Abschiebung einer gut integrierten Familie in Hessen (Eschwege) - Eure Meinung dazu

  • Wie soll dann die Regel formuliert werden? Etwa so: Deutschland nimmt erstmal unbegrenzt und von überall her Leute auf, diese bekommen dann fünf Jahre Zeit, sich zu integrieren und Klassenbester zu werden, und die anderen 99,9%, die das nicht schaffen, dürfen dann wieder die Koffer packen? Das wäre sicher auch nicht so toll. Wenn es Regeln und Gesetze gibt, dann müssen sie für alle gelten.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Wie soll dann die Regel formuliert werden? Etwa so: Deutschland nimmt erstmal unbegrenzt und von überall her Leute auf, diese bekommen dann fünf Jahre Zeit, sich zu integrieren und Klassenbester zu werden, und die anderen 99,9%, die das nicht schaffen, dürfen dann wieder die Koffer packen? Das wäre sicher auch nicht so toll. Wenn es Regeln und Gesetze gibt, dann müssen sie für alle gelten.


    Dann kann man dagegen argumentieren: Warum schiebt Deutschland Ausländer die sich nicht integrieren wollen nicht ab?
    Stattdessen bekommen die ne Deutsche Staatsbürgerschaft geschenkt (Thema "Spätaussiedler")

  • Zitat

    Wie soll dann die Regel formuliert werden?


    Willst du mir sagen, dass es sinnvoll ist, die Leute, wie sie da aufgeführt werden, aus rationalen Gründen rauszuschmeißen ?



    99,9 % ist auch sicher nicht die Zahl der Migranten, die hier negativ auffällt.



    Findest du es also ok , ein Kind, was Deutschland mittlerweile als seine Heimat sieht, rauszuhauen ?



    Mir fehlen manchmal echt die Worte....


    @ Herrn Urban: Statt das alte Zeuch herauszukramen , kannst du dich ja mit an der Diskussion beteiligen- hat jedenfalls mehr Inhalt als so nen sinnfreien Comment zu posten =).

  • Nö, menschlich ist das sicher nicht okay, aber darum gehts ja nicht. Wo ziehst Du die Grenze? Beim Klassen-Zweitbesten? Vielleicht führen wir dann einen Numerus Clausus für Immigranten ein?


    Die 99,9% bezogen sich auf die verkettete Wahrscheinlichkeit, sich aus der Menge der Immigranten nach wenigen Jahren perfekt zu integrieren, die Sprache zu lernen, und Klassenbester zu werden. Aber dass Du das falsch verstehen wolltest, um die Diskussion noch weiter abkippen zu lassen, war mir vorher schon klar.

  • Zitat

    Nö, menschlich ist das sicher nicht okay, aber darum gehts ja nicht. Wo ziehst Du die Grenze?



    Ich könnte mir das so vorstellen, dass man die Leute nach ihrem Aufenthalt hier begutachtet. Sprich: Was ist aus den Leuten geworden ? Nach der lockerung des Aufenthaltsgesetzes darf man wohl auch arbeiten - also koennte man in Erfahrung bringen, ob eine dauerhafte Ernährung der Familie aus eigenen Mitteln machbar ist - ob es menschlich korrekt ist, Kinder aus ihrer Umgebung zu reissen ?



    All das sind doch Faktoren , mit denen sich die Ausländerbehörde -einzelfallbezogen- befassen koennte.



    Die Kollegen drüben haben nämlich einen Ermessensspielraum - somit sind die Grenzen dort fließend.



    Das letzte was ich will sind übrigens reißerische Statements, um den Thred zu schließen.

  • Du hast schon verstanden, daß der primäre Zweck seines Aufenthalts der Schutz vor Verfolgung ist? So gesehen ist es nicht gerade human, gute Schulleistungen als Grund fürs Hierbleiben anzuführen...

  • Naja das Problem in der öffentlichen Diskussion und auch hier ist, dass zwei unterschiedliche Themen vermischt werden bzw. von der Politik keine klare Linie vorgegebern wird: Asyl und Einwanderung.


    Das Asyl wurde in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg eingeführt aufgrund der Erfahrung, dass deutsche Juden und andere Verfolgte von anderen Staaten aufgenommen wurden (oder auch nicht). Hierbei geht es darum, dass politisch Verfolgte in Deutschland für eine gewisse Zeit Schutz bekommen. Da wäre es zynisch zu sagen, dass Menschen nach wirtschaftlichem Nutzen ausgewählt werden. Aber natürlich müssen sie auch wieder zurück, wenn der Grund für das Asyl vorbei ist, sich die politischen Verhältnisse im Heimatland also wieder normalisiert haben


    Aber wenn es um Einwanderung geht, dann macht es sehr wohl Sinn den wirtschaftlichen Nutzen eines Menschen und seiner Familie zu betrachten und die klassischen Einwanderungsländer betreiben es auch. Es macht ja keinen Sinn Leute aus wirtschaftlichen Gründen ins Land zu lassen, wenn es z.B. in ihrem Beruf genug Arbeitslose schon im Land gibt. Kriterien wie Klassenbester kann man dann natürlich auch in Betracht ziehen, weil davon auszugehen ist, dass derjenige der deutschen Wirtschaft helfen und in die Sozialsysteme einzahlen wird.


    Jetzt muss die Politik aber entscheiden, ob wir ein Einwanderungsland sind oder nur Asylanten aufnehmen oder ob man nicht einen Kompromiss macht und z.B. wenn der Grund für das Asyl vorbei ist, dass man dann schaut ob derjenige als Einwanderer in Frage kommt und Kriterien wie Sprachkenntnisse, Grad der Integration, schulische Leistungen usw. in Betracht zieht.

  • Klassenbester hin oder her, aber das Asylgesetz ist doch dafür gemacht worden Menschen für den Zeitraum in der Sie Schutz brauchen zu helfen.
    Sollte diese Bedrohung verschwinden, sieht der Staat natürlich keine rechtliche Handhabe unnötig Steuergelder rauszupulvern. Also wird den Menschen die Heimreise nahegelegt, wenn nicht freiwillig dann halt mit Abschiebung.


    Rechtlich gesehen ist da nicht viel einzuwenden, menschlich gesehen schon mehr. Mir persönlich wäre es auch lieber solche Menschen hier zu behalten die die Intelligenz und die Möglichkeiten hier nutzen, als die das Bild der Migranten in deutschland ins negative ziehen.


    Aber wie schon erwähnt, wo fängt man an und wo hört man auf.

  • Re: Abschiebung einer gut integrierten Familie in Hessen (Eschwege) - Eure Meinung dazu


    Zitat

    Original geschrieben von Kaan
    Wie seht ihr die Praxis ? Findet ihr es grundsätzlich gut, dass wir die Leute so ausweisen ?

    Ich fände es gut, wenn
    kriminelle Elemente sofort abgeschoben werden
    und dann
    - nach dem tatsächlichen Fortfall des ursprünglichen Asyl- / Aufenthaltsduldungs-Grundes -
    Leute bzw. Familien, die sich selbst unterhalten können und gut integriert sind, hierbleiben dürften
    und
    Leute bzw. Familien, die sich nicht integriert haben und die deutsche Sprache nicht beherrschen und sich nicht selbst unterhalten können / wollen, abgeschoben werden.



    Daneben stellt sich im konkreten Fall die Frage nach der Logik,
    warum investiert erst ein Staat eine nicht unerhebliche Summe Geldes für eine (sich offensichtlich tatsächlich lohnende) Ausbildung
    und schmeisst anschliessend dieses Geld durch Abschiebung zum Fenster hinaus ?

    Gier frisst Hirn, soweit vorhanden | Rauchen bildet - Krebs Meine Frau starb daran.

  • Genau. Der Unterschied ist in dem Fall das Asyl, im Vergleich zu einer normalen Einwanderung die hier gar nicht zur Debatte steht. Ausserdem ist der Bericht im HR ein Beispiel für einseitigen Journalismus, der sich passend zur Weihnachtszeit das Mäntelchen der Nächstenliebe überzieht.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

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