Sammelthread: SIM-Karten-Aktivierung in Shops

  • Weil es darum so viel Verwirrung gibt: die Dame der Telekom hätte natürlich meinen deutschen Personalausweis mit Meldeadresse akzeptiert. Bei meinem deutschen Reisepass, der wie fast jeder Pass keine Adresse beinhaltet, hätte ich zusätzlich eine deutsche amtl. Meldebestätigung mit Adresse zeigen müssen.


    Ich möchte nicht daran denken, was sie mit anderen (als deutschen) Pässen machen. Muss man jetzt in Deutschland gemeldet sein, um eine prepaid SIM-Karte der Telekom zu bekommen? Viele Bürger auch von EU-Staaten sind gar nicht mit Adresse gemeldet, und das nicht mal in ihrem Heimatland. In einigen Ländern gibt es kein dementsprechendes Melderecht z.B. Irland, GB usw... Eine Diskriminierung dieser Bürger verstößt klar gegen EU-Recht, denn die können gar keine Meldeadresse nachweisen.


    Diese Verwirrung zieht sich aber weiter, wie ich beobachten musste, auch zu ganz normalen PostIdents in einer Postfiliale. Ich habe vor ein paar Wochen eins in Berlin (für eine Bank) gemacht mit Pass. Da hat die Mitarbeiterin einfach meine angesagte Adresse genommen. In Hamburg wollte ich später mal ein weiteres machen, da wollten sie zusätzlich meine Meldebestätigung sehen oder "kommen Sie noch mal wieder mit Personalausweis." Bei alten Persos muss man auch immer seine Postleitzahl ansagen, was ich witzig finde, dass eine Postfiliale Straße und Ort nicht zuordnen kann.


    Auch da wird das unterschiedlich gehandhabt. Bei Vodafone 5 min später im anderen Laden nehmen sie "irgendeine" deutsche Adresse für Ausländer. Bei ihren WebID steht auch nur Reisepass (ohne Meldebescheinigung) als Voraussetzung zur Registrierung für ca. 40 Länder: https://www.vodafone.de/hilfe/…che-ich-fuer-online-ident. Nur Syrer und Afghanen brauchen einen Aufenthaltstitel. Auch Ortel mobil nennt hier nur Pass: https://sim-karte-aktivierung.ortelmobile.de/de


    Momentan kann man allen Deutschen nur raten, besser mit Personalausweis zu kommen, denn diese Meldebestätigung haben wohl die wenigsten und Ausländer mit Pass können nur hoffen.....

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Diese Verwirrung zieht sich aber weiter, wie ich beobachten musste, auch zu ganz normalen PostIdents in einer Postfiliale. Ich habe vor ein paar Wochen eins in Berlin (für eine Bank) gemacht mit Pass. Da hat die Mitarbeiterin einfach meine angesagte Adresse genommen. In Hamburg wollte ich später mal ein weiteres machen, da wollten sie zusätzlich meine Meldebestätigung sehen oder "kommen Sie noch mal wieder mit Personalausweis."

    Das kenne ich umgekehrt, legen die Postler wohl auch aus wie sie wollen.


    Bekannter macht für eine Bankkonto-Eröffnung PI mit EU-Pass, darin vom EU-Konsulat eingetragen eine deutsche Adresse. Die stimmte aber nicht mehr (und wird im Pass auch nicht aktualisiert), deshalb hatte er eine aktuelle Meldebescheinigung dabei. Postlerin hat sich geweigert, die aktuelle Adresse von der Meldebescheinigung einzutragen - sie müsse die aus dem Pass nehmen. Er durfte dann aber für 20ct eine Kopie der aktuellen Meldebescheinigung am Post-Kopierer machen und diese beilegen...


    Auf die Frage, wie es bei deutschen Pässen ohne Adresse gemacht wird, kam die Antwort: "Da tragen wir die Adresse ein, die der Kunde uns nennt".


    Apropos PI bei Prepaid - wer zahlt eigentlich dafür? Kostet soweit ich weiß so ca. 10 Euro. Haben die Simkarten dann einen entsprechend höheren Verkaufspreis?

  • Wie laeuft die Freischaltung dann eigentlich per Postident? Machen die nur die Identifikation oder bekommt der Kunden dann da einen Brief mit Freischaltcode?


    Erstes wuerde ja ziehmlich lange dauen:
    2 Werktage bis Postident-Aufforderung beim Kunden ist
    2 Werktage bis Postident-Meldung zurueck beim Kunden ist
    2 Werktage bis der Anbieter dann manuell freischaltet


    Zweiteres waere schon schneller - weil dann muesste der Anbieter nicht die Rueckmeldung abwarten und erst dann freischalten, sondern der Kunden koennte sofort den Freischaltcode eintragen und dann die SIM innerhalb ein paar Minuten freischalten.

  • Laut Fachblatt http://www.telecom-handel.de seien viele Händler über die neuen Prepaid-Vorschriften gar nicht unglücklich, weil sie sie kein Prepaid mehr verkaufen müssten, das lohne sich eh nicht mehr, weil so gut wie kein Folgegeschäft (Verlängerung, neues Handy etc.) machbar sei...


    Wenn ein Laden nur von Handys und Zubehör leben will oder muss, ist da was dran...


    Mal sehen, ob sie in ein paar Jahren diese Regelung nicht wieder zurückdrehen... :-)

  • Zitat

    Original geschrieben von hrgajek
    Laut Fachblatt http://www.telecom-handel.de seien viele Händler über die neuen Prepaid-Vorschriften gar nicht unglücklich, weil sie sie kein Prepaid mehr verkaufen müssten, das lohne sich eh nicht mehr, weil so gut wie kein Folgegeschäft (Verlängerung, neues Handy etc.) machbar sei...

    Aber ein bisschen was kam durch den Verkauf von Prepaidkarten und in der Folge dann auch Cashcodes trotzdem zusammen.


    Klar das die Shops lieber Vertrage verkaufen, aber wer wegen einer Prepaidkarte in die Shops kommt, der wird nur ganz selten bereit sein einen teuren Smartphonetarif abzuschliessen.


    Sondern die Alternative zu Prepaid ist dann in erste Linie ein Vertrag ohne Mindestlaufzeit bei Congstar oder Drillisch, und in zweiter Linie eine Prepaid-SIM aus dem Ausland. An beiden Sachen verdienen aber die Shops garnichts.


    Bin mal gespannt ob die Netzbetreiber dann in Zukunft etwas fuer Leute anbieten, denen die neue Prepaid-Registrierung zu aufwendig ist, aber die auch keine so hohen Fixkosten wollen wie bei den Smartphonetarifen der Netzbetreiber. So ein Konzept wie bei "Mein Base" frueher waere da ganz praktisch.

  • Zitat

    Original geschrieben von hrgajek
    Laut Fachblatt http://www.telecom-handel.de seien viele Händler über die neuen Prepaid-Vorschriften gar nicht unglücklich, weil sie sie kein Prepaid mehr verkaufen müssten, das lohne sich eh nicht mehr, weil so gut wie kein Folgegeschäft (Verlängerung, neues Handy etc.) machbar sei...


    Ja, aber diese Händler waren ja sowieso schon ausgestiegen.
    Die Netzbetreiber müssen dagegen mehr in ihren Läden machen mit der Registrierung und sie haben Millionen ausgegeben für die neuen Registrierungssysteme, wie ich gehört habe. Und Aldi, Lidl, Penny, Norma, Rossmann, Kaufland, Netto - keiner hat seine Marke aufgegeben, wie Aldi in Belgien. Also scheint auch mit MVNO noch was zu verdienen zu sein.


    In einem nicht-registrierten und heiß umkämpften Markt wie Österreich, wird "Wertkarte" = prepaid wieder populärer und sie haben Zuwächse an prepaid SIM-Karten von 16% jährlich dort. Es liegt halt auch daran, dass wenige wirklich gute Angebote in diesem Sektor in Deutschland kommen und die Anbieter prepaid als Anhang sehen, für kreditunwürdige Kunden und Ausländer, die jeweils keinen Vertrag bekommen können. Und die stoßen sie auch noch vor dem Kopf: Für die, die knapp bei Kasse sind, scheinen Verträge oft billiger und Ausländer haben Glück, wenn sie überhaupt noch registriert werden.


    Hat jemand schon mal Lycamobile registriert die Tage? Würde mich wundern, wenn die sich an die neuen Regeln halten würden.

  • Im Mediamarkt war heute eine Kundeninformation zu Prepaidkarten aufgestellt:
    - Karten entweder via Video ID von o2 selbst freischalten (geht sehr schnell)
    - Karte "im Markt" freischalten, dazu wird eine Kopie des Ausweis an den Netzbetreiber gesendet der dann die Karte freischalten wird. Über eine Freischaltung informiert eine E-Mail. Das Verfahren dauert mehrere Tage (Auskunft Mitarbeiter).


    Auf Nachfrage warum das jetzt nicht mehr vor Ort geht, früher wurde ja auch gegen Ausweis freigeschaltet, wurde gesagt das erlauben die Netzbetreiber nicht mehr. Es muss zwingend eine Kopie des Ausweis in den Vertragsunterlagen gespeichert sein. Postpaid kann man aber wie gewohnt in Echtzeit freischalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von hrgajek
    Mal sehen, ob sie in ein paar Jahren diese Regelung nicht wieder zurückdrehen... :-)


    Der Gesetzgeber hat es so entschieden - in meinen Augen auch vollkommen richtig und längst überfällig - da Interessiert es in Berlin keinen, was der kleine Händler an der Ecke macht oder ob er damit Probleme hat.


    Zitat

    Original geschrieben von 3g_handy
    Postpaid kann man aber wie gewohnt in Echtzeit freischalten.


    Da wird ja auch eine Schufa-Abfrage gemacht und die beinhaltet neben der Bankauskunft eben auch eine Adressprüfung - das macht fast jeder Stromanbieter und viele Onlineversender genauso.


    Damit ist dem Gesetzt genüge getan, es geht ja um die Feststellung und Registrierung der Nutzerdaten, damit keine anonymen PrePaids mehr in den Umlauf kommen.

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