zahlen. :cursing:

  • Der Marktkonsens kann sich ändern, logisch. Ich würde sogar sagen, dass er es nicht nur kann, sondern auch immer tut bzw., besser gesagt, er passt sich ständig an die aktuelle Datenlage an. Was also heute Konsens ist, muss im Mai keiner mehr sein. Aber an was willst du dich sonst orientieren? Du kennst ja nur den aktuellen Konsens und nicht den in zwei oder drei Monaten.

    Ja, woran soll man sich orientieren? Vielleicht, das niemand eine Glaskugel hat. Heißt, mit allem ist zu rechnen. Solange die Inflationsrate so hoch ist, gehe ich persönlich davon aus, dass die Zinsen weiter steigen. Und wie weit, da wage ich keine Prognose und glaube auch keiner Prognose. Ich kann mir auch vorstellen, dass es vielleicht nicht bei 4% bleibt. Sicher, 1980 waren andere Zeiten. Aber es gibt ja durchaus Parallelen.

    Und in Unsicherheit versuche ich flexibel zu bleiben. Was nicht unbedingt Tagesgeld heißt, aber lang laufende Festgelder oder Anleihen kommen mir gerade nicht ins Haus.

  • Das widerspricht eigentlich der Mathematik: -9 + 2,25 = -6,75 und -9 + 0,5 = -8,5. Die Differenz beträgt immer 1,75, egal wie hoch die Inflationsrate ist.


    Was nützt das Schwelgen in Erinnerungen? Diese Zeiten kommen eh nicht wieder. Man sollte sich immer nur mit der aktuellen Situation auseinander setzen. Alles andere führt ja zu nichts.

    Ob man jetzt bei 9% Inflation das Geld was man nicht ausgibt unterm Kopfkissen aufbwart und die vollen 9% Realverlust einfährt, es bei 0,4% Verzinsung bei der Bank wo es gerade liegt lässt und 8,6% Realverlust einfährt oder durch Bankenhopping 2,25% Verzinsung bekommt und "nur" 6,75% Realverlust einfährt ... das ist einfach Alles demotivierend.

    So 10,5% Verzinsung würden mit motivieren ... weil das wären dann trotz 9% Verzinsung noch 1,5% Realertrag. Damit könnte ich leben.

    In anderen Weltregionen hoher und noch höherer Inflation wird das so gehandhabt.


    Aber 1988 dann 8% für Baukredite zu zahlen. :cursing:

    Wenn durch gute Tagesgeldangbote, günstigem Wertpapierpandel und vielleicht auch noch Bausparen ein solider Vermögensaufba möglich sind, muss man aber vielleicht nur noch 25% des Wertes finanzieren, und dann kann man sich auch einen 8% Baukredit leisten.

    Wenn man hingegen kaum Eigenkapital aufbauen kann und deshalb 80% finanzieren muss, dann sind auch bei einem billigen 0,8% die Raten nicht billiger.

    Hinzu kommt das durch immer höhere Energieefizienzstandards, immer teurere Materialkosten und immer teurere Handwerkerpreise der vermeintliche Vorteil der Niedrigzinsen aufgefressen wurde.

  • In anderen Weltregionen hoher und noch höherer Inflation wird das so gehandhabt.

    Dort sind aber auch die Leitzinsen gezwungenermaßen um einiges höher, weil sich die Inflation hartnäckig hält. Im Euroraum sieht der Markt ein anderes Szenario und zwar, dass Leitzinsen um die 4% die Inflation wieder Richtung 2,x% drücken sollten. Und sobald das sichtbar wird, wird die EZB die Leitzinsen logischerweise wieder senken. Die FED hat es ja vorgemacht. Sie hat den Großteil ihrer Arbeit bereits erledigt, auch wenn es in den letzten zwei Wochen zu ein paar Irritationen am Markt gekommen ist.


    Zitat

    Wenn durch gute Tagesgeldangbote, ... ... ... ein solider Vermögensaufba möglich sind, ... ... ...

    Von Tagesgeld zum Vermögensaufbau würde ich abraten. Das ist nicht Sinn und Zweck von Tagesgeld und auch nicht besonders effektiv. Mehr als seine Liquiditätsreserve sollte man da nicht vorhalten.


    Zitat

    Hinzu kommt das durch immer höhere Energieefizienzstandards, immer teurere Materialkosten und immer teurere Handwerkerpreise der vermeintliche Vorteil der Niedrigzinsen aufgefressen wurde.

    Wären denn immer höhere Energieefizienzstandards, immer teurere Materialkosten und immer teurere Handwerkerpreise bei höheren Zinsen besser gewesen? ;)

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