Mehrfamilienhaus: Heizungsproblem in der Wohnung - Wie in die Zukunft?

  • Ich bin beinahe am verzweifeln, wie ich das zukünftige Heizungsproblem in der Wohnung meiner Mutter lösen soll.


    Bislang verrichtet ein alter Gasofen treu seine Arbeit. Ob des Alters (der Ofen ist fast so alt wie ich) habe ich Zweifel an der Reparierbarkeit, bzw. der zukünftigen Ersatzteilversorgung. Eine neue Gasheizung wäre ab 2024 nicht mehr zulässig. (Die 3 Jahren Übergangsfrist, die das Problem nur unmaßgeblich verschiebt lassen wir mal außen vor.)


    Der Königweg wäre sicher eine Zentralheizung für das gesamte Haus installieren zu lassen. Ein Fernwärmenetz ist auch vorhanden und wäre vermutlich nicht mal die schlechteste Option. Das wäre zwar nicht billig, aber auf 8 Eigentümer verteilt ist das für den Einzelnen sicher günstiger als für einen Einzeleigentümer im EFH.


    Aber aus welchem Grund sollten die anderen Eigentümer zustimmen, wenn deren Heizung in deren Wohnung noch 1A läuft? Einige sind echt knauserig und einige haben auch kaum Geld. Die Chance auf eine gemeinsame Heizungsanlage sehe ich in der aktuellen Eigentümerstruktur nicht. Wenn die meisten Heizungen durchhalten und das Gesetz dann noch gelten sollte wird das evtl. im Jahr 2044 etwas.


    Welche Optionen gibt es?


    * Wärmepumpe? Wo soll die hin, in einem Wohnappartment im 2. OG? In einem Wohn-/Schlafraum mache ich mir da meisten Sorgen um das Thema Geräuschemissionen.

    * Stromdirektheizung? Da wären neue Leitungen fällig. Bisher gibts nur einphasigen Wechselstrom (der auch einen 4 Platten E-Herd und E-Durchlauferhitzer verhindert).

    Bei aktuellem Strommix wäre das alles, aber sicher nicht klimafreundlich. Auch wenn man vertraglich Ökostrom einkauft. - Das ist doch ökologischer Unsinn.

    * Biogas(gemisch) (in Gasflaschen), die dann im Wohn-/Schafraum gelagert werden müssten? Wäre das überhaupt erlaubt? Aber egal, vergesst das. Da wäre Obdachosigkeit ja noch sicherer und gesünder. - Unsinn, weil wohl zu gefährlich.

    * Ohne aktuelle techn. Notwendigkeit eine neue Gasetagenheizung für max. 20 Jahre Nutzungsdauer einbauen lassen? Falls die Zeit bis Jahresende überhaupt noch reicht, denn die Heizungsbauer werden mit Aufträgen gerade überschüttet. - Vor allem wirtschaftlich blanker Unsinn, und bringt ökologisch auch eher wenig.


    * Die Wohnung mittelfristig als Totalverlust ansehen. Und Auszug, bevor heizungslose Leerstandswohnungen das Gebäude mit Schwarzschimmel verseuchen und evtl. jemand noch auf rücksichtlosen "heißen Abriss" setzt.


    Jahrelange Leerstände sind jedenfalls vorprogrammiert. Denn die größeren Wohnungen mit Strom zu heizen kann eigentl. schon heute kaum jemand bezahlen. Aber die Kosten werden wohl wg. erhöhter Nachfrage nach Ökostrom weiter hoch getrieben.


    Was so erzwungene Leerstände unvermietbarer, da heizungsloser Eigentumswohnungen auf dem Wohnungsmarkt anrichten werden, das wage ich erst gar nicht zu denken.

    Einmal editiert, zuletzt von tobmobile ()

  • Hallo tobmobile


    Ggf. solltest Du dafür einen eigenen Thread erstellen.


    Wem gehört denn die Wohnung Deiner Mutter? Deiner Mutter selbst?


    Wie wäre es, wenn Du erstmal mit den Eigentümern der restlichen 7 Wohnungen das persönliche Gespräch suchst? Vielleicht führt ja doch der schnellste Weg zum Anschluss an Fernwärme.

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  • Einfach mal den Gesetzesentwurf lesen... Da sind etliche Seiten den Etagenheizungen und Eigentümerversammlungen gewidmet. Viel Spaß!

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Möglich erachte ich nach letztem Harbeck-Gefasel nur eine zentrale Wärmepumpe für alle 8 Wohneinheiten, was natürlich immense Umbauarbeiten wie z. B. Duchbrüche durch die Geschossdecke einer jeden Etage für die neuen Warmwasserrohre bedeutet. Dazu kommt vermutlich noch das Bekleben der Außenfassade mit "wärmedeämmender Plastik, eine automatisch Be-/ Entlüftung wegen der dann auftretenden Schimmelgafahr und Umrüstung auf besonders energiesparende Fenster.


    Am einfachsten wäre, dem Schornsteinfeger als geplanten "Alterskontrolleur" weißzumachen, dass sie schon 80 Jahre alt ist, ihren Pass verloren hat, dafür über ein modernes Smartfone verfügt. Machen Andere so ähnlich ja tagtäglich auch.

  • Wie wäre es, wenn Du erstmal mit den Eigentümern der restlichen 7 Wohnungen das persönliche Gespräch suchst?

    Hab ich doch längst. Schon als kürzlich eine der Wohnungen und ein Ladenlokal saniert wurden. Da bot es sich ja quasi an. Daher weiß ich ja, das aktuell keine einvernehmliche gemeinschaftliche Lösung möglich ist.


    Es müsste schon zum Kostenfaktor Null sein. Und das ist es ja nicht.

    Einfach mal den Gesetzesentwurf lesen... Da sind etliche Seiten den Etagenheizungen und Eigentümerversammlungen gewidmet. Viel Spaß!

    Auch etwas über finanziell am Abgrund stehende Eigentümer? Bekommen die eine 100% Förderung? Das würde es mir ethisch erlauben, die finanzschwachen Nachbarn zu "zwingen". Ansonsten werd ich diesen Weg nicht beschreiten, bzw. ja sogar verhindern.


    Dann lieber den Unsinn wie Elektroheizung. Man muss zwar kaufmännisch anderen den Ökostromanteil wegkaufen, aber der Mehrbedarf kommt dann doch eher aus polnischen(?) Kohlekraftwerken.

    Am einfachsten wäre, dem Schornsteinfeger als geplanten "Alterskontrolleur" weißzumachen, dass sie schon 80 Jahre alt ist, ihren Pass verloren hat, dafür über ein modernes Smartfone verfügt. Machen Andere so ähnlich ja tagtäglich auch.

    Die Frage des Schornsteinfegers wäre ja eher: "Ist das jetzt ein gebrauchter Austauschofen, oder doch noch nur das reparierte Original?"


    Aber Schornsteinfeger als Kontrolleure? Ich glaube und hoffe, dass auch da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von tobmobile ()

  • Bislang verrichtet ein alter Gasofen treu seine Arbeit. Ob des Alters (der Ofen ist fast so alt wie ich) habe ich Zweifel an der Reparierbarkeit, bzw. der zukünftigen Ersatzteilversorgung. Eine neue Gasheizung wäre ab 2024 nicht mehr zulässig. (Die 3 Jahren Übergangsfrist, die das Problem nur unmaßgeblich verschiebt lassen wir mal außen vor.)

    Handelt es sich um eine Etagenheizung? Da ist eine andere (längere) Übergangsfrist vorgesehen:


    Ist die Heizung kaputt und kann nicht mehr repariert werden – so genannte Heizungshavarie – greifen Übergangsfristen (3 Jahre; bei Gasetagen bis zu 13 Jahre).

    Und dort am besten auch mal einen Blick in die FAQ werfen.


    Möglich erachte ich nach letztem Harbeck-Gefasel nur eine zentrale Wärmepumpe für alle 8 Wohneinheiten

    Da liegst du daneben. Am besten mal die Primärquelle, in diesem Fall also den Gesetzesentwurf, lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von rasputin () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von rasputin mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Wenn es keine Gastherme ist in der Wohnung, sondern tatsächlich einer dieser alten Gasöfen ist, dann ist es Steinzeit, und dann hat man schon sehr lange den Anschluss verpasst.


    Die hohen Kosten haben also rein gar nichts mit irgendeiner aktuellen Regelung zu tun, sondern mit vernachlässigter Modernisierung, und das holt einen natürlich früher oder später ein. Das ging uns allen so, und irgendwann war der Zeitpunkt gekommen von Holzofen/Ölofen/Gasofen auf eine Gastherme umzustellen. Wir haben das bereits in den 1980er/1990er Jahren gemacht, bzw. meine Mutter in ihrem Haus. Die hat mittlerweile die zweite moderne Gastherme.


    Wahrscheinlich sind die Gasöfen noch drin, weil sie Bestandsschutz haben. Der Komfort einer Therme ist viel höher. Jetzt aber teuer.


    Ein Kumpel von mir hat eine in seiner Eigentumswohnung eine Gastherme auf seiner Etage, irgend so etwas in der Richtung sollte dann auch für die alte Butze möglich sein, da der Gesetzgeber dafür auch Lösungen vorhält, hoffe ich. Ansonsten mal Angebote von verschiedenen Betrieben einholen. Hier wird es nur eine ewige Diskussion ohne Lösung geben.


    Fernwärme wäre die charmanteste Lösung. Im Unterhalt macht man sich aber abhängiger, und kommt aus der Nummer meist nicht wieder raus.


    So wie es sich anhört sollte in dem Haus, in der Wohnung auch das Stromnetz saniert werden. Die Wohnung hat durch den Sanierungsstau eh kaum noch Wert, wenn es nicht allerbeste Lage ist, also kann sie bei einem Verkauf nicht mehr viel verlieren.


    Die Nerven schont man, wenn man es jetzt so lässt, oder wenn man die Butze verkauft.

  • Jahrelange Leerstände sind jedenfalls vorprogrammiert. Denn die größeren Wohnungen mit Strom zu heizen kann eigentl. schon heute kaum jemand bezahlen. Aber die Kosten werden wohl wg. erhöhter Nachfrage nach Ökostrom weiter hoch getrieben.


    Was so erzwungene Leerstände unvermietbarer, da heizungsloser Eigentumswohnungen auf dem Wohnungsmarkt anrichten werden, das wage ich erst gar nicht zu denken.

    Kommt auf die Lage an, in Dörfern und Kleinstädten wo es jetzt schon Leerstände gibt weil mehr Leute sterben als zuziehen und geboren werden, sind Leerstände relativ wahrscheinlich.


    Aber in begehrten Städte und Ballungsräumen finden sogar verschimmelte Schrottwohnungen ihre Miete, teure Heizkosten sind da kein Hindernis.


    So wie es sich anhört sollte in dem Haus, in der Wohnung auch das Stromnetz saniert werden. Die Wohnung hat durch den Sanierungsstau eh kaum noch Wert, wenn es nicht allerbeste Lage ist, also kann sie bei einem Verkauf nicht mehr viel verlieren.


    Die Nerven schont man, wenn man es jetzt so lässt, oder wenn man die Butze verkauft.


    Wer in so einer Wohnung lebt hat in der Regel aber keine allzugrossen Ersparnisse so das der Kauf einer deutlich hochwertigeren Immobilie wahrscheinlich unmöglich ist.

    Das würde dann eher bedeuten das man vom Eigentümer zum Miete wird. Und dann hat man auch das Problem: Soll die Miete günstig sein landet man in ähnlich schlechten Wohnungen, nur hat an als Mieter noch weniger Optionen. Soll es eine hochwertigere Wohnung sein ist die Miete so hoch das der Verkaufserlös schnell verbraucht ist.

    Und man müsste die Wohnung erstmal bekommen. Weil heute geht ohne Einkommensnachweis und Schufa nicht mehr viel, und da haben Leute mit nicht allzuhohem Einkommen oder nicht allzuhoher Rente oft sehr schlechte Karten, selbst wenn durch Ersparnisse oder Erbe einiges an Vermögen haben.

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