Zukunft Vodafone Group Plc: Restrukturierung | Teilzerschlagung | Jahresabschluss | Bilanz| Entlassungen

  • Und die Telcos haben mit Altlasten zu kämpfen (vielfach langgedientes und teures Personal, kostenintensive IT-Projekte wegen alter IT-Stacks, sinkende Margen, geänderte Geschäftsmodelle z.B. Nebenkostenprivileg, höhere Ausbau- und Betriebskosten, steigende Refinanzierungskosten)

    Die IT scheint vor allem bei Vodafone und Telefónica nur notdürftig „mit Gummibändern“ zusammengehalten werden. Da müssen viele Verbesserungen und Neuentwicklungen erfolgen. Oft baut ein neues System auf ein uraltes System auf, was dann viele Probleme machen kann.

  • Man darf auch nicht vergessen, dass der Thread 2022 gestartet wurde. Es ist also nicht wie bei der Telekom eine einzige (negative) Meldung, sondern die Summe aus den ganzen negativ-Meldungen, auf der die Diskussion beruht.

    Die Tatsache, dass Vodafone seinen Hauptsitz in UK hat, ist bei deren Wirtschaftslage auch nicht vorteilhaft. Es fehlt Geld für Deutschland, außerdem wird Vodafone DE „gemolken“, um andere Märkte auszugleichen.

    In Kombination mit den bald 12 Millionen neuen Nutzern im Netz, die absolut günstigste Preise gewohnt sind, führt das ab Sommer zu einer spannenden Situation.


    Ja, Stellen bauen alle großen Unternehmen ab. Dafür gibt es viele Gründe wie z.B. die Digitalisierung. Aber nicht alle stehen so schlecht da wie Vodafone. Und nicht alle haben einen so schlechten Ruf.

    Entweder man greift preislich an wie damals E-Plus und vernachlässigt das Netz oder man muss investieren, um sich auf dem deutschen Markt langfristig zu festigen.

  • Teil des Transformationsprogramms sind Investitionen in Digitalisierung, Netz und Optimierungen zur Senkung der Kosten (Energie, IT,..).

    Man sieht doch z.B. bei Klarna, dass selbst dieser vergleichsweise deutlich kleinere Laden mehr als 10% allein mit AI-Bots abbauen will/kann, obwohl die im Gegensatz zu den Telekomunternehmen vermutlich nie Zeit hatten, personellen Speck anzusetzen.


    SIMon, Drillisch und Konsorten sind für die Masse der Privatkunden mittel- bis langfristig die erste Wahl. Einfach mal gucken, was Kids und Studenten so nutzen. Ergo sickern von unten nach und nach Tarife in den Bestand, die kaum mehr Luft beim Betreiber lassen werden. Oben fallen dagegen teure Tarife mit geringen Leistungen raus, spätestens die Leute ins Pflegeheim umziehen. Warum sollte es Telekoms anders ergehen als Sparkassen, Versicherungen oder dem stationären Handel?


    Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Schon immer. Manchmal sogar komplett, als ganzer Staat.

  • Telekommunikation war zu Corona-Zeiten gefragt, mittlerweile nicht mehr.

    Achso, ja? Bei Teltarif wurde gerade erst gemeldet, dass bei o2 immer noch deutlich mehr telefoniert wird als vor Corona. Und Glasfaser ist zumindest in meinem Umfeld in aller Munde.

  • Achso, ja? Bei Teltarif wurde gerade erst gemeldet, dass bei o2 immer noch deutlich mehr telefoniert wird als vor Corona. Und Glasfaser ist zumindest in meinem Umfeld in aller Munde.

    Da kaum jemand heute noch außerhalb von Flats telefoniert, ist es unerheblich, wie lange telefoniert wird. Die o2-Zahlen fand ich aber auch erstaunlich. Gefühlt hätte ich das Gegenteil vermutet, da ja heute Massen auf anderen Wegen kommunizieren. Aber auch die Alternativen sind ja meist flat oder gar kostenlos, so dass der Kuchen auch da schwer wachsen kann.

  • Warum sollte es Telekoms anders ergehen als Sparkassen, Versicherungen oder dem stationären Handel?

    Meiner Einschätzung nach ist sich die Telekom dessen bewusst und stellt sich auf diesen Umstand ein, indem es inzwischen konzentriert und aggressiv alle Marktsegmente von Discount bis Premium bedient.

    Es gibt ganz unten den Hard-Discount-Bereich mit den Supermarkt-Marken. Man fixt die Leute mit der im Bundesdurchschnitt besten Netzqualität an, drückt sie aber mit der bewusst wackeligen Servicequalität hoch zu Congstar als "Premium-Discounter".

    Congstar hat die meisten Prozesse und die Beratungsqualität inzwischen gut im Griff und wartet mit hinreichend attraktiven Tarifen auf, erwartet im Gegenzug aber auch einen Mindestumsatz: am liebsten einen zweistelligen Monatsbetrag. Gleichzeitig darf die Servicepalette nicht zu umfangreich ausfallen. Deshalb gibt es seit geraumer Zeit wieder Einschnitte, quasi einen Fokus aufs Wesentliche: Kein Disney+, kein Tidal, perspektivisch keine Web-Oberfläche mehr für "Mein Congstar". Dafür eine Produktpalette für den Mainstream (und ein Marketing, das bewusst-paradox Insider-Charakter herstellt).

    Wer in jeder Hinsicht mehr braucht und anspruchsvoller (bzw. aus Anbietersicht: aufwendiger) ist, soll zur Telekom.


    Es ist eine Strategie. Und die Telekom verfolgt sie konsequenter als die Telefónica oder gar Vodafone.

  • Du hast nur ein Detail vergessen:

    Der Unterschied zur Telekom ist das der Konzern gut läuft, was man von Vodafone UK mit seinen ganzen maroden Landesgesellschaften nicht behaupten kann.

    Und als Kunde sollte einem das z.B. wegen langfristigen Verträgen und der Aussicht auf mögliche Qualitätseinbußen nicht kalt lassen.

    Stand heute würde ich schon deshalb keine 24/ 36 Monate bei Vodafone unterschreiben.

    Telekom ist schon hoch verschuldet. Gewinn iO, aber richtig gut ist das auch nicht.


    https://www.handelsblatt.com/t…schulden-ab/29145386.html

  • Telekom ist schon hoch verschuldet. Gewinn iO, aber richtig gut ist das auch nicht.


    https://www.handelsblatt.com/t…schulden-ab/29145386.html

    Mit dem passenden Gewinn sind Schulden rechenbar und häufig sogar der Auslöser des Gewinns, jedenfalls wenn sie investiert wurden und nicht konsumiert.

    Beim Vodafone Konzern scheint das kaufmännische Handeln teilweise abhanden gekommen zu sein.

    Die Schieflagen sind national wie international unübersehbar.


    Als Kunde würde ich ich mir Sorgen um die zukünftige Netzqualität und den Service machen, als Mitarbeiter um die Sicherheit bzw. Attraktivität meines Arbeitsplatzes.

    Und als Investor um meine Kohle.

  • Sich Sorgen zu machen ist IMHO stark übertrieben.


    Als Kunde kannst du schmerzlos wechseln. Als qualifizierter Mitarbeiter ebenfalls. Als geringer qualifizierter Mitarbeiter musst du dich an die eigene Nase fassen und daran arbeiten. (Die Opferrolle ist bequem, ich weiß.) Investoren schielen bei den Telekoms seit Jahren vermutlich vorrangig auf die Dividenden. In meinem Umfeld halten viele seit Jahren die DTAG als Festgeldersatz. Jeder, wie er mag.


    Vodafone wird nun von seinen teuren Abenteuern eingeholt. Man schaue sich nur an, wann Joussen für wieviel Geld KabelDeutschland kaufen wollte und was die Briten später letztlich bezahlt haben. Allein schon für diesen dummen Versuch hätten Köpfe rollen müssen.


    Diese Fehler müssen nun unter Schmerzen korrigiert werden. Gelingt das nicht, ist es eben so. Man erinnere sich an Daimler als integrierten Technologiekonzern mit DASA, Fokker etc. Später dann als globalen Autobauer mit Chrysler und Mitsubishi. Ist die Kontrolle schwach und zu viel Geld da, neigen viele angestellte Manager zu irren Abenteuern. Vermutlich schon immer. Middelhoff und Nonnenmacher als ganz große Anführer würden mir dazu auch direkt einfallen. Alles eine Frage der Kontrolle bzw. des Kontrollverlustes bzw. Größenwahns.

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