TT Deutschkurs: Besserwisserthread zur TT-internen Profilierung

  • Geht zwar nicht um Rechtschreibung, aber dennoch um Deutsch [small]und natürlich um Besserwisserei:[/small]


    Wie wird "buchhalterisch" richtig ausgesprochen? Ich höre dreimal täglich die Betonung auf dem 'e', also analog zu hysterisch, was mir jedesmal die Zehennägel aufstellt. Meiner Meinung nach sollte man es so aussprechen wie "Buchhalter" und dann einfach noch ein -isch hinten anfügen, ohne die Betonung groß zu verändern.


    Wie siehts aus? ;)

    Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen.
    – Edward V Berard

  • Ich kenne es nur mit langem e.
    Um auszudrücken, daß es sich nicht auf den Buchhalter als Person bezieht, sondern auf die Buchhaltung an sich.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Angeblich die phonetische "Abwandlung" von Buchhalter (der dritte Punkt).


    Ich höre auch oft die Zehennägelaufrollende Variante, benutze aber selbst die (anscheinend) korrekte.


    NoTeen

  • Zitat

    Original geschrieben von xoduz
    Geht zwar nicht um Rechtschreibung, aber dennoch um Deutsch [small]und natürlich um Besserwisserei:[/small]


    Wie wird "buchhalterisch" richtig ausgesprochen? Ich höre dreimal täglich die Betonung auf dem 'e', also analog zu hysterisch, was mir jedesmal die Zehennägel aufstellt. Meiner Meinung nach sollte man es so aussprechen wie "Buchhalter" und dann einfach noch ein -isch hinten anfügen, ohne die Betonung groß zu verändern.


    Wie siehts aus? ;)


    Ich bin auch für Buchhalter-isch. Buchhalteeeerisch hab ich noch nie gehört. Klingt furchtbar.

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
    Das hervorragende Netz und der gute Service sind mir 5€ im Monat mehr wert!

  • Laubi: Nach Dir! ;)


    Von mir noch ein interessanter Link zum Thema Alibi-Feminismus – kein Gewinn für die Frauen - Zur sprachlichen Trennung der Geschlechter:


    «Tatsächlich beruht die Forderung nach einer konsequenten Doppelnennung menschlicher Funktionsträger auf einem fundamentalen sprachwissenschaftlichen Irrtum.»


    ...


    Bilanz


    Angesichts dieses hohen Preises muss es erlaubt sein, Bilanz zu ziehen und Gewinn und Verlust gegeneinander aufzurechnen. Man kann es drehen und wenden, wie man will: Auf der Gewinnseite liegt lediglich die Genugtuung jener Männer und Frauen, denen die Doppelnennung menschlicher Funktionsträger ein Anliegen ist und die es offensichtlich verstanden haben, sich durchzusetzen. Die damit verbundene Komplizierung der Sprache und der Verlust an Sprachästhetik und logischen Ausdrucksmöglichkeiten schafft nicht eine einzige zusätzliche Information, dafür aber einen nicht geringen Ärger bei vielen Schreibern und Lesern.


    ...


    Was ist also zu tun?


    Es ist gewiss richtig und angezeigt, zum Beispiel auf Einladungen oder in Anreden beide Geschlechter anzusprechen, da man dann ja offensichtlich konkrete Menschen als Männer und Frauen vor sich sieht. In diesen Fällen sollte man sich denn auch die Mühenehmen, beide Formen ganz auszuschreiben. Formen wie A(Ä)rztIn, Schulpfleger/in oder Coiffeur/euse sind ja reine Schreibsprache, die nicht gesprochen und hinsichtlich weiterer sprachlicher Strukturen (z. B. Pronomina) gar nicht durchgehalten werden kann.


    Darüber hinaus aber sollte man den Mut aufbringen, in der Sackgasse, in die man sich verrannt hat, wieder umzukehren. Die Sprache ist ein geistiger Organismus, in den man nicht derart gewaltsam eingreifen darf, dass wichtigste Ausdrucksmöglichkeiten verloren gehen und Umständlichkeit die Klarheit verdrängt. Es ist daher zu wünschen, dass alle feinfühligen Menschen ihren Sinn für sprachliche Ästhetik und auch für das natürlich Gewachsene beim Schreiben bewahren, auch wenn die derzeit gängige Ideologieanderes verlangt. Sprache darf nicht zur unaussprechbaren Schreibe verkommen. Wer immer durch sein politisches Amt oder seine berufliche Tätigkeit Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Sprache haben oder nehmen kann, möge den Mut zur Umkehr aufbringen.»

  • Hallo Philologen,


    ich habe ein Problem: Die kleine, feine Subjunktion "ob" kann ja nicht nur im indirekten Fragesatz benutzt werden ("...ob er Zeit habe.", "...ob er komme" etc.), sondern bedeutet ja auch hin und wieder "wegen". Soweit klar. Allerdings konfrontierte mich ein Kollege letztens mit der Meinung, "ob" könne auch unter der Bedeutung von "trotz" gebraucht werden (z.B. "Ob des Alters stiegen sie auf die Achterbahn.").


    Diese Aussage verwundert mich in zweierlei Hinsicht:
    1. "Trotz" ist ja das genaue Gegenteil der mir bisher vertrauten Bedeutung "wegen".
    2. Mein Kollege sollte es aber eigentlich wissen, er verdient immerhin sein Geld mit unserer Sprache


    Könnt ihr mir weiterhelfen?

  • Nur insofern, dass er recht hat (wiewohl ich mich durch "Philologe" nicht angesprochen fühle).
    [small]Wobei ich "ob" unter veraltet einsortieren würde, ähnlich wie buk oder frug für backte und fragte[/small]


    Zudem erfährt jenes "ob" in Deinem Satz noch eine zusätzliche Steigerung dadurch, dass ich mir vorstelle, wie 2 Greise in der Stahlkonstruktion herumklettern...
    Alternativ: Irgendwer klettert auf einer betagten Achterbahn herum?


    Müsste es nicht eher heissen "Ob ihres Alters stiegen sie in die Achterbahn"?


    Erst damit sollten - allen "obs" zum Trotze - die Unklarheiten beseitigt sein... ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von alpha
    Nur insofern, dass er recht hat


    Warum eigentlich? Denn in Deinem Beispiel:

    Zitat

    "Ob ihres Alters stiegen sie in die Achterbahn"?


    Steht das "ob" ja eben gerade auch für "wegen", und nicht "trotz". Und mir fällt momentan ehrlich gesagt auch kein Beispiel ein, wo "ob" für "trotz" stünde...

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

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