Stromkosten Luft-Wasser Wärmepumpe

  • Hallo zusammen,


    ich habe zu dem Thema schon viel gesucht, aber bisher keine "real life" Beispiele gefunden. Hier gibt es bestimmt jemanden, der sowas hat und dazu etwas sagen kann.


    Stand heute werden wir wahrscheinlich zum 1.2 einen Neubau anmieten (Doppelhaushälfte mit 150m²). Es handelt sich dabei um ein "KfW Effizienzhaus 70 nach EnEV 2014".


    Installiert ist eine Luft-Wasser Wärmepumpe. Interessieren würde mich mal, ob es hier jemanden gibt, der etwas zu den jährlichen Stromkosten einer solchen Luft-Wasser Wärmepumpe sagen kann (am besten natürlich, weil er/sie selber eine hat). Es würde sich bei uns um einen Zwei-Personen Haushalt handeln. Eine vielleicht wichtige Info wäre, dass es sich um eine Fussbodenheizung handelt.


    Davon abgesehen (auch wenn das nichts direkt mit dem Thema zu tun hat) würden mich "real life" kosten für Wasser und Abwasser interessieren. Im Internet findet man auch nur grobe Beispiele und ich weiss nicht, ob man den Verbrauch in einer Wohnung mit einem Haus vergleichen kann, oder ob da bzgl. z.B. Abwasser andere Kosten auf einen zukommen. Falls das hier wichtig ist, hat das Grundstück eine Größe von 250m².


    Danke und viele Grüße
    Sebastian

  • Wasser- und Abwasserpreise hängen sehr stark von der Gemeinde ab, in der Du wohnst. Berechnet wird, was der Wasserzähler zählt. Die abgelesenen m³ werden dann mit den Sätzen für Wasser und Abwasser multipliziert und auf der Rechnung getrennt ausgewiesen. Einen Zweipersonenhaushalt schätze ich auf ca. 400 EUR p. a.; wer allerdings kosequent im Fitnessclub oder auf der Arbeit duscht, kommt da sicher weit drunter.

    Gesendet von meinem Motofone F3


  • Das kannst du grob überschlagen. Bei KFW70 darf der Heizbedarf 45kWh/qm pro Jahr betragen, mit 150 mulitpliziert macht das 6750kWh/Jahr
    Da musst du dann schauen wieviel Strom die verbaute Wärmepumpe dafür benötigt.
    Der Wert basiert allerdings auf Vergleichsgebäuden bei normaler Nutzung, kein Maximalwert.
    Wenn du alle Zimmer auf 24°C heizt kann der Energiebedarf erheblich höher ausfallen.


    Zitat


    Davon abgesehen (auch wenn das nichts direkt mit dem Thema zu tun hat) würden mich "real life" kosten für Wasser und Abwasser interessieren. Im Internet findet man auch nur grobe Beispiele und ich weiss nicht, ob man den Verbrauch in einer Wohnung mit einem Haus vergleichen kann, oder ob da bzgl. z.B. Abwasser andere Kosten auf einen zukommen. Falls das hier wichtig ist, hat das Grundstück eine Größe von 250m².


    Danke und viele Grüße
    Sebastian


    Wasserkosten können je nach Wohnort extrem unterschiedlich ausfallen, da musst du bei der Gemeinde bzw. der Stadtverwaltung anfragen, ggf. findest du zu deinem Wohnort auch was mit Google.
    Die Abrecnung geht nach Verbrauch, da ist es erstmal egal ob du ein Haus oder eine Wohnung hast.
    Wenn du ein Haus mit Garten hast und den Garten mit Leitungswasser bewässerst wird der Bedarf beim Haus natürlich höher ausfallen.
    Allerdings kannst du in dem Fall ggf. einen zusätzlich Zähler für die Gartenbewässerung beantragen damit du fürs Blumengießen nicht auch noch Abwassergebühr (die i.d.R eher höher ist als der Wasserpreis) bezahlen musst, sinnvoller ist allerdings eine Zisterne in der man Regenwasser sammelt.

  • Also ich habe an unserem Haus eine Luftwärmepumpe inkl. Fussbodenheizung. Unser Haus hat ca. 125 qm Wohnfläche und wurde 2012 noch nach ENEV85 gebaut.


    Unser Verbrauch lag Anfangs bei 3200 kw, mit zunehmeden Alter scheint auch die Effizienz der Pumpe abzunehmen da wir die letzten 2 Jahre trotz gleichem Heizmuster knapp 4000 kw Verbrauch hatten. Unsere Ausgangstemperatur ist 20 Grad für die Thermostate.


    So zurück zu deinem Haus, den Verbrauch eines anderen zu schätzen ist immer etwas schwierig da ja so viele Unbekannte Faktoren gibt.
    a) Es gibt verschiedene Luftwärmepumpensysteme die schon allein im Grundbetrieb bis zu 5kw am Tag Differenz haben können bei gleicher Ausgangslage und das nur durch die verbauten Hardwarekomponenten.
    b) Das persönliche Heizverhalten, wenn du das ganze Jahr über Hawai Wetter brauchst bei 26 Grad wird sich das auf deiner Rechnung widerspiegeln.
    c) Gleiches gilt für das Warmwasser, desto heißer du es von der Pumpe anforderst desto mehr Strom brauch Sie um es aufzuheizen um dir auf Dauer es in dieser Temperatur für dich abrufbar zu halten. Du kannst das Wasser auf 38 Grad vorheizen lassen oder 50 Grad, das schlägt sich dann auch auf den Stromverbrauch nieder. Je höher die Temp. für das Warmwasser desto höher auch der Stromverbrauch.
    d) Standort, bist du in einer Großstadt wo Haus an Haus klebt und in flachen Gefilden mit mäßiger Temperatur wird die Pumpe effizienter arbeiten da Sie die Abwärme der Umgebung effizient nutzen kann.


    Bist du aber z.B. in den Bergen mit viel Wind und niedrigen Aussentemperaturen und vielen zweistelligen Minusgraden wird die Pumpe auch mehr rödeln müssen um die Abwärme aus der Umgebungsluft zu ziehen bzw. produzieren oder eben durch die Heizspirale der Pumpe selbst produzieren müssen was dann richtig teuer wird.


    Wie du siehst kann man da schon etwas sparen oder selbst dazu beitragen wie am Ende die Rechnung ausfällt.


    Also ich würde schätzen das dein Verbrauch auch bei ca. 4000-5000 kw liegen könnte, da das Haus es etwas größer ist aber auch ca. 20% bessere Effizienz hat.
    Das würde ca. 70-80 Euro monatlich an Heizkosten ausmachen, je nachdem welchen Stromanbieter du für deine Pumpe wählst.


    Der Wasserverbrauch liegt für unser Einfamilienhaus mit 4 Bewohnern bei ca. 100 m3. Das sind ca. 480 Euro Wasserverbrauch pro Jahr. Das rechnet sich bei uns mit ca. 1,60 fürs Frischwasser und 3,20 pro m3 fürs dreckige Abwasser.


    Für den Garten haben wir extra einen Kaltwasserzähler anbrigen lassen, diesen nutzen wir auch nur wenn es etwas länger trocken ist und gewässert werden muss um nicht zu vertrocknen dort haben wir letztes Jahr für ca. 650m2 30m3 Wasserverbrauch gehabt.


    Die 30m3 kann man dann mit seinem Wasserwerk gesondert abrechnen lassen, man zahlt nur die 1,60 pro qm3 Frischwasser da der Rest ja versickert und nicht als dreckiges Wasser in das Abwasser zurückgeführt wird.


    Wer keinen extra Zähler hat, muss dann halt nochmals 3,20 pro Kubik bezahlen. Bei 30 Kubik sind es pro Jahr so ca. 100 Euro die man sparen kann.


    Ich hoffe ein wenig aus der Alltagspraxis berichtet zu haben.

  • Noch ein Tipp:
    Bei vielen Energieversorgern und Verteilnetzbetreibern lassen sich günstigere Tarife erzielen wenn die Wärmepumpe an einem separaten Stromzähler hängt und der VNB diese Last zeitweilig (bei hoher Netzlast) abschalten darf. Der Verbraucher profitiert von deutlich niedrigeren Netzentgelten, dafür muss man allerdings eben auch mit Sperrzeiten rechnen, was bei einer Heizung allerdings kein PRoblem ist.
    Wenn man es geschickt anstellt, kann man den vergünstigten Strom auch zum Laden seines Elektrofahrzeuges nutzen.

    Viele Grüße
    Martin

  • Was das Abwasser betrifft, so muß ich feststellen dass bei uns die Einsparung an Abwasserkosten bei Verwendung einer getrennten Wasseruhr für den Garten durch die Kosten des Austauschs dieser Wasseruhr nach Ablauf der Eichung regelmäßig aufgefressen wurden. Das war früher anders, als Abwasser noch 5 Euro pro m³ kostete und wir dafür 400 Euro im Jahr bezahlten. Jetzt kostet Abwasser nur noch 2,50 Euro pro m³ bei 200 € Grundgebühr (Gesamtkosten für uns weiterhin 400 €), was die Rechnung mit der Gartenwasseruhr unwirtschaftlich macht.


    Ob nach der diesjährigen Trockenheit die Bilanz wenigstens positiv ausfällt werde ich sehen, falls nicht wird der Gartenzähler beim Wasserverband abgemeldet.


    PS: Ein-Personen-Haushalte gingen wegen dieser unverschämten Preisänderung bereits auf die Straße, Großfamilien haben sich gefreut.

    Galaxy A53, WinSIM, GMX-Freephone(D2)

  • Das ist aber auch ein ziemliches Extrembeispiel, wo von vornherein eine zu kleine WP eingebaut worden sein muss...

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

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