Der Vodafone D2 Netzqualitäts Thread (Netzausbau Funklöcher Netzausfälle Störungen)

  • Ansonsten finde ich diesen "Sparwahn" relativ sinnvoll. Der Fokus bei TEF liegt ja bekanntlich auf einer stabilen Grundversorgung, und weniger auf hohen Geschwindigkeiten. Das sieht man ja in den Städten: hohe Sendeleistung, etwas niedrigere Geschwindigkeiten, dafür gute Indoor Coverage. Bei der Telekom ist es andersrum, daher würde ich auch erwarten, dass diese nachts keine Bänder abschaltet. Der Vertrag kostet dann aber auch entsprechend mehr.

    Ich glaube, dass die höheren Sendeleistungen bei Telefonica für schlechtere Signalqualität sorgen, ist ein Mythos oder hat da jemand eine physikalische Erklärung?

    Die Strategie von Telefonica hat sich aber verändert, mittlerweile wird dauerhaft deutlich mehr ausgebaut als zu Alt-o2-Zeiten. Ein gutes Beispiel dafür ist der n78-Ausbau, wo Telefonica etwa gleich viele Standorte hat, wie die Telekom, wenn nicht mehr - wie beispielsweise in Mainz, wo du wohl öfter bist.

    Mitten in der Nacht schaltet die Telekom meiner Beobachtung nach an vielen Makrostandorten Band 7 ab, das aber nur für wenige Stunden, deutlich nach 23 Uhr. Aber das ist wahrscheinlich lokal oder regional unterschiedlich.

  • Ich glaube, dass die höheren Sendeleistungen bei Telefonica für schlechtere Signalqualität sorgen, ist ein Mythos oder hat da jemand eine physikalische Erklärung?

    Gib mal "LTE Interferenzen" bei Google ein, da findest du viele Infos zu dem Thema. Ist ja auch klar - die Versorgungsbereiche benachbarter Zellen müssen sich überlappen, und das genutzte Spektrum ist (bei gleichem LTE Band) das Gleiche. Zwei benachbarte Band 20 Zellen müssen also das bestehende Spektrum irgendwie auf die Nutzer und die beiden Zellen aufteilen.

    Ein praktisches Beispiel wäre die ehemalige "UHS" auf dem Heizkraftwerk Niederrad, die nach einem halben Jahr wieder abgeschaltet wurde, weil sie aufgrund der großen Reichweite in der Stadt wohl viele umliegende Standorte gestört hat. Meine Erfahrung war auch, dass die Datenraten dort erstaunlich niedrig waren - ohne jetzt explizit die Empfangsparameter angeschaut zu haben.

  • Ein praktisches Beispiel wäre die ehemalige "UHS" auf dem Heizkraftwerk Niederrad, die nach einem halben Jahr wieder abgeschaltet wurde, weil sie aufgrund der großen Reichweite in der Stadt wohl viele umliegende Standorte gestört hat. Meine Erfahrung war auch, dass die Datenraten dort erstaunlich niedrig waren - ohne jetzt explizit die Empfangsparameter angeschaut zu haben.

    Kann es sein, dass ich das damals nahezu genau so erklärt habe? :D

    UHS bzw. Standorte mit stark abweichender Abdeckung mit angepasster Sendeleistung zu betreiben, kann sich wahrscheinlich positiv auswirken. Aber stell dir mal ein Netz vor, in dem die Standorte gleichmäßig verteilt sind und alle Sender mit gleicher Leistung senden. Welchen Vorteil hat es da, die Sendeleistungen an allen Standorten um einen konstanten Faktor niedriger zu wählen?

  • Möglich, ich glaube etwas in der Art stand damals auch bei CM im Kommentarfeld. Aber keine Sorge, ich war auch oft genug selbst vor Ort ;)


    Zu deinem Beispiel:

    Der entscheidende Unterschied ist das bessere Signal-Rausch-Verhältnis. Ob das Signal einer Basisstation stärker oder schwächer ist, ist gar nicht so entscheidend. Das sieht man z.B. daran, dass auf wenig genutzten Bändern wie Band 28 extrem hohe Reichweiten mit guten Datenraten möglich sind. Das Signal ist zwar schwach, aber da kaum Störsignale vorhanden sind, kann der Empfänger seine Empfindlichkeit ganz hochdrehen und das schwache Signal trotzdem gut decodieren.

    Sind jedoch Störsignale vorhanden, und dazu zählen ja auch andere Basisstationen im gleichen Band, steigt die Bitfehlerrate und die Datenrate sinkt.


    Bei anderen SFN-Systemen wie DAB+ oder DVB-T macht man sich Interferenzen zunutze, allerdings ist der Unterschied, dass hier alle Sender des SFN das exakt gleiche Signal ausstrahlen. Bei LTE hingegen sind alle benachbarten Sender als Störer anzusehen.

  • "Der akuten Situation entsprechend, hat Vodafone diesen dynamischen Energiespar-Modus nun unter anderem mit dem Technologie-Partner Ericsson weiterentwickelt, um ihn auch tagsüber an solchen Stationen einzusetzen, wo sich der Energieverbrauch sinnvoll reduzieren lässt. [...]

    Der Livebetrieb vom dynamischen Energiespar-Modus an rund 100 ersten Stationen tagsüber zeigt: Daten werden schnell und stabil übermittelt."

    Das habe ich durchaus mitbekommen. Aber nur weil sie jetzt den Zeitplan anpassen, ist das doch keine Innovation, oder siehst du das anders?


    Ich finde dieses ganze Marketing-Greenwashing ist mittlerweile echt grenzwertig inflationär geworden. Wenn wir ehrlich sind, macht Vodafone das einzig und allein um teuren Strom zu sparen. 30.000 kWh/Tag sind eine Hausnummer. Die Marketingabteilung dreht da wieder das Große Ding draus. Wenn die Netzplaner bei Vodafone doch bloß das gleiche Budget hätten wie die Plakatkleber…

    Handy: iPhone 15 Pro Max
    Mobilfunk: fraenk
    Festnetz: o2 My Home M

  • Zu deinem Beispiel:

    Der entscheidende Unterschied ist das bessere Signal-Rausch-Verhältnis. Ob das Signal einer Basisstation stärker oder schwächer ist, ist gar nicht so entscheidend.

    Das ist keine Antwort auf meine Frage. Es ist meiner Ansicht nach nicht klar, dass die Signalqualität/SINRs sich zwingend negativ verändert/n, wenn das Sendeleistungsniveau aller Sender steigt.

  • Es ist meiner Ansicht nach nicht klar, dass die Signalqualität/SINRs sich zwingend negativ verändert/n, wenn das Sendeleistungsniveau aller Sender steigt.

    Das ist aber völlig eindeutig. Ich habe mal eine kleine Zeichnung gemacht:


    44543029ld.jpg


    Das SINR berechnet sich als Nutzsignal / (Rauschsignal + Interferenzen). Das Rauschsignal nehmen wir als konstant an (und deutlich kleiner als Nutz- und Interferenzsignal), genauso wie die Standorte von Sendern und Empfänger.


    Im ersten Fall empfängt das Endgerät nur eine Zelle. Das SINR ist somit Nutzsignal / Rauschsignal. Die Interferenzen sind gleich Null.

    Im zweiten Fall empfängt das Endgerät zusätzlich schwach die zweite Zelle. Dadurch wird zum Rauschsignal im Nenner noch das Interferenzsignal addiert. Das SINR sinkt dadurch logischerweise im Vergleich zum ersten Fall.

    Im dritten Fall sind Nutz- und Interferenzsignal (ungefähr) gleich groß. Das SINR wird noch kleiner, und kann sogar unter 1 (= 0 dB) fallen. Dann sind die Störungen stärker als das Nutzsignal.

    Einmal editiert, zuletzt von Manfred2 ()

  • Fall 1 ist ein anderes Thema.

    Der Vorteil von Fall 3 gegenüber Fall 2 ist nicht leicht ersichtlich. In Fall 3 ist das Störsignal zwar stärker als in Fall 2, das Nutzsignal (Zähler) aber genauso.

  • Dann war das vermutlich der Sender auf dem Karstadt. Auf dem dürfte durch die Lage eine ziemlich hohe Auslastung liegen (direkte Innenstadt - Bahnhofstraße - St. Johanner Markt - eventuell auch noch Nauwieser Viertel).

    Mobilfunkpreise können davon abweichen...

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