EU-Roaming ab 15.6.2017: Fair Use Policy

  • Also noch ist es nicht endgültig durch, aber wenn nichts mehr schief geht sieht es so aus.
    Ab Juni/Juli 2017 (Stichtag ist der 17.6.) gilt die EU-Roaming-Neuregelung.


    D.h. dein Provider muss dir einen Tarif anbieten, der mit den Regeln konform ist. Das gilt auch für laufende Verträge. Fürs Inland ändert sich nichts. Wie das Angebot jetzt konkret aussieht, hängt etwas vom Anbieter wohl ab. Eigentlich sollten sie automatisch umstellen mit Opt-out für andere Angebote, oder es gibt wieder ein Opt-in wie zuletzt bei Telefónica, was nicht so ganz legal ist.


    Ich glaube, dass dein Anbieter zumindest versuchen wird, dass Du im 5GB Inland + 1GB EU-Tarif bleibst. Darum musst du u.U. auch selbst aktiv werden. Du hast dann möglicherw. die Wahl entweder deinen alten Tarif zu behalten oder eben in einen EU-regelungskonformen Tarif zu wechseln ohne Mehrkosten für dich.


    Im EU-Tarif hast du dann aber nur 5GB insgesamt für das Inland und die EU zur Verfügung. D.h. die EU-Roamingdaten gehen vom Inlandskontingent ab und kommen nicht zusätzlich drauf, wie bisher. Das wird dein Anbieter möglicherweise sehr in den Vordergrund schieben, um dich von einem Wechsel abzuhalten. Ein Wechsel ist in deinem Fall ja auch nur sinnvoll, wenn du dann sicher über das 1GB EU-Daten kommen wirst, denn dann wirds ja bei Dir erst teuer. Auch solltest Du beachten, wieviel Sprachtelefonie und SMS im Roaming du vorrauss. brauchst.


    Diese 7,70€-Grenze wird für dich nur relevant, wenn du einen sehr günstigen Tarif hast, also die 5+1 GB so etwa unter 20€ incl. anderer Flats liegen. Dann könnte es sein, dass die 5GB nicht komplett, sondern nur teilweise fürs EU-Roaming freigegeben werden müssen, aber immer noch mehr als das 1GB wie bisher. Aber immer geht es ab vom Inlandskontingent und kommt nicht zusätzlich drauf. Das wird sich aber erst im Sommer zeigen, wenn dann das Angebot deines Providers da ist.


    Für Deine Freundin sieht es etwas anders aus, da sie ja keinen EU-Tarif in ihrem Vertrag inkludiert hat. Hier wird sie dann entweder automatisch umgestellt (so sollte es sein) oder muss selbst wechseln (je nachdem wie es der Provider handhabt). Und sie profitiert natürlich deutlich von der Neuregelung, wobei sie dann u.U. auch alternative Roamingangebote von ihrem Provider bekommen wird.


    Ich hoffe, das war verständlich. Momentan kannst/musst Du also überhaupt nichts tun, sondern abwarten, was im Juni passiert und dann ggf. entscheiden, welche Option du wählst. Nicht für jeden ist der Euro-Tarif dann besser. Für deine Freundin allemal, für dich vielleicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von dersonic79
    Darum immer als 1. das "KLEINGEDRUCKTE" zu aller ERST studieren gibt dann keine Bösen Überraschungen meist Hinterher!!!!


    Dem kann ich nur zustimmen. Vor der blinden Euphorie ist es hilfreich, sich die spezifischen Details des eigenen Anbieters durchzulesen. Und es gab ja auch hier schon einige Hinweise auf erste kleine Nettigkeiten wie Beschränkung der Auswahl der Netzbetreiber im Ausland für die Tarifnutzung oder auch Geschwindigkeitsregulierungen. Da gibt es sicherlich noch mehr ein paar mehr Ideen.
    Und da bin ich mal gespannt, wie die Tarifgestaltung (Bedingungen, Kosten) sich entwickelt bei Neu- und Vertragsverlängerungen.

    Hardware: Samsung S20 Ultra 5G, Samsung Tab S6 LTE
    Tarif: Telekom Magenta Mobil XL Premium und o2 Free S

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Ich glaube, dass dein Anbieter zumindest versuchen wird, dass Du im 5GB Inland + 1GB EU-Tarif bleibst. Darum musst du u.U. auch selbst aktiv werden. Du hast dann möglicherw. die Wahl entweder deinen alten Tarif zu behalten oder eben in einen EU-regelungskonformen Tarif zu wechseln ohne Mehrkosten für dich.

    Telefonica wird argumentieren das der Kunde aktiv einen von der EU-Regulierung abweichenden Tarif gebucht hat, daher bleibt es bei 5GB Inland + 1GB Ausland. Der Kunde hätte ja einen EU-Konformen Tarif buchen können (und April 2016-Juni 2017 im Ausland 5,95cent/MB zahlen)

  • Das werden die mit hoher Wahrscheinlichkeit machen. Jedoch steht in der Verordnung:

    Zitat

    Wenn sich ein Roamingkunde bewusst dafür entscheidet, von dem regulierten EU-Roamingtarif zu einem anderen Roamingtarif zu wechseln oder dorthin zurückzuwechseln, so erfolgt der Tarifwechsel binnen eines Arbeitstags ab dem Eingang des entsprechenden Antrags entgeltfrei und darf keine Bedingungen oder Einschränkungen nach sich ziehen, die sich auf andere Elemente des Vertrags als das Roaming beziehen. Die Roaminganbieter können den Tarifwechsel aufschieben, bis der zuvor geltende Roamingtarif während eines festgelegten Mindestzeitraums von höchstens zwei Monaten wirksam gewesen ist.


    Man darf also spätestens nach 2 Monaten in einem abweichendem EU-Roamingtarif zum regulierten EU-Roamingtarif wechseln, ohne dass der Wechsel Kosten verursachen könnte. Bleibt der Anbieter stur, muss man die BNetzA oder die Verbraucherschützer um Hilfe bitten, was aber erfahrungsgemäß lange dauern kann.


    Zitat

    Original geschrieben von Antwort
    Ich hab mir jetzt mehrere Zeitungsberichte zu dem Thema durchgelesen und verstehe das wohlmöglich immer gleich falsch. Ich hab immer die 7,70€ vor Augen als gedeckelte Kosten. Die wird ja der Netzbetreiber nicht einfach schlucken, sondern weitergeben. Ich für mich sehe oder verstehe die mögliche Abschaffung gerade nicht.


    Man bezahlt ja die GB monatlich. Der Anbieter braucht da nichts zu schlucken und macht keinen Verlust. Wenn der Kunde z.B. 10 Euro für 1 GB zahlt und der Anbieter davon 7,70 Euro an das Roamingnetz weiterleiten muss, bleibt weiterhin eine Marge für den Anbieter übrig. Wenn man noch bedenkt, dass von den Kunden im Durchschnitt vielleicht 10% der Daten im Roaming verbraucht werden und die Netzbetreiber auch umgekehrt von den Kunden aus den anderen Ländern diese 7,70€ pro GB bekommen, tut denen die Abschaffung vom Roaming nicht wirklich weh. Nur die kleinen Netzbetreiber und Provider könnten etwas leiden.

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo

    Man darf also spätestens nach 2 Monaten in einem abweichendem EU-Roamingtarif zum regulierten EU-Roamingtarif wechseln, ohne dass der Wechsel Kosten verursachen könnte. Bleibt der Anbieter stur, muss man die BNetzA oder die Verbraucherschützer um Hilfe bitten, was aber erfahrungsgemäß lange dauern kann.


    Ich hab z.z. 4 O2 Tarife mit "EU Roaming Flat ( Incl)" , im online Portal kann ich bei jedem zu Morgen in den EU regulierten Tarif.... dies werde ich am 14.06.2017 auch anstoßen....
    Gruß.,DARKHALF

    O2 Blue All in L 5G 240GB

  • Zitat

    Original geschrieben von habehandy
    Telefonica wird argumentieren das der Kunde aktiv einen von der EU-Regulierung abweichenden Tarif gebucht hat, daher bleibt es bei 5GB Inland + 1GB Ausland. Der Kunde hätte ja einen EU-Konformen Tarif buchen können (und April 2016-Juni 2017 im Ausland 5,95cent/MB zahlen)

    Genau das habe ich auch gedacht und Telefonica hätte damit auch recht. Man darf aber nicht vergessen, dass diese EU-Flat auch die Schweiz mit inklusive hat. Wer in Grenznähe wohnt oder auf dem Weg nach Süden durch die Schweiz fährt, sollte dies im Hinterkopf behalten, denn die EU Regulierung gilt natürlich nur für die EU und den EWR. Wer in den regulierten EU Tarif wechselt gibt evtl. das Inklusivroaming in der Schweiz auf. Kommt halt darauf an, wie kulant sich Telefonica gibt, ob sie die Schweiz in den regulierten EU Tarif mit aufnimmt.

  • Also um mal meinen Senf zum ganzen zu geben:
    Positiv: Gut, das es endlich geklappt hat. Für 95% der Leute sollte die jetzt gefundene Regelung ausreichen um während des Urlaubs im Ausland das Smartphone nutzen zu können


    Negativ: Die Grßhandelspreise. Selbst wenn ich vom 1. Januar 2018 ausgehen, wo es dann 6€/GB sein werden. Ist das deutlich zu hoch. Erst recht für andere Länder, in denen es für 6€ teilweise 10GB gibt oder für 15€ ne Flatrate. Wenn es da mal nicht zu Preiserhöhungen kommt. Für Deutschland wohl noch nicht so relevant. Hier zahlt man für 1GB Daten ja teilweise noch 10€....


    Was anders laufen müsste: Wünschenswert wäre ein Großhandelspreis von 50cent/GB bis 2020 und nicht 2,50€ bis 2022. 2,5€/GB ist doch 2022 viel zu viel. Würde man realistischere Großhandelspreise haben, wäre auch ein zweites Problem weg: bei 50cent/GB könnte man fair-use Regeln viel großzügiger auslegen. Bspw. könnte man sagen das eine Simkarte mindestens einmal im Jahr im "Heimatland" eingebucht sein muss.

  • Genau das will man aber nicht. Dauerroaming ist nicht Teil dieser Aktion. Wer nur einmal im Jahr in einem Land ist, kann doch sicherlich in einem anderem Land eine SIM bekommen und mit der SIM dort roamen, wo der sich nur einmal im Jahr aufhält. Es geht hier nicht darum, die günstigsten Preise eines Anbieters auf die ganze EU auszudehnen, sondern mit den bisherigen Wucherpreisen beim Roaming schluß zu machen. Eine lokale SIM kann man sich weiterhin besorgen wenn man sich irgendwo länger aufhält.


    Sehr viele Tarife in Deutschland, sowohl Vertrag als Prepaid wurden im letzten Jahr schon so angepasst, dass diese, was EU-Roaming betrifft, dem Zustand ab dem 15.6.2017 sehr ähnlich sind. Für alle Kunden, die solche Tarife haben, wird sich sehr wenig ändern. Diese vorzeitige Anpassung zeigt auch, dass die Anbieter damit keine Verluste machen, denn sonst würden die solche Tarife sicherlich nicht unverändert dulden. Natürlich schreien aber alle, um uns glauben zu lassen, wie schmerzhaft die Abschaffung der Roaminggebühren für die wäre.

  • Zitat

    Original geschrieben von Kallenpeter
    Was anders laufen müsste: Wünschenswert wäre ein Großhandelspreis von 50cent/GB bis 2020 und nicht 2,50€ bis 2022. 2,5€/GB ist doch 2022 viel zu viel. Würde man realistischere Großhandelspreise haben, wäre auch ein zweites Problem weg: bei 50cent/GB könnte man fair-use Regeln viel großzügiger auslegen. Bspw. könnte man sagen das eine Simkarte mindestens einmal im Jahr im "Heimatland" eingebucht sein muss.

    Die EU setzt ja nicht die Großhandelspreise fest. Sondern nur den maximalen Wert dieser Preise.

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