Wie genau sind Mobilfunkrechnungen - hier ein kleines Beispiel meiner o2-Rechnung

  • Bei meiner letzten Telefonrechnung tauchte ein Posten auf, der mir komisch vorkam: ein 2 Sekunden Anruf als "Abgehende Mailboxverbindung" zur von meiner Freundin genutzten genion-Mobilnummer. Ich hatte ein wenig Zeit und habe mal im Speicher meines Mobiltelefons recherchiert - Wahnsinn, was dieses Siemens M65 alles speichert und wie lang die Einträge zurückreichen!


    Naja, jedenfalls stellte sich heraus, dass ich zur fraglichen Zeit wirklich mit der Mailbox telefoniert hatte. Ich kann mich nicht daran erinnern, auf die 5 gedrückt zu haben. Schließlich ist so das Gespräch wesentlich teurer, als das bei normalem Rufaufbau tarifierte Duo-Gespräch. Ich halte es aber für möglich, dieses Kurzgespräch unbeabsichtigt hergestellt zu haben.


    Jezt packte mich der Ehrgeiz, bei dieser Gelegenheit mal zu gucken, wie genau die Rechnung ist.


    Die Gesprächsanfangszeiten sind mal auf die Sekunde genau, mal weichen sie bis zu zwei Minuten ab. In den meisten Fällen sind es 5-10 Sekunden Unterschied - das erscheint mir durch die normale Ungenauigkeit von Uhren im Mittel als durchaus tragbar, obwohl es komisch ist, dass andere Zeiten sehr exakt stimmen bzw. stark abweichen. Die Uhr des Telefons wurde in der Zeit nicht verstellt.


    Die Gesprächsdauer wird vom Mobiltelefon einige unregelmäßige Sekunden höher ausgewiesen. Das muss ja so sein, weil die für Rechnungen unrelevante Zeit des anklingeln mitgezählt wird. Hier weist die Rechnung keine besondere Auffälligkeit auf.


    Insgesamt scheinen die 27 Gespräche des Monats also soweit recht korrekt abgerechnet worden zu sein.


    Jetzt kommt aber das Erstaunliche: Es wurden zwei Gespräche nicht aufgeführt. Bei dem einen handelt es sich um ein höchtwahrscheinlich aus der Homezone geführtes Gespräch ins Festnetz. Dauer 5 Minuten. Bei dem anderen handelt es sich um ein dreiminütiges Gespräch in ein fremdes Mobilnetz. An dieses kann ich mich sogar erinnern.


    Ich bin also mit meiner Rechnung am Ende zufrieden. Ist Euch mal "beim Nachkarten" etwas aufgefallen, was deutlich nach oben oder unten abweicht, bzw. waren Eure Rechnungen beim genauen prüfen genauer? Schließlich hat irgendein Magazin (TV-Verbrauchermagazin oder Stiftung Warentest - ich kann es nicht genau sagen) mal festgestellt, dass ca. 80% aller Telekommunikationsabrechnungen inkorrekt wären, wobei allerdings ein sehr kleiner Anteil gewichtigere Abweichungen zum Nachteil der Kunden bedeuteten.

  • Was die zwei fehlenden Telefonate angeht, da gab's doch vor ein paar Tagen grade jemanden hier dem o2 ein Gespräch von 2004 jetzt noch nachträglich berechnet hat... ;)


    Ich hab in den ganzen sechs Jahren bei VF noch nicht einmal eine Rechnung genau kontrolliert. Dazu müsste ich mir jedes Gespräch aufschreiben und bisher war ich da schlicht zu faul zu... aber ich gebe zu das ich grad mal drüber nachdenke...

  • Ich mache normalerweise auch nur sehr oberflächliche Plausibilitätsprüfungen. Besonders so lange sich der Rechnungsbetrag der Gespräche ohnehin meist innerhalb der durch das Gesrprächsguthaben von 5 EUR bewegt und die Rechung ähnlich aussieht (meist knapp 1 Seite, 50-100 SMS, >1/3 Homezone, rund 1/4 duo, Rest verteilt)


    EDIT: Falschberechnungen von Homezonegesprächen kamen bei mir bisher nicht, oder nur unbemerkt vor. Jedenfalls nachdem ich den Tonindikator aktiviert hatte. Vorher gab es zwei oder drei Überraschungen, die sich allerdings dank zufälligerweise kurzen Gesprächen im Rahmen hielten. Nachberechnungen sind mir bisher nicht aufgefallen. Ob sie mir aufgefallen wären, kann ich allerdings nicht mit Sicherheit sagen. Die nachberechneten Gespräche müssten mir schon beim kurzen angucken der pdf oder beim cut and paste der csv-Daten ins Sammeldokument ins Auge stechen.

  • Interessant!
    Mir ist Ähnliches bis jetzt nur beim Datenvolumen aufgefallen. Habe mir einige Male meinen Traffic (Up und Down) eines Kalendertages notiert und war recht erstaunt festzustellen, daß etwa nur 2/3 des vom GPRS-Monitor ausgewiesenen Volumens (und zwar des Downstreams!) tatsächlich auf der Rechnung auftauchten.
    Da ich das S&E-PAck gebucht habe, kann mir das ja eigentlich egel sein, aber interessant würde die Geschichte, falls es bei der Buchung eines Datapacks zu ähnlichen Abrechnungsfehlern käme. So könnte man ja fast 50 MB mit dem 30MB-Paket verbraten.


    Meine Telefonie habe ich nie so genau überprüft - nur ob korrekt nach Home- und Cityzone tarifiert wurde - leider ist dies wegen des aktivierten Tonindikators auch recht schwierig, da nach der Ansage der Zähler zu laufen beginnt, während es sonst - AFAIR - erst nach dem Abheben des Gesprächspartners der Fall war.

    „Nichts können ist noch lange keine neue Richtung!“ – Arnold Böcklin

  • Was mir bei O2 aufgefallen ist, daß Anrufversuche die man sehr kurz vor dem Rangehen der Mailbox beendet (also z.B. nach 29 Sekunden Klingeln) trotzdem berechnet werden, obwohl man selber davon nichts mehr mitbekommen hat. Was natürlich recht problematisch ist, da dann eine ganze Minute berechnet wird.
    (Meiner Erfahrung nach ist dies bei E-Plus besser, da werden teilweise sogar Verbindungen nicht berechnet die auch auf meiner Seite kurz aktiv waren.)


    Bezüglich der GPRS-Verbindungen habe ich bei O2 ähnliche Erfahrung, der Verbrauch liegt geringfügig niedriger als beim Zähler im Telephon, ich würde aber eher etwa 85% des Down- und Upstream zusammen ansetzen.


    Bei Homezone-Verbindungen gab es bei mir in den letzten Jahren auch keine Probleme mehr, nachdem die Homezone "optiemiert" wurde. Dies merke ich vor allem daran, daß ich praktisch keine "Nationalen Verbindungen" führe, ich unterwegs E-Plus Prof. nutze.

    Der Prokrastination-Workshop findet morgen statt.

  • Meine O2-Rechnungen stimmen meines Erachtens. Habe sie 2 mal ganz genau geprüft und ansonsten stichprobenartig.


    Was mich allerdings irritiert, ist die Kennzeichnung von Freitag-Abend-Gesprächen als "WE", also Wochenende. Das Weekend-Pack bezieht sich aber nur auf Sa und So. Folglich werden die Freitag-Abend-Gespräche auch berechnet. Aber wozu die "WE"-Kennzeichnung? Ich vermute, das ist "tarifhistorisch" bedingt, heute aber zumindest irritierend. Aber AL, im Ergebnis stimmts ja.

  • Zitat

    Original geschrieben von tokwa
    Was mich allerdings irritiert, ist die Kennzeichnung von Freitag-Abend-Gesprächen als "WE", also Wochenende. Das Weekend-Pack bezieht sich aber nur auf Sa und So. Folglich werden die Freitag-Abend-Gespräche auch berechnet. Aber wozu die "WE"-Kennzeichnung? Ich vermute, das ist "tarifhistorisch" bedingt, heute aber zumindest irritierend.


    In den alten Genion-Tarifen gibt es ja den 7ct WE-Festnetzpreis ab Freitag 20 Uhr. Vielleicht taucht deshalb noch das WE auch in neuen Verträgen auf.


    In meiner aktuellen Rechnung sind von 3 Duo-Gesprächen 2 falsch berechnet worden, hab ich nur durch Zufall bemerkt. Da wurden statt 6,03 ct, 6,9 ct ohne MwSt, also 6,9948 und 8,004 ct mit MwSt berechnet. Die Hotline meine sie könnten meinen EVN nicht einsehen und das Problem deshalb nicht nachvollziehen. Hab jetzt einen Scan des EVN per email geschickt (hatte keine lust 12ct für ein fax auszugeben ;) ).
    Merkwürdig ist nur, daß bei Roaming-Abrechnungsproblemen im letzten Sommer (mal 1-2 ct zuviel, mal zu wenig) der Hotliner behauptete die einzelnen Abrechnungen sehen zu können. :confused:
    Insgesamt stärkt das jedenfalls nicht mein Vertrauen in das o2-Abrechnungssystem, auch wenn es immer nur um ein paar cent geht. :rolleyes:

  • So ... jetzt gibt es doch ein wenig neues. Bei meiner neuen Rechnung hat es o2 geschafft zwei Duo-Verbindungen meiner Freundin als "Mobile Verbindungen" abzurechnen. Der Schaden hält sich zwar in Grenzen, da es noch innerhalb des Gesprächsguthabens ist.


    Daraufhin habe ich nur mal so ein paar Rechnungen nach den beiden relevanten Mobilnummern überflogen und festgestellt:


    -eine abgehende Mailbox-Verbindung ging zur eigenen Mobilnummer
    -eine weitere abgehende Mailbox-Verbindung zu einer Festnetznummer, die nicht getätigt wurde (meine Freundin wusste bisher noch garnicht, dass man mit der 5 den Gesprächspartner zurückrufen kann)
    -fünf statt zwei Preimium-SMS (aus Spass bei einem Gewinnspiel mitgemacht)
    -zwei Mailbox-Verbindungen, die fälschlicherweise als Mobile Verbindung aufgeführt, aber korrekt tarifiert sind


    Hinterlässt ein komisches Gefühl, was da offensichtlich so alles schiefgehen kann. Wer weiß, welche Fehler man nicht bemerkt. Da aber auch anscheinend nicht alle zu Lasten des Kunden gemacht werden, und sich ohnehin nicht in der Rechnung niederschlagen, ist das für mich noch zu verschmerzen.


    Übrigens habe ich bei der Durchsicht erstmal festgestellt, wieviele Kurzgespräche ich führe. Eigentlich dachte ich, nahezu immer auf Mailboxen zu sprechen ... und früher hatte ich vor der Umstellung von 10/10 zu 60/1 auch mal anhand der Rechnungen nachgehalten, was günstiger ist. Auch wenn es mit den homezonegesprächen wenig in Gewicht fällt: diesen Vergleich sollte ich heute besser nicht mehr machen.

  • Heute habe ich überraschenderweise Brief-Post von o2 bekommen, ob der enormen 2ct, die ich reklamierte. Eine Entschuldigung und gleich 5€ Gesprächsguthaben. Sehr nett. :)


    Ich würde nur immernoch gerne wissen, wie sowas überhaupt passieren kann, wenn nicht allgemein ein neuer Preis ins System gegebene wurde. Schließlich dürfte die Rechnungserstellung doch vollautomatisch ablaufen. :confused:

  • Zitat

    Original geschrieben von kues
    Heute habe ich überraschenderweise Brief-Post von o2 bekommen, ob der enormen 2ct, die ich reklamierte. Eine Entschuldigung und gleich 5€ Gesprächsguthaben. Sehr nett. :)


    Ich würde nur immernoch gerne wissen, wie sowas überhaupt passieren kann, wenn nicht allgemein ein neuer Preis ins System gegebene wurde. Schließlich dürfte die Rechnungserstellung doch vollautomatisch ablaufen. :confused:


    Nun, Systemfehler sind nicht auszuschließen! Bei uns im System hatten wir letztes Jahr das Problem, dass die MWST falsch oder gar nicht berechnet wurde. Das Problem war sehr unregelmäßig. Einige Rechnungen waren korrekt, andere widerrum nicht. Es gab kein System von diesem Fehler. 3 waren richtig, 2 falsch, dann wieder 7 richtig, 4 falsch usw.... Ich nehme daher an, dass O2 keine Zeit und Nerven hat die Rechnungen auf's Detail zu überprüfen.

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