Der allgemeine Corona-Thread - Alles Rund um SARS-CoV-2 Covid19, Impfung, Schnelltest usw.

  • Nachtrag:

    Die Forderung nur nach mehr Geld für Pflegekräfte ist gleich den Beifallklatschern!


    Es ist ähnlich den Klingelbeuteln der Katholiken.

    Mit Geld kaufen sie sich aller Sünden frei.

    Ein paar Münzen in die Opferschale und gut.


    Nein, so geht das nicht.

    Das ist auch eine Missachtung der Leistung von Pflegekräften!

  • Nein, Nachtschicht nicht zwangsläufig. Ein Freund von mir und seien Frau arbeiten in einem Pflegeheim 2 Schicht Früh und Spät. Das ist mit z.T. innerhalb der Woche wechselnden Schichten und in Einzelfällen bis zu 8 Arbeitstagen am Stück (das ist ein Knochenjob mit einer enormen krankheitsbedingten Ausfallquote) auch schon belastend genug.

    Das mit der besseren Bezahlung der Pflegekräfte geht aber nach hinten los wenn die Pflegesätze nicht entsprechend angehoben werden, sonst bleibt die Arbeit am Ende an noch weniger Pflegekräften hängen weil die Heimleitungen bei der Besetzung sparen müssen.

    Die dünne Personaldecke ist zumindest bei dem Freund von mir einer der wesentlichen Belastungsfaktoren dass er wegen Krankheitsausfall von Kollegen/ Kolleginnen an freien Tagen kurzfristig einspringen muss oder ohne freien Tag dazwischen die Schicht wechseln muss...

    Die Bezahlung ist nicht so schlecht, aber angesichts der Belastung und der Verantwortung wäre eine Erhöhung duchaus gerechtfertigt.

    Aber dann muss auch die Politik liefern und nicht nur fordern, einerseits müssen die Pflegesätze daran angepasst werden, andererseits muss ein Personlaschlüssel daran gekoppelt werden damit die höheren Pflegesätze nicht nur in der Kasse der Betreibergesellschaften landen und die Arbeit auf noch weniger Pflegekräfte verteilt wird, Pflegeheime sind halt Wirtschaftsunternehmen die grundsätzlich im Rahmen des Möglichen den Ertrag optimieren.

  • So ist das!


    Eine Kontoverwaltungsdame eines Betreibers eines gar nicht so großen Altenheims hat den Inhabern jeweils 6000,- Euro Gewinn pro Monat überwiesen, es waren 2 oder 3 Betreiber - für einen zusätzlichen Hausmeister war kein Geld da!


    Das Geld geht nicht ins Betreuungssystem, sondern in den Gewinn der Betreiber! Egal was die von sich geben!


    Geld wäre genügend da, auch jetzt schon! Es fliesst eben nur ab!


    Und wir reden hier von GEWINN ! Nicht von Umsatz!

  • Die Bezahlung ist nicht so schlecht, aber angesichts der Belastung und der Verantwortung wäre eine Erhöhung duchaus gerechtfertigt.

    Das ist ja meine Rede.

    Natürlich wäre eine Erhöhung gerechtfertigt! Ja! Dem stimme ich absolut zu.

    Nichts anderes habe ich gesagt!


    Aber damit alleine ist es nicht getan!

    Es gibt dringenderen Bedarf an Veränderungen. Die Bezahlung ist eine der kleineren. (Nicht die Kleinste!)


    einerseits müssen die Pflegesätze daran angepasst werden, andererseits muss ein Personlaschlüssel daran gekoppelt werden damit die höheren Pflegesätze nicht nur in der Kasse der Betreibergesellschaften landen und die Arbeit auf noch weniger Pflegekräfte verteilt wird

    Genau das ist ein wesentlicher Punkt!

    1. Ja, die Pflegesätze müssten angepasst werden.

    2. Ja, es sollten nicht nur die Kassen der Betreibergesellschaften kräftiger klingeln.


    Darum muss mehr passieren, als nur die Lohn- oder Gehaltsgruppen anzupassen. Das alleine würde die Lage nicht verbessern. Nein, es würde die Lage für die Pflegekräfte vielleicht sogar verschlechtern! Und damit auch die Lage der Pflegebedürftigen!


    Aber niemand redet davon. Nur Klatschen oder mehr Geld. Beides reicht nicht. Beides ist zu wenig! Viel zu wenig!

    Beides alleine geht am Ziel (Wunsch der Pflegenden und zu Pflegebedürftigen) vorbei.

    Pflegeheime sind halt Wirtschaftsunternehmen die grundsätzlich im Rahmen des Möglichen den Ertrag optimieren

    Ein sehr wichtiger Punkt!

    Man kann sich ja mal spaßeshalber anschauen, was ein Pflegeplatz heute kostet! Und bitte nicht nur das zählen, was der Pflegebedürftige (oder dessen Angehörigen) zuzahlen müssen!


    Nein. Man schaue sich die Gesamtkosten des Pflegeplatzes an! Inklusive der Leistungen aus Pflegekasse/Krankenversicherung/Sozialversicherung!

    Das sind mehrere 1000€ jeden Monat. Selbst bei geringer Pflege.


    Das gesamte System der Pflege (eigentlich das gesamte Gesundheitssystem) muss "umgekrempelt" werden.


    In vielen Dingen, besonders aber im Gesundheitssystem, ist vieles aus dem Ruder gelaufen!


    Ich hatte im Frühjahr eine größere Operation. Die Kosten für die Pflege waren dreimal so hoch wie die (komplizierte) OP!

    Und ich war kein anspruchsvoller Patient für die Pflege! (Toilette, Essen, Hygiene - konnte ich alles alleine.)

    Ich bin Selbstzahler und habe die Kostenaufstellung per Rechnung erhalten. ;-)


    Nein, Nachtschicht nicht zwangsläufig. Ein Freund von mir und seien Frau arbeiten in einem Pflegeheim 2 Schicht Früh und Spät.

    Möglich, ja - aber die Ausnahme.

    In der Regel heißt Pflegeberuf auch Nachtschicht und Feiertagsarbeit. Man kann die Pflegebedürftigen ja nicht übers Wochenende einfrieren.

  • Wenn dann mal irgendwann genug Impfstoff verfügbar ist, muss der auch möglicht zügig verimpft werden. Da sehe ich das nächste Nadelöhr:

    Es gibt zwar eine ganze Menge Impfzentren, nur die Logistik davor, überhaupt einen Impftermin zu bekommen, scheint noch stark optimierungsbedürftig. Wenn es kaum möglich ist, bei wenig Impfstoff einen Termin zu erhalten, wie soll das dann funktionieren, wenn Impfstoff "im Überfluss" da ist? Wenn jetzt jemand "die Ärmel hoch krempelt", muss er doch damit rechnen, Erfrierungen zu erleiden....

    Ich habe noch nicht einmal zweifelsfrei verstanden wie man überhaupt an einen Termin kommt, wenn man denn mal an der Reihe ist. „Don´t call us, we call you“ sagte Spahn mal im Dezember 2020. Von dem Satz bzw. der Aussage dahinter, dass man sich selbst um nichts kümmern müsse, scheint wohl in der Praxis, wie man an überlasteten Hotlines und zusammenbrechenden Servern sieht, nicht viel übrig geblieben zu sein.

  • Keiner davon arbeitet wegen des Geldes (alleine). Alle lieben ihren Beruf und würden nie etwas anderes machen wollen.

    Ich bin froh und glücklich, dass mein Beruf so gut bezahlt wird. Klar mehr nimmt man immer, aber ich will mich nicht beklagen.


    Auch kenne eine Krankenschwester die nun seit vielen Jahren Rentnerin ist. Die letzten Jahren hatten sie geschafft. Alles wurde „optimiert“, da standen Leute mit Stoppuhren rum während sie die Betten gemacht hat. Es habe eine Schwester pro Station während der Nachtschicht. Aber es gab zwei Stationen pro Etage. Irgendwann wurden die Stationen pro Etage zusammengefasst und es gab einen Springer. So wurden aus vier Schwestern pro Nacht nur noch drei. wie es heute ist weiss ich nicht. Natürlich blieb die Arbeit gleich so musste die Nachtschicht immer noch die Medikamente für die Kollegen von der Frühschicht richten.


    Es war der Druck und Verantwortung (was ist wenn ich im Stress das falsche Medikament bereitstelle?). Sie haben die gute Dame veranlasst zwei Jahre früher zu gehen.

    _T_
    HO2
    IW0
    GE0

    HR4 (konvertierte 2019 nach 8 1/2 Jahren von Android zu iOS)

  • 6.000 € x 2 = 12.000 €. Hört sich auf den ersten Blick viel an, ist es aber nicht wirklich. Das ist vor Steuern, diesen "Gewinn" kann man durchaus halbieren bis er netto auf dem Konto ist. Und was an Rücklagen da ist (oder auch nicht) bzw. monatlich zurückgelegt werden kann, weißt Du auch nicht. Es gibt durchaus Betreiber/Besitzer, die bilden keine oder kaum Rücklagen. Und wenn dann mal eine größere Reparatur fällig ist (hier in einem Mehrfamilienhaus musste gerade aufgrund geänderter Brandschutzvorrichtungen die Löschwasseranlage umgebaut werden - Kosten rund 120.000,- €. Kostenträger = der Besitzer, kein Cent ist auf die Mieter umlegbar) muss der Betreiber/Besitzer die Kohle auch irgendwoher nehmen.


    Ich betreute mal einen älteren EInkaufsmarkt in ganz guter Lage, gar nicht so riesig, da war die Monatsmiete 50.000,- € (fünfzigtausend Euro im Monat). Natürlich vor Steuern etc., aber da sieht das Altenheim mit 12.000 € Privatentnahme p.M. auch eher "alt" aus.


    Nur mal so zum Nachdenken.

  • Ich habe noch nicht einmal zweifelsfrei verstanden wie man überhaupt an einen Termin kommt, wenn man denn mal an der Reihe ist. „Don´t call us, we call you“ sagte Spahn mal im Dezember 2020. Von dem Satz bzw. der Aussage dahinter, dass man sich selbst um nichts kümmern müsse, scheint wohl in der Praxis, wie man an überlasteten Hotlines und zusammenbrechenden Servern sieht, nicht viel übrig geblieben zu sein.

    Spahn labert viel, wenn der Tag lang ist. Mit ihm sollte es auch keinen weiteren Lockdown geben. :rolleyes:

  • In manchen Punkten stimme ich dir zu. Ich bin nicht für die Pflege gemacht, richtig. Ist gar kein Job für mich. Sicherlich muss ein Job auch eine Berufung sein aber trotzdem macht es jeder für Geld. Niemand würde freiwillig arbeiten gehen. Ok, niemand ist vielleicht nicht richtig aber die die kann man an einer Hand abzählen.

  • ...hat den Inhabern jeweils 6000,- Euro Gewinn pro Monat überwiesen...

    ...
    Und wir reden hier von GEWINN ! Nicht von Umsatz!

    Die "Steuern" wurden also bereits entrichtet.

    6.000 € x 2 = 12.000 €. Hört sich auf den ersten Blick viel an, ist es aber nicht wirklich. Das ist vor Steuern, diesen "Gewinn" kann man durchaus halbieren bis er netto auf dem Konto ist.

    Warum "vor Steuern"? Welche meinst du jetzt genau?


    Bringen wir jetzt nicht etwas durcheinander?

    Der Betreiber muss auch Steuern entrichten, kann sie aber mit eventuellen Verlusten gegenrechnen.


    Wenn wir jetzt noch in Steuerrecht für Gewerbe abdriften, sprengen wir dieses Forum.


    größere Reparatur fällig ist (hier in einem Mehrfamilienhaus musste gerade aufgrund geänderter Brandschutzvorrichtungen die Löschwasseranlage umgebaut werden - Kosten rund 120.000,- €. Kostenträger = der Besitzer, kein Cent ist auf die Mieter umlegbar)

    Wie oft im Jahr fallen solche Kosten an?

    Wie oft im Jahr gehen Mitzahlungen ein? Und vor allem von wie vielen Mietparteien in welcher Höhe?

    Die Kosten für die Brandschutzvorrichtung werden steuerlich als Verlust angegeben. Das senkt die Steuerlast des Kostenträgers erheblich.



    Ein Vermieter (vor allem größerer Immobilien) macht nie einen reellen Verlust durch die Vermietung! Wenn doch, läuft bei ihm etwas gehörig falsch.

    Wenn ein Vermieter eine Löschwasseranlage für 120.000€ umrüsten muss, ist das bestimmt kein 3- oder 4-Familienhaus.

    Im Verhältnis zu den Einnahmen sind die Umrüstungskosten dann nur relativ hoch. Und sie senken die Steuerlast teilweise über Jahre.

    Ich betreute mal einen älteren EInkaufsmarkt in ganz guter Lage, gar nicht so riesig, da war die Monatsmiete 50.000,- € (fünfzigtausend Euro im Monat). Natürlich vor Steuern etc.

    Als was hast du ihn denn betreut? Als Steuerberater?

    Wie hoch war der Umsatz/Gewinn des Einkaufsmarktes? Bestimmt nicht 50.010€. ;-)


    50.000€*12 Monate sind rund 6 Millionen.

    In zwei Jahren sind das 12 Millionen Euro! Für 12 Millionen kann man schon einen neuen "nicht so riesigen" Einkaufsmarkt bauen.

    Es scheint sich für den alten trotdem gerechnet zu haben, trotz der 50.000€ Miete ......


    Für dieses Forum driften wir hier zu weit ab.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!