Bundesnetzagentur will Gebührensenkung erzwingen

  • Jetzt liegen die Zahlen vor, wie Teltarif meldet.


    E-Plus verlangt demnach 16 Cent o2 gar 20 Cent für die Terminierung :eek:


    Na das wird noch interessant werden, wie die BNetzA entscheiden wird.


    PS: Welcher Thread ist eigentlich der passende? Dieser oder der andere ?

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    HR4 (konvertierte 2019 nach 8 1/2 Jahren von Android zu iOS)  iPhone 12 Pro  Apple Watch Series 8 45mm GPS + LTE  MacBook Air M2 

  • Das werden die nicht bekommen. Sowohl die EU als mittlerweile auch die Bundesnetzagentur drängen auf eine Senkung der bisherigen ICs. Es wird also in jedem Fall weniger werden als bisher.


    Es ist nur der plumpe Versuch der NB, mit überzogenen Forderungen den Grad der Kappung zu minimieren. Wenn sie die Hälfte dessen bekommen, müssen sie froh sein; im EU-Vergleich ist es noch weniger. Und bei der Telekom läuft es seit Jahren genauso, man fordert viel und bekommt einen Teil davon.


    BTW: Ich würde vorschlagen, dass jeder NB das bekommt, was er bereit ist, dem Festnetz zu geben. Dann hätte sich das Geschacher sowieso erledigt und fairer wäre es auch. Es ist nunmal kaum nachzuvollziehen, dass ein und dasselbe Gespräch in einer Richtung 3 CT, in der anderen auf einmal 16 CT kosten sollen. Der technische Aufwand ist in beide Richungen für dieselbe Leistung derselbe.


    Aber man erkennt an den aktuellen Wünschen der Betreiber recht gut, dass sie an einer Senkung kein Interesse haben - und dass die Regulierung damit viele Jahre zu spät kommt, da ein entsprechender Wille zu angemessener Bepreisung der Durchleitungsdienste nicht erst seit heute fehlen dürfte.

  • Mann, ist das ein Zirkus. T-Com, Vodafone und O2 konnten sich vor Monaten schon auf unter 10ct einigen, E-Plus wollte aber mehr kassieren oder den anderen noch weniger zahlen (ich weiß es nicht mehr genau), und jetzt schlagen alle Beträge vor, die deutlich darüber liegen. Und auf der anderen Seite kann man bei E+ in nicht-Flat-Tarifen zwischen 1ct und 3ct pro Minute ins Festnetz telefonieren. Wie man dann auf der anderen Seite argumentieren kann, man bräuchte 16ct/min für eingehende Gespräche, weil ja der UMTS-Netzausbau für die "Kleinen" ach so teuer wäre, will mir nicht in den Kopf. E+ hätte die D's längst vor Jahren einholen können, wenn sie vor vielleicht 8 Jahren einen Bruchteil dessen, was sie später in die UMTS-Auktion gesteckt haben, für einen verbesserten GSM-Ausbau investiert hätten. Und jetzt aus den Versäumnissen der Vergangenheit noch Profit ziehen wollen, und weiterhin das Bild in den Köpfen aufrecht erhalten, Mobilfunk sei teuer, womit sie sich unterm Strich ins eigene Fleisch schneiden.


    Jeder will die Interconnects der anderen möglichst niedrig haben, und die eigenen möglichst hoch (irgendwie verständlich), um dann in umgekehrter Richtung mit billigen abgehenden Tarifen die Kunden zu ködern. Auf eingehende Preise achtet man beim Vertragsabschluss (fast) nicht. Dass dadurch letztendlich die gesamte Branche die Chance auf steigende Gesprächsaufkommen und Umsätze verspielt, scheint denen egal zu sein. Dass man mit günstigeren Tarifen tatsächlich mehr Umsatz erzielen kann, zeigen ja die ganzen billigeren Nachbarländer.


    Irgendwie geht mir das ganze Theater grad ziemlich auf den Geist, ich hoffe echt, dass die BnetzA eine vertretbare, günstigere Lösung findet. Zwar werden dann wieder alle Beteiligten wie im Kindergarten aufschreien, sie würden daran pleite gehen, aber das halte ich schon länger nur für einen Schutzreflex. Nein, ich will ja gar nicht, dass die ICs sofort weit unter 10ct/min liegen. Aber wenn die ICs teilweise drastisch über den Preisen Mobil->Fest liegen, kann irgendwas nicht stimmen.


    So. Ich habe fertig :D


    Schönen Tag noch,
    Peter


    Edit: Marko: Parallel geschrieben, ähnliche Aussage :top: Muss Dir auch zustimmen, dass ich wohl eher so ein Drittel bis die Hälfte der geforderten ICs für realistisch halten würde. Aber jeder darf bekanntlich auf seinen Wunschzettel schreiben, was er will :D


    Edit2: Noch ein Zitat, gefunden auf Teltarif, E+ konnte sich vor ein paar Monaten noch ICs von 5-9ct/min vorstellen:
    "Wir fordern keine Erhöhung der Terminierungsentgelte, sondern eine deutlichere Senkung als alle Wettbewerber", sagte Thorsten Dirks, Vorstand der KPN-Tochter, heute in Düsseldorf der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
    ( http://www.teltarif.de/arch/2006/kw20/s21645.html )

  • Der Interconnect in die Festnetze liegt bei ca. 0,5 Cent/Min.


    Ich finde die Mobilfunkanbieter sollten genau den Interneconnect zur Festnetzterminierung bezahlen, den sie selbst von den Festnetzanbietern verlangen.


    Es kann nicht sein, dass das Gespräch in die eine Richtung 0,5 Cent/Min kostet und in die andere Richtung derzeit zwischen 11 und 12,4 Cent/Min. :flop:

  • Die Festnetzanbieter finanzieren das Netz natürlich auch über Grundgebühren, während die Grundgebühren im Mobilfunk für so Geschichten wie Subventionen verbraten werden. Ich weiß nicht, welches Netz bei den Betriebskosten günstiger liegt, aber ich kann mir vorstellen, dass etwas höhere IC-Kosten ins Handynetz gerechtfertigt sind.


    Ob die 25x so hoch sein müssen, stelle ich natürlich stark in Frage. Wenn sich die Kosten im Bereich von 5ct bewegen würde, wäre das für den Kunden ein riesiger Fortschritt und die Kosten von mobiler Telefonie könnten im Schnitt wirklich unter 10ct/min sinken!


    MfG

  • Zitat

    Original geschrieben von pstrub
    Marko: Parallel geschrieben, ähnliche Aussage :top: Muss Dir auch zustimmen, dass ich wohl eher so ein Drittel bis die Hälfte der geforderten ICs für realistisch halten würde. Aber jeder darf bekanntlich auf seinen Wunschzettel schreiben, was er will :D


    Was wäre eigentlich mit der Vorstellung, den IC fast komplett abzuschaffen, maximal auf der Höhe zu belassen, um die Unkosten abzudecken?!? Die Einnahmen würden so fast komplett aus den abgehenden Gesprächen finanziert und da könnte man ja versuchen eine Art Wettbewerb zu schaffen (sofern man denn wirklich wollen würde): Hohe Tarife für gute Qualität, man wird gut Gewinn machen mit relativ wenigen Gesprächen, oder aber, vergleichbar gutes Netz, mit eben niedrigeren Preisen, sprich die Masse würde es bringen; wenn es denn was bringen würde. Zumindest gäbe es so keinen wirklichen Mindestpreis mehr, er lägr eher in der Hand der NB und nicht der Netzagentur.


    Ich weiß, wenig realistisch, auch ich träumte mal kurz. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von johnnyt
    es geht hier um den preis, den die netzbetreiber untereinander zahlen..


    Nein, es geht primär um den Preis den Festnetzanbieter in die Mobilfunknetze zahlen müssen. Und der steht in Konkurrenz zum Festnetz-IC von 0,3 - 0,5 CT.


    Außerdem ist es falsch, wenn die Mobilfunker einen Großteil ihrer Gewinne mit Nicht-Kunden erzielen. Ein Unternehmen hat an den eigenen Kunden Geld zu verdienen, und nicht an Dritten, mit denen sie keine Geschäftsbeziehungen haben. Für diese Gruppe gilt ein Preis etwas über den Kosten als angemessen, mehr nicht. Daher auch der niedrige IC der Telekom. Die hohen ICs dienten dem Anschub, da die Mobilfunker zu Beginn nunmal keine Kunden hatten, die ein solches Netz niemals hätten finanzieren können. Bei 80 Mio. Kunden ist ein hoher IC allerdings nicht mehr gerechtfertigt!


    Denn es kann nicht angehen, dass sich Unternehmen über ICs Milliardengewinne einverleiben! Hier geht es ausschließlich darum, einen Preis zu finden, der die Kosten deckt und den Wettbewerb nicht behindert. Dass sie seit vielen Jahren deutlich zu viel verlangen, ändert nichts daran, dass sie gerade Nicht-Kunden viele, viele Milliarden aus der Tasche gezogen haben. Wenn ein Drittel der Gewinne aus Nichtkunden resultiert, ist irgendwo ein gewaltiger Wurm im System.


    Insbesondere das UMTS-Argument zählt hier nichts, da dies gerade nicht den Preis der Durchleitungskosten, der im Zuge dieser Regulierung überprüft wird, betrifft. Die Netzbetreiber sollten sich mit dieser Argumentation lieber in eine Organisation umfirmieren, die ähnlich der GEZ von jedermann (auch Nicht-Kunden bzw. Nich-Öffentlichrechtlich-Sehern) beliebige Kosten eintreiben darf, die sie als Geldempfänger auch noch frei festgesetzt haben.


    Wünschenswert wäre ein IC etwas über dem fürs Festnetz, aber solange andere Länder mehrere Cent verlangen, wird es wohl auf etwas zwischen 5-10 CT hinauslaufen. Zum Nachteil des Wettbewerbs - dem zwischen Mobilfunk und Festnetz, um den es bei dieser Regulierung gerade geht. Wo erstere dann weiterhin die Kunden mit Dumpingpreisen von wenigen Cent und 10 EUR-Flats anlocken können, während der Gegenseite für dieselben Gespräche nur ein Minutenpreis um 10 CT bleibt. Toll.

  • Hat nicht gerade e-Plus niedriger IC-Gebühren durchsetzen wollen? Ich habe bei Vorstellung der ClecerOne-Tarife (PK) genau zugehört. Da wurde von Flatrates geredet die z.Zt. wegen der hohen IC-Gebühren der anderen nicht realisierbar seien, man müsse die IC-Gebühren senken. Das wolle man selbst auch tun.


    Jetzt kommen sie mit 16ct./Minute ins eigene Netz.


    OK, 20ct bei o2 ist höher - aber im Gesamtkontext (strat. Ausrichtung) passt das, da man hier keine Flatrates in alle Netze in Aussicht gestellt hat und schon vor Monaten höhere IC-Gebühren verlangen wollte.


    Die e-Plus-Strategie ist nicht durchschaubar. Discount-Marken und Flatrates anbieten wollen, aber selbst IC-Gebühren erhöhen wollen. Dadurch würden die Gebühren der eigenen Produkte steigen... Geradezu widersprüchlich.

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