Ich wollte es zuerst nicht glauben, aber ich habe unabhängig voneinander von zwei Bekannten, die aushilfsweise als Kellnerin arbeiten, gehört, dass es mehr und mehr gastronomische Betriebe gibt, in denen die Kellner das Trinkgeld nicht oder nur zu einem Teil behalten dürfen. Eine Bekannte muss das Trinkgeld vollständig abgeben, eine andere zur Hälfte.
Wenn es so etwas wirklich gibt, finde ich das nicht nur unfair gegenüber den Kellnern, sondern eigentlich auch Betrug am Gast, der ja das Trinkgeld gerade dem Kellner als Anerkennung für freundliche Bedienung gibt in der Meinung, es kommt vollständig dem Kellner zugute.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass es kaum eine Branche gibt, in der die Euro-Einführung so schamlos zur Preiserhöhung genutzt wurde wie in der Gastronomie, ist das doppelt verwerflich.
Natürlich kann ein Wirt nicht wirklich kontrollieren, wieviel Trinkgeld ein Kellner bekommt, aber wenn ein einzelner Kellner signifikant weniger angibt als die anderen, hat er vielleicht ein Problem mit dem Arbeitgeber.
Ist das wirklich so verbreitet oder handelt es sich hier um Einzelfälle? Und kann so eine Regelung arbeitsrechtlich überhaupt wirksam abgeschlossen werden?