Stream On - quo vadis ? | 04/22: Bundesnetzagentur untersagt „Telekom StreamOn“ & „Vodafone Pass“

  • Was ich mich noch frage ist,

    ob die Entscheidung von der Bundesnetzagentur auch was mit dem Wechsel des Leiters der Agentur zu tuen hat.


    Meine gelesen zu haben, im März sei der Personalwechsel erfolgt,auf Grund der neuen Ampelregierung.

    Der jetzige Chef war ja vorher Leiter der Verbraucherzentrale und damit auch gegen Zero Rating eingestellt.

    Oder ist es mehr so: die Auflagen des Gerichtes mussten zwangsläufig umgesetzt werden, völlig egal wer jetzt grad Leiter war/ist.

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum 40€ zu viel sind. Es gibt Vodafone, Telefonica und bald Drillisch als konkurrierende Netzbetreiber. Zudem ja die genannten Angebote im Prepaid oder Discountsektor.

    Wer will, bucht zb wie ich fraenk und zahlt dann im Telekom Netz weniger als für die gleiche Leistung bei Alditalk.

    Die Telekom ist qualitativ auch nochmal ne andere Stufe als die beiden anderen. Und das kostet eben. Ob jetzt 40€ ein angemessener Preis sind, kann ich nicht beurteilen. Aber auch 1&1 hat hohe Preise, winsim zb gilt zu den günstigsten Anbietern.

    Es ist halt immer eine Mischkalkulation.

    Das ist in etwa so, als würde man zu Rewe gehen, Markenprodukte sehen und sagen: viel zu teuer, gibt doch auch das gleiche Produkt von günstigeren Marken oder die Eigenmarke. Muss man leibniz butterkekse kaufen oder reichen auch die von ja! ?

    Oder kauft man die Leibniz Kekse im Angebot?

    Solange der Preis verlangt wird und offensichtlich auch bezahlt wird, kann man doch froh sein, dass andere die Qualität mitbezahlen. Hätte die Telekom nur Kunden wie mich bei fraenk, wäre das Netz entweder schlechter oder das Preisniveau müsste zwangsläufig für alle steigen.

  • ob die Entscheidung von der Bundesnetzagentur auch was mit dem Wechsel des Leiters der Agentur zu tuen hat.

    Nein. Mit einem Urteil des EuGH, welches nun auch in DE umgesetzt wurde.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Nur ist VoLTE etwas anders, das fällt m.E. nicht unter die Netzneutralität (VoLTE nutzt das IP Multimedia Subsystem, IMS abgekürzt. Und IMS ist ein standardisiertes, auf SIP als Basisprotokoll beruhendem Telefonieverfahren, welches bei allen Mobilfunkanbietern gleichermaßen zum Einsatz kommt und deshalb m.E. keine Benachteiligung von Unternehmen stattfindet).

    Das dies nicht unter die Netzneutralität fällt, ist m.E. Folge der historischen Entwicklung. Telefonie war mal rein leitungsgebunden, und das Zusammenwachsen ist da noch im Gange.


    Aber definitv werden da Unternehmen, und auch deren Kunden benachteiligt.


    Als VoIP Dienst ist nämlich nur der des Funknetzbetreibers uneingeschränkt nutzbar. Nach Verbrauch des tariflichen Datenvolumens werden alle anderen Anbieter gedrosselt, von Qualitätseinbußen bis zur Unbenutzbarkeit. Je nach Datenrate des benutzten Codecs und der Datendurchsatzrate der Drossel. Es gibt auch Tarife, die ohne Datenoption gar keine Daten durchlassen, wie z.B. LIDL Connect "Classic" (Vodafone); Congstar "Prepaid wie ich will (2. Gen.)" (Telekom Deutschland); ja! Mobil "Preapaid Easy", (Congstar Services). Sagte ich gar keine? Die Corona Warn App (sollte gehen, habs nie getestet), MMS Empfang, und der betreibereigene VoLTE Dienst gehen dennoch durch.


    Wie sieht es mit VoWiFi der anderen 2 Netzbetreiber in D aus? Und ausländische?

    Ganz kleine und total unvollständige Auswahl betroffener Anbieter, mit und ohne Anbindung ans öffentliche Telefonnetz, die definitv benachteiligt werden:

    • sipgate satellite (sogar eine Mobilfunkapp mit Mobilfunknummer!)
    • dus.net (mit optionale Festnetznummer. Immerhin werden von dus.net datensparsame Codecs unterstützt)
    • easybell (mit Festnetznummer)
    • Telefonie via WhatsApp (ohne eigene Nummer)
    • Telefonie via Skype

    Und von QoS fange ich lieber erst gar nicht erst an.

    Eine Gleich(schlecht)stellung (aller) Sprachdaten ist aber sowohl aus Anbieter- als auch aus Nutzersicht nicht wünschenswert. Da steht dann aber Netzneutralität kontra Nutzbarkeit von Spachservices via IP in stark ausgelastetenen Funkzellen.


    Wie könnten Lösungen aussehen?

    QoS, also Bevorzugung der Sprachdaten, aber für alle Anbieter. Und tarifliche Gleichstellung der Datenvolumina. Eine denkbare Lösung dafür wäre Zero-Rating für alle VoIP Anbieter. Oder in Kombi mit unlimited Volumina Tarifen.


    Die m.E. Schlechteste wäre, mit absoluter Netznetzneutralität auch VoLTE Daten wie sonstige Internetdaten (so wie die der VoIP Fremdanbieter) zu behandeln, und sonst nichts zu ändern.

  • Nein, Zero Rating ist nicht gut. Die Netzneutralität ist der Grundgedanke und dadran darf man nicht rütteln. Es verhindert Innovation und ist für die Gesellschaft als solches nicht wünschenswert, da es zu einer Zensur, eingeschränkten Meinungsbildung führen kann.


    Ist in deinem Tarif der Zugang zu Net Putinflix, youputintube und russia today inkludiert wirst du für die Unterhaltung von Filmen und staatspropaganda Nachrichten diese Portale lieber wählen, da sie ja nicht das „kostbare“ Datenvolumen belasten.

    Ich sehe die genanten Gefahren aber nicht, wenn man Zero-Rating so gestaltet, das innerhalb einer Kategorie (z.b. Echtzeitanwendung/ Audiostreaming / AV-Streaming) keine Diskriminierung der verschieden Quellen mehr stattfindet. Und zwar dergestalt, dass der Nutzer wirklich jeden beliebigen Dienst in der gebuchten Zero-Rating Kategorie nutzen kann, den er will.


    Als Beispiel: Ich buche Videostreaming bei Netzanbieter XY, und der rechnet mir die Volumina aller Streamings nicht mehr auf das vertragliche Datenvolumen an.

    Und zwar, und das ist wichtig, unabhängig davon, ob sich der Anbieter zuvor bei meinem Netzzugangsanbieter registriert hat. Dass also ein gedachtes Putinflix, Netflix oder ein AdHoc eingerichtetes temporäres Streaming aus einem Hörsaal in, sagen wir mal Canberra alle gleichberechtigt behandelt werden.


    Ist das auch aus Sicht des Netzbetreibers sinnvoll? Vielleicht, oder vielleicht auch nicht. Aber das wäre eine ganz andere Frage.

  • Ich sehe die genanten Gefahren aber nicht, wenn man Zero-Rating so gestaltet, das innerhalb einer Kategorie (z.b. Echtzeitanwendung/ Audiostreaming / AV-Streaming) keine Diskriminierung der verschieden Quellen mehr stattfindet. Und zwar dergestalt, dass der Nutzer wirklich jeden beliebigen Dienst in der gebuchten Zero-Rating Kategorie nutzen kann, den er will.

    Dann wäre Zero-Rating nutzlos für die Netzbetreiber. Sinn des Zero-Ratings ist es von den Dienstbetreibern (z.B. Netflix) mittelfristig bezahlt zu werden.

    Nein. Mit einem Urteil des EuGH, welches nun auch in DE umgesetzt wurde.

    Mit den alten Chef hätte es vermutlich länger gedauert bis das Urteil umgesetzt wird. Deutschland ist ja beim Umsetzen von EU-Vorgaben nicht immer der schnellste.

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum 40€ zu viel sind. Es gibt Vodafone, Telefonica und bald Drillisch als konkurrierende Netzbetreiber. Zudem ja die genannten Angebote im Prepaid oder Discountsektor.

    40€ können viel oder wenig sein, je nachdem was man dafür bekommt.
    40€ für 6GB mit einem StreamOn Paket war ok, aber ohne sind 40€ für die gebotene Leistung eben zu viel.


    Wer will, bucht zb wie ich fraenk und zahlt dann im Telekom Netz weniger als für die gleiche Leistung bei Alditalk.

    Die Telekom ist qualitativ auch nochmal ne andere Stufe als die beiden anderen.

    Naja, qualitativ besser hängt da aber schon stark vom Auge des Betrachters und des eigenen Use-Cases ab. Denn das Netz ist bei Alditalk ein anderes und kann regional gesehen schonmal deutlich besser sein als der Telekom. Und ob du nun bei Fraenk oder der Telekom bist spielt netztechnisch zwar keine Rolle, dafür aber in Punkten, die einem der Preisunterschied eben auch wert sein muss.

  • 40€ können viel oder wenig sein, je nachdem was man dafür bekommt.
    40€ für 6GB mit einem StreamOn Paket war ok, aber ohne sind 40€ für die gebotene Leistung eben zu viel.


    Naja, qualitativ besser hängt da aber schon stark vom Auge des Betrachters und des eigenen Use-Cases ab. Denn das Netz ist bei Alditalk ein anderes und kann regional gesehen schonmal deutlich besser sein als der Telekom. Und ob du nun bei Fraenk oder der Telekom bist spielt netztechnisch zwar keine Rolle, dafür aber in Punkten, die einem der Preisunterschied eben auch wert sein muss.

    Mit qualitativ besser meinte ich auch eher das Netz insgesamt. Weniger Störungen, schnellere Behebung, gute Anbindung durchs eigene Festnetz etc.

    Regional kann das natürlich ganz unterschiedlich aussehen, was die reine Netzabdeckung angeht.

    Natürlich würde ich auch keine 40€ für 6GB zahlen. Ich buche aber auch meinen Urlaub nicht im Reisebüro. Meine Oma dagegen schon. Ich kaufe nicht bei arko meine Süßigkeiten, andere schon. Ich kaufe in der Regel nicht das Markenprodukt, manchmal schon. Ich will damit nur sagen, dass der Markt ja groß genug ist. Und die Menschen, die eben 40€ zahlen, ermöglichen es anderen, dass die Discounter so günstig sein können. Auch Aldi wäre nicht so günstig, wenn das Sortiment keine Mischkalkulation wäre.

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