Der Anlass für die Identifikation ist durch die zu identifizierende Person zu bestätigen, auch damit für diese klar ersichtlich ist, wofür sie sich identifiziert.
Das ist ja noch einfach.
Die Mitarbeiter sind dahingehend zu schulen, dass sie zweifelsfrei feststellen, dass die zu identifizierende Person nach eigenem Willen das jeweilige Produkt beim entsprechenden Anbieter erwirbt (Gefährdung durch Phishing, Social Engineering, Verhalten unter Druck durch zweite Person etc.).
"Zweifelsfrei" im Sinne von "nicht in Abrede zu stellen", "unbestreitbar", "sicher" ist und bleibt unmöglich. Und den Text der Bafin x-mal zu wiederholen, ändert das auch nicht!
Meine Geduld ist dbzgl. langsam am Ende!
Eine Person, die den Vorgang nicht mitbekommt, kann nicht wissen, was während des Vorgangs passiert. Z.B. aus welchem Grund eine Identifikation abgelehnt wurde. Die betroffene Person könnte, falls sie sich in einer Zwangssituation befindet, auch eher um Hilfe bitten, wenn sie allein ist.
Nur wenn für den Videocallagent kein Dritter sicht- und hörbar ist, ist man auch noch lange nicht zweifelsfrei alleine! Ein kleiner Sichtschutz auf dem Tisch (aka Monitore) und gegenüber sitzt die Kollegin oder Kollege? Lief bei mir auch schon mal.
Und wenn ums Eck (oder Nebenraum) jemand zuhört, bekommt er oder sie auch schon viel mit, sieht aber nicht mehr alles.
Und bisher alle Videoident Apps haben alles zwingend über Lautsprecher wiedergegeben. So laut, dass es sogar durch dünne Fenster und Türen hindurch verständlich zu hören ist. Auf die Idee, das kein Dritter zuhören sollte, komme ich da eher nicht, weil ja gerade das Gegenteil technisch forciert wird!
Was während des Vorgangs passiert, kann ich zusätzlich per Gedächtnisprotokoll festhalten. Und dazu die, die unfreiwillig in der Umgebung mithören mussten. Ist im und vor allem um den Wohnbereich herum für mich nicht sicher kontrollierbar. Eingeschaltener Staubsauger und laufendes Wasser in den anderen Räumen der Wohnung könnten da allerdings helfen. - Nein, dann lieber die Kollegin als Mithörerin, die eh meine Daten hätte. Aus Strom- und Wasserverschwendungsvermeidungsgründen.
Das ist dasselbe Prinzip wie bei Wahlen. Da mußt (!) Du den Wahlzettel unbeobachtet kennzeichnen und Du mußt (!) dazu allein in eine Wahlkabine.
Oder unterschreibst halt, dass du den Wahlzettel selbst ausgefüllt hast. Und dann ab zur Post damit.