Der 1&1 Netzausbau Thread

  • In der EMF-Datenbank ist bereits seit spätestens Juli 2024 eine StoB für 1&1 ganz am westlichen Stadtrand von Emden erfasst (StoB 060913, am Standort sind alle 4 Netze vertreten). In Aurich, Papenburg und Meppen ebenso lustigerweise anscheinend genau 1 1&1-Standort in der Stadt, und zwar jeweils am Stadtrand, jeweils auch mindestens 1 anderes Netz am selben Standort.


    In Leer habe ich zwei 1&1-StoBs gesehen, beide wieder: am Stadtrand, davon ist einer (87015031) ein 1&1-only-Standort.


    Alle Städte liegen soweit auseinander, dass man bei max. 10 km Kabellänge für jede ein eigenes Rechenzentrum braucht.

  • 1&1-Statistik Fun Facts:


    In Worms gibt es 5 1&1-StoBs, alle in Ko-Nutzung mit o2 und keinem anderen MNO in der StoB, also vermutlich von ATC angemietet.


    Hingegen sind von 8 Pforzheimer Standorten 7 in Ko-Nutzung ausschließlich mit VF, also vermutlich Vantage. Dazu kommt 1 in Ko-Nutzung mit o2.


    (Disclaimer: Alle Angaben basieren auf der öffentlich einsehbaren EMF-BNetzA-Datenbank, die unvollständig sein kann. Ich kann/werde einzelne Standorte übersehen haben.)

  • Aktuell wird als vorletzte Zelle in München die am Vodafone Sammler Ost (Kastenbauerstr. 2) umgenummert. Neu: 459457-1,2,3. Aktiv ist aktuell nur der Sektor 2 mit PCI 373.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 3AT // eSIM: o2 + Telekom + 1&1.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Alle Städte liegen soweit auseinander, dass man bei max. 10 km Kabellänge für jede ein eigenes Rechenzentrum braucht.

    Wie kommt man denn auf diese Kabellängen? Das ist mir jetzt schon öfter begegnet im Zusammenhang mit (1&1)OpenRAN. Soweit ich weiß hat 1&1 vier große Rechenzentren geplant oder bereits in Bertieb, um OpenRAN deutschlandweit auszurollen. Alles andere fällt unter Edge-Rechenzentren und die können theoretisch an jedem Mast unten in nem normalen 0815-Schrank montiert sein. Und ab da spielt die Kabellänge ins nächste überregionale RZ überhaupt keine Rolle mehr. Natürlich kann es Sinn ergeben, in Ballungsräumen ein Edge-RZ für mehrere Masten zu verwenden, aber die Grenze von 10km scheint mir technisch einfach nicht zu stimmen.


    Kann das jemand näher erläutern?

  • Natürlich kann es Sinn ergeben, in Ballungsräumen ein Edge-RZ für mehrere Masten zu verwenden, aber die Grenze von 10km scheint mir technisch einfach nicht zu stimmen.


    Kann das jemand näher erläutern?

    Es geht genau um diese Far-Edge-RZ


    "In den im Voll­ausbau geplanten 500 Far-Edge-Rechen­zen­tren sollen regio­nale Anwen­dungen ange­boten werden können, was die Reak­tions­zeiten dras­tisch verbes­sern wird. Ein Far-Edge-Rechen­zen­trum darf maximal 10 km von einer Antenne entfernt sein"


    https://www.teltarif.de/bilanz…etzausbau/news/94996.html

    Geräte: Google Pixel 3 + Google Nexus 5
    SIM-Karten: o2 Free M Plus 2017 u. Vodafone Callya
    Cellmapper

  • Okay, da kommt das her. Danke. :) Aber was hat es technisch mit dieser Limitierung auf sich? Dazu finde ich einfach nichts konkretes. Oder anders: welcher Dienst funktioniert mit 10km Glasfaser, mit 50km aber nicht? An den Reaktionszeiten kann das ja schlecht liegen.


    1&1 hat ja bereits FWA in einigen Region buchbar, ich kann aber auch bei diesem Produkt oder Dienst nicht erkennen, welche Rolle die Entfernung des RZs spielen sollte.


    Auch, dass jeder Antennen-Standort per Glasfaser angebunden sein MUSS, halte ich für technisch nicht haltbar. Es wäre toll, wenn es dazu noch weitere Infos geben würde.

  • Auch, dass jeder Antennen-Standort per Glasfaser angebunden sein MUSS, halte ich für technisch nicht haltbar. Es wäre toll, wenn es dazu noch weitere Infos geben würde.

    Ist aber so, wie soll es sonst angebunden sein, wenn die eigentliche eNode (BBU) nicht vor Ort steht sondern irgendwo 10km entfernt und vor Ort nur eine RRU verbaut ist.

    Die BBU und die RRU müssen nun mal per Glasfaser Ethernet verbunden sein, und die 10km sind einfach die maximale Reichweite der genutzten Glasfaser Technik, ansonsten müsste man unterwegs wohl noch mal einen Verstärker verbauen, welcher dann aber auch wieder Strom braucht.

  • Ich danke euch für eure Ausführungen. Die 10km Grenze ergibt sich dann also zu allererst aus den eingesetzten Komponenten, die 1&1 bezieht. Es gibt ja durchaus Module, die auch 40km ohne Verstärker/Repeater schaffen. Zumindest für klassisches Ethernet.


    Bei meinen "Recherchen", wenn man es denn so nennen will, habe ich jetzt gelernt, dass der erste Hop zwischen RRU und BBU der Teil ist, der tatsächlich sehr latenzkritisch ist. Daher gilt, je kürzer die Strecke, desto besser, vereinfacht gesagt. Das lässt sich tatsächlich technisch nicht via Richtfunk abbilden.


    Könnte die BBU aber nicht trotzdem, klassisch, unten am Turm montiert sein? Zumindest an Standorten, die Versatel nicht selbst erschlossen hat? Oder sind alle Standorte bei 1&1 technisch mit identischen Komponenten ausgerüstet? Dann ist es ja eher eine kaufmännische Überlegung, wenn man so will.


    Wenn das zu sehr OT wird, bremst mich aber bitte einfach oder verschiebt den Kram an die richtige Stelle.

  • Ich danke euch für eure Ausführungen. Die 10km Grenze ergibt sich dann also zu allererst aus den eingesetzten Komponenten, die 1&1 bezieht. Es gibt ja durchaus Module, die auch 40km ohne Verstärker/Repeater schaffen. Zumindest für klassisches Ethernet.

    Hier werden ja nicht einfach Datenübertragen sondern ein Signal das 1:1 umgewandelt in ein elektrisches Signal so von den Antennen gesendet werden muss.

    Es gibt also nicht die Möglichkeit defekte Pakete erneu zu erfragen oder zu reparieren. da es zeitlich keine Verzögerung geben darf. Daher auch die Begrenzung auf 10km.


    Bei meinen "Recherchen", wenn man es denn so nennen will, habe ich jetzt gelernt, dass der erste Hop zwischen RRU und BBU der Teil ist, der tatsächlich sehr latenzkritisch ist. Daher gilt, je kürzer die Strecke, desto besser, vereinfacht gesagt. Das lässt sich tatsächlich technisch nicht via Richtfunk abbilden.

    Die BBU erstellst und moduliert das Trägersignal und leitet es über Lichtwellenleiter zur RRU, die RRU wandelt Licht in elektrische Signale und sendet dieses über ein Antennenkabel zur Antenne und empfängt von dieser auch die einkommenden Signale und wandelt diese in ein Lichtsignal für die BBU.


    Könnte die BBU aber nicht trotzdem, klassisch, unten am Turm montiert sein? Zumindest an Standorten, die Versatel nicht selbst erschlossen hat? Oder sind alle Standorte bei 1&1 technisch mit identischen Komponenten ausgerüstet? Dann ist es ja eher eine kaufmännische Überlegung, wenn man so will.

    Dann macht ja das ganze System von 1&1 keinen Sinn mehr. Es gibt bei 1&1 eben keine klassische BBU mehr, die komplette eNodeB existiert nur noch als PHY Software auf irgendeinem Server.

    1&1 nutzt ja nicht nur OpenRAN sondern auch direkt VRAN. Das bedeutet die Technik ist nicht nur frei unter den Herstellern tauschbar weil universal sondern Sie existiert gar nicht mehr. Das komplette interne 1&1 Netz existiert quasi nur in der Cloud, als Virtuelles Konstrukt auf Servern.


    Ich hoffe ich konnte das irgendwie anschaulich erklären.

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