ehevertrag (bitte gebt uns infos...)

  • Re: Re: Re: Re: ehevertrag (bitte gebt uns infos...)


    Zitat

    Original geschrieben von mannesmann

    Im Übrigen hat man auch einen Ehevertrag geschlossen, wenn man diesen gar nicht schriftlich verfasst und beim Notar beurkundet hat. Das ist dann ein Ehevertrag zu gesetzlichen Konditionen (gem. §§1297 ff. BGB) mit jederzeitiger voller Eingriffsmöglichkeit durch den Gesetzgeber (=Politiker). :flop:


    Das ist allerdings seeehr richtig. :top:


    Gerade wird/wurde ja wieder am Versorgungsausgleich "gefummelt und geflickt" ...


    Ein Ehevertrag ist natürlich die gescheitere Alternative. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass die Justiz sich in Deutschland immer mehr die Rolle des Gesetzgebers anmaßt und die Eheleute in ihrer Vertragsfreiheit (sogar nachträglich) einschränkt. Und das halte ich eben für unerträglich ... da musste ich mich mal kurz aufregen dürfen ... :p

  • Wobei man aber gerechterweise auch sagen muss dass die Fälle, in denen sich die Judikative in die Eheverträge eingemischt haben, schon von vornherein zum scheitern verurteilt waren. Hier wurden mit absolut einseitigen Konditionen der jeweilig benachteilte Ehepartner aber sowas von über den Tisch gezogen dass am Ende der Ehe der Staat (somit der Steuerzahler) für diesen hätte aufkommen müssen. Aber während der Ehe wären die steuerlichen und sozialen Vergünstigungen trotzdem angefallen.


    Somit kann ich diese von dir mokierten richterlichen Entscheidungen nur zu gut nachvollziehen. Schließlich wäre in diesen absoluten Grenzfällen das soziale System aufs übelste ausgenutzt worden zum einseitigen Vorteil des Ehemannes.

    Bunt ist das Dasein und granatenstark! Volle Kanne, Hoschi.


    PS: CLK sind meine Initialen, haben auch nichts mit dem Auto zu tun. Gruß, Christian!

  • Wie viele Scheidungen haben denn einige hier schon hinter sich? ;)


    Auch wenn es manche nicht gerne hören, in der Praxis dienen Eheverträge der psychologischen Beruhigung, wirklich nutzen tun sie im Extremfall der Trennung jedoch herzlich wenig. Nicht zuletzt ist Familienrecht (sei es nun Erb- oder auch Scheidungsrecht) so kompliziert, weil man es hier nicht nur mit §§ sondern eben auch mit Emotionen zu tun hat.


    Wenn sich ein Paar gütlich trennt, dann hätten sie auch keinen Ehevertrag gebraucht. Trennt man sich jetzt aber im Streit, dann kann man sich sicher sein, dass sich die Parteien sowieso bis aufs Blut bekriegen werden. Keine gehörnte Ehefrau der Welt würde einen für sie nachteiligen Ehevertrag klaglos hinnehmen wenn ihr Mann sie nach 15 Jahre Ehe wegen der Sekretärin sitzenlässt. Da geht es um Stolz, verletzte Gefühle etc. pp..


    Gerade am WE wieder drüber den Kopf geschüttelt: Ein Paar (mit Ehevertrag) führt nach 12 Jahren Ehe trotzdem jetzt parallel 21(!) verschiedene Verfahren gegeneinander, sei es um den Hund, die Kühltruhe oder sonstigen Mist um den man sich eben zanken kann. Die sind bestimmt froh dass sie einen Ehevertrag haben...


    Ich persönlich bin nun auch nicht per se dagegen, wer meint er will einen Ehevertrag haben, der soll das ruhig tun, sofern es die Psyche beruhigt hat es doch schon geholfen. Nur sollte man sich eben darüber im klaren sein, dass man mit einem Ehevertrag im Falle eines Falles eben nicht das allheilende Wundermittel in der Tasche hat.


    Und wenn man das mal von dieser Seite betrachtet ist das o.g. Zitat doch irgendwie nachvollziehbar.

  • Zitat

    Original geschrieben von CLK
    Wobei man aber gerechterweise auch sagen muss dass die Fälle, in denen sich die Judikative in die Eheverträge eingemischt haben, schon von vornherein zum scheitern verurteilt waren ...


    Und dennoch ist es nicht die Aufgabe der Judikative, hier die Gewaltenteilung auf den Kopf zu stellen. Wenn die Gesellschaft/das Volk und mithin der Gesetzgeber die Vertragsfreiheit einschränken möchte, mag er das ja tun. Mit guten Gründen wird die Vertragsfreiheit - etwa bei Verbraucherverträgen - per Gesetz eingeschränkt. Dem Gesetzgeber bleibt es unbenommen, auch Regelungen für Eheverträge zu schaffen.


    Mich k...... es nur an, wenn die Judikative (oft genug) in gerichtlichen Entscheidungen feststellt, das der Gesetzgeber das, was wörtlich im Gesetz steht, eigentlich so gar nicht gemeint hat - worauf der Gesetzgeber dann wieder ein Gesetz einbringen muss, dass es eben doch genau so gemeint war (zur Klarstellung eben). Manchmal habe ich das Gefühl, dass mancher Richter die geltende Rechtslage nur als "unverbindlichen Vorschlag" ansieht ...


    Ich bleibe also dabei:
    Es ist nicht Aufgabe der Justiz, Dinge zu regeln, die dem Gestzgeber obliegen ... der Bürger muss sich auf das verlassen dürfen, was im Gesetz steht - leider ist er oft genug darauf angewiesen, was der Richter aus dem Gesetz mal so "bastelt" .... :p


    Gruß aus Wedau

  • Spar auf gar keinen Fall am falschen Ende!!!


    Nach dem meine Frau vor 4 Monaten innerhalb 3 Wochen ausgezogen ist (ohne irhendeine Vorankündigung) und das nach 4 jahren Ehe und 11 gemeinsamen Jahren und unserem 2 1/2 jährigen Sohn.... hab ich jetzt das Problem das wir das nachträglich regeln müssen (zum Glück kommen wir noch gut miteinander aus uns sie will nicht wirklich was von mir, zumindest bis jetzt....)

    on a mission 42.195...
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    Apple iPhone 3G 8 GB | Italien | 2.2.1 | Netz: o2

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Man schnallt sich auch an wenn man mit dem Auto fährt - obwohl man nicht beabsichtigt einen Unfall zu bauen! Und wozu haben Schiffe Rettungsboote? Warum gibt es Feuerlöscher und Versicherungen? Aha... da plant auch niemand das Unglück, aber jeder sichert sich selbstverständlich für den Fall der Fälle ab.


    Ich wußte schon immer, das (m)eine Frau ein Gegenstand ist :rolleyes:
    Du verkennst hier, m.E.n., den "menschlichen Faktor". Einem Auto brauche ich nicht gut zureden, wenn es nicht mehr "will". Einem Menschen schon...

    Zitat

    (...) sondern dass das im Grunde genommen einen ziemlich umfangreichen Vertragsabschluß mit weitreichenden rechtlichen Folgen darstellt.

    Leider ohne Mindestvertragslaufzeit :D SCNR

    Nachdem die meisten User, die unter supranasaler Oligosynapsie (und auch Morbus Bahlsen) leiden, hier endlich gesperrt worden sind, wage ich mal wieder den einen oder anderen Besuch hier...

  • hallo ;)
    ehe ist glücklich vollzogen aber ehevertrag haben wir immer noch keinen.... und nach den beiträgen hier, werden wir uns auch noch überlegen, was wir tun werden.

  • @ horizen17:


    Keine schlechte Alternative ... zumal der Gesetzgeber ja derzeit "friemelt", was das Zeug hält. Das Ergbnis könnte man wirklich abwarten, um dann entscheiden zu können, was wirklich regelungsbedürftig ist.


    Es ist nämlich so:
    Die Notargebühren richten sich keineswegs pauschal nach dem Vermögen der Eheleute, sondern nach dem Inhalt der Vereinbarungen. Bleiben die Grundstücke im Vertrag "außen vor", weil die gesetzliche Regelung ohnehin dem eigenen Wunsch entspricht, reduzieren sich die Gebühren entsprechend.
    Regelt man z.B. nur den Versorgungsausgleich, richten sich die Gebühen nur nach dem (geringen) Wert dieser Vereinbarung.


    Zudem können bei Immobilien im späteren Verlauf der Ehe noch weitere Probleme auftreten, die (auch mancher Notar) bei Vertragsabschluss nicht bedenkt:
    Was passiert, wenn das im Ehevertrag geregelte Grundstück wider Erwarten verkauft und an dessen Stelle ein anderes beschafft wird? Enthält der Ehevertrag hierzu keine Regelung, ist man den "Gutsherren" in ihren schwarzen Roben hilflos ausgeliefert. Da wäre mancher mit den gesetzlichen Regelungen (die meist Surrogate einschließen) ohne Vertrag besser dran als mit ...


    Und bevor schlaue Tipps kommen:
    Auch über eine mögliche Amtspflichtsverletzung des Notars entscheiden die Herrschaften im schwarzen Kittel nach gewohnter Manier ... ;)


    Gruß aus Wedau

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Und bevor schlaue Tipps kommen:
    Auch über eine mögliche Amtspflichtsverletzung des Notars entscheiden die Herrschaften im schwarzen Kittel nach gewohnter Manier ... ;)


    Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. :D


    Da die Ehe jetzt geschlossen ist, besteht aller höchste Eile, denn in ein paar Monaten/Jahren wird man kaum noch etwas durchsetzen können. Wer wartet, hat nun verloren.

  • Hallo Horizon,


    erstmal noch Glückwunsch zur Hochzeit und Alles Gute, auf das es ewig halte!


    Wenn es das aber nicht tut, ist ein Ehevertrag eine schlaue Investition - auch noch nach der Hochzeit. Solange man sich gut versteht, wird man hier immer eine Lösung finden, die für beide akzetabel ist. Wenn erstmal Streit ausgebrochen sein sollte, wird das schwierig. Ja, man kann in einem Ehevertrag nicht wirklich Alles regeln. Aber das, was man regeln kann, z.B. nachehelichen Unterhalt, Rentenausgleich, usw. macht die Scheidung hoffentlich unkomplizierter. (Allein diese Rentenrechnerei kann das Verfahren um Monate verzögern. Und das, wenn man nur noch "frei" sein will...)


    Ja, ich spreche aus Erfahrung :) Wenn ich keinen Ehevertrag gehabt hätte, hätte ich wohl noch einige Jahre Unterhalt zahlen müssen. So musste mein Ex zusehen, dass er selber für sein Leben sorgt (nein, dies war nicht der Scheidungsgrund).


    Die Kosten richten sich übrigens nach dem aktuellen Vermögen (bei Immobilie abzügl. Hypothek), nicht nach evtl. Erbschaften.

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