Wann lohnt sich ein Firmenwagen?

  • Ganz grob ausgedrückt:


    bei 25.000 € und 30 km Arbeitsweg kommen auf das vertragliche Brutto 475 € (250 € 1% Regel + 225 € Entfernungskilometer) pro Monat drauf, so dass Du ein um diesen Betrag erhöhtes zu versteuerndes Brutto hast


    bei 30.000 wären es rund 570 € (300 € 1% + 270 € Kilometergeld) die das Brutto hochgeht


    die Differenz der Leasingrate wirkt sich imho hier noch nicht aus, sondern wird Dir als gesonderte Posten nach der gesamten Berechnung vor Netto abgezogen.


    Bsp.
    Vertragliches Brutto: 3.000
    zu versteuerndes Brutto: 3.570
    - Abzüge (LSt, Rente etc. pp)
    = "Netto"
    - Abzug Leasingrate 100 €
    = ausgezahltes Netto

  • So,


    ich habe jetzt eben nochmal nachgefragt und dabei folgende Antwort erhalten:


    Ich kann mir einen PKW bis zu einer monatlichen Leasingrate von 500 EUR aussuchen. Alles, was über die 500 drüber liegt, muss ich selbst bezahlen und wird vom geldwerten Vorteil abgezogen (Eigenbeitrag).
    Folgende Rechnung ergibt sich damit:
    Brutto-Gehalt: 5500 EUR (ist jetzt mal irgendein Wert)
    geldwerter Vorteil: 1% vom Listenpreis + 0,03% x Listenpreis x Entfernungskilometer (bei einem Fahrzeugpreis vom 23000 EUR und 20 km=368 EUR)
    Leasingrate: 600 EUR


    Nach dieser Rechnung würde der geldwerte Vorteil um 100 EUR verringert werden und es kommt ein zu versteuerndes Einkommen von 5768 EUR zustande (5500+368-100). Wird der Eigenbeitrag, den ich zahle, jetzt vom Nettogehalt oder vom zu versteuernden Einkommen abgezogen? Dazu konnte ich über google keine eindeutige Info finden.


    Kann da jemand etwas Licht ins Dunkel bringen?


    CU, Cheesy

  • Zitat

    Original geschrieben von Cheesy
    Wird der Eigenbeitrag, den ich zahle, jetzt vom Nettogehalt oder vom zu versteuernden Einkommen abgezogen? Dazu konnte ich über google keine eindeutige Info finden.


    Der Eigenbeitrag mindert zunächst nur das zu versteuernde Einkommen, mit der Nettoauszahlung hat das nichts zu tun.


    Im Prinzip musst Du das mit der Firma klären wie die sich das mit der Übernahmen der Höheren Leasingrate durch den AN vorstellen.


    Wenn Du schreibst man soll die Differenz vom Bruttolohn bezahlen würde das bedeuten, dass Du z.B. vertragliches Brutto von 5.500 € hättest, welches aber wg. der Leasingrate auf 5.400 € runtergestuft wird (nicht steuerlich!).


    Du würdest also auf die Summe von 5.768 € die Abgaben bezahlen, (bei Lst. KL. 1 rund 2772 €), diese würden Dir aber für die Nettolohnberechnung dann von effektiv 5.400 € Brutto abgezogen bliebe also eine Auzahlung von 2.628 € Netto.


    Verzichtest Du auf die teure Auto-Variante, dann hast Du ein steuerl. Brutto von 5.868 €, die Abgaben gehen aber dann von einem Brutto von 5.500 € ab, so dass netto rund 2.680 € über bleibt.


    Ganz grob gesagt: Dir gehen immer rund 50% des in Frage stehenden Bruttowerts netto flöten. Im Beispiel kostet Dich der größere Wagen monatlich also rund 52 €, die Du sparen würdest, wenn Du die kleinere Variante wählst.


    Aber Achtung: Die Rechnung passt natürlich nicht mehr, wenn der Listenpreis sich signifikant zwischen den zur Wahl stehenden Autos unterscheidet.
    Das kann noch mal bis zu 15 € ausmachen, so dass der Nettounterschied rund 70-75 € im Monat sein können.

  • Hallo,


    Zitat

    geldwerter Vorteil: 1% vom Listenpreis + 0,03% x Listenpreis x Entfernungskilometer (bei einem Fahrzeugpreis vom 23000 EUR und 20 km=368 EUR)


    Deine Zahlen passen nicht so ganz, bei 600,-€ Leasing hast du locker einen Neupreis von über 40.000€.
    Zudem bedenke auch, das beim Abzug von deinem Bruttogehalt sich auch die anderen Abzüge reduzieren, sprich Sozialversicherungsabgaben und Steuern.


    Auf dieser Grundlage bassiert bei uns in der Firma das komplette Mitarbeiterleasingsprogramm, wo der Mitarbeiter die komplett Full-Service Leasingrate von seinem Bruttogehalt zahlt. Netto ist das ganze dann aber günstiger, als wenn ich privat den selben Wagen beim Autohaus leasen würde und müssten dann noch alle laufenden Kosten wie Steuer, Versicherung und Werkstattkosten tragen.


    Also bei 100€ würde ich mir da nicht den Kopf drum machen, das ist maginal am Ende.

  • Zitat

    Original geschrieben von Thomas4711


    Deine Zahlen passen nicht so ganz, bei 600,-€ Leasing hast du locker einen Neupreis von über 40.000€.


    Das hatte ich mir auch schon gedacht, wobei die Rate ja schon aufgrund einer Anzahlung stark schwanken kann. Wir haben bei uns z.B. 1er BWM mit knapp 30.000 € Listenpreis die imho unter 200 € an Leasingrate haben.


    Um welche Autos geht es denn konkret?

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Wir haben bei uns z.B. 1er BWM mit knapp 30.000 € Listenpreis die imho unter 200 € an Leasingrate haben.


    Leider kann hier mal so gar keine Pauschalaussage treffen!


    So kann ein minimal motorisierter und spärlich ausgestatteter A3 (rund 25.000€) im Full-Leasing (selbst inkl. Reifenwechsel in der Laufzeit) mit 60 tkm in 3 Jahren schon mal 600 € kosten, wenn die Firma erst einen kleinen Fuhrpark und keine guten Konditionen hat.


    Das identische Fahrzeug ohne Full-Leasing kann bei einem Grossabnehmer schon unter 200€ laufen.


    Tja, so ungerecht ist die Marktwirtschaft! ;)

  • Es geht hierbei um ein Full-Service Leasing ohne Anzahlung. Insofern bekommt man für 200 EUR keinen BMW. Das Auto ist egal, die Leasinggesellschaft hat wohl so gut wie alle Hersteller im Programm. Abhängig davon, wie gut die Konditionen mit dem Hersteller sind, ist dann die Leasingrate auch entsprechend günstiger. Das kann aber stark variieren. Mir ging es erstmal darum, dass ich eine Größenordnung habe, mit der ich für mich selbst kalkulieren kann. Wenn ich die Differenz zur Leasingrate wirklich von meinem Bruttogehalt zahle, ist das preislich durchaus akzeptabel, ein teureres Auto auszuwählen.


    Ich warte jetzt erstmal ab, was im Arbeitsvertrag steht. Dann kann ich mir Gedanken darüber machen, was für ein Auto ich haben möchte.


    Aber danke trotzdem für die Tipps und Hinweise.


    CU, Cheesy

  • Zitat

    Original geschrieben von Cheesy
    Es geht hierbei um ein Full-Service Leasing ohne Anzahlung. Insofern bekommt man für 200 EUR keinen BMW.


    Das ist schon richtig, der Full-Service wird aber je nach Hersteller für rund 10 € pro Monat angeboten, das macht also nicht den Löwenanteil.


    Bei den von Dir genannten Preisrahmen 21-23.000 € schmeißt der Leasingrechner bei BMW z.B. für einen 1er mit 23.000 € Listenpreis für Otto-Normalverbraucher eine Leasingrate von 470 €/Monat bei 0 € Anzahlung, 30.000 km im Jahr und 24 Monaten Laufzeit incl. Service aus.


    Von daher wäre eine 600 € Rate für einen Wagen die Preisklasse schon recht hoch, gerade weil Firmen i.d.R. eigentlich bessere Konditionen als Privatleute bekommen.


    Aber um die Details kannst Du Dich ja kümmern wenn es akut wird.

  • Zitat

    Original geschrieben von Cheesy
    muss ich 1% des Neupreises zzgl. 0,03% x Entfernungskilometer x Neupreis als geldwerten Vorteil versteuern.


    Du musst versuchen vom AG eine Bescheinigung zu erhalten, dass Dein Arbeitsplatz durch häufige Ortswechsel geprägt ist. Dann liegt eine Einsatzwechseltätigkeit vor, bei der keine regelmäßige Arbeitsstätte gegeben ist. Dadurch musst Du Dir die 0,03 € nicht anrechnen lassen, die zwischen Arbeitsplatz und Wohnung anfallen würden. :p

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Ja, das wäre sehr hilfreich. Ist bei mir auch so, wobei bei mir der Grund ist, dass ich keinen festen Arbeitsplatz im Büro habe und daher, wenn ich nicht bei Kunden unterwegs bin, von zu Hause aus arbeite. Müsste ich die 0.03% versteuern (Entfernung zum Büro sind bei mir 55km), würde sich der Firmenwagen für mich nicht mehr rechnen.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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