Heuschrecken fressen AVM, oder...

  • Im umkämpften Markt für Router ist AVM das einzige deutsche Unternehmen, das gegen die amerikanische und asiatische Konkurrenz besteht. Der Hersteller der Fritzbox-Modelle könnte bald allerdings seine Unabhängigkeit aufgeben: Die Gründer planen nach Informationen aus Finanzkreisen einen Verkauf.

    Die Investmentbank Lincoln habe einen Auktionsprozess vorbereitet, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen dem Handelsblatt. Zahlreiche Private-Equity-Investoren beschäftigten sich mit dem Elektronikhersteller. Ob ein Deal zustande komme, sei aber noch unklar, in jedem Fall dürfte es noch Monate dauern, hieß es. Lincoln lehnte eine Stellungnahme ab.

    Quelle: Handelsblatt

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  • Ochnö, schade drum. Aber irgendwie auch verschmerzbar: Festnetz ist eh so gut wie tot. Das Ausbluten von AVM wird dann nur ein weiterer Sargnagel. Die Telefonintegration war für mich immer das Alleinstellungsmerkmal.

    Einmal editiert, zuletzt von Berndson ()

  • Ich empfinde das als eine schöne Erfolgsgeschichte der Gründer.


    Die haben vor Jahrzehnten gegründet, tolle Produkte in großen Stückzahlen verkauft.

    Ich glaube die Kunden waren zufrieden, der Service gut (klar, alles geht immer besser).


    Nun monetarisieren sie das ganze - wenn auch, bei den Gewinnen, die Gründer sicherlich ohnehin für sich und Ihre Kindeskinder schon ausreichend verdient haben.



    Einzig der (kinderlose) Chef dieser schwäbischen Modefirma der den Laden an seine Mitarbeiter verschenkt macht es vielleicht noch besser.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Ochnö, schade drum. Aber irgendwie auch verschmerzbar: Festnetz ist eh so gut wie tot. Das Ausbluten von AVM wird dann nur ein weiterer Sargnagel. Die Telefonintegration war für mich immer das Alleinstellungsmerkmal.

    Absolut schade. Zumal sich jeder ausmalen kann, was Finanzinvestoren von einem Unternehmen erwarten:
    Cash und Kostenoptimierung.


    Vermutlich werden viele, bei Nutzern beliebte Funktionen gekürtzt, zeitlich limitiert oder direkt im Bezahlabo angeboten. Dazu kommen Ertragsoptimierungen bei der Produktpalette, was nichts anderes bedeutet als Einschränkungen beim Produktangebot. Ich stelle mir auch vor das bestimmte Netzanbieter mit dem nötigen Invest auch bestimmte Funktion der Fritzboxen abschalten lassen können.

    Auch das zeigt, wie wichtig z.B. gesetzliche Vorgaben wie die "Routerfreiheit" sind.

  • Ich tippe eher auf kürzere Support-Zeiträume und schnellere Produktzyklen.

    Ziel, man soll den Router so oft wechseln wie das Smartphone.

    Ist doch jetzt schon so:

    5530 kam Dezember 2020

    5590 Mai 2022

    5690 verspätet Q4 2023


    Also etwa alle 1,5 Jahre ein neues Gerät. Die sehr langen Support-Zeiträume muss man AVM allerdings lassen, ähnlich den Äpfeln.

    Viele Grüße
    Martin

  • Ich tippe eher auf kürzere Support-Zeiträume und schnellere Produktzyklen.

    Ziel, man soll den Router so oft wechseln wie das Smartphone.

    Diese Rechnung würde wohl nicht aufgehen.


    Router laufen ja oft bis zum bitterem Ende, sprich Defekt, oder wenn sie mit einem geupgradeten Anschluss nicht mehr kompatibel sind. Die wenigsten tauschen ihn aus, nur weil sie EOL sind und es keine Softwareupdates mehr gibt. Sogar Sicherheitsaktualisierungen sind den meisten ja leider egal. (In dem Punkt war AVM bis jetzt ja einer der Vorbildlicheren.)


    Halt einfach eine Box, die macht was sie soll. Steht ansonsten unbeachtet in der Ecke und verstaubt. Nur beim Technologieupgrade wird vielleicht geschaut, ob die die alte Box es noch macht, aber im Zweifelsfalle landet auch eine alte Fritzbox dann sorag hinter dem billigen Providermodem/-router.


    Der Vergleich mit Smartphones hinkt daher gewaltig.


    Und ein neuer Router lässt ja weder Apps schneller laufen, noch besser aussehen, macht auch keine besseren Fotos, und ja - nicht mal das Internet geht schneller (das WLAN vielleicht, aber nur wenn es an der Box zuvor der einzige Flaschenhals war).


    Es taugt auch kaum als Statussymbol bzw. zum Angeben bei Kollegen, Nachbarn usw., so wie ein Smartphone, das man ja meist bei sich trägt. Aber da haben ja auch nicht wenige sogar gut betuchte nur ein altes IPhone X, Galaxy S7, oder gar J2, und ein Angeben wohl eh nicht nötig. Und mit einer Fritte wohl um so weniger.


    Und Gäste interessieren sich am ehesten für die Zugangsdaten des Gast-WLANs als QR-Code, nicht das Routermodell, und mehr dafür, was gibts zu trinken/essen gibt usw.. Selbst für durchschnittliche Nerds (wie mich) ist der Router relativ uninteressant, jedenfalls solange das Internet/W-LAN läuft. (Es wird eher über QLED vs. OLED diskutiert, bzw. in 4k testgesehen; das neuste Mac OS Update/Upgrade begutachtet, oder über die neusten iPhone Modelle, oder Samsungs gefachsimpelt - die dann aber doch keiner tatsächlich zeitnah kauft...)


    Ein "schau mal her, meine neue FritzBox.. und ähm, in der Ecke müsse ich wohl auch mal wieder staubwischen.. aber das WLAN ist jetzt nicht 3-, sondern 10-mal schneller als der DSL-Anschluss" wird selten bleiben. (Unabhängig davon, ob zukünftige neue Eigner von AVM sich das nun wünschen würden.)

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