Bargeldlos vs. Barzahlung

  • Gibt auch Restaurants die gar kein Bargeld mehr nehmen. Ein paar Leute haben sich darüber beschwert, aber was solls...

    Ganz allgemein finde ich beide Extreme - "Ich akzeptiere / zahle nur mit Bargeld" / "Ich akzeptiere / zahle nur mit Karte/Handy" einfach mal unflexibel und teilweise sogar anstrengend, wenn da noch missionarischer Eifer dazukommt. Natürlich hat jeder Vertragsfreiheit, was auch die Wahl des Zahlungsmittels einschließt. Ein cleverer Händler / Kunde versucht aber, auf die Möglichkeiten seines Gegenübers einzugehen. Oder er muss halt damit klarkommen, dass er mit einem Teil der Kunden / Händler keine Geschäfte machen kann.

  • Einfach nur bekloppt. War vorhin bei OBI und drei Leute vor mir haben mit Karte bezahlt. Soweit ja kein Problem aber wieso kann man dann nicht an die SB/EC Kartenkasse gehen? Muss man den Barzahlern noch zusätzlich auf den Sack gehen? Und das die drecks Zahlung mit dem Telefon erst beim zweiten Mal funktionierte, nervt einfach nur.

  • EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2023“


    Die Deutschen haben ihr Bezahlverhalten in den Corona-Jahren deutlich verändert und sind nach der Pandemie größtenteils dabeigeblieben. Sie zahlen immer noch am liebsten mit Karte – die Girocard belegt den ersten Platz im Ranking der Zahlungsarten – und der Bargeldanteil sinkt weiter. „Nach den außergewöhnlichen Pandemie-Jahren normalisieren sich die Anteilsverschiebungen vom Bargeld zur Karte. Eine Trendumkehr zurück zu mehr Cash zeichnet sich nicht ab“, erklärt Horst Rüter, Mitglied der Geschäftsleitung und Zahlungsexperte im EHI. Die Ergebnisse der diesjährigen Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2023“ zeigen auch, dass die Bargeldauszahlungen an die Kundschaft, das sogenannte Cash Back, den Handel Millionen kostet und dass mobile Bezahlvorgänge deutlich zulegen. Die weiteren Ergebnisse der Studie stellt Horst Rüter heute auf dem EHI Payment Kongress in Bonn den knapp 600 Teilnehmenden vor.



    Anteile der Zahlungsarten

    Rund 465 Mrd. Euro hat der Handel in 2022 umgesetzt, das ist – inflationsbedingt und bei wieder durchgehend geöffneten Geschäften – ein Plus von 35 Mrd. Euro im Vergleich zum Krisenjahr 2021. Bei den Zahlungsarten legt die Kartenzahlung weiter zu. Um 0,9 Prozentpunkte kann sie ihren Anteil ausbauen und liegt bei fast 60 Prozent bzw. 277,9 Mrd. Euro. Bargeld hingegen verliert zwar einen Prozentpunkt und macht noch 37,5 Prozent aus. Absolut steigt der Barumsatz aber um 8,6 Mrd. Euro auf 174,3 Mrd. Euro. Der Rest des Payment-Kuchens entfällt mit 2,8 Prozent auf Rechnungs- und Finanzkauf sowie Gutscheine und Gutscheinkarten.


    Innerhalb der Plastikwährung liegt die Girocard, bereinigt um Cash-Back-Umsätze, mit 41,9 Prozent und 194,7 Mrd. Euro ganz klar vorn und verdrängt die Barzahlung erneut auf Platz zwei der beliebtesten Zahlungsarten. Deutlich zulegen, wenn auch noch auf kleinem Niveau, können die neuen internationalen Debit-Brands – Visa Debit und Debit Mastercard –, die vor allem von Direktbanken ausgegeben werden. Mit einem Anteil von 2,9 Prozent in 2022 haben diese Debitkarten internationaler Anbieter einen signifikanten Sprung von 0,9 Prozent in 2021 gemacht. Es ist zu berücksichtigen, dass diese neuen Karten ganz im Gegensatz zur Girocard nur dort akzeptiert werden, wo auch der Einsatz von Visa- bzw. Mastercard-Kreditkarten möglich ist, was ca. 150.000 bis 200.000 Kassen vor allem im mittelständischen Handel ausschließt.


    Transaktionen

    215-mal gehen die Deutschen im Jahr in einem stationären Geschäft einkaufen, auf Haushalte bezogen sind das 430 stationäre Einkäufe. Das summiert sich auf 17,9 Mrd. Transaktionen und entspricht einer Steigerung von 7,8 Prozent im Vergleich zu 2020/2021. In den schwierigen Corona-Jahren waren die Transaktionen von 20 auf 16,6 Mrd. zurückgegangen. In 2022 gibt es also 1,3 Mrd. mehr Transaktionen, es sind aber immer noch 2,1 Mrd. weniger als vorher.


    Mobil legt zu

    Der Anteil mobiler Bezahlvorgänge via Smartphone oder Smartwatch hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Mittlerweile werden 5,4 Prozent aller kartengestützten Bezahlvorgänge mit digital im Smartphone hinterlegter Karte abgewickelt, in den meisten Fällen über Apple Pay, Google Pay oder die Apps der Sparkassen- und Genossenschaftsbanken. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 3 Prozent. Das kontaktlose Bezahlen mit Präsenz der Karte hat aber noch einen großen Vorsprung. 71,1 Prozent aller Kartenzahlungsvorgänge werden bequem und – bei Beträgen unterhalb von 50 Euro – auch schnell ohne PIN-Eingabe erledigt. Mit 23,5 Prozent entfällt mittlerweile nur noch weniger als ein Viertel der Bezahlvorgänge mit Plastikgeld, bei denen die Karte ins Terminal gesteckt wird.


    Cash Back kostet

    Der Handel zahlt immer mehr Bargeld an seine Kundschaft aus und das kostet. 0,134 Prozent vom Auszahlungsbetrag beträgt die durchschnittliche Gebühr, die Banken beim Handel für diese Dienstleistung erheben – einem Service, der die Banken entlastet und den massiven Abbau von Geldausgabeautomaten kompensiert. Fast 90 Prozent der Lebensmittel- und Drogeriemärkte des EHI-Panels bieten Bargeldauszahlungen an, fast alle über die Girocard-Funktionalität. Mittlerweile gehen 12,3 Prozent des „vereinnahmten“ Bargelds an den auszahlenden Kassen des Einzelhandels wieder retour an die Kundinnen und Kunden. Das ist ein Volumen von 10,32 Mrd. Euro. Ein Service, für den der Handel mittlerweile 13,7 Mio. Euro Gebühren an die Deutsche Kreditwirtschaft überweisen muss.

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  • Der Handel zahlt immer mehr Bargeld an seine Kundschaft aus und das kostet. 0,134 Prozent vom Auszahlungsbetrag beträgt die durchschnittliche Gebühr, die Banken beim Handel für diese Dienstleistung erheben – einem Service, der die Banken entlastet und den massiven Abbau von Geldausgabeautomaten kompensiert.

    Wie bitte? Die Banken lassen sich den Abbau der Geldautomaten auch noch vergolden? Das ist schon dreist.

  • Wie bitte? Die Banken lassen sich den Abbau der Geldautomaten auch noch vergolden? Das ist schon dreist.

    Für die Banken zweifelsohne ein gutes Geschäft.


    Für den Händler aber nicht automatisch ein gleichsam schlechtes.


    Denn durchschnittlich 0,275% des Umsatzes betragen die Kosten für Entsorgung (das heißt wirklich so) und Wechselgeldbeschaffung. (*) Wenn man das Geld wieder beim Kunden entsorgen kann, spart man an dieser Stelle wieder ein bisschen ein.

    (*) Quelle: https://www.bundesbank.de/reso…-im-einzelhandel-data.pdf - Seite 47, Tab. 2

  • Ach ja die liebe Diskussion um Bargeld oder Kartenzahlung. Bezüglich: Bargeldzahlung ist meistens schneller…


    Also im Lidl, Aldi, Edeka und vielen anderen Läden habe ich andere Erfahrungen gemacht. Da ist man mit Apple Watch/ oder iPhone um Welten schneller. Und bzgl. dem „Langen öffnen“…

    Beim iPhone und an der Apple Watch reicht doppeltes Drücken auf den Ein-/Ausschalter bzw. Digital Crown aus um den Bezahlvorgang zu starten.


    Und bzgl. den „hohen Gebühren“ für Kartenzahlung sei gesagt, dass einige Händler bei Ihrer Hausbank einen schlechten Vertrag beim Terminal haben mit Wucherprovisonen. Seriöse Dienstleister verlangen für Girocard und Debit-/Kreditkartenzahlung ähnliche Abschläge.


    Und Bargeldzahlung kostet natürlich:

    Geld zählen (Tagesabschluss), Geldtransport zur Bank, Einzahlgebühren bei der Bank, Münzrollen… Vor allem die Banken lassen sich die Bargeldeinzahlung extrem vergüten.


    Aber manche Läden kalkulieren solche Kosten nicht ein und/oder machen gerne Dienstleistungen schwarz oder was anderes dubioses 😂


    Und Läden die nur Bargeldzahlung akzeptieren, bekommen von mir 3-4 Sterne Abwertung bei Google.

  • Also im Lidl, Aldi, Edeka und vielen anderen Läden habe ich andere Erfahrungen gemacht. Da ist man mit Apple Watch/ oder iPhone um Welten schneller. Und bzgl. dem „Langen öffnen“…

    Beim iPhone und an der Apple Watch reicht doppeltes Drücken auf den Ein-/Ausschalter bzw. Digital Crown aus um den Bezahlvorgang zu starten.

    Gerade in der heutigen Zeit mit der Inflation ist es aber diskussionswürdig ob so eine schnelle Bezahlung überhaupt sinnvoll ist.

    Weil sehe da inzwischen wieder Vorteile für Barzahlung und klassische Kartenzahlung mit Karte stecken und PIN eintippen. Denn in beiden Fällen nimmt man einen Unterschied von 14,34€ zu 20,69€ recht deutlich wahr.

    Denn ob man mit nem Zwanziger oder zwei Zehnern zahlt und noch nen Fünfer und ein Münzen rausbekommt, oder ob ein Zwanziger oder zwei Zehner nichtmal mehr reichen und man noch Münzen zugeben muss nimmt man schon deutlich war.

    Und auch bei der klassischen Kartenzahlung ist man während des Karte steckens schon gezwungen aufs Display zu schauen und nimmt so vorallem die erste Ziffer des Rechnungsbetrages recht deutlich war.

    Und dann schaut man nach dem "Schock" eben genauer auf den Kassenbon und versucht die Preistreiber zu identifizieren, und bei nächstenmal auf nicht ganz so teure Alternativen auszuweichen.

    Aber wenn man immer sekundenschnell bestädigt merkt man es dann erst in der Monatsabrechnung das man plötzlich fast nen Hunderter mehr in den Supermärkten ausgegeben hat.

  • Ach ja die liebe Diskussion um Bargeld oder Kartenzahlung. Bezüglich: Bargeldzahlung ist meistens schneller…


    Also im Lidl, Aldi, Edeka und vielen anderen Läden habe ich andere Erfahrungen gemacht. Da ist man mit Apple Watch/ oder iPhone um Welten schneller.

    Meine neuerlichen Erfahrungen sind leider genau umgekehrt. Bargeld wäre schneller, weil (und jetzt kommts)

    • der/die Kassierer/in schneller auf das Geräusch von Geldscheinrascheln/Münzklimpern reagiert, als dass er/sie wieder zu mir hinsieht um die Karte in meiner Hand zu erblicken (und alle Kunden in der Schlange hinter mir sehen schon 10 - 30 Sek. früher was Sache ist - und nehmen diese total unnötige Verzögerung gutmütig hin)
    • und um dann über etliche Bedienschritte über die Bon-Wiederaufnahme endlich zur Aktivierung des Kartenterminals zu kommen

    es sind aber nicht die genannten Läden (dort ist es eher so wie von dir beschrieben), sondern Netto Marken-Discount und teils auch Norma. Ich frage mich, ob das eine Art Abstrafung für Kartenzahler ist?

    Und bzgl. dem „Langen öffnen“…

    Beim iPhone und an der Apple Watch reicht doppeltes Drücken auf den Ein-/Ausschalter bzw. Digital Crown aus um den Bezahlvorgang zu starten.

    Was ist denn "langes Öffnen", bzw. ab wieviel Sek. ist es lange, und wie lange brauchst du?


    Android Geräte muss man, sofern man die Google Wallet nutzt und diese als Standard-Zahlungs-App eingestellt hat maximal nur entsperren. Wie lange mag das dauern? Der meiste Zeit geht dabie dann ja eh dafür drauf, das Gerät ans Terminal zu führen, ohne es gleich mit leichter Wucht dagegen zu schlagen. Wobei wir reden von max. 1 bis 1,5 Sek., außer man wäre der absolut grobschlächtigste Grobmotriker ever und zusätzlich noch auf Droge.


    Und auch auf dem langsamen Asbach-Uralt Smartphone mit mehreren Bezahlapps, wenn man die nicht als Standard-Zahlungs-App eingestellte nutzen möchte und diese in der hintersten Ecke des App Drawers suchen muss, ließe sich die gewünschte App ja auch schon vor dem Bezahlvorgang öffnen und (falls nötig) die Karte auswählen, so dass in der "heißen Phase" an der Kasse nur noch ein Entsperren nötig wäre.


    Fazit aus allem, wenn es bargeldlos länger dauert, liegt es eigentlich nur am menschlichen Faktor.


    Von absolut seltenen, im Supermarktallltag (mit krummen Preisen) so gut wie nie vorkommenden Fällen z.B. glatte 20,00€ mit einem schon vorab "abgezählten" 20er passend zu zahlen mal abgesehen.


    Aber muss es eigentlich schnell gehen? Die meisten Kunden scheinen eh alle Zeit der Welt zu haben. Und abseits der Zeiten mit hoher Kundenfrequenz muss man ja auch öfters mal aufs Kassenpersonal warten, bzw. erst rufen oder suchen gehen, weil es gerade irgendwo anderes im Markt die Leerlaufzeit zw. den Kassiervorgängen nutzt (zum Regale Auffüllen u.ä.).

  • Ich empfand es im Sommer in Schweden als absolute Wohltat ALLES bargeldlos zu zahlen.

    Es stellte sich in KEINEM Laden (vom Kaufhaus, über Supermarkt bis hin zum Marktstand etc.) die Frage, auch nur eine einzige Öre bar zu zahlen. Oftmals ging es sogar schon gar nicht mehr. Da hingen häufig Schilder a la "dies ist ein bargeldloses Geschäft. Nur Kartenzahlung". Es ging wirklich überall blitzschnell, weil niemand mehr meinte, die letzten Münzen hervorkramen zu müssen, um dann zu merken, dass es doch nicht paßt.


    und was ändert das im Endeffekt daran? Wenn es so knapp ist, mache ich mir vorher schon Gedanken und kaufe nach Prospekt ein. Ein Schelm, wer böses denkt, dass Rewe keine Flyer mehr druckt...

    Einmal editiert, zuletzt von Leverkusen () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Leverkusen mit diesem Beitrag zusammengefügt.

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