Eure Meinung zum Hauskauf ist gefragt

Zur Entscheidung Reihenhaus: Ein Reihenhaus is wie eine Eigentumswohnung, man vereint die Nachteile von Eigentum (viele Jahre zahlen, Entbehrungen, keine Wohnortflexibilität etc.) mit den Nachteilen von geteiltem Wohnraum, wo dann links neben Dir das halbgescheite Prekariat und rechts von Dir die Lärmterroristen wohnen.

In zweiter Reihe wohnen heisst zudem auch: Risiko einer gemeinsam genutzen Zufahrt, wo dann jedes Wochenende dann Besuch vom Fronthaus Dir die Hütte zuparkt, so daß Du von der Strasse nicht mehr reinkommst. Je nach Sichtschutz musst Du auch jedes mal an Deinen Nachbarn vorbei, das kann psychologischer Stress sein, weil Du jedes mal (im Idealfall) ein Pläuschchen halten musst, oder im schlimmsten Fall Hassblicke oder Kommentare ertragen musst.

Kurzum: Einfamilienhaus, freistehend, in einer Sackgasse, oder gar kein Wohneigentum.

Zitat

Original geschrieben von chung77
ABER: Ausgerechnet "unser" Haus steht genau hinter einem anderen Haus, so dass "unser" Garten ab dem späten Nachmittag (ab ca. 16:00Uhr) komplett im Schatten des gegenüberstehenden Hauses (siehe Fotos im Anhang) stehen würde. Die Vorderseite unseres Hauses wäre aber wunderschön: Da kommt nur noch der Privatweg und unsere beiden Stellplätze und davor wäre eine Grünanlage (kein gegenüberliegendes Haus, so dass wir freien Blick nach vorn hätten).

Der Garten wäre ab dem Nachmittag komplett im Schatten und vom Wohnzimmer/Terrasse/Garten, würde man auf die Hauswand des gegenüberliegenden Hauses schauen.

Denke Schatten hat Nachteile aber auch Vorteile. Wenn man jetzt im April oder im Oktober im Schatten sitzt und die Nachbarn Sonne haben, ist das schon bitter.

Im Hochsommer muss man aber froh sein wenn man draussen ein schattiges Plaetzchen hat und nicht die Hitze ertragen muss. Und kleinflaechige Abschattungen wie Sonnenschirme bringen auch nicht viel, wenn das ganze Umfeld die Waermestrahlung reinreflektiert. Da ist so eine Abschattung durch eine Hauswand schon gut.

Zitat

Original geschrieben von HHFD
Schatten ist auch hinsichtlich evtl. Nutzung von Solarenergie schlecht.

So wie ich es verstanden habe, steht da das halbe Haus schon in der Sonne.

Und ausserdem sind bei Solaranlagen fuer Heizung und auch Photovoltaik mittelere Anlagen fuer alle drei Häuser eh weitaus effektiver als kleine Einzelanlagen.

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Original geschrieben von HHFD
Auch Heizkosten sind natürlich geringer, wenn mehr Sonne einstrahlen kann.

Ich würde lieber etwas abwarten und mehr investieren, und dafür ein freistehendes EFH anschaffen. Ich weiß, das ist schwer zu finden usw. Aber immer noch besser, als wenn man sich jahrelang über den Schatten ärgert.

Sonneneinstrahlung ist zwar im Winter gut, aber im Sommer eher schlecht. Und kuehlen ist noch aufwendiger und teurer als heizen.

Gerade bei den Heizkosten ist aber ein Reihenmittelhaus einem freistehenden Einfamilienhaus weit ueberlegen.

Erstmal verbraucht ein Reihenmittelhaus schon durch die Nachbarhaeuser weniger Energie. Andererseits rentieren sich bei einem Dreifachhaus auch effektivere Heiztechniken, wie Blockheizkraftwerk.

Re: Eure Meinung zum Hauskauf ist gefragt

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Original geschrieben von chung77
... Das Haus gefällt uns sehr, die Umgebung bzw. das Umfeld ist auch sehr schön, keine Durchgangsstraße (Sackgasse mit Privatweg), in diesem Viertel gibt's nur Einfamilien- und Reihenhäuser, direkt vor dem Haus ist ein kleiner Park, öffentliche Verkehrsverbindungen, Lebensmittel, Kindergärten, Schulen usw... wären Fußläufig in kurzer Zeit zu erreichen, einfach alles Perfekt.
...

Park oder parkähnliche Anlage ist gut ... das kann (selbst wenn es grundsätzlich in einem als Bauland ausgewiesen Bereich liegt) nicht einfach zugebaut werden. Prinzipiell liest sich Deine Beschreibung gut - im Sommer hat Schatten auch seine Vorteile. Haben die Pflanzen ansonsten genug Sonne, wäre ein schattiger Nachmittag für mich kein (großes) Manko.

Aber VORSICHT:
Bei großzügiger Bauweise des Komplexes und großen Freiflächen kann den einzelnen Grundstücken ggf. viel Weg/Straße "zugerechnet" werden. Schlimmstensfalls drohen rückständige Anliegerbeiträge in fünfstelliger Höhe. Das solltet Ihr unbedingt vorher abklären.

Stadtkämmerer sind in ihren Rechengewohnheiten sehr flexibel und selbst mathematische Gesetzmäßigkeiten werden durch Gemeindesatzungen gern mal "umdefiniert". Ein Punkt den man grundsätlich klären sollte - in Eurem Fall sehe ich sogar ein gesteigertes Bedürfnis.

Viel Erfolg bei der Schaffung eines "Familiendomizils", das keineswegs ein "Anwesen" sein muss, von dem unser Timba schreibt. Freistehende Einfamilienhäuser mit weiten Grünflächen drumherum dürften für Durchschnittsverdiener kaum finanzierbar sein.

Frankie

Wenn man sich an den hier geäußerten Entscheidungsthesen entlanghangeln würde, dann würde kaum jemals kaum jemand mal eine Bauentscheidung treffen, geschweige denn, in irgendetwas wohnen. Freistehendes Sackgassenendhaus im Eigenbesitz oder gemietetes Kellerverlies sind doch längst nicht die einzig diskutablen Möglichkeiten. Auch ein Reihenmittelhaus steht auf eigenem Grundstück, unterliegt komplett der eigenen Verfügungsgewalt, keinen Miteigentümerzwängen wie bei Eigentumswohnungen, Gestaltungsmöglichkeiten, pipapo. Und so teuer ein Haus auch ist, so ist und wird es doch weniger als früher den Aufenthalt bis zum Lebensende definieren. Gefällt es nicht oder braucht man etwas kleines, größeres, anderes oder woandriges, dann kann man ja durchaus verkaufen und kaufen. Man weiß ja nichtmal, ob man gegenüber zukünftigen Nachbarn eher Erleider oder Verursacher von Problemen darstellen wird.

Also gut, man hat bemerkt, daß ein ansonsten perfektes erscheinendes Objekt verschattete Außenflächen und gegenüberliegende Nachbarn haben wird. Bisher hatte man eher gar keine Außenflächen und Nachbarn rechts, links, drüber und drunter. Schatten- und Nachbarlosigkeit können genauso unattraktiv erscheinen. Und auch bezüglich der weit und breit alleinstehenden Villa mit Meerblick oben der Klippe ließen sich auf Anhieb abschreckende Nachteile aufzählen.

Ein halbes, bisheriges Leben in einem nicht ganz freistehendem Eigenheimchen, ein halbes bisheriges Leben in verschiedenen WGs und Mietwohnungen. Vielleicht das halbe zukünftige Leben in wasauchimmer Eigenem und dann vielleicht ein anderes, halbes, zukünftiges Leben in nun vollkommen noch vollkommen unabsehbaren Lebensverhältnissen.

Ausschlußmerkmale im konkreten Fall habe ich keine wahrgenommen, den Abwägungen hingegen sollte man aber auf jeden Fall die Zuwägungen gegenüberstellen. Die bekommt man ja bei bei von den konkreten Abwägungen nicht betroffenen, anderen Objekten eben auch nicht automatisch mit dazu, sondern werden erst dort zu Abwägungen. Im Durchschnitt sind die allermeisten von uns eben mehr oder weniger Durchschnitt. Damit lässt sich leben. (-:=

Zitat

Original geschrieben von BlackSektor
Naja, wenn das Reihenhaus von der Beschattung her nicht passt, würd ich´s net kaufen. Es kommen auch noch andere Häuser. Da würd ich einfach nochmals warten. Schatten ist ein no go.

Nun ja, wäre man Vampir, wäre das ein Traumhaus.

Hi

daß man sich eine permanente Terassenverschattung auch schönreden kann, ist klar.

Wir sind hier allerdings nicht in Portugal, und die paar Tage im Jahr, die es mal mehr als 30°C im Schatten hat, hält man aus, denke ich. Wer wirklich empfindlich ist, kauft einen Ventilator.

Das Problem ist einfach Frühjahr und Herbst, da sitzen die Nachbarn schon mit einer Decke auf der Entspannungsliege, sonnen sich und grillen, während bei den chungs noch drin gegessen wird.

Gestern war z. B. so ein Tag: mit einem Jäcken war es gut auszuhalten, wenn man in der Sonne lag. Aber wehe, es kam eine Wolke. Dann wurde es unangenehm kühl.

Wie gesagt, nicht ohne Grund hat das Haus bisher noch niemand gekauft. Im Vergleich zu den Nachbarhäusern müßte es auch deutlich billiger sein (mehrere 10.000 EUR). Ist dies der Fall?

Zitat

Original geschrieben von Anja Terchova
Gerade bei den Heizkosten ist aber ein Reihenmittelhaus einem freistehenden Einfamilienhaus weit ueberlegen.

Das ist natürlich richtig. Jedoch wären die Heizkosten nochmals (je nach den Umständen deutlich) geringer, wenn man im Winter Sonneneinstrahlung auf die Fassade hat.

Gruß

HHFD

Wenns Dich jetzt im Vorfeld schon zum Nachdenken bringt, wo Du aber durch die Euphorie des Hauskaufs sowieso nur eingeschränkt Aufnahmefähig bist, könnte es im sich dann einstellenden Alltag zum Problem werden. Dann wohnst Du aber drin und kommst nicht mehr so einfach raus.

Ich an Deiner Stelle würde lieber noch abwarten und nach etwas anderem / besseren suchen. Wenn sich nichts findet und Ihr unbedingt Eigentum erwerben wollt, könntet Ihr Euch diesem Haus nochmal zuwenden. Falls es dann auch noch frei sein sollte, würde ich trotzdem genau darüber nachdenken.

In welcher Ecke Deutschlands steht denn das Haus und was soll es denn ca. kosten?

Grüße

Wenny

Zitat

Original geschrieben von BlackSektor
...Schatten ist ein no go.

Sehe/n ich/wir auch so. Nach feierabend will ich in der sonne relaxen können. Zwar meist im schatten, aber
a) eben im selbst geschaffenen, i.e. nicht zwangsweise verordneten, schatten unter dem sonnenschirm bzw. der pergola und
b) mit blick auf den besonnten garten. Immer zwangsweise schatten zu haben wäre einer der gründe, weshalb ich mich in einem noch so schönen haus in einem noch so schönen dorf in einem noch so schönen tal in den alpen wahrscheinlich nie dauerhaft wohl fühlen würde. So schön es sein mag, dort urlaub zu machen. In einer ehemaligen wohnung hatten wir einen tollen, riesigen balkon über zwei hausseiten, wo die sonne allerdings iirc so um 18:00 'rum verschwand (im hochsommer; im frühling/herbst/winter natürlich noch früher). Das minderte den balkongenuss/-nutzen ungemein.

Wenn ein freistehendes EFH 100' mehr kostet, dann sind das ca. 300-400 doppelmark p.m.. Das wäre mir/uns die sonne, das größere grundstück und vor allem der abstand zu (potentiell ruhestörenden) nachbarn auf jeden fall wert. Oder in anderen worten: ein reihenhaus käme für mich/uns nur dann in frage, wenn ein EFH nicht finanzierbar wäre. Oder in nochmals anderen worten, falls die finanzierbarkeit wirklich der knackpunkt sein sollte: lieber 10 km weiter in eine etwas preiswertere umgebung und dort zum gleichen preis ein EFH.

Wichtig: alles vorstehende ist meine/unsere meinung. Du/Ihr könnt selbstverständlich eine ganz andere meinung, z.B. wegen ganz anderer prioritäten, haben.

Und ein aspekt noch, falls Ihr auch nur entfernt in erwägung zieht, das haus jemals wieder zu verkaufen: drei dinge sind bekanntlich bei immobilien wichtig: 1. die lage, 2. die lage, 3. die lage. Und genau deshalb schließe ich mich der meinung eines vorschreibers an, daß es schon seinen grund haben wird, daß (nur) dieses eine haus in dem komplex noch zu haben ist....

PS: ich arbeite auch oft zu hause und wenn das wetter danach ist, gerne auf dem balkon/der terrasse. Das "problem", daß es draußen zu warm ist --- also ein/e den ganzen tag zwangsbeschattete/r balkon/terrasse von vorteil wäre ---, stellt sich an verdammt wenigen tagen im jahr. Das umgekehrte, daß es auf einem/r zwangsbeschatteten balkon/terrasse zu kalt wäre, stellte sich dagegen viel, viel häufiger....

edit:

Zitat

Original geschrieben von chung77
...vom Wohnzimmer/Terrasse/Garten, würde man auf die Hauswand des gegenüberliegenden Hauses schauen...

Ebenfalls ein no go. Hatte ich 'mal in 'ner studentenbude -- deprimierend !

Ansonsten könnt' ich es nicht besser ausdrücken, insbesondere die nachbarschaftsthematik, als das fahrsfahrwerkaus getan hat.

wir haben auch ein Reihenhaus jedoch das Glück.
dass das Grundstück nach Süd - Südosten zeigt.

Wie schaut es denn mit dem Zuweg für den Garten aus?
Wir haben zwar auf der Rückseite eine Strasse, aber immer den Rasenmäher durchs Haus von hinten nach vorne bringen ist suboptimal.

Genauso die Erde für den Garten durch den frischgewienerten Wohnbereich tragen.
Die Frau wirds freuen.

An sonsten würde mich (persönlich) die fehlende Sonne stark stören.

Gruss,
Michael

Wir haben auch schon mal einen Notartermin gehabt und dann doch das Haus doch nicht gekauft(Jobwechsel).
Und jetzt im Nachhinein betrachtet (nach 5 Jahren) war das viel besser so.
Mit 4 Kindern wäre uns das damalige Haus zwar auch gross genug gewesen, aber der Garten war halt (ähnlich wie bei Dir) recht klein.
Jetzt mit ca. 500qm Grundstück und davon ca. 350 Hinter dem Haus.
Da ist genügend Platz zum Spielen für die Kinder.
Bei 10 bis 13m Breite geht da einiges und Platz für den Grill.
Ist aber auch kein Neubau (1962).

Gruss und halt uns auf dem Laufenden,
Michael

Wir haben ja auch nach 2 Jahren Suche endlich was gefunden & sind auch dabei einige Kompromisse eingegangen.
Wenn es "nur" um die Themen Schatten & Ausblick auf die Hauswand geht wäre meine persönliche Meinung: "nicht ausschlaggebend".
Ich würde allerdings vom Reihenhaus (und erst recht von einem ...mittel...) abgeschreckt!.
Bei uns gab es leider auch nichts bezahlbares in den von uns bevorzugten Wohngebieten, wir haben uns dann entschieden ein paar Kilometer (ca. 3) ins "Ländchen" zu ziehen.
Gegenüber (nach vorn) ist ein Wohnblock, aber nach hinten raus ist alles schön - aber so hat jeder seine Prioritäten...