Warum reagieren manche gereizt auf andere Dialekte oder englische Worte?

  • Zitat

    Original geschrieben von Naumi
    über 90% der Haushalte die Fernseher hatten, hatten nur ein schwarz/weiß Fernseher.


    Und wie konnte dann jemals "Ein Kessel Buntes" die beliebteste Ost-Unterhaltungssendung werden? :confused: :D


    In diesem Sinne: geflügelte Jahresendzeitfigur mit 5 Buchstaben...

  • Also ich reagiere überhaupt nicht gereizt auf "Dialekte oder englische Worte", viel eher stört mich, wenn jemand meint sein 'besonders gehobenes Sprachniveau' bei jeder Kleinigkeit zu demonstrieren.
    Klar, jeder darf für sich entscheiden, wie er reden möchte, aber mir sind solche Leute irgendwie extrem unsympathisch. Wenn jemand meint, er wäre was Besseres und meint mit aller Gewalt gegen jegliches 'Moderne' ankämpfen zu müssen, dann tut er mir leid.


    Ich persönlich schaue mir sooft es geht Filme und Sendungen auf Englisch an und unterhalte mich auch gerne in Englisch und soweit eben möglich in Spanisch, Französisch. Ich würde keinen Finger krumm machen, um irgendein 'deutsches' Wort zu schützen oder ähnlich krankes. Ich sage nur "Gesichtserker" (<- geändert dank sf3)

  • So gesehen ist mir wiederum Jemand, der einigermaßen vernünftig mit der deutschen Sprache umzugehen weiß, lieber, als Jemand, der dauernd nur in Anglizismen oder dergleichen spricht.


    Denn ob nun schützenswert oder nicht, aber seine Muttersprache (unabhängig jeglichen Dialektes) sollte man prinzipiell schon beherrschen, bevor man sich ernsthaft mit einer Fremdsprache auseinandersetzt.
    Aber das scheint heutzutage auch eher "uncool" zu sein.

  • *räusper*
    Gesichtserker, bitte!


    :D


    Das mit dem Sprachniveau kann ich so nicht stehenlassen. Es ist ein Segen ein großes Vokabular zu haben und sich gut ausdrücken zu können und wenn ich das hätte/könnte würde ich auch immer davon gebrauch machen :p


    -SF³

  • Zitat

    Original geschrieben von SiemensFreak³
    Sprache ist ein lebendiges Vehikel, dass einen Dreck darum gibt reguliert zu werden.
    Wenn Leute also - speziell englische - Worte gebrauchen dann ist das weder eine Verunreinigung der deutschen Sprache noch irgendwie Verwerflich. Es ist einfach die Sprache, die man handhaben kann wie man will, die von "Verunreinigungen" lebt und sich stetig weiterentwickelt.


    Leute, die die Sprache einschränken und regulieren wollen oder sich darum kümmern sie vor Fremdeinflüssen zu schützen sind für mich ignorante Idioten.


    -SF³


    Sehe auch das so, jeder kent andere Woerter und jeder wil anderes sprechen

  • Mal kurz etwas OT:


    Ich hab in diesem Thread vor einiger Zeit mal eine kleine Umfrage zu Dialekten gemacht.


    Wär nett, wenn sich noch der ein oder andere bereit erklären würde, mitzumachen, sofern nicht schon geschehen.

  • Tja, das mit den Dialekten (Sympathie oder Antipathie) hängt sicher auch mit der Geschichte zusammen. Die germanischem Stämme waren sich nicht immer grün. Und gerade die größeren hielten schon damals viel von sich (Sweben-Schwaben, Bajuwaren-Bayern usw. Hessen, Sachsen). Grundsätzlich versuche ich es mit Hochdeutsch (hört sich noch am Besten an :D ).
    Besonders mag ich z.B. das westfälische (obwohl es da sicher noch feinere Unterschiede gibt), gewöhnungsbedürftig ist schwäbisch, badisch, pfälzisch (ja, ja, da gibts Unterschiede).
    Sächsisch mag ich nur bei schönen Frauen nicht (irgendwas passt da nicht zusammen).


    Gegen Anglizismen habe ich weniger, die deutsche Sprache besteht ohnehin zu einem großen Teil aus Fremdwörtern. Die globale Entwicklung zu einer Weltsprache lässt sich ohnehin nicht aufhalten.
    Weniger gut finde ich dagegen Wortschöpfungen, die den Eindruck von Anglizismen erwecken.
    Bestes Beispiel: HANDY :D ein rein deutsches Wort (englisch: mobile- oder cell-phone). Als "deutsches" Wort wird die Mehrzahl von Handy auch Handys genannt (nicht englisch y-ie). Als ob die Rechtschreibreform nicht schon genug Chaos angerichtet hat ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Kaske
    Bestes Beispiel: HANDY :D ein rein deutsches Wort (englisch: mobile- oder cell-phone). Als "deutsches" Wort wird die Mehrzahl von Handy auch Handys genannt (nicht englisch y-ie). Als ob die Rechtschreibreform nicht schon genug Chaos angerichtet hat ;)


    Da fällt mir dieser Schwaben-Witz ein: Wie ist das Wort Handy entstanden? "Han die kein schnürle"

    MfG
    Kaweh Jazayeri
    KJNetzwerkservice
    KJNetzwerkservice Inh. Kaweh Jazayeri, Stamitzstr. 19, 68167 Mannheim Tel: 0621 . 339 34 - 78
    TT@Jazayeri.de Bitte das PM Postfach bei Angeboten nicht fluten. Bestellungen sind nur über die angegeben eMailadressen gültig.

  • Mich stören Dialekte herzlich wenig - was mir aber leider immer gleich sofort auffällt, ist die Verwechslung von "als" und "wie" - das tut häufig richtig in den Ohren weh. Extrem übel finde ich außerdem den übertriebenen Einsatz englischer Wörter, bei denen teilweise dann auch noch versucht wird, sie deutsch zu beugen. Nichts gegen "Computer" und Co., aber muß man "voten", "calls" machen, "Feedbacks" abgeben, "Flyer" verteilen, etwas "launchen" und "relaunchen", in "Meetings" hocken oder "performen" usw. usw.?

  • Zitat

    Original geschrieben von chico
    Dass Bayern oder das Bayrische von vielen nicht mit Sympathie gesehen wird, hängt wohl auch damit zusammen, dass sich die Bayern in vieler Hinsicht abkapseln, oder eine Sonderrolle spielen wollen, sei es nun in der Politik oder im Alltag, weshalb auch immer. Schließlich sind es die Schwaben, die mit Fleiß, Erfolg, Lebensfreude und Sexappeal ihr Leben führen, und von der ganzen Welt geliebt werden.


    Der Mann hat ja so recht! Mir sen halt d' Käpsala...


    Wenn man's so betrachtet habe ich Aversionen gegen folgende deutsche Völker:


    - Bajuwaren (aus oben genannten Gründen, Österreicher sind aber nett. Dazu kommt, daß die Baiern die einzigen sind, die auch in Fernsehen und Radio ihre Herkunft grundsätzlich voll raushängen lassen)
    - Fischkepf = Leute aus NRW, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, SH. (Sind halt Fischkepf)
    [EDIT:]- Besondere Erwähnung verdient der Rohrpottslang. Den kann ich überhaupt nicht ab, der klingt so nach RTL, Malle und Bildzeitung...


    Komm ich aber z.B. mal nach Münster, wohnen da lauter nette Leute. Insofern sollte man solche Abneigungen net allzu ernst nehmen.


    Was mich hingegen massiv stört, ist wenn Leute Dialektsprecher als weniger intelligent betrachten als Hochdeutschsprecher (daher meine Aversion gegen Fischkepf). Das sind dann oft auch diejenigen, die einem Modetrend folgend haufenweise absolut unsinnige Anglizismen in ihren Sprachgebrauch mit aufgenommen haben. Es kotzt mich einfach an, wenn für "Active Wear" oder "Outdoor Clothing" geworben wird oder man im Fernsehen zum "Voten" gebeten wird.


    Ich schmier mir halt lieber a Preschdlingsgsells aufs Weckle als Erdbeermarmelade aufs Brötchen. Und vielfach gibt es keine adäquaten Ausdrücke im Hochdeutschen für schwäbische Worte, wie z.B. a Loaß. Außerdem kann man auf schwäbisch so herrlich fluchen... :D


    Greez, XiLepH

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