Wie Bahnverkehr unterbrechen?

  • Aber auch dann gibt es ein Zählwerk. Ein Ersatzsignal zu bedienen ohne Zählwerk dürfte unmöglich sein. Es wäre also sofort aufgefallen wenn an den Zählwerken etwas nicht stimmt. Und wenn der Kollege das Bedienen korrekt im "Nachweis der Zählwerke" protokolliert hätte müsste er sich jetzt bereits erklären. Und auch schriftliche Befehle sind nachverfolgbar. Und für per GSM-R übermittelte Gespräche gibt es eine Gesprächsaufzeichnung.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Diese Protokollierung ist ja schön und gut, aber sie verhindert doch nicht, dass durch menschlichen Irrtum oder Nachlässigkeit ein Zug auf eine vermeintlich freie Strecke geschickt wird.


    Und mal angenommen einer der Tf ist lebensmüde und überfährt eigenmächtig ein Halt-Signal, indem er den Befehlshebel zieht: Sollte es dann nicht technische Vorrichtungen geben, die andere Züge ohne menschliches Zutun informieren oder sogar anhalten können?

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Sicherlich werden die Unfalluntersucher bereits erste Ergebnisse haben, aber bevor nicht alles genau untersucht ist, wird sich bestimmt keiner hinstellen und sagen "Der Fdl ist schuld" sofern sich diese Aussage im nachhinein als unwahr herausstellen könnte.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von sailing2capeside
    Und mal angenommen einer der Tf ist lebensmüde und überfährt eigenmächtig ein Halt-Signal, indem er den Befehlshebel zieht: Sollte es dann nicht technische Vorrichtungen geben, die andere Züge ohne menschliches Zutun informieren oder sogar anhalten können?


    Die Diskussion hatten wir letztes Jahr, nachdem der Copilot seinen Chef aufgesperrt hat und gegen den Berg geflogen ist - auf sowas ist die Bahn auch nicht gefeit. Da sind jedem sofort 10 Stellen eingefallen, wo man die Zugsicherung austricksen kann um dann mit erhöhter Geschwindigkeit aus der Kurve zu fliegen, dieses Restrisiko Mensch bleibt.

    Immer unterwegs auf Straße und Schienen mit:
    Samsung Galaxy A54 - Physische SIM: Vodafone + 1&1. // eSIM: o2 + Telekom.

    o2 VDSL mit AVM FritzBox 7590 AX /// Viele viele Test-SIM und ein im Aufbau befindliches Gerätemuseum.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    (...) wird sich bestimmt keiner hinstellen und sagen "Der Fdl ist schuld" (...)


    Leider muss ich Dir sagen dass Du Dich irrst. Denn genau das wird gesagt. Das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" spricht davon. Die Schweizer Medien sprechen es sogar offen aus und sagen direkt dass der Fdl schuld ist. Auch auf der Facebookseite der Bahn stellen sich welche hin und werfen dem Fdl und der Bahn die Schuld zu.


    Aber das ist mal wieder typisch Deutschland und typisch deutsche Medienwelt. Einfach mal bei jedem Unglück jeden Eisenbahner sofort beschuldigen und verurteilen. Leider führen, auch bei uns, viele (unbestätigte) Meldungen in den Tageszeitungen zu Ermittlungen durch die Bundespolizei und beinahe dazu das Mitarbeiter unschuldig vor Gericht landen. Wäre ich der betroffene Fdl und wüsste genau dass ich unschuldig bin würde ich jetzt meinen RA einschalten und das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zur Schnecke machen lassen.

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  • Ich rede von Aussagen der Unfalluntersucher und nicht von irgendwelchen Pressefuzzies. Dass jene allen möglichen Mist erzählen ist doch bekannt und sei es nur dass der Zugführer trotz Notbremsung einen Unfall am BÜ nicht verhindern konnte...

    Viele Grüße
    Martin

  • Ich war als Lokführer in eine Kollision auf einem BÜ mit einem Straßenfahrzeug verwickelt. Abgesehen von den Lokalschreiberlingen und dem Unfallgegner hat NIE auch nur irgendwer versucht mir irgendwelche Schuld oder Unfähigkeit zuzuschreiben. Nicht die Polizei, kein anderer Mitarbeiter und auch keine Ermittler. Erst als Wochen später alles ausgewertet war wurde Klartext geredet. Vorher wagt sich da keiner ran, der an seiner Arbeit hängt. Der Unfallgegner wurde durch unseren Firmenanwalt ruhig gestellt, die Presse ignoriert.


    Was irgendwelche Redaktionsnetzwerke jetzt schon wissen wollen ist reine Spekulation.

  • Dann müsste man dem Redaktionsnetzwerk erst recht den RA schicken wenn die sagen sie hätten die Aussage aus Ermittlerkreisen. ;)

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  • Bitte an alle Insider, Profis wie Hobbybahner: es wäre nett, wenn Ihr bei der Verwendung bahninterner Abkürzungen zumindest bei deren erster Verwendung im Beitrag in Klammern dahinter schreiben würdet, was sie ausgeschrieben bedeuten.


    (z.B. PZB (?), GSM-R (GSM ist klar (?), aber -R?), ILS (InterventionsLeitStelle?), ETCS (?), ESTW (Elektronisches STellWerk?), BÜ (?), etc. etc.)

    :-) FrageAnDiesesForum


    Danke schonmal für jede Antwort, die mir weiterhilft.

  • Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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