Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von 1160
    Der Fall ist aber zu sonnenklar, um sonnenklar zu sein.


    So dumm kann man einfach nicht sein. Ich geh mal davon aus, dass das Teil veröffentlichungspflichtig lt. Promoordnung ist. Wer also sowas abliefert müsste bis zum Ende seiner Tage hoffen und bangen, dass es niemand liest. Unter diesen Umständen (und noch als Jurist) beginnt kein normal denkender Mensch seine Karriere.


    Deshalb hatte ich die Vermutung, dass doch ein Ghostwriter eine Rolle spielt. Aber eigentlich kommt das auch kaum in Frage, zumal Guttenberg den Verdacht ja gleich von sich gewiesen hat. Fakt ist jedenfalls: Der Verfasser des Textes von Guttenbergs Diss hat seitenweise abgeschrieben, ohne das irgendwo zu kennzeichnen. Und er hat nicht nur darstellende Elemente abgeschrieben, sondern auch bewertende und argumentative, was die Sache noch schwieriger macht.


    Die ersten Absätze der Einleitung zu 'stehlen' - und bei einer ausgewiesenen, renommierten Wissenschaftlerin zu stehlen - schlägt dem Fass wirklich den Boden aus.

  • Schlichtes abschreiben lässt sich tatsächlich mit vergessener Würdigung erklären.
    Zum Glück klappt dies nicht, da vom Verfasser einzelne Worte ersetzt wurden...



    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Scheiben kann man viel, Papier ist geduldig. Ich habe da meine Meinung und die ändert sich nicht.


    Verstanden: Du bist eine Parodie. Und das gar nicht mal schlecht.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Scheiben kann man viel, Papier ist geduldig. Ich habe da meine Meinung und die ändert sich nicht.

    Das ist etwas betrüblich... Man mag Ex-Dr. von und zu Guttenberg ja als Mensch und Politiker bisher hochgeschätzt haben, aber als Akademiker ist er nun definitiv eine Witzfigur, für die sich jeder Erstsemester "fremdschämt." ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Deshalb hatte ich die Vermutung, dass doch ein Ghostwriter eine Rolle spielt. Aber eigentlich kommt das auch kaum in Frage, zumal Guttenberg den Verdacht ja gleich von sich gewiesen hat. Fakt ist jedenfalls: Der Verfasser des Textes von Guttenbergs Diss hat seitenweise abzuschreiben, ohne das irgendwo zu kennzeichnen. Und er hat nicht nur darstellende Elemente abgeschrieben, sondern auch bewertende und argumentative, was die Sache noch schwieriger macht.


    Die ersten Absätze der Einleitung zu 'stehlen' - und bei einer ausgewiesenen, renommierten Wissenschaftlerin zu stehlen - schlägt dem Fass wirklich den Boden aus.


    Wenn seitenweise abgeschrieben worden wäre müsste sich zwangsläufig aber auch der Schreibstil zwischen den Passagen ändern. Spätestens dann gehen doch alle roten Lampen beim Lesen an. So gesehen wäre ein Ghostwriter unwahrscheinlich. Oder unwahrscheinlich schlecht.
    Oder die Herren Gutachter haben nur das Inhaltsverzeichnis "begutachtet", soll ja auch öfter vorkommen...

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Zitat

    Original geschrieben von 1160
    Oder die Herren Gutachter haben nur das Inhaltsverzeichnis "begutachtet", soll ja auch öfter vorkommen...


    Das glaube ich nicht. Dissertationen werden in der Regel schon gründlich und sorgfältig begutachtet. Allerdings ist es nicht einfach, ein Plagiat zu entdecken, wenn man die Suchmaschinen nicht nutzen will, und Herr Häberle hat den Großteil seiner Karriere vor dem Internet-Zeitalter hinter sich gebracht. Er wird vermutlich auch keinen Grund gesehen haben, bei Guttenberg so etwas zu vermuten. Er kennt ja seinen Doktoranden und schätzt ihn. Wieso sollte er da Verdacht schöpfen? Vermutlich hat er deshalb einfach die Arbeit gelesen und sich auf Grundlage der Lektüre (aber ohne weitere Prüfungen) ein Urteil über die Note gebildet.


    Die Arbeit wird vermutlich auch gar nicht so schlecht sein - ein 'summa' bekommt man nicht einfach so. Aber um die inhaltliche Qualität der Arbeit geht es nach einer solchen Blamage und Ungeniertheit nicht mehr, verständlicherweise. Herr Guttenberg hat sich einfach regelwidrig, frech und unfair verhalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Scheiben kann man viel, Papier ist geduldig. ...


    Ja, wenn selbst BILDonline darüber schreibt, da wirds eng.

  • Zitat

    Original geschrieben von ingo74
    wenn man lang genug sucht und tief genug taucht findet sich in jedem klo noch reste von sch.... - herzlichen glückwunsch an den entdecker und die, die drauf anspringen :top:


    Tja, nur dass man bei den Doktorei-Plagiaten des freien Herrn von und zu G. da offenbar nicht allzu lange suchen oder tief tauchen musste. :D


    Es wird von "Kampagnen gegen den Verteidigungsminister" geredet. Das ist, mit Verlaub, völliger Unsinn. Dass der freie Herr von und zu G. seine Dissertation offenkundig seitenweise abgeschrieben hat, ohne die Zitate auch als fremdes geistiges Eigentum zu kennzeichnen, ist doch keine Erfindung irgendwelcher Journalisten. Bei dieser "Kampagne" gibt es nur einen einzigen Initiator, und der ist der freie Herr von und zu G. höchstpersönlich.


    @ braxxx: Genau so ist es! Das Verhalten des freien Herrn von und zu G. ist allerdings nicht nur akademisch ein grober Regelverstoß, sondern zeigt auch, was für ein Mensch dieser "von und zu" ist, nämlich einer, der offensichtlich glaubt, dass Regeln nur für andere gelten, dass er schummeln und lügen (fremde Arbeit für eigene auszugeben ist wohl kaum als etwas anderes zu bezeichnen) darf. Solch ein Mensch gehört beim besten Willen nicht in eine Führungsposition, in der von seinen Entscheidungen buchstäblich Menschenleben abhängen.


    Warten wir das offizielle Gutachten ab. Sollten die Gutachter zu dem Urteil gelangen, dass dieser "von und zu" abgekupfert hat, dann sollte er jeweils einen Hut geben und nehmen: 1. den Doktorhut wieder abgeben und 2. seinen Hut als Verteidigungsminister nehmen. Denn in solch ein Amt gehört jemand, der persönlich integer ist, und das scheint bei "von und zu" nach derzeitigem Stand der Dinge wohl nicht der Fall zu sein.

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Alles dummes Gesabbel, wie es für einen Operettenstaat üblich ist. Irgendein linker Aufsässiger wird schon noch herausbekommen, dass die Frau, die er damals nach einer Studentenparty einvernehmlich sexuell befriedigt hat, heute eine Prostituierte ist. Dann muss der Mann natürlich fristlos gehen.....


    Gibt´s auch was Wichtiges im Staate?


    Gruss
    Jens

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